DE4315053A1 - Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen Sendungen - Google Patents
Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen SendungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rich
tungsumkehr von flachen Sendungen für Briefverteilanlagen.
In Briefverteilanlagen, in denen flache Sendungen Zeichen
erkennungs- und Kennzeichnungseinrichtungen zugeführt werden,
um die Sendungen entsprechend verschiedener auf ihrer Ober
fläche aufgebrachter Informationen zu verteilen, besteht ein
Problem darin, daß ein Teil der Sendungen derart in den För
dermitteln transportiert wird, daß die mit der Information
versehene Oberfläche nicht in Bearbeitungsposition gegenüber
den Zeichenerkennungs- und Kennzeichnungsmitteln angeordnet
ist. Eine nicht in Arbeitsposition befindliche Sendung kann
durch eine Drehung der Sendung um die Längsachse und/oder die
Hochachse in Arbeitsposition gebracht werden. Ein bei
solchen Drehungen auftretendes Problem besteht darin, daß die
Lücken zwischen den Sendungen bzw. Abständen zwischen
Sendungsvorder- oder Hinterkanten durch die Operation der
Drehung verändert werden, evtl. sogar Überlappungen von
Sendungen auftreten, was zu Verstopfungen und Funktionsaus
fall der Anlage führen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung
zu schaffen, mit der Sendungen um ihre Hochachse schnell und
sicher gedreht werden können. Eine weitere Aufgabe besteht in
der Angabe einer Vorrichtung, mit der die Drehung von Sendun
gen um ihre Hochachse in einer Weise erfolgt, daß die Lücken
im Sendungsstrom bzw. Abstände zwischen Sendungsvorder- oder
Hinterkanten vor und nach der Drehung von Sendungen gleich
sind.
Erfindungsgemäß werden die Aufgaben durch die Merkmale der
Ansprüche 1 bzw. 7 gelöst, wobei davon ausgegangen wird, daß
die Drehung einer Sendung um ihre Hochachse dadurch erreicht
werden kann, daß die Richtung der Sendung in den Fördermit
teln umgekehrt wird, d. h. Vorder- und Hinterkanten der Sen
dung miteinander vertauscht werden. Vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der Beschrei
bung enthalten.
Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist, daß die Sendungen innerhalb der Vorrichtung stoßfrei und
sicher geführt werden. Die Sendungen bleiben stets gefaßt und
sind nie sich selbst überlassen. Dadurch wird eine hohe Prä
zision der Bewegung der Sendungen erreicht und Sendungslauf
störungen vorgebeugt. Die Vorrichtung bremst und beschleunigt
die Sendungen briefschonend. Sie ermöglicht auch eine Rück
führung einer Sendung in die ursprüngliche Lücke, wenn die
Sendung sich zuvor schon geringfügig im Sendungsstrom ver
schoben hatte.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Fig. 1 bis 4
näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 2 ein Weg/Zeit-Diagramm für zwei aufeinanderfolgende,
umzukehrende Sendungen,
Fig. 3 die Kombination von zwei erfindungsgemäßen Vorrich
tungen, zusammen mit einer Verzögerungsstrecke,
Fig. 4 weitere Ausführungsformen der Kombination nach
Fig. 3.
Bei der in Fig. 1 in ihrem prinzipiellen Aufbau gezeigten
Vorrichtung werden die zu drehenden Sendungen ersten Förder
mitteln 1 zugeführt und in Pfeilrichtung zweiten Fördermit
teln 2 zugeführt. Die ersten Fördermittel bestehen aus einem
Endlosband 3, das von zwei Rollen 4 und 5 geführt wird sowie
einem weiteren Endlosband 6, das von den Rollen 7, 8 und 9
geführt wird. Die beiden Endlosbänder sind derart parallel
zueinander angeordnet, daß sie einen schmalen Förderkanal
bilden, in dem eine zu transportierende Sendung in Reibkon
takt mit ihren beiden Oberflächen mit den beiden Endlosbän
dern kraftschlüssig geführt wird. Dritte Fördermittel 10, be
stehend aus dem Endlosband 6 sowie den Rollen 7, 8, 9 und dem
Endlosband 11, das von den Rollen 12 und 13 geführt wird,
nehmen Sendungen aus den Fördermitteln 2 auf. Die Fördermit
tel 2 werden von zwei Endlosbändern 13, 14 und den Rollen 15,
16, 17 und 18 gebildet. Ebenso wie bei den Fördermitteln 1
und 10 bilden die Endlosbänder 13 und 14 einen Förderkanal,
in dem eine Sendung kraftschlüssig geführt wird.
