DE4313823A1 - Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr unterschiedlicher Zusammensetzung - Google Patents
Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr unterschiedlicher ZusammensetzungInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
- B02C18/00—Disintegrating by knives or other cutting or tearing members which chop material into fragments
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern
von Abfall-Gemischen sehr unterschiedlicher
Zusammensetzung, insbesondere von Krankenhaus-Müll, im
wesentlichen bestehend aus einem trichterförmigen
Einfüllelement und einem nachgeordneten, aus einem
Rotormesser, einem Standmesser, einem Spiralmesser und
einem diesem zugeordneten Messerbett bestehenden
Schneidwerk.
Aus der DE-PS 27 01 897 ist eine Vorrichtung zum
Zerkleinern von Abfällen unterschiedlicher Art bekannt.
Die Verschiedenartigkeit des dort gemeinten Sperrmülls
bzw. von Industrieabfällen kann aber allein schon
aufgrund der beim Stand der Technik verwendeten Art der
Messer im wesentlichen verhältnismäßig weiche Stoffe
meinen, nämlich Holz, Kunststoffe usw. So unterschiedlich
zusammengesetzter Müll, wie Krankenhaus-Müll, kann mit
den bekannten Messern nicht zerkleinert werden, wenn man
beispielsweise an Spritzen, Herzschrittmacher oder
ähnliches denkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr
unterschiedlicher Zusammensetzung, insbesondere von
Krankenhaus-Müll, zu schaffen, mit der in einem
Arbeitsgang alle vorkommenden Stoffe zuverlässig
zerkleinert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Rippen des Spiralmessers am Umfang und die
zugeordnete Kante des Messerbetts vertikal angeordnet
sind und daß die Rippen des Spiralmessers auf ihrer
Außenseite als negativ verlaufende Schneidkante
ausgebildet sind.
Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß eines oder mehrere der verwendeten Messer
bzw. das Messerbett aus einem Werkstoff mit der folgenden
Zusammensetzung bestehen:
Kohlenstoff|1,2-1,49% | |
Silizium | 0,1-0,4% |
Mangan | 0,15-0,45% |
Phosphor | = 0,030% |
Schwefel | = 0,030% |
Chrom | 12,51-14% |
Molybdän | 0,60-0,80% |
Vanadium | 0,90-1,10% |
Rest Eisen und die üblichen Verunreinigungen.
Erfindungsgemäß ist auch vorgesehen, daß die Messer bzw.
das Messerbett nach der im vorvergüteten Zustand
erfolgten mechanischen Bearbeitung im Vakuumofen bei
einer Temperatur von 1035°C 30 Min. lang durchgehärtet
und 30 Min. im Ofen abgekühlt werden und daß nach diesem
Härten die Messer bzw. das Messerbett in einem Umluftofen
auf 520°C erwärmt und zwei Stunden auf dieser Temperatur
gehalten und anschließend abgekühlt werden, was zweimal
wiederholt wird, wobei die Abkühlzeit jeweils drei bis
vier Stunden beträgt.
Gemäß der Erfindung beträgt die Zahl der Rippen des
Spiralmessers acht bis zehn.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß mit einer einzigen Vorrichtung
Abfall-Gemische sehr unterschiedlicher Zusammensetzung,
insbesondere Krankenhaus-Müll, zerkleinert werden kann,
um das zerkleinerte Gemisch entsorgen zu können. Dabei
ist die Standzeit der eingesetzten Messer wegen eines
besonders ausgewählten Werkstoffs und dessen besonderer
Wärmebehandlung gegenüber bekannten Einrichtungen groß.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch eine
erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung,
Fig. 2 die Teilansicht eines Spiralmessers,
Fig. 3 einen Schnitt durch das Spiralmesser gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 ein Diagramm zur Wärmebehandlung des
erfindungsgemäß ausgewählten Werkstoffs für
eines oder mehrere der verwendeten Messer und
Fig. 5 ein Diagramm zur Härte der verwendeten Messer.
