DE4319095C2 - Vorrichtung zur Dekontamination einer radioaktiv kontaminierten Oberfläche - Google Patents
Vorrichtung zur Dekontamination einer radioaktiv kontaminierten OberflächeInfo
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- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/001—Decontamination of contaminated objects, apparatus, clothes, food; Preventing contamination thereof
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B24—GRINDING; POLISHING
- B24C—ABRASIVE OR RELATED BLASTING WITH PARTICULATE MATERIAL
- B24C9/00—Appurtenances of abrasive blasting machines or devices, e.g. working chambers, arrangements for handling used abrasive material
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Dekontamination einer radio
aktiv kontaminierten Oberfläche, wie sie beispielsweise aus der DE 40 17 998 C2
bekannt ist.
Bei Reparatur- und Prüfarbeiten an Anlagenteilen einer kerntechnischen Anlage
können radioaktiv kontaminierte Oberflächen zu einer hohen Strahlenbelastung des
Reparaturpersonals führen. Um die Strahlenexposition möglichst niedrig zu halten,
ist es erforderlich, diese Oberflächen vor Durchführung der Reparaturarbeiten zu
dekontaminieren. So besteht beispielsweise beim Austausch von Dampferzeugern in
Kernkraftwerken die Notwendigkeit, freiliegende Innenflächen von stationären
Loopleitungen vor Beginn der Anarbeitung der Schweißfugen und der eigentlichen
Schweißarbeiten zu dekontaminieren.
Aus der DE 40 17 998 C2 ist eine mobile Vorrichtung zur Dekontamination der
Innenoberfläche eines an einem Ende offenen Rohres, beispielsweise einer stationä
ren Loopleitung eines Druckwasserreaktors nach Abtrennen des Dampferzeugers,
mit einem trockenen Sandstrahlverfahren bekannt, bei der eine Strahlanlage mit
geschlossenem Strahlmittelkreislauf zum Einsatz gelangt. Diese Strahlanlage enthält
Einrichtungen zum Trennen des aus einem Arbeitsvolumen angesaugten trockenen
Strahlmittel-Staub-Gemisches in zwei Fraktionen mit unterschiedlicher Korngröße,
wobei die Fraktion mit der größeren mittleren Korngröße einem Druckbehälter zur
Wiederverwendung zugeführt wird. Zum Erzeugen eines zum Absaugen des Strahl
mittel-Staub-Gemisches und zum Abtrennen des Staubes vom Strahlmittel erforder
lichen Unterdruckes ist ein mit Druckgas betriebener Injektor vorgesehen. Zwischen
dem Zyklon und der Einrichtung zum Abtrennen des Staubes vom Strahlmittel be
findet sich ein Filterbehälter, in dem das vom Injektor angesaugte und nach Verlas
sen dieser Abtrenneinrichtung, beispielsweise einem Zyklon, noch radioaktiven Staub
führende Druckgas durch ein Aerosolfilter gereinigt wird, bevor es über den Injek
tor in den Außenraum austritt.
Unterhalb der im Filterbehälter angeordneten Filter ist außerhalb des Strömungswe
ges des Staub transportierenden Druckgases ein Staubbehälter angeordnet, in dem
sich ein Teil des Staubes durch die Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit
und unter der Wirkung der Schwerkraft absetzt.
Um bei ausreichendem Durchsatz eine das Absetzen von Staub ermöglichende
niedrige Strömungsgeschwindigkeit im Filterbehälter erreichen zu können, muß ein
Filterbehälter mit großem Volumen und ein Aerosolfilter mit großer Oberfläche
verwendet werden. Außerdem fällt im Staubbehälter der Staub nur in loser, wenig
komprimierter Form an, so daß das Waste-Volumen relativ groß ist. Dieser lose
geschüttete Staub muß mit den großen Aerosolfiltern in mehreren dosisintensiven
Einzeltransporten entsorgt werden.
Aus der DE 30 17 590 C2 ist ein Filtergehäuse bekannt, das zur Aufnahme von
Filtereinsätzen geeignet ist, die einfach und sicher fernbedienbar ausgewechselt
werden können. Eine Verringerung des Waste-Volumens kann dadurch jedoch nicht
erzielt werden.
