DE4318131A1 - Vorrichtung zum automatischen Einfangen einer gerissenen Papierbahn - Google Patents
Vorrichtung zum automatischen Einfangen einer gerissenen PapierbahnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum auto
matischen Einfangen einer während eines Durchlaufs gerissenen
Papierbahn, die mit Mitteln zum Einführen der gerissenen
Papierbahn in Mittel zum Abzug der Bahn versehen ist.
Die Erfindung findet eine besonders vorteilhafte Anwendung im
Bereich des Druckens und gestattet beim Zerreißen einer Papier
bahn beim Durchlauf durch eine Offset-Druckmaschine eine
Verstopfung durch ein Aufwickeln der Papierbahn auf einen
Drucktuchzylinder der letzten Druckeinheit zu verhindern.
Offset-Druckeinheiten setzen sich zumeist aus vier parallelen
Zylindern zusammen, welche über eine ihrer Mantellinien gegen
seitig im Oberflächenkontakt miteinander stehen. Die bedruckte
Papierbahn verläuft zwischen den beiden zentralen Zylindern,
den sogenannten "Drucktuchzylindern", welche von einem Druck
tuch aus Leinen umgeben sind, welches mit einem elastomeren
Material bedeckt ist. Da die zum Bedrucken der Papierbahn ver
wendete Druckfarbe im allgemeinen sehr viskos ist, neigt die
bedruckte Bahn dazu, an den feuchten Drucktuchzylindern festzu
kleben. Beim Betrieb der Druckmaschine wird die Papierbahn an
hand von Rollen stark gespannt. Diese Rollen sind z. B. die vor
den Druckeinheiten angeordneten Einzugsrollen und die hinter
den Druckeinheiten und dem Trockner angeordneten Abkühlrollen.
Die gespannte Papierbahn löst sich also von den feuchten Druck
tuchzylindern, wobei dieses Ablösen im Falle eines Reißens der
Bahn abrupt unterbrochen wird.
Weiterhin ist bei einer Verwendung von heißtrocknender Offset
druckfarbe in der Druckmaschine ein Heißlufttrockner mit einer
Gesamtlänge von z. B. zwischen 8 und 12 Metern vorgesehen, der
dazu dient, die Lösungsmittel der auf die Papierbahn aufge
brachten Farbe auszudampfen und ihren Harz zu polymerisieren.
Dieser Trockner ist im Anschluß an die Druckeinheiten angeord
net und wird von der laufenden bedruckten Papierbahn
durchquert, ohne daß diese von Rollen abgestützt ist. Da die
getrocknete Papierbahn weniger elastisch ist als die feuchte
Papierbahn, kann im Trockner ein Reißen der Papierbahn
auftreten. Reißt die Papierbahn im Trockner, dann wickelt sie
sich meistens um einen Drucktuchzylinder der letzten Druck
einheit aufgrund des Haftvermögens der auf die Papierbahn auf
gebrachten Farbe, welche in einigen Fällen erhebliche Klebe
kräfte entwickeln kann. Nach einer gewissen Anzahl von Umdre
hungen, während derer sich die gerissene Papierbahn auf den
Drucktuchzylinder aufwickelt, erreicht die Anzahl der Papier
lagen einen ausreichend großen Wert, um das Drucktuch oder
sogar die Zylinder zu zerstören. Vor dem kompletten Stillstand
der Druckmaschine ist das Risiko einer Störung um so größer,
als bei jeder Umdrehung des Drucktuchzylinders zwei Papier lagen
auf diesen aufgewickelt werden, wobei die eine der Papierlagen
von der Druckeinheit stammt und die andere vom Trockner.
Zur Abhilfe der vor stehend beschriebenen Nachteile ist aus der
europäischen Patentschrift EP 0 092 659 eine Vorrichtung zur
Rückdrehsicherung für eine gerissene Papierbahn bekannt.