In Fig. 1 ist schematisch eine Vorrichtung zum
Zerkleinern gemäß der Erfindung dargestellt: Über zwei
Trichter unterschiedlicher Neigung 8 und 9 gelangt der
eingefüllte Müll zuerst an ein Rotormesser 7. Mit 10 ist
ein Standmesser bezeichnet, dem ein Spiralmesser 5
zugeordnet ist, und diesem zugeordnet ist ein Messerbett
4. Mit 6 ist ein Zahnring bezeichnet und mit 3 eine
Zapfwelle. 1 ist eine Drehmomentstütze, auf der ein
Getriebe 2 montiert ist.
Das Besondere der Erfindung geht aus Fig. 1 in
Kombination mit den Fig. 2 und 3 hervor: Die Rippen 11
des Spiralmessers 5 sind am Umfang 15 ebenso vertikal
angeordnet wie die zugehörige Kante 14 des Messerbetts 4.
Außerdem sind die Rippen 11 des Spiralmessers 5 auf ihrer
Außenseite 12 als negativ verlaufende Schneidkante 13
ausgebildet.
Überraschenderweise bringt ein so konstruiertes
Spiralmesser 5 mit dazugehörigem Messerbett 4
Zerkleinerungsergebnisse, wie sie bei Abfall-Gemischen
sehr unterschiedlicher Zusammensetzung, insbesondere von
Krankenhaus-Müll, bisher nicht möglich waren.
Von besonderer Bedeutung für den erfindungsgemäßen Zweck
ist die Legierung, aus der eines oder mehrere der
verwendeten Messer bzw. das Messerbett bestehen.
Vorzugsweise hat sich eine Legierung der folgenden
Zusammensetzung bewährt:
Kohlenstoff|1,2-1,49% | |
Silizium | 0,1-0,4% |
Mangan | 0,15-0,45% |
Phosphor | = 0,030% |
Schwefel | = 0,030% |
Chrom | 12,51-14% |
Molybdän | 0,60-0,80% |
Vanadium | 0,90-1,10% |
Rest Eisen und die üblichen Verunreinigungen.
Diese erfindungsgemäße Analyse geht von dem DIN-Werkstoff
1.2379 aus, der beispielsweise für bruchempfindliche
Schneidwerkzeuge, Gewindewalzbacken und -rollen,
Scherenmesser, Rollennadeln, Fräser usw. verwendet wird.
Dieser Werkstoff wurde erfindungsgemäß im Kohlenstoff-
und Chromgehalt modifiziert. Dadurch wurde eine höhere
Festigkeit erreicht, wobei die Dehnung nur sehr wenig
herabgesetzt wurde. Ebenso hat sich ergeben, daß die
Warmfestigkeit und die Zunderbeständigkeit verbessert
sind. Durch den erhöhten Chrom-Gehalt wird über die
Bildung von Chrom-Karbiden die Verschleißfestigkeit
erhöht. - Die Zugfestigkeit des Stahles steigt um 8 bis
10 kg/mm² je Prozent höheren Chrom-Gehalts; die
Streckgrenze wird ebenfalls erhöht, jedoch nicht in
gleichem Maße, die Kerbschlagzähigkeit wird etwas
verringert.
Die Wärmebehandlung von Messern bzw. Messerbetten gemäß
der Erfindung erfolgt gemäß dem Diagramm nach Fig. 3: Die
Messer bzw. das Messerbett werden nach der im
vorvergüteten Zustand erfolgten mechanischen Bearbeitung
im Vakuumofen bei einer Temperatur von 1035°C ca. 30
Min. lang durchgehärtet und 30 Min. im Ofen abgekühlt.
Nach diesem Härten werden die Messer bzw. das Messerbett
in einem Umluftofen auf 520°C erwärmt und zwei Stunden
auf dieser Temperatur gehalten und anschließend
abgekühlt, was zweimal wiederholt wird, wobei die
Abkühlzeit jeweils drei bis vier Stunden beträgt.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, erreicht man durch die
erfindungsgemäße Wärmebehandlung eine Grundhärte von
58-62 HRC in denen bei normalem Betrieb üblichen
Temperaturbereichen. Durch das zweimalige Normalisieren
wird das Härtegefüge in ein homogenes, feinkörniges
Gefüge umgewandelt, wodurch eine hohe Schockfestigkeit
erreicht wird. Diese hohe Schockfestigkeit benötigt man,
um das nicht klar definierte Schnittgut zu zerschneiden,
ohne daß die Messer zerstört werden.
