DE4314023C2 - Perücken und Haarersatz aus monofilen Fasern auf der Basis von Polyester und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Perücken und Haarersatz aus monofilen Fasern auf der Basis von Polyester und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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- D06M11/00—Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
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- D06M11/38—Oxides or hydroxides of elements of Groups 1 or 11 of the Periodic System
Description
Die Erfindung betrifft Perücken und Haarersatz aus mono
filen Fasern aus thermoplastischen Kunststoffen auf der
Basis von Polyester, deren Struktur und/oder Oberfläche
durch chemische oder physikalische Behandlung aufgerauht
ist sowie Verfahren zu deren Herstellung.
Kunsthaare sollen in ihrem Erscheinungsbild und hinsicht
lich der Pflegehandhabung dem natürlichen Haar ähnlich
sein. Somit sind einerseits Fasern mit einer dem natür
lichen Haar ähnelnden Lichtreflexion und andererseits
thermischer Beständigkeit gefragt. Ein diesen Ansprüchen
entsprechendes Kunsthaar aus monofilen Fasern hoher Tempe
raturbeständigkeit, dessen Struktur und/oder Oberfläche
durch chemische oder physikalische Behandlung aufgerauht
ist, wird in der EP 0 173 925 bereits beschrieben. Die nach
diesem Verfahren aufgerauhten Polyesterfasern besaßen zwar
gegenüber den vorher zur Verfügung stehenden Kunsthaaren
hinsichtlich Aussehen und thermischer Beständigkeit gewisse
Vorteile, es hat sich jedoch herausgestellt, daß dieses
Kunsthaar für den Endverbraucher nicht in gewünschter Weise
pflegeleicht ist. Das Haar läßt sich schlecht kämmen, klebt
leicht zusammen, wenn kein Gleitmittel aufgetragen wird, und
das Haar wird demzufolge beim Kämmen überdehnt, wodurch sich
der optische Effekt einer Verfilzung (Negerkrause) ergibt.
Das nach der genannten Patentschrift hinsichtlich Struktur
und Oberfläche aufgerauhte Polyesterhaar kann nur in kurzen
Haarlängen verarbeitet werden. Langhaarperücken weisen jedoch
den Mangel schlechter Kämmbarkeit und des Zusammenbackens
bzw. Zusammenklebens der einzelnen Fasern auf.
Aus der eigenen DE 34 31 886 A1 ist ein Verfahren zur
Herstellung von Kunsthaaren zur Verwendung bei Perücken,
Haarteilen usw. bekannt, bei dem das ausschließlich aus
monofilen Polyesterfasern oder aus monofilen Polyamidfasern
bestehende Kunsthaar durch unterschiedliche
Behandlungsmethoden einer Veränderung der Struktur und/oder
der Oberfläche unterzogen wird.
Ein mattiertes (matt geschliffenes) aus einer Faser
künstlichen Haares hergestelltes künstliches Haar und ein
Verfahren zu dessen Herstellung ist durch die DE 38 15 037 A1
bekannt, wobei durch ein Schleifmittel-Einsatz eine große
Anzahl unregelmäßig geschruppter Narben über den Umfang auf
die Oberfläche eines Einzelfadens mit im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt ausgebildet ist.
In dem als nächstliegenden Stand der Technik anzusehenden
Derwent-Kurzreferat 93-149545/18 zu JP 05 086 505 ist ein
künstliches Haar mit Polymeren-Gewichtsanteil von 5-50%
aufgezeigt, das ein Polyesterfilament verbindet, das mit
Oberflächenausstülpungen zur Verhinderung von künstlichem
Glanz ausgebildet ist. Diese erfindungsgemäße technische
Lehre zum Handeln ist ausschließlich auf die spezielle
Oberflächenausgestaltung zum Erreichen des gewünschten,
äußeren optischen Haar-Effekts abgestellt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Kunsthaar auf
der Basis von Polyester zu schaffen, das nicht nur thermische
Beständigkeit mit einem dem Naturhaar ähnelndem Aussehen
vereinigt, sondern darüber hinaus ohne Schwierigkeiten auch
bei großen Haarlängen gut kämmbar ist und hohe Gleitfähigkeit
aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß mindestens
50 Gew.-Teile Polyesterfasern mit Fasern aus den Stoffen
- a) Polyethylen,
- b) Polypropylen,
- c) Teflon,
- d) Polyamide,
- e) Polyacrylnitril und deren Derivate, insbesondere Modacrylfasern und/oder
- f) Polyvinylchlorid
in nebeneinander liegender Anordnung kombiniert sind.
Dabei handelt es sich um eine Kombination von Polyesterfasern
mit den davon abweichenden Fasern a), b), c), d), e) und/oder
f). Die zur Kombination mit den Polyesterfasern vorgesehenen
Faserarten können entweder einzeln oder in beliebigen
Gemischen mit den Polyesterfasern zu Perücken und Haarersatz
verarbeitet sein. Der Anteil an
Polyesterfasern in dem für Perücken und Haarersatz bestimmten
Fasergemisch liegt bei mindestens 50 Gew.-Teilen. Vorzugsweise
werden Acrylatfasern oder Polyamidfasern mit den
Polyesterfasern kombiniert.
