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Verfahren zur Herstellung eines Ölbrennstoffs. Im allgemeinen ist
es üblich, Öl für Heiz-und Feuerungszwecke in flüssiger Form anzuwenden, indem das
Öl durch die Zerstäuber o. dgl. eingeblasen oder auch in Lampen oder Dochtbrennern
verwendet wird. Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren, wonach das Öl mit trockenen
Brennstoffen und mit einem brennbaren Bindemittel so behandelt wird, daß es einen
festen Brennstoff bildet, der leicht hergestellt, geformt und in Stücke oder Preßlinge
gebracht werden kann, die in gleicher Weise für Heiz- und Feuerungszwecke gehandhabt
werden können wie anderer stückiger Brennstoff, insbesondere wie Kohle, Koks oder
Holz.
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Es sind bereits Verfahren bekannt geworden, bei denen das Öl durch
Zusatz eines festen Brennstoffes, wie z. B. Braunkohle, zunächst emulgiert und dieses
Gemisch sodann nach Zusatz eines Bindemittels, wie z. B. von wasserhaltigem, zerkleinertem
Torf, geformt und getrocknet wird.
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Der nach diesem bekannten Verfahren hergestellte Brennstoff zeigt
aber den Mangel, daß ein Teil des Öles nach Erhärtung der Masse ausschwitzt, abläuft
und auf diese Weise verlorengeht. Dieser Mangel wird gemäß der Erfindung dadurch
behoben, daß das zunächst durch trockenen zerkleinerten Brennstoff eingedickte Öl
durch ein geeignetes brennbares Bindemittel gebunden und sonach zu Blöcken geformt
wird, die nachher getrocknet werden können.
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Als besonders zweckmäßiges, brennbares Bindemittel hat sich Torf mit
einem @Vassergehalt von 8o bis go Prozent erwiesen. Es sei hervorgehoben, daß sich
die Anwendung von Naßtorf als Bindemittel von den bisher bekannten Verfahren, bei
denen dem Öl ebenfalls Naßtorf zugesetzt wird, grundsätzlich darin unterscheidet,
daß der Torf bei dem Verfahren gemäß der Erfindung nicht etwa dazu benutzt wird,
eine Emulsion zu bilden, sondern lediglich als mechanisches Bindemittel zum Verkitten
der öligen Masse, d. h. des mit dem trockenen Brennstoff vorher innig gemischten
Öles, dient.
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Ein Ölbrennstoff läßt sich gemäß der Erfindung dadurch herstellen,
daß das Öl zunächst mit einem geeigneten trockenen Brennstoff in gekörntem, pulverförmigen
oder faserigem "Zustande gemischt wird, beispielsweise Sägemehl, gekörntem, faserigem
oder staubförmigem Trockentorf, Pflanzenfaser, Kohlenstaub von Braunkohle, Holzkohle
oder auch von gemahlenem, bituminösem Schiefer. Einer oder mehrere dieser Stoffe
wird als Träger für das Öl benutzt, das sich mit dem Trockenstoff in solcher Weise
verbindet, daß eine bildsame Klasse oder ein Teig entsteht, welcher an sich nicht
abbindet, nicht härtet oder steif wird, sondern weich und ölig bleibt und die vorteilhafte
Wirkung hat, das Öl zu fixieren, so daß es nach dem Erhärten nicht ausschwitzt.
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Als Mittel zum Binden, Härten und Kitten für diesen bildsamen Ölteig
wird ein brennbarer Stoff, wie z. B. nasse, in Fäulnis übergegangene Laub- oder
Nadelstreu oder vorzugsweise Naßtorf," vorteilhaft eine gute schwarze Sorte, benutzt,
mit welchem der bildsame Ölteig
in geeignetem Verhältnis, je nach
den gewünschten Wärmeeigenschaften und dem gewünschten Härtegrad, gemischt wird,
d. h. der Brennstoff kann in den Grenzen eines spröden, festen Brennstoffes bis
zu einem meht oder weniger weichen Brennstoff hergestellt werden, auf jeden Fall
so, daß er als ein fester Körper, wie Brennholz oder Kohle, gehandhabt werden kann.