Eine in der Vorrichtung umzukehrende Sendung wird mit einer
vorgegebenen, vorzugsweise konstanten Geschwindigkeit durch
die Fördermittel 1 den Fördermitteln 2 zugeführt. Die Bänder
des Fördermittels 2 sind gesteuert und bewegen sich im Zeit
punkt der Übergabe in gleicher Richtung und gleicher Ge
schwindigkeit wie die Bänder der zuführenden Fördermittel 1.
Die Sendung wird daher stoßfrei und sicher übernommen. Sobald
die hintere Sendungskante die zuführenden Bänder verlassen
hat, erfolgt eine Abbremsung der Sendung durch die gesteuer
ten Bänder 14 und 13. Der Zeitverlauf der Geschwindigkeit
folgt dabei einem vorgegebenen Profil. Nach Abbremsung der
Sendung erfolgt eine Umkehrung der Förderrichtung und eine
Beschleunigung der Sendung auf eine zweite vorgegebene
Geschwindigkeit gemäß dem vorgegebenen Geschwindig
keitsprofil. Es erfolgt dann eine Aufnahme der Sendungen
durch die dritten Fördermittel 10, die, um eine stoßfreie und
sichere Übernahme zu gewährleisten, die Sendungen mit der
zweiten vorgegebenen Geschwindigkeit fördern. Der Zeitpunkt,
zu dem die Sendungshinterkante die ersten Fördermittel ver
läßt, wird vorzugsweise durch eine Lichtschranke 19 detek
tiert.
Bei der Ausführungsform der Vorrichtung gemäß Fig. 1 bilden
die Förderrichtungen in den Fördermitteln 1 und 2 einen
Winkel α, und die Förderrichtungen in den Fördermitteln 2 und
3 einen Winkel β miteinander, wobei α < β. Da die Sendungen
jeweils bei der Übergabe zu den Fördermitteln 2 bzw. den För
dermitteln 10 zunächst in die Richtung gefördert werden, in
der sie in der jeweiligen Förderrichtung gefördert worden
sind, ist gewährleistet, daß eine Sendung aus den Fördermit
teln 1 sicher in die Fördermittel 2 geführt werden kann, aus
dem Fördermittel 2 jedoch eine Förderung in die Fördermit
tel 10 erfolgt, ohne daß zusätzliche Maßnahmen zur Richtungs
beeinflussung der Sendungen, wie z. B. Ablenkbleche o. ä.
erforderlich sind. Andererseits ist zu betonen, daß die
Erfindung auch unter Benutzung von solchen zusätzlichen
Mitteln realisierbar ist.
Um eine sichere Führung der Sendungen zu gewährleisten,
werden in den Fördermitteln 2 zwei gesteuerte Endlosbänder
verwendet. Jedoch kann ohne eine grundsätzliche Änderung der
Funktion auch eines der beiden gesteuerten Bänder durch eine
einzelne Rolle ersetzt werden. Grundsätzlich ist auch der
Ersatz beider gesteuerter Bänder durch zwei gesteuerte
Rollen, zwischen denen die umzukehrende Sendung geführt wird,
möglich.