Dazu wird die Struktur und/oder Oberfläche von
Polyesterfasern in an sich bekannter Weise (siehe EP 0 173
925) durch chemische oder physikalische Behandlung,
insbesondere Alkalibehandlung oder Laserstrahlbehandlung,
sowie mechanische Behandlung aufgerauht. Diese
Polyesterfasern werden dann mit Fasern aus a) Polyethylen, b)
Polypropylen, c) Teflon, d) Polyamiden, e) Polyacrylnitril
und deren Derivaten, wie beispielsweise Polyacrylaten sowie
Mischpolymerisaten, insbesondere Modacrylfasern, insbesondere
Modacrylen und/oder f) Polyvinylchlorid nebeneinander liegend
in alternierender Reihenfolge angeordnet. Die so
hergestellten Perücken und Haarersatzteile weisen danach ein
Gemisch verschiedenartiger Fasern auf. Es ist besonders
vorteilhaft, die aufgerauhten Polyesterfasern in Kombination
mit bis zu 30 Gew.-Teilen Polyacryl-, Polyamid- oder
Polyvinylchloridfasern in alternierender
nebeneinanderliegender Anordnung zu Perücken und
Haarersatzteilen zu verarbeiten.
Die Perücken und Haarersatzteile gemäß der Erfindung zeichnen
sich durch hervorragende Eigenschaften, wie außergewöhnlich
gute Kämm-Gleitfähigkeit und annähernde Naturweichheit aus,
lassen sich zudem problemlos und angenehm frisieren, wobei
keine Haarüberdehnung und keine Negerkrause auftritt.
Durch die erfindungsgemäße Faserkombination von
Polyesterfasern mit Fasern aus Polyethylen, Polypropylen,
Teflon, Polyamiden, Polyacrylnitril und deren Derivaten,
insbesondere Modacrylfasern und/oder Polyvinylchloriden wird
desweiteren der Haarglanz erhöht und der, aus der
Polyesterfaser-Transparenz resultierende Durchscheineffekt,
reduziert.
Die Herabminderung des Durchscheineffektes von
Polyesterfasern wirkt sich besonders vorteilhaft bei
Blondfarbtönen und Graumelierungen aus.
Bei diesen hellen Haartönen scheint im Gegenlicht des
Pigmentierungsmittels (TiO₂) das Polyester bläulich und gibt
somit besonders grauen Farbtönen einen unnatürlichen,
bläulichen anstatt einen naturhaften, gelblichen Farbton.
Diese unnatürliche und damit in der Regel unerwünschte
Farbverschiebung kann bei diesen erfindungsgemäß
hergestellten Perücken und Haarersatzteilen vermieden werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung:
60 Gew.-Teile Polyesterfasern wurden mit 30 Gew.-Teilen
Polyethylenfasern und 10 Gew.-Teilen Polyacrylatfasern zu
einer Langhaarperücke verarbeitet, deren Oberfläche durch
Laserbehandlung aufgerauht war, wobei die einzelnen
Faserarten jeweils alternierend nebeneinanderliegend
angeordnet wurden.
Das aus diesem Fasergemisch zu einer Perücke verarbeitete
Kunsthaar war gut kämmbar und zeichnete sich durch hohe
Gleitfähigkeit und starke diffuse Lichtbrechung aus.
70 Gew.-Teile Polyesterfasern, deren Oberfläche durch
Alkalibehandlung aufgerauht war, wurden mit 10 Gew.-Teilen
Polyethylenfasern und 20 Gew.-Teilen Modacrylfasern jeweils
alternierend nebeneinanderliegend angeordnet zu einer
Langhaarperücke verarbeitet.
Das aus diesem Fasergemisch zu einer Perücke verarbeitete
Kunsthaar zeigte hervorragende Gleitfähigkeit, war gut
kämmbar ohne jegliche Überdehnung.
Claims (5)
1. Perücken und Haarersatz aus monofilen Fasern aus thermo
plastischen Kunststoffen auf der Basis von Polyester,
deren Struktur und/oder Oberfläche durch chemische
oder physikalische Behandlung aufgerauht ist, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens 50 Gew.-Teile
Polyesterfasern mit Fasern aus den Stoffen
- a) Polyethylen,
- b) Polypropylen,
- c) Teflon,
- d) Polyamide,
- e) Polyacrylnitril und deren Derivate, insbesondere Modacrylfasern und/oder
- f) Polyvinylchlorid
in nebeneinander liegender Anordnung kombiniert sind.
2. Verfahren zur Herstellung von Perücken und Haarersatz
nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Polyesterfasern, deren Struktur
und/oder Oberfläche in an sich bekannter Weise durch
chemische oder physikalische Behandlung aufgerauht
ist, mit Fasern aus den Stoffen a), b), c), d), e)
und/oder f) alternierend nebeneinanderliegend angeordnet
werden.
3. Verfahren zur Herstellung von Perücken und Haarersatz
nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die aufgerauhten Polyesterfasern
in Kombination mit bis zu 30 Gew.-Teilen Polyacrylnitril,
Polyamid- und/oder Polyvinylchloridfasern alternierend
nebeneinanderliegend angeordnet werden.
4. Verfahren zur Herstellung von Perücken und Haarersatz
nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die aufgerauhten Polyesterfasern
in Kombination mit bis zu 40 Gew.-Teilen Modacrylfasern
alternierend nebeneinanderliegend angeordnet werden.
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