Diese Vorrichtung ist zwischen der letzten Druckeinheit und dem
Trockner angeordnet. Der Hauptbestandteil dieser Vorrichtung
besteht in einem Klemmrollenpaar, welches eine seitlich unter
halb der im Durchlauf begriffenen Papierbahn angeordnete orts
feste Rolle und eine oberhalb der Papierbahn angeordnete
Andruckrolle umfaßt, wobei beide Rollen in eine Rotation ent
sprechend der Durchlaufgeschwindigkeit des Papiers versetzt
sind. Im regulären Durchlaufbetrieb sind die beiden Rollen
auseinandergeschoben, so daß die bedruckte feuchte Papierbahn
durchlaufen kann, ohne sie zu berühren und ohne daß ein Ab
schmieren auftritt. Reißt die Papierbahn, so wird der Riß von
optischen Detektoren, welche am Ausgang der letzten Druckein
heit angebracht sind, eindeutig nachgewiesen, und ein Auslöse
signal wird ohne Verzögerung an einen Mechanismus geschickt,
der die weggerückte Andruckrolle hält. Die. Andruckrolle wird
dann freigelassen und in eine die gerissene Papierbahn beauf
schlagende Position gebracht. So lange die Druckmaschine nicht
angehalten ist, läuft die von der letzten Druckeinheit kommende
Papierbahn weiter durch und wickelt sich um eine der beiden
Klemmrollen der betrachteten Vorrichtung, anstatt sich um einen
Drucktuchzylinder der Druckeinheit zu wickeln. Der Durchmesser
der Rolle, um welche das Papier sich wickelt, nimmt zu, während
die andere Rolle sich entfernt, um die Aufnahme des Papiers zu
ermöglichen.
Man muß jedoch festhalten, daß die Rolle, auf welche sich die
Papierbahn aufwickelt, mit zunehmenden Durchmesser die Tendenz
hat, mit jeder Umdrehung immer längere Abschnitte der Papier
bahn aufzuwickeln. Diese Rolle übt somit eine immer größer
werdende Zugkraft auf die Papierbahn aus, so daß die Papierbahn
im Stande ist, erneut zu reißen. Um das zu verhindern, wäre es
notwendig, die Vorrichtung mit einem Reibungskupplungs-System
auszustatten, welches erlaubt, die beiden Klemmrollen anzutrei
ben und dieses Antreiben so zu regeln, daß die Rollen in der
Klemm-Position durchdrehen, sobald die Spannung in der von der
Druckeinheit kommenden und sich auf einer der Rollen auf
wickelnden gerissenen Papierbahn ihren normalen Wert erreicht
hat und sich der Durchmesser der Rolle weiter vergrößert. Die
Adaption eines solchen Reibungskupplungs-Systems ist komplex
und ohne Gewähr für das Resultat.
Andererseits ist die sich um die Klemmrollen wickelnde
gerissene Papierbahn mit feuchter Druckfarbe behaftet, so daß
es bei angehaltener Druckmaschine schwierig ist, das auf der
Rolle festklebende Papier zu entfernen.
Außerdem besteht ständig die Gefahr, daß die beiden sich nahe
beieinander zu beiden Seiten der durchlaufenden Papierbahn
drehenden Klemmrollen miteinander in engen Kontakt treten, was
eine Gefahr für das Bedienungspersonal darstellt.
Um die verschiedenen Schwierigkeiten des geschilderten Standes
der Technik zu beseitigen, wird erfindungsgemäß eine neue auto
matische Vorrichtung zum Einfangen einer im Durchlauf gerissen
en Papierbahn vorgeschlagen, mit Mitteln zum Einführen der
gerissenen Papierbahn in Mittel zum Abzug der Bahn, wobei die
Vorrichtung erlaubt, diese gerissene Papierbahn automatisch in
einen Speicherbehälter abzuziehen, ohne daß sie sich um irgend
eine Rolle herumwickelt.