Fig. 2 zeigt ein Weg/Zeit-Diagramm für zwei aufeinanderfol
gende umzukehrende Sendungen. Hierbei bezeichnet die gestri
chelte Linie die idealisierte Bewegung des Sendungsmittel
punktes. Eine kollisionsfreie Umkehrung zweier Sendungen in
der Vorrichtung nach Fig. 2 setzt voraus, daß die erste umzu
kehrende Sendung bereits die Vorrichtung verlassen hat, bevor
die zweite in sie eintritt. Dies führt wegen der heute übli
chen hohen Fördergeschwindigkeiten zu einer praktisch nicht
tolerierbar großen Minimallücke zwischen aufeinanderfolgenden
Sendungen. Bei Kombination von zwei Umkehreinrichtungen mit
einer Verzögerungsstrecke wie in Fig. 3 gezeigt, ist es
jedoch möglich, auch aufeinanderfolgende Sendungen mit einer
beliebig kleinen Lücke umzukehren. Die Umkehreinrichtungen
U1 20 und U2 21 sind im Bereich 22, 23 an eine erste Förder
strecke 24 und eine zweite Förderstrecke 25, vorzugsweise
Bandförderern, angeschlossen. Nicht umzukehrende Sendungen
werden einer Verzögerungsstrecke 26 zugeführt, mit der das
Zeitverhalten der Sendungen beim Übergang von der Förder
strecke 24 zur Förderstrecke 25 über eine der Umkehrstationen
berücksichtigt wird. Sendungen, die umgekehrt werden sollen,
werden abwechselnd in eine der beiden Umkehrvorrichtungen U1
und U2 geleitet. Dort wird jede Sendung gestoppt und fährt
rückwärts aus der Vorrichtung wieder heraus, wodurch die
ehemalige Hinterkante zur neuen Vorderkante wird. Die umge
kehrten Sendungsströme werden sodann mit den nicht umgekehr
ten in der Förderstrecke 25 wieder vereinigt. In der Förder
strecke 24 erfolgt eine Längen- und Lückenmessung der Sendun
gen. Bei zu geringer Lücke zwischen zwei Sendungen, die
derselben Umkehreinrichtung zugeführt werden sollen, kann
dadurch eine Kollision vermieden werden, daß die zweite
Sendung über die Verzögerungsstrecke geleitet und später
ausgesondert wird. Fig. 4a)-c) zeigt weitere vorteilhafte
Ausführungen der Kombination zweier Umkehreinrichtungen U1
und U2. Anstatt drei Wege (U1, U2 und Verzögerungsstrecke)
vorzusehen, kann auch durch die Vorrichtungen U1 und U2 nach
Fig. 1 geradeaus hindurchgefahren werden (ohne umzukehren)
und diese beiden Sendungsströme mit den umgekehrten Strömen
nach geeigneter Umlenkung vereinigt werden.
Bei den heutigen Briefverteilanlagen ist es üblich, zwischen
den Sendungen eines zu verarbeitenden Sendungsstroms kon
stante Lücken vorzusehen. Damit nach Umkehrung einer Sendung
eine Rückführung in die alte Lücke möglich ist, müssen sich
die Sendungsmittelpunkte nach Verlassen der Umkehreinrichtung
bezogen auf den Sendungsmittelpunkt in relativ gleicher Posi
tion zueinander befinden und gleiche Geschwindigkeit be
sitzen. Dies kann durch sehr verschiedene Geschwindigkeits
profile der Sendungen innerhalb der Umkehrvorrichtung reali
siert werden. In Fig. 2 ist beispielhaft ein möglicher Zeit
verlauf des Orts des Sendungsmittelpunktes innerhalb der
Umkehrvorrichtung dargestellt.
