DE4317179A1 - Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO¶2¶-Emission - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO¶2¶-EmissionInfo
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- C10L—FUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO₂-Emission bei der
Verbrennung, bei dem der Braunkohle schwefelbindende
Additive, insbesondere Löschkalk oder Kalkstein, zugesetzt
werden.
Nach DE-OS 33 19 086 ist ein Verfahren zum Einbinden des in der
Braunkohle befindlichen Schwefels in die festen Verbren
nungsrückstände für Kleinfeuerungsanlagen bekannt, bei dem
zerkleinerte Braunkohle und feingemahlene, schwefelbindende
Substanzen, wie CaO und/oder MgO so miteinander vermischt
werden, daß die schwefelbindende Substanz in der Mischung in
feinverteilter Form vorliegt. Nachteilig ist bei diesem Ver
fahren, daß trotz hoher Zusätze an schwefelbindenden Substan
zen, die Verringerung der SO₂-Emission unbefriedigend ist.
Der gleiche Nachteil besteht bei dem in der DE-OS 33 26 826
offenbarten Verfahren, bei dem Steinkohle und ggf. Gemische
aus Braunkohle und Steinkohle mit schwefelbindenden Stoffen
so miteinander gemischt werden, daß die schwefelbindende
Substanz in der resultierenden Mischung in feinverteilter
Form vorliegt.
In der DE-PS 40 39 821 ist ein Verfahren zur Verringerung des
Schwefeldioxidgehaltes in den Abgasen von Kleinfeuerungsanla
gen beschrieben, bei dem der Braunkohle neben schwefelbinden
den Substanzen Brennstoffe mit höheren Zündtemperaturen und
Heizwerten zugesetzt werden und eine Verpressung zu Briketts
erfolgt. Dadurch sollen im Feuerraum so hohe Verbrennungstem
peraturen erreicht werden, daß jederzeit ein hoher Schwefel
einbindungsgrad gewährleistet sein soll. Optimale Verbren
nungsbedingungen scheinen hierdurch nicht erreichbar, so daß
auch mit diesem Verfahren keine ausreichende Einbindung des
Schwefels in die Asche bei Braunkohlen mit höherem Schwefel
gehalt zu erwarten ist.
Weiterhin ist nach DE-PS 33 09 911 ein Verfahren zur Einbindung
von sauren Schadstoffen bei der Verbrennung in Industrie- und
Kraftwerkskesseln bekannt, bei dem dem Brennstoff vor
und/oder bei und nach der Mahlung eine klare Lösung zugesetzt
wird, die hochkonzentrierte Calcium-Ionen enthält, die an
Säuren oder deren Salze in der flüssigen Phase gebunden sind.
Dem Verfahren haftet der Nachteil an, daß ein so behandelter
Brennstoff nicht für die Brikettierung geeignet ist, da sich
seine Verarbeitungseigenschaften wesentlich verschlechtert
haben. Damit ist das Verfahren für die Senkung der
SO₂-Emissionen bei der Verbrennung in Kleinfeuerstätten für
Braunkohlenbriketts nicht anwendbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Herstellung von Braunkohlenpreßlingen zu entwickeln, daß eine
vollständigere Einbindung des Schwefels in die Asche bei der
Verbrennung bewirkt, ohne die Preßlingsherstellung nachteilig
zu beeinflussen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Rohbraunkohle mit Calciumionen durchtränkt und bindungsiner
ter Brennstoff zugemischt wird. Die Durchtränkung der Roh
braunkohle mit Ca-Ionen, die in an sich bekannter Weise durch
Vermischen mit suspendierten schwefelbindenden Ca-Additiven
erfolgt, bewirkt eine Verteilung von Ca-Ionen bis in das
Korninnere und damit hohe Schwefeleinbindungsgrade. Durch
Humatbildung entsteht jedoch eine klebrige Substanz, die beim
Trocknen verhärtet und nicht mehr brikettierbar ist. Überra
schenderweise wird die Brikettierbarkeit durch den Zusatz von
bindungsinertem Brennstoff, wie Steinkohlenkoks, Brikettgrus
oder Hartbraunkohle wieder hergestellt und ein handhabbares
Brikettiergut erzielt. Das Verfahren hat den Vorteil, daß
damit feste und wasserbeständige Preßlinge erzielt werden
können, deren SO₂-Emission auch bei hohen Schwefelgehalten in
der Braunkohle einem äquivalenten Schwefelgehalt von weniger
als 1% entspricht.
Der bindungsinerte Brennstoff wird vorteilhaft in einer zwei
ten Mischstufe oder zum Ende des Mischprozesses zugesetzt,
damit das Ca-Additiv vorzugsweise in die Braunkohle ein
dringt, aber nicht oder nur unbedeutend in den bindungsiner
ten Brennstoff. Dabei ist der Zusatz nach 80 . . . 90% der
Gesamtmischdauer günstig.
Der Zusatz von gemahlenem Steinkohlenkoks, insbesondere mit
einer Körnung von 0,25 mm, läßt sich gut in die Mischung
einarbeiten, bewirkt eine gute Rieselfähigkeit der Mischung,
verhindert die Aushärtung bei der Trocknung und gewährleistet
eine hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit der Preßlinge.
Mengen von 5 bis 15%, bezogen auf die Masse der Rohkohle
plus schwefelbindendes Additiv, sind für die beschriebenen
Wirkungen ausreichend.