Erfindungsgemäß umfassen die Mittel zum Abzug zwei zueinander
parallele Rollen, welche auf einer Seite der sich horizontal
fortbewegenden Papierbahn derart angeordnet sind, daß die
Achsen der Rollen horizontal liegen und senkrecht zu der
Bewegungsrichtung der Papierbahn ausgerichtet sind, wobei die
Vorrichtung Antriebsmittel aufweist zum Rotationsantrieb der
beiden Rollen in entgegengesetzter Richtung, die entlang einer
ihrer Mantellinien miteinander in leichtem Oberflächenkontakt
stehen, so daß die Rollen über eine Oberflächengeschwindigkeit
besitzen, die annähernd der Bewegungsgeschwindigkeit der
Papierbahn entspricht.
Reißt die durchlaufende Papierbahn, so erlaubt die
erfindungsgemäße Vorrichtung die weiterlaufende gerissene Bahn
in vorteilhafter Weise einzufangen. Bis zu einem vollständigen
Halt der Druckmaschine wird dabei die gerissene Papierbahn
zwischen die rotierenden Rollen eingeführt und von diesen mit
der Durchlaufgeschwindigkeit der Bahn gezogen, um in einen
Speicherbehälter abgezogen zu werden, ohne daß sich die
Papierbahn um eine der Rollen der Vorrichtung wickelt.
Nach einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bestehen die Einführmittel aus einer auf einer den Rollen
entgegengesetzten Seite der Papierbahn angeordneten Umlenkein
richtung, die mit gegenüber eines durch die rotierenden Rollen
gebildeten Aufnahmebereichs angeordneten Gebläsemitteln verse
hen ist. Die Umlenkeinrichtung wird mit Druckluft versorgt,
sobald ein Überwachungssystem das Abreißen der Papierbahn
nachgewiesen hat.
Sobald das Überwachungssystem der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ein Abreißen der im Durchlauf insbesondere durch den Trockner
der Druckmaschine befindlichen Papierbahn anzeigt, wird die
Umlenkeinrichtung der Vorrichtung mit Druckluft versorgt und
die Gebläsemittel üben einen Gebläsedruck auf die gerissene
Papierbahn aus, wodurch diese zwischen die beiden parallelen,
rotierenden Rollen eingeführt wird.
Darüber hinaus verfügen die beiden Rollen erfindungsgemäß
jeweils über eine Ablösevorrichtung, die ein Aufwickeln der
Papierbahn um die beiden Rollen verhindern hilft.
Die nachfolgende Beschreibung mit Bezug auf die im Sinne eines
nicht abschließenden Beispieles beigefügten Zeichnungen ver
deutlicht, in was die Erfindung besteht und wie sie ausgeführt
werden kann.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Vorderansicht einer
Offset-Druckmaschine mit Heißtrockner und mit einer
erfindungsgemäßen automatischen Einfangvorrichtung,
Fig. 2 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Vorrichtung der
Fig. 2 gemäß der Schnittlinie A-A, und die
Fig. 4 zeigt in einer Teilansicht die Unterseite der
erfindungsgemäßen Vorrichtung der Fig. 2.
Mit Bezug zunächst auf die Fig. 1 ist eine Offset-Druckmaschine
mit Heißtrockner dargestellt, welche zwei Druckeinheiten (10,
20) mit jeweils zwei Drucktuchzylindern (11, 11′, 21, 21′)
umfaßt, welche beidseitig einer horizontal durchlaufenden
Papierbahn (32) angeordnet sind. Diese Vorrichtung umfaßt
darüber hinaus einen im Anschluß an die letzte Druckeinheit
(10) angeordneten Trockner (4). Wie in der Fig. 1 zu erkennen
ist, wird die Papierbahn (32) zwischen zwei Einzugsrollen (2,
2′) und zwei Auslaufrollen (3, 3′) gespannt. Darüber hinaus
erlaubt ein in dem gezeigten Ausführungsbeispiel unmittelbar
hinter der letzten Druckeinheit (10) angeordnetes Überwachungs
system (5, 51) ein Reißen der Papierbahn (32) zu detektieren
und ein Auslösesignal an die erfindungsgemäße automatische
Einfangvorrichtung zu senden, welche in der Fig. 1 direkt vor
dem Eingang des Trockners (4) angeordnet und mit dem Bezugs
zeichen (8) versehen ist.