Der Grund, Naßtorf als Mittel zum Binden und Festigen der bildsamen Masse zu verwenden,
ist der, daß Naßtorf in sich selbst die nötigen kittenden und bindenden Eigenschaften
besitzt. Unter dem Begriff Öl sind hier nicht nur Öle mineralischer, tierischer
oder pflanzlicher Herkunft bzw. Tran zu verstehen, sondern auch Fette, Wachse, Ölrückstände,
Pech und sonstige bituminöse Stoffe, die nicht unmittelbar in einer Feuerung als
Brennstoff verbrannt werden können, weil sie schmelzen und unter der Einwirkung
der Hitze auslaufen und durch den Rost fließen, die aber in geeigneter bekannter
Weise, z. B. unter Anwendung eines Lösungsmittels, in eine ölige Flüssigkeit übergeführt
werden können, die mit den obenerwähnten trockenen Brennstoffen auch zu einem bildsamen
Teige gemischt werden kann.
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Wenn es erwünscht ist, dic :Masse in Brennstoffziegel zu formen, kann
eine Maschine nach Art einer Ziegelstrangpresse benutzt werden, die ein zylindrisches,
ovales oder kantiges :Mundstück hat. Der ausgestoßene Strang kann dann in bekannter
Weise mittels Drähten oder Messern in Stücke von der gewünschten Größe abgeteilt
werden. Diese Stücke werden dann zur Lufttrocknung oder zur künstlichen Trocknung
aufgestapelt. Um den Trockenvorgang zu verkürzen, kann auch die ganze Masse bereits
während des Rührens und vor dem Formen und Pressen erhitzt werden, um die überschüssige
Feuchtigkeit auszutreiben.
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In der Praxis hat sich folgende Zusammensetzung bewährt: 5 Gewichtsteile
Mineralrohöl werden mit z Gewichtsteil gemahlenen oder gekörnten Trockentorf gemischt,
worauf 16 Gewichtsteile Naßtorf mit 8o Prozent oder go Prozent Wassergehalt zugesetzt
werden. Das Ganze wird innig durcheinandergeknetet und gemischt und wird auf diese
Weise allmählich in einen Zustand übergeführt, in dem es die Konsistenz von bildsamem
Ton hat. Die Masse ist dann so weit, daß sie durch eine Maschine nach Art einer
Ziegelpresse in Strangform gebracht, mit Schneiddrähten oder Messern in Stücke geformt,
dann aufgestapelt und getrocknet werden kann. Ist es erwünscht, den Brennstoff mittels
hydraulischer Pressen o. dgl. zu Briketten zu pressen, wird der Naßtorf zunächst
in geeignete Kessel mit Rührwerken gebracht und so weit erhitzt, daß die überschüssige
Feuchtigkeit so weit ausgetrieben wird; daß der Torf eine leichte Konsistenz, etwa
wie feuchter Sand, bekommt. Dann wird der Teig, in dem das Öl festgehalten wird,
in geeigneter Menge mit dieser feuchten Masse gemischt, innig durcheinandergerührt
und mittels hydraulischer oder anderer Pressen in Brikette von der gewünschten Form
gepreßt, die dann zum Trocknen aufgestapelt werden können, wobei sie zu trockenen,
festen und zähen Briketten erstarren. Dieser feste Brennstoff brennt mit einer hellen
heißen Flamme, ohne Hinterlassung von Rückständen und ohne daß das Öl durch die
Rostspalten abläuft.
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Es ist ersichtlich, daß das Verfahren auf einfache Weise es ermöglicht,
flüssiges Öl in Form eines festen Brennstoffes auszunutzen. Dadurch kommen die Fässer
oder Behälter für die Aufbewahrung und den Transport des Öles in Wegfall, und dieser
feste Brennstoff kann in bequemer und handlicher Weise nicht allein für gewerbliche
Feuerungen, sondern auch in Haushaltungen verwendet werden.