In der DE 30 01 289 C2 ist eine Filteranlage offenbart, bei der Filtereinsätze in
einem abgeschirmten Aufnahmegehäuse integriert sind, aus dem sie zur Entsorgung
nicht mehr entnommen werden müssen. Dadurch wird zwar die radioaktive Bela
stung der Umgebung bei der Entsorgung verhindert. Da jedoch die Staubpartikel im
wesentlichen von den in den Abfallbehältern integrierten Filtereinsätzen aufge
nommen werden, ist die bekannte Filteranlage nur für Prozeßluft geeignet, in der
die Staubpartikel in verhältnismäßig geringer Teilchenkonzentration vorliegen. Bei
Stäuben mit hoher Teilchenkonzentration, wie sie bei trockenen mechanischen
Strahlverfahren auftreten, wären nämlich Filter mit hoher Aufnahmekapazität, d. h.
mit sehr großem Volumen erforderlich, die ebenfalls zu einem hohen Waste-Volu
men führen würden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde eine Vorrichtung zur Dekontamina
tion radioaktiv kontaminierter Oberflächen anzugeben, mit der eine weitere Verrin
gerung der Dosisbelastung des Personals beim Betrieb der Strahlanlage und beim
Entsorgen des anfallenden radioaktiven Staubes und der Filter und eine Verringe
rung des Waste-Volumens ermöglicht wird.
Die genannten Aufgaben werden gemäß der Erfindung gelöst mit den Merkmalen
des Patentanspruches 1. Eine Vorrichtung zur Dekontamination einer radioaktiv
kontaminierten Oberfläche mit einem trockenen mechanischen Strahlmittel enthält
gemäß der Erfindung eine Absaugeinrichtung zum Absaugen des beim Strahlen
entstehenden Strahlmittel-Staub-Gemisches, einen Separator zum Trennen des von
der Absaugeinrichtung abgesaugten Strahlmittel-Staub-Gemisches in eine Staub
fraktion und in eine wiederverwendbare Strahlgutfraktion sowie einen zwischen die
Absaugeinrichtung und dem Separator geschalteten Sammelbehälter, der eine Fil
tereinrichtung zum Filtern des durch den Sammelbehälter hindurch in die Absaug
einrichtung strömenden Sauggases enthält. Im Sammelbehälter und in der Filterein
richtung sammelt sich auch die Radioaktivität durch das Ablösen der Kontamina
tion an den zu dekontaminierenden Rohrenden.
Da die Filter im Sammelbehälter angeordnet sind und gemeinsam mit dem Staub
entsorgt werden können, ist ebenfalls die mit der Entsorgung verbundene Dosisbe
lastung des Personals deutlich verringert. Da der Staub am Filter und unterhalb der
Filter im Sammelbehälter in relativ kompakter Form und nicht mehr in kleinen Ein
zeltöpfen mit relativ großem Totvolumen anfällt, ist das Waste-Volumen gegenüber
der bekannten Ausführungsform deutlich verringert.
Durch eine Abblaseleitung zum Abblasen der Filter können die Filter durch Gegen
druckbeaufschlagung gereinigt werden und der am Filter in kompakter Form festge
setzte Staub fällt auf den Boden des Sammelbehälters ab und liegt dort in deutlich
höherer Dichte als bei der bekannten Einrichtung vor.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Sammelbehälter zusätzlich
in einem verschließbaren Abschirmbehälter angeordnet, der eine weitere Verringe
rung der Dosisbelastung beim Betrieb der Strahlanlage und beim Abtransport des
radioaktiven Staubes und der Filter bewirkt. Ferner entfällt gegenüber der bekann
ten Ausführungsform als dosisintensiver Arbeitsgang eine Filtergehäusereinigung
nach Ausbau des Filters, die bei der bekannten Ausführungsform notwendig war,
um die Grenzwerte für Kontamination und Dosisleistung beim Transport radioakti
ver Güter einzuhalten.
Mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung wird der Gesamtzeitbedarf durch den
Wegfall des Wechsels der bekannten Staubtöpfe verringert. Außerdem ist das
Waste-Volumen bis zu einem Faktor 5 verringert, so daß für die Dekontamination
einer Vier-Loop-Anlage mit acht Rohrenden ein einziger Sammelbehälter mit einem
Volumen von 200 l ausreicht.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel der
Zeichnung verwiesen, in deren einziger Figur eine Vorrichtung gemäß der Erfin
dung in einem Teilschnitt veranschaulicht ist.
Gemäß der Figur enthält eine Vorrichtung zur Dekontamination einer radioaktiv
kontaminierten Oberfläche gemäß der Erfindung eine Strahlanlage 1 mit geschlos
senem Strahlmittelkreislauf. Die Strahlanlage 1 umfaßt einen Separator 2, vorzugs
weise einen Zyklon, der mit seinem Auslaß über einem Vorratsbehälter 4 angeordnet
ist. In diesem Vorratsbehälter 4 wird das wiedergewonnene Strahlgut gesammelt.
Der Vorratsbehälter 4 ist über ein in der Figur nicht dargestelltes Fallventil mit ei
nem Druckbehälter 6 verbunden. Dieser Druckbehälter 6 ist in seinem oberen Be
reich an eine Druckleitung 10 angeschlossen, in die über ein am
Boden des Druckbehälters 6 angeordnetes Zuführungsventil das rückgewonnene
Strahlmittel eingeschleust wird.