Selbstverständlich kann in anderen Ausführungsformen der
Erfindung das Überwachungssystem (5, 5′) an beliebiger Stelle
zwischen der letzten Druckeinheit (10) und den beiden Auslauf
rollen (3, 3′) angeordnet werden.
In den Fig. 2, 3 und 4 ist die erfindungsgemäße automatische
Vorrichtung dargestellt. Diese Vorrichtung verfügt über Mittel
zum Abzug der gerissenen Papierbahn, in diesem Fall zwei
parallel zueinander verlaufende und auf einer gleichen Seite
der sich horizontal bewegenden Papierbahn (32) angebrachte
Rollen (30, 31) mit gleichem Durchmesser, wobei der Durchmesser
etwa 120 mm beträgt. Die beiden Rollen (30, 31) sind hier
unterhalb der Papierbahn (32) derart angeordnet, daß ihre
Achsen horizontal liegen und senkrecht zu der Bewegungsrichtung
der Papierbahn verlaufen. Die Rollen (30, 31) bestehen aus
Metall, wie z. B. Stahl, wobei die Rolle (30) über eine blanke
Oberfläche verfügt, während die Rolle (31) einen Oberflächen
bezug aus Gummi aufweist.
Wie aus den Fig. 3 und 4 besser ersichtlich ist, verfügen die
Rollen (30, 31) darüber hinaus beide über mehrere kreisförmige
Nuten (54), welche in regelmäßigen Abständen der Länge nach auf
der Oberfläche jeder Rolle angeordnet sind. Die Oberfläche
beider Rollen verfügt demnach über Vorsprünge (54′) und über
Vertiefungen (54). Die Vorsprünge (54′) und die Vertiefungen
(54) der beiden Rollen (30, 31) liegen sich jeweils gegenüber.
Die Rollen (30, 31) werden in entgegengesetzten Richtungen von
Antriebsmitteln in Rotation versetzt, welche nachfolgend
genauer erläutert werden. Entsprechend der in den Fig. 2, 3 und
4 dargestellten Ausführungsformen dreht sich die Rolle (30) im
Sinne der Bewegungsrichtung der Papierbahn (32) und die Rolle
(31) in entgegengesetztem Sinn. Die beiden in Rotation
versetzten Rollen erzeugen direkt unterhalb der Papierbahn (32)
einen Aufnahmebereich (12). Die Rolle (31) ist an einer
nachstehend beschriebenen Schwenkvorrichtung derart angebracht,
daß die beiden Rollen auf der Höhe ihrer Vorsprünge (54′) und
insbesondere auf der Höhe einer ihrer Mantellinien miteinander
in leichtem Oberflächenkontakt stehen.
Wie in den Fig. 3 und 4 ersichtlich, ist die Rolle (30) drehbar
in zwei Lagern (33 und 34) gehaltert, welche in zwei parallelen
Lagergehäusen (35, 36) vorgesehen sind. Die Rolle (30) umfaßt
eine mittels einer Keilverbindung an einem ihrer Lagerzapfen
befestigte Antriebsscheibe (61), welche über einen Riemen (40)
mit einer Scheibe (39) eines Antriebsmittels, in diesem Falle
eines Elektromotors (37) verbunden ist.
Der Motor (37) ist ein Motor mit veränderlicher Drehzahl, und
ist auf einer mit dem Lagergehäuse (36) verbundenen Konsole
(38) derart befestigt, daß die Achse des Motors (37) parallel
zur Achse der Rolle (30) liegt. Die Rolle (30) wird von dem
Motor (37) mit der Durchlaufgeschwindigkeit der Papierbahn (32)
angetrieben.