Bei einer Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 1 wird der
exakte Zeitverlauf der Bänderbewegung in Abhängigkeit von der
jeweiligen Sendungslänge, von der Bandgeschwindigkeit der
restlichen Anlage und von dem durch die Lichtschranke 19
ermittelten Austrittszeitpunkt der Hinterkante aus den För
dermitteln 1 bestimmt. Dies wird vorzugsweise ONLINE durch
einen Prozessor vorgenommen. Der berechnete Verlauf der Bän
derbewegung dient sodann als Sollwert für die untergelagerte
Regelung des Stellantriebes der Fördermittel 2. Es besteht
daher auch die Möglichkeit, Sendungen, die sich zuvor
aufgrund von Störungen geringfügig im Sendungsstrom verscho
ben haben, wieder präzise in den Sendungsstrom zu plazieren,
und damit eine Lückenkorrektur vorzunehmen. Hierzu werden die
Sendungen im gesamten Sendungsstrom mittels Lichtschranken
verfolgt und die entsprechende Information dem Prozessor
zugeführt.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen Sendungen,
dadurch gekennzeichnet, daß erste Fördermittel zur
Zuführung der Sendungen mit einer ersten vorgegebenen
Geschwindigkeit in zweite Fördermittel zur Aufnahme der
Sendungen und Mittel zur Detektion des Zeitpunkts, zu
dem die Hinterkante einer Sendung, die die ersten
Fördermittel verlassen hat, vorgesehen sind, wobei jede
Sendung in den zweiten Fördermitteln mit der ersten
vorgegebenen Geschwindigkeit aufgenommen wird und sobald
ihre Hinterkante die ersten Fördermittel verlassen hat,
nach einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil abge
bremst und eine Umkehrung der Förderrichtung und
Beschleunigung der Sendung auf eine zweite vorgegebene
Geschwindigkeit erfolgt, und daß dritte Fördermittel zur
Aufnahme der Sendungen aus den zweiten Fördermitteln mit
der zweiten vorgegebenen Geschwindigkeit vorgesehen
sind, wobei die Sendungen in den ersten, zweiten und
dritten Fördermitteln zu jedem Zeitpunkt kraftschlüssig
geführt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
erste und dritte Fördermittel jeweils aus zwei einen
Förderkanal bildenden von Rollen geführten Endlosbändern
bestehen, zwischen denen die Sendungen geführt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erstes Endlosband derartig zwischen einem zweiten
und einem dritten Endlosband angeordnet ist, daß das
erste und zweite Endlosband den Förderkanal der ersten
Fördermittel und das erste und dritte Endlosband den
Förderkanal des dritten Fördermittels bilden.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen, 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Detektionsmittel eine Lichtschranke
vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweiten Fördermittel aus zwei um
Rollen geführten, einen Förderkanal bildenden, Endlos
bändern gebildet werden, zwischen denen die Sendungen
geführt werden.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die zweiten Fördermittel aus einem
um Rollen geführten Endlosband und einer weiteren Rolle
oder zwei Rollen gebildet werden, die einen Förderkanal
bilden, zwischen denen die Sendungen geführt werden.
7. Vorrichtung zur Richtungsumkehr von flachen Sendungen,
dadurch gekennzeichnet, daß eine erste und eine zweite
Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 sowie eine
Verzögerungsstrecke zur Verzögerung der Sendungen gemäß
einem vorgegebenen Geschwindigkeitsprofil eingangsseitig
an eine erste Förderstrecke mittels Weichen angeschlos
sen sind, wobei in ihrer Richtung umzukehrende Sendungen
alternierend der ersten und zweiten Vorrichtung gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 6 und nicht umzukehrende
Sendungen der Verzögerungsstrecke zugeführt werden, und
daß die besagten Vorrichtungen sowie die Verzögerungs
strecke ausgangsseitig an eine zweite Förderstrecke
angeschlossen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
an der ersten Förderstrecke Mittel zur Messung der
Sendungslängen und von Lücken zwischen den Sendungen
oder Abständen zwischen Sendungsvorder- oder Hinter
kanten vorgesehen sind und daß Verzögerung, Abbremsung
und Umkehrung der Förderrichtung der Sendungen derart
erfolgt, daß in der zweiten Förderstrecke zwischen den
Sendungen die gleichen Lücken bzw. Abstände zwischen
Sendungsvorder- oder Hinterkante bestehen, wie in der
ersten.
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