Als Alternative zu Steinkohlenkoks sind Brikettgrus oder
Gemische aus verschiedenen bindungsinternen Brennstoffen
geeignet, wodurch sowohl die Brikettiereigenschaften der
Mischung variiert werden können, als auch der Heizwert der
Preßlinge beeinflußbar ist. Die geeigneten bindungsinerten
Brennstoffe sind selbst nicht oder nur sehr schlecht briket
tierbar.
Die Durchtränkung der Rohbraunkohle mit Ca-Ionen erfolgt
vorzugsweise durch Zugabe von Löschkalksuspension bei einem
intensiven Mischverfahren mit hoher Zerkleinerungswirkung.
Insbesondere sind Schlagkreuzmischer dazu geeignet, womit ein
hoher Eindringeffekt der Ca-Ionen in das Korninnere unter
stützt wird. Mit dem Mischer wird eine gleichzeitige Zerklei
nerung und Reagglomeration des gesamten Mischgutes und damit
eine hohe Mischungsstabilität erreicht. Das Mischgut wird
dabei teilweise pelletiert und Staubbildung weitestgehend
unterdrückt.
Bezüglich eines geringen Aschegehaltes in den Verbrennungs
rückständen ist ein Löschkalkanteil in der Rohkohlemischung
von 3,0 bis 3,5% Trockensubstanz zu bevorzugen. Um ein hin
sichtlich der Schwefeleinbindung durch die Verteilung der
Ca-Ionen bis in das Korninnere optimales Milieu zu schaffen,
welches bezüglich der Trocknung der Kohle aber noch wirt
schaftlich ist, werden der Rohkohle mit der Suspension vor
zugsweise 5 bis 10% Wasser zugeführt, wobei die Prozentan
teile auf die Rohkohle plus Trockensubstanz Additiv bezogen
sind.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
Rohbraunkohle mit einem Schwefelgehalt von 3% (d), einem
Aschegehalt von 10,3% (d) und einem Wassergehalt von 51%
wird mit einer Löschkalksuspension in einem Schlagkreuzmi
scher intensiv vermischt, wobei folgende Mengenanteile einge
halten werden:
97,5 Massenanteile Rohkohle
3,5 Massenanteile Löschkalk (Trockensubstanz)
10 Massenanteile Wasser.
3,5 Massenanteile Löschkalk (Trockensubstanz)
10 Massenanteile Wasser.
Das Wasser wird mit der Suspension in die Kohle eingebracht.
Nach einer Mischdauer von 90 sec wird auf eine Körnung < 0,25
mm gemahlener Steinkohlenkoks bei einem Massenanteil von 7,5
als Inertbrennstoff zugesetzt. Die Mischdauer zum Einbringen
des Koksmehles beträgt 10 sec. Das Mischgut wird auf einen
Feuchtegehalt von 20% getrocknet und mit einem Preßdruck von
100 MPa brikettiert. Es entstehen Preßlinge mit einer Druck
festigkeit von 17 MPa. Die Preßlinge verbrennen in Kleinfeu
erstätten mit einer reduzierten SO₂-Emission, die einem äqui
valenten Schwefelgehalt von 0,5% (d) entspricht. Durch den
Löschkalkzusatz erhöht sich der Aschegehalt der Preßlinge auf
14,6%.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit
verminderter SO₂-Emission, bei dem die Rohkohle mit
suspendierten schwefelbindenden Ca-Additiven vermischt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung ein
bindungsinerter Brennstoff zugegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
bindungsinerte Brennstoff in einer zweiten Mischstufe oder
am Ende des Mischprozesses zugesetzt wird.
3. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß als bindungsinerter Brennstoff
zusatz gemahlener Steinkohlenkoks verwendet wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steinkohlenkoks eine
Körnung von 0,25 mm aufweist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Steinkohlenkoks in einer Menge
von 5 bis 15%, bezogen auf die Masse der Rohkohle plus
schwefelbindendes Additiv, zugemischt wird.
6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß als bindungsinerter Brennstoff
zusatz Brikettgrus verwendet wird.
7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, da
durch gekennzeichnet, daß ein bindungsinertes Brennstoff
gemisch eingesetzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rohkohle mit Löschkalk
suspension vermischt wird, wobei der Löschkalkanteil in
der Rohkohlemischung 3,0 bis 3,5% Trockensubstanz be
trägt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rohkohle mit der
Suspension 5 bis 10% Wasser, bezogen auf Rohkohle plus
Trockensubstanz des Additives, zugeführt werden.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem Schlagkreuzmischer
gemischt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934317179 DE4317179C2 (de) | 1993-05-22 | 1993-05-22 | Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO¶2¶-Emission bei Verbrennung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934317179 DE4317179C2 (de) | 1993-05-22 | 1993-05-22 | Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO¶2¶-Emission bei Verbrennung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4317179A1 true DE4317179A1 (de) | 1994-12-15 |
DE4317179C2 DE4317179C2 (de) | 1996-11-21 |
Family
ID=6488749
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934317179 Expired - Lifetime DE4317179C2 (de) | 1993-05-22 | 1993-05-22 | Verfahren zur Herstellung von Braunkohlenpreßlingen mit verminderter SO¶2¶-Emission bei Verbrennung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4317179C2 (de) |
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- 1993-05-22 DE DE19934317179 patent/DE4317179C2/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4317179C2 (de) | 1996-11-21 |
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