Wie weiter in den Fig. 2, 3 und 4 zu sehen ist, ist die Rolle
(31), welche an ihren beiden Enden über zwei Lagerzapfen
verfügt, frei drehbar in der Schwenkvorrichtung gelagert. Die
Schwenkvorrichtung besteht in diesem Falle aus zwei Hebeln (42,
43), welche mittels zweier Drehbolzen (44, 45) drehbar an den
Lagergehäusen (35, 36) gehaltert sind. Zwei über Drehbolzen
(48, 49) drehbar an den Lagergehäusen (35, 36) angebrachte
Pneumatikzylinder (46, 47) können mittels ihrer Stangen (50,
51) auf die Hebel (42, 43) einwirken.
Darüber hinaus sind zwei Schrauben (52, 53) zum Regeln des
Oberflächenkontaktes der Rolle (31) mit der Rolle (30) vorge
sehen, indem sie die Schwenkbewegung der Hebel (42, 43)
begrenzen. Im Normalbetrieb sind die Pneumatikzylinder (46, 47)
so aktiviert, daß der Kontakt zwischen den beiden Rollen (30,
31) "leicht" ist, um ein Erwärmen des auf der Oberfläche der
Rolle (31) aufgebrachten Gummis zu vermeiden.
Der Elektromotor (37), der mit einer der Maschinengeschwindig
keit proportionalen Geschwindigkeit läuft, funktioniert
folgendermaßen. Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Motors (37)
wird in eine elektrische Spannung umgewandelt, welche in einer
elektronischen Schaltung (58) übertragen und mit einer vom
(nicht dargestellten) Hauptantrieb der Druckmaschine stammenden
und von dem Stromleiter (59) übertragenen Spannung verglichen
wird. Im Gegenzug erzeugt die elektronische Schaltung (58) eine
Präzisions-Versorgungsspannung (60) für den Motor (37), so daß
seine Drehgeschwindigkeit der Geschwindigkeit der Druckmaschine
proportional ist.
Zusätzlich verfügen die beiden Rollen (30, 31) jeweils über
eine Ablösevorrichtung, die einen Abstreifer (55, 56), z. B. in
der Form eines Kammes aufweist. Der Abstreifer (55) der Rolle (30)
ist an den Lagergehäusen (35, 36) befestigt, wobei die
Zähne seiner Kammform in die Nuten (54) der Rolle (30) ein
greift. Der kammförmige Abstreifer (56) der Rolle (31), der
identisch ist mit dem Abstreifer (55), ist an den beiden Hebeln
(42, 43) befestigt. Er ist so vor der Rolle (31) angeordnet,
daß die Zähne des Kammes in die Nuten (54) der Rolle (31) ein
greifen. Diese beiden Abstreifer verhindern vorteilhafterweise
das Aufwickeln der gerissenen Papierbahn (32) auf jede der
beiden Rollen (30, 31).
Wie man besser in den Fig. 2 und 3 erkennen kann, verfügt die
erfindungsgemäße Vorrichtung auch über Mittel zum Einführen der
gerissenen Papierbahn in die Mittel zum Abzug, wobei es sich in
diesem Falle um eine auf der den Rollen entgegengesetzten Seite
der Papierbahn (32) angeordnete Umlenkeinrichtung (70) handelt.
In dieser Ausführungsform ist die Umlenkeinrichtung (70)
oberhalb der Papierbahn (32) angeordnet. Die Umlenkeinrichtung
(70) umfaßt Gebläsemittel, in diesem Fall Blasdüsen (71), die
entlang einer parallel zu den Achsen der Rollen, also senkrecht
zur Bewegungsrichtung der Papierbahn verlaufenden Achse
verteilt angebracht sind.
In einem typischen Beispiel sind die Rollen (30, 31) in einem
Abstand von 20 mm unterhalb der Papierbahn angebracht, während
die Umlenkeinrichtung in einem Abstand von etwa 20 mm oberhalb
der Papierbahn angeordnet ist. Die Blasdüsen (71) sind mit
einem gegenseitigen Abstand von z. B. 100 mm über die gesamte
Breite der Papierbahn verteilt. Die Umlenkeinrichtung (70) wird
in ihrer Mitte mit Druckluft eines Druckes von z. B. 7 × 105 Pa
versorgt. Diese Versorgung wird von dem Überwachungssystem (5,
5′) ausgelöst, sobald dieses ein Reißen der Papierbahn (32) de
tektiert. Die Blasdüsen blasen die Druckluft auf die gerissene
Papierbahn und gewährleisten deren Einführen in den durch die
beiden rotierenden Rollen (30, 31) gebildeten Aufnahmebereich
(12). Die beiden miteinander in Kontakt stehenden Rollen (30,
31) erlauben somit, die in den Aufnahmebereich (12) eingeführte
gerissene Papierbahn (32) zu ziehen, selbst wenn diese zerknit
tert oder sogar zerknüllt ist.