Das beim Strahlen entstehende Strahlmittel-Staub-Gemisch wird über eine
Saugleitung 12 in dem Separator 2 befördert. Der zum Betrieb des als Separator 2
verwendeten Zyklons erforderliche Unterdruck wird durch eine Absaugeinrichtung
14, beispielsweise ein Gebläse, oder einen mit Druckgas, vorzugsweise Druckluft,
betriebenen Injektor erzeugt, der das aus dem Zyklon angesaugte gereinigte Sauggas
über einen Gasauslaß 16 in die Umgebung abbläst.
Der Separator 2, der Vorratsbehälter 4 und der Druckbehälter 6 sind gemeinsam auf
einem fahlbaren Untersatz angeordnet und bilden eine Einheit.
Zwischen dem Separator 2 und der Absaugeinrichtung 14 befindet sich im
Strömungsweg des Sauggases ein beispielsweise aus Stahl bestehender
Sammelbehälter 20. Der Sammelbehälter 20 ist räumlich getrennt von der den
Separator 2, Vorratsbehälter 4 und Druckbehälter 6 umfassenden fahrbaren Einheit
angeordnet und befindet sich zusätzlich in einem Abschirmbehälter 22,
vorzugsweise ein Abschirmbehälter 22 aus Beton, der mit einem in der Figur nicht
dargestellten Deckel verschlossen werden kann und zum einfacheren Transport mit
Transportösen 24 versehen ist.
Der Anschluß des Sammelbehälters 20 in den Strömungsweg des Sauggases erfolgt
vorzugsweise über flexible Schlauchleitungen 18 und 19. Im Sammelbehälter 20
sind mehrere, beispielsweise drei, parallelgeschaltete hohlzylindrische Aerosolfilter
30 angeordnet, die zwischen einer im Schnitt L-förmigen Halterung 32 und einem
Deckel 34 des Sammelbehälters 20 eingespannt sind. An den Stirnflächen der
zylindrischen Aerosolfilter 30 befinden sich jeweils Dichtringe 33, die verhindern,
daß staubdurchsetztes Druckgas an den Filtern 30 vorbei über den Injektor 14 in
den Außenraum gelangt. Bei dem in der Figur im Schnitt dargestellten linken Filter
30 ist zu erkennen, daß der innere Hohlraum strömungsabseitig in einen
trichterförmigen Auslaßstutzen 36 mündet, der in einen über den Deckel 34
angeordneten Innenraum eines Filterkopfes 38 mündet. Dieser Filterkopf 38 ist über
die flexible Schlauchleitung 18 an die Absaugeinrichtung 14 angeschlossen.
In den trichterförmigen Auslaßstutzen 36 münden außerdem noch Abblaseleitungen
40, die über ein nicht näher dargestelltes Ventil an einen Druckluftspeicher
angeschlossen sind und mit denen bei abgeschaltetem Injektor 14 ein stoßartiges
Abblasen der Filter 30 durchgeführt werden kann.
Der bei der Strahlbehandlung anfallende Staub setzt sich an den Filtern 30 in
komprimierter Form ab und liegt auch nach dem Abblasen im Sammelbehälter 20 in
komprimierter Form vor und kann ohne zusätzliche Demontagemaßnahmen
gemeinsam mit den radioaktiv kontaminierten Filtern 30 bei geringer
Dosisbelastung des Personals entsorgt werden.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Dekontamination einer radioaktiv kontaminierten Oberfläche mit
einem trockenen mechanischen Strahlmittel mit
- a) einer Absaugeinrichtung (14) zum Absaugen des beim Strahlen entstehenden Strahlmittel-Staub-Gemisches gemeinsam mit einem Sauggas,
- b) einem Separator (2) zum Trennen des von der Absaugeinrichtung (14) abgesaugten Strahlmittel-Staub-Gemisches in eine Staubfraktion und in eine wiederverwendbare Strahlgutfraktion sowie
- c) einem zwischen die Absaugeinrichtung (14) und dem Separator (2) geschalteten Sammelbehälter (20), der
- d) eine Filtereinrichtung (30, 32, 34) zum Filtern des durch den Sammelbehälter
(20) zur Absaugeinrichtung (14) strömenden Sauggases enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß - e) die Filtereinrichtung (30, 32, 34) im Sammelbehälter an eine Abblaseleitung (40) zum Abblasen der Filter (30) anschließbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem in einem verschließbaren
Abschirmbehälter (22) angeordneten Sammelbehälter (20).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem Gebläse als Absaugeinrichtung (14).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit einem Sammelbehälter (20), der räumlich vom
Separator (2), vom Vorratsbehälter (4) und vom Druckbehälter (6) getrennt ist.
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