Es kann vorteilhaft sein, nach der Endbearbeitung die
Messer mit einer Titan-Kobalt-Legierung zu beschießen,
wobei man eine Eindringtiefe von 2 bis 4 µm erreicht.
Durch diese Behandlung wird eine Randzonenhärte von < 70
HRC und eine sehr hohe Verschleißfestigkeit erreicht, was
sich wiederum auf die Erhöhung der Standzeit auswirkt.
Bei Versuchen hat sich herausgestellt, daß die Zahl der
Rippen 11 des Spiralmessers 5 acht bis zehn betragen
soll.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr
unterschiedlicher Zusammensetzung, insbesondere von
Krankenhaus-Müll, im wesentlichen bestehend aus einem
trichterförmigen Einfüllelement (8/9) und einem
nachgeordneten, aus einem Rotormesser (7) , einem
Standmesser (10), einem Spiralmesser (5) und einem
diesem zugeordneten Messerbett (4) bestehenden
Schneidwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen
(11) des Spiralmessers (5) am Umfang (15) und die
zugeordnete Kante (14) des Messerbetts (4) vertikal
angeordnet sind und daß die Rippen (11) des
Spiralmessers (5) auf ihrer Außenseite (12) als
negativ verlaufende Schneidkante (13) ausgebildet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eines oder mehrere der verwendeten Messer (7, 10,
5) bzw. das Messerbett (4) aus einem Werkstoff mit der
folgenden Zusammensetzung bestehen:
Kohlenstoff|1,2-1,49%
Silizium 0,1-0,4%
Mangan 0,15-0,45%
Phosphor ≦ 0,030%
Schwefel ≦ 0,030%
Chrom 12,51-14%
Molybdän 0,60-0,80%
Vanadium 0,90-1,10%
Rest Eisen und die üblichen Verunreinigungen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Messer bzw. das Messerbett nach der im
vorvergüteten Zustand erfolgten mechanischen
Bearbeitung im Vakuumofen bei einer Temperatur von
1035°C 30 Min. lang durchgehärtet und 30 Min. im Ofen
abgekühlt werden und daß nach diesem Härten die
Messer bzw. das Messerbett in einem Umluftofen auf
520°C erwärmt und zwei Stunden auf dieser Temperatur
gehalten und anschließend abgekühlt werden, was
zweimal wiederholt wird, wobei die Abkühlzeit jeweils
drei bis vier Stunden beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zahl der Rippen (11) des Spiralmessers (5)
acht bis zehn beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313823 DE4313823A1 (de) | 1993-04-28 | 1993-04-28 | Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr unterschiedlicher Zusammensetzung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934313823 DE4313823A1 (de) | 1993-04-28 | 1993-04-28 | Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr unterschiedlicher Zusammensetzung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4313823A1 true DE4313823A1 (de) | 1994-11-03 |
Family
ID=6486533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934313823 Ceased DE4313823A1 (de) | 1993-04-28 | 1993-04-28 | Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfall-Gemischen sehr unterschiedlicher Zusammensetzung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4313823A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2701897C3 (de) * | 1977-01-19 | 1980-01-10 | Max Frost Maschinen- Und Apparatebau, 1000 Berlin | Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfällen unterschiedlicher Art, insbesondere von Industrieabfällen und Sperrmüll |
DE2424725C3 (de) * | 1973-05-21 | 1981-11-19 | Max Frost Maschinen- und Apparatebau KG, 1000 Berlin | Zerkleinerungsmaschine für sperriges Gut |
-
1993
- 1993-04-28 DE DE19934313823 patent/DE4313823A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2424725C3 (de) * | 1973-05-21 | 1981-11-19 | Max Frost Maschinen- und Apparatebau KG, 1000 Berlin | Zerkleinerungsmaschine für sperriges Gut |
DE2701897C3 (de) * | 1977-01-19 | 1980-01-10 | Max Frost Maschinen- Und Apparatebau, 1000 Berlin | Vorrichtung zum Zerkleinern von Abfällen unterschiedlicher Art, insbesondere von Industrieabfällen und Sperrmüll |
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