Um eine ausreichende Versorgung mit Druckluft zu erhalten, ohne
daß der Druck im gesamten Druckluftsystem abnimmt, verfügt die
erfindungsgemäße Vorrichtung über ein in der Nähe der Umlenk
einrichtung (70) angeordnetes Reservoir (76). Das Reservoir
(76) und die Umlenkeinrichtung (70) sind mittels eines Elektro
ventiles (72) bekannter Bauart mit einem Druckluft-Versorgungs
netzwerk (73) verbunden. Außerdem ist dieses Elektroventil (72)
mit der Überwachungsvorrichtung (5, 5′) verbunden und wird
durch ein von dem Überwachungssystem (5, 5′) ausgehenden
elektrischen Signal betätigt, sobald dieses ein Reißen der
Papierbahn (32) feststellt.
In ihrem Ruhezustand, d. h. solange die Papierbahn (32) im
Normalbetrieb durchläuft, verbindet das Elektroventil das
Reservoir (76) mit dem Druckluft-Versorgungsnetzwerk (73), so
daß das Reservoir (76) sich mit Druckluft füllen kann.
Andererseits wird die Umlenkeinrichtung (70) nicht mit
Druckluft versorgt.
Empfängt das Elektroventil (72) das elektrische Signal des
Überwachungssystems (5, 5′), unterbricht es die Druckluftver
sorgung des Reservoir (76) und verbindet dieses direkt mit der
Umlenkeinrichtung (70).
Die mit Druckluft versorgte Umlenkeinrichtung (70) übt über
Blasdüsen (71) einen dynamischen Druck auf die gerissene
Papierbahn (32) aus, welcher das Einführen der gerissenen Bahn
in den Aufnahmebereich (12) der Rollen (30, 31) gestattet. Die
solchermaßen eingeführte Bahn wird von den miteinander in Kon
takt stehenden Rollen (30, 31) gezogen und in einen unterhalb
der Abstreifer (55, 56) angeordneten Aufnahmebehälter (75)
abgezogen. Es muß festgehalten werden, daß, sobald die Bahn
(32) eingefangen ist, die Pneumatikzylinder (46, 47) unter
konstantem Druck als elastische Mittel wirken und den Rollen
(30, 31) erlauben, unter Beibehaltung eines konstanten Drucks
auf die Papierbahn sich voneinander zu entfernen, falls die
Papierbahn zerknittert oder zerknüllt. Nach dem vollständigen
Abschalten der Maschine können die Rollen (30, 31) auseinander
geschoben werden, um die Entfernung der gerissenen Bahn zu
erleichtern. Es reicht also, den Aufnahmebehälter (75) zu
leeren und die Papierbahn (32) wieder in die Druckmaschine
einzufädeln.
Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung in keiner
Weise auf die beschriebene und dargestellte Ausführungsform
beschränkt, und wird ein Fachmann seinem Sinn entsprechende
weitere Ausführungsformen finden.
So können z. B. in einer Ausführungsvariante der in den Fig. 2,
3 und 4 dargestellten Ausführungsform die Rollen (30, 31) beide
aus blankem Metall bestehen oder, im Gegensatz dazu, beide mit
Kautschuk überzogen sein. Andererseits können die Rollen (30,
31) oberhalb der Papierbahn angebracht sein, während die
Umlenkeinrichtung (70) unterhalb der Papierbahn (32) angeordnet
ist. Schließlich kann die Rolle (30) auch frei drehbar gelagert
sein, während die Rolle (31) durch einen Elektromotor in Rota
tion versetzt wird, und ihrerseits die Rolle (30) in Rotation
versetzt.
Andererseits kann in einer weiteren Variante der in den Fig. 2,
3 und 4 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung das Antriebsmittel der Rolle (30) mit veränderli
cher Drehzahl ein mechanisches Transmissionssystem umfassen,
welches über Riemen o. ä. direkt mit dem Antriebsmechanismus der
Druckmaschine verbunden ist.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum automatischen Einfangen einer während
eines Durchlaufs gerissenen Papierbahn (32), mit Mitteln zum
Einführen (70, 71) der gerissenen Papierbahn in Mittel zum
Abzug der Bahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum
Abzug zwei zueinander parallele Rollen (30, 31) umfassen,
welche auf einer Seite der sich horizontal fortbewegenden
Papierbahn (32) derart angeordnet sind, daß die Achsen der
Rollen (30, 31) horizontal liegen und senkrecht zu der
Bewegungsrichtung der Papierbahn (32) ausgerichtet sind, und
daß die Vorrichtung Antriebsmittel (37) aufweist zum Rotations
antrieb der beiden Rollen (30, 31) in entgegengesetzter
Richtung, die entlang einer ihrer Mantellinien miteinander in
leichtem Oberflächenkontakt stehen, so daß die Rollen (30, 31)
eine Oberflächengeschwindigkeit besitzen, die annähernd der
Bewegungsgeschwindigkeit der Papierbahn entspricht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einführmittel sich aus einer auf einer den Rollen (30,
31) entgegengesetzten Seite der Papierbahn (32) angeordneten
Umlenkeinrichtung (70) zusammensetzen, die mit gegenüber eines
durch die rotierenden Rollen (30, 31) gebildeten Aufnahmebe
reichs (12) angeordneten Gebläsemitteln (71) versehen ist,
wobei die Umlenkeinrichtung (70) mit Druckluft versorgt wird,
sobald ein Überwachungssystem (5, 5′) das Reißen der Papierbahn
(32) detektiert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gebläsemittel eine Vielzahl von Blasdüsen (71) sind,
welche entlang einer parallel zu den Achsen der Rollen (30, 31)
verlaufenden Achse verteilt angebracht sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebsmittel einen Motor (37) mit
variabler Drehzahl umfassen, welcher wenigstens eine der Rollen
(30, 31) in Rotation versetzt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch zwei insbesondere von zwei Pneumatikzylindern
(46, 47) beaufschlagte Hebel (42, 43), auf welchen eine der
Rollen (30, 31) frei drehbar angeordnet ist, wobei die Hebel
(42, 43) dazu vorgesehen sind, mittels der beiden Zylinder (46,
47) die beiden Rollen (30, 31) in leichten Oberflächenkontakt
zueinander zu bringen, so daß die in Rotation versetzte Rolle
die frei drehbar gelagerte Rolle antreibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Rollen (30, 31) jeweils eine Ab
lösevorrichtung (55, 56) aufweisen, um ein Aufwickeln der
Papierbahn (32) auf jede der beiden Rollen (30, 31) zu vermei
den.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Ablösevorrichtung ein insbesondere kammförmiger
Abstreifer (55, 56) ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Rollen (30, 31) aus blankem
Metall bestehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens eine Rolle (30, 31) mit
Kautschuk überzogen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekenn
zeichnet durch ein sehr nahe des Aufnahmebereichs (12) angeord
netes Vorratsreservoir (76) für Druckluft, die dazu dient, die
gerissene Papierbahn (32) in den Aufnahmebereich (12) zu trei
ben, und durch ein Elektroventil (72), welches das Reservoir
(76) mit einem Druckluft-Versorgungsnetzwerk (73) der Umlenk
einrichtung (70) verbindet und an das Überwachungssystem (5,
5′) angeschlossen ist, und somit die gleichzeitige Versorgung
der Umlenkeinrichtung (70) mit in dem Reservoir (76) enthalten
der Luft gewährleistet.
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