DE4312720A1 - Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug sowie Verfahren zu deren Betreiben - Google Patents
Tankentlüftungsanlage für ein Kraftfahrzeug sowie Verfahren zu deren BetreibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Tankentlüftungsanlage für ein
Fahrzeug mit Verbrennungsmotor mit Lader sowie Verfahren zum
Betreiben einer solchen Anlage, spezieller Verfahren zum
Spülen des Adsorptionsfilters derselben bzw. zum Überprüfen
der Funktionsfähigkeit der Anlage.
Eine Tankentlüftungsanlage weist typischerweise folgende
Merkmale auf:
- - einen Tank;
- - ein Tankentlüftungsventil und
- - ein Adsorptionsfilter, das
- - mit dem Tank über eine Tankanschlußleitung verbunden ist;
- - mit dem Tankentlüftungsventil über eine Ventilleitung verbunden ist und
- - eine Belüftungsleitung aufweist.
Um den Tank zu entlüften und das Adsorptionsfilter in Frisch
luft zu spülen, wird in der Ventilleitung ein Unterdruck er
zeugt. Bei Verwendung der Anlage an einem Verbrennungsmotor
ohne Lader erfolgt dies einfach dadurch, daß das Tankentlüf
tungsventil geöffnet wird, das in der mit dem Saugrohr des
Motors verbundenen Ventilleitung liegt. Im Saugrohr herrscht
bei einem solchen Motor außer bei Vollast immer ein Unter
druck, der zum Entlüften der Anlage ausreicht. Bei einem
Verbrennungsmotor mit Lader herrscht demgegenüber bei Lader
betrieb im Saugrohr Überdruck. Daher sind Tankentlüftungsan
lagen, die an einem solchen Motor zu betreiben sind, mit
einer Pumpe in der Ventilleitung versehen, die Gas aus der
Anlage in das Saugrohr pumpt. Diese herkömmlichen Anlagen
weisen den Nachteil auf, daß sie wegen der erforderlichen
Pumpe relativ teuer sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tankentlüf
tungsanlage für ein Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor mit
Lader anzugeben, die einfach aufgebaut ist. Der Erfindung
liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, Verfahren zum Spülen
des Adsorptionsfilters einer erfindungsgemäßen Tankentlüf
tungsanlage sowie Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfä
higkeit einer solchen anzugeben.
Die Erfindung ist für die Tankentlüftungsanlage durch die
Merkmale von Anspruch 1, für ein Verfahren zum Spülen des
Adsorptionsfilters einer erfindungsgemäßen Anlage durch die
Merkmale von Anspruch 6 sowie für ein Verfahren zum Überprü
fen der Funktionsfähigkeit einer erfindungsgemäßen Anlage
durch die Merkmale von Anspruch 8 gegeben.
Die erfindungsgemäße Tankentlüftungsanlage zeichnet sich da
durch aus, daß die Belüftungsleitung des Adsorptionsfilters
mit der Ausgangsleitung des Laders über eine Drucksteuerven
tileinrichtung verbunden ist. Im einfachsten Fall handelt es
sich bei letzterer um ein Druckregelventil zum Einstellen
eines vorgegebenen Maximaldrucks an seiner mit der Belüf
tungsleitung verbundenen Ausgangsseite. Flexiblerer Betrieb
ist jedoch möglich, wenn die Drucksteuerventileinrichtung
ein Wegeventil ist, mit Hilfe dessen die Belüftungsleitung
entweder mit dem Lader oder mit der Umgebung verbunden wer
den kann. Um den Tank vor zu großem Überdruck zu schützen,
wenn die Belüftungsleitung mit dem Lader verbunden ist, kann
entweder ein Tankabsperrventil in der Tankanschlußleitung
vorhanden sein, das im Druckanwendungsfall verschlossen
wird, oder die Drucksteuerventileinrichtung kann zusätzlich
zum Wegeventil ein Druckregelventil aufweisen, das den Druck
vom Lader auf einen Wert begrenzt, der dem Tank nicht scha
det.
Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Spülen eines er
findungsgemäßen Adsorptionsfilters wird der Belüftungslei
tung des letzteren bei Laderbetrieb Druckluft vom Lader zu
geführt. Dadurch ist eine hohe Spülrate möglich, insbesonde
re, weil die Luft an der Ausgangsseite des Laders erwärmt
ist, wodurch die Desorption von Kraftstoffdämpfen vom Mate
rial des Adsorptionsfilters begünstigt wird.
Die Funktionsfähigkeit der erfindungsgemäßen Tankentlüf
tungsanlage läßt sich dadurch überprüfen, daß sie mit Hilfe
der Druckluft vom Lader unter Überdruck gesetzt wird. Aus
dem Aufbaugradienten und/oder dem Abbaugradienten des Über
drucks im Tank wird auf die Funktionsfähigkeit der Anlage
geschlossen. Dies kann mit einem Verfahren erfolgen, wie es
für eine Funktionsdiagnose in DE-A 41 24 465 beschrieben
ist, oder dadurch, daß Diagnoseverfahren entsprechend ange
wendet werden, die mit dem Aufbaugradienten und/oder dem Ab
baugradienten von Unterdruck statt von Überdruck arbeiten.
Hierzu wird beispielhaft auf Verfahren verwiesen, wie sie in
DE-A 42 03 100 beschrieben sind.
Fig. 1 Diagramm einer erfindungsgemäßen Tankentlüftungsan
lage mit einem Druckregelventil zwischen der Ausgangsleitung
eines Laders und der Belüftungsleitung eines Adsorptionsfil
ters sowie mit einem elektrisch umschaltbaren Wegeventil und
einem elektrisch ansteuerbaren Absperrventil in der Belüf
tungsleitung;
Fig. 2 Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum
Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 Teildiagramm einer Tankentlüftungsanlage mit einem
pneumatisch angesteuerten Wegeventil zwischen der Ausgangs
leitung eines Laders und der Belüftungsleitung eines Adsorp
tionsfilters mit zwei Kammern;
Fig. 4 Teildiagramm einer Tankentlüftungsanlage mit einem
elektrisch steuerbaren Wegeventil zwischen der Ausgangslei
tung eines Laders und der Belüftungsleitung eines Adsorp
tionsfilters sowie mit einem Absperrventil in der Belüf
tungsleitung und einem Absperrventil in der Tankanschlußlei
tung;
Fig. 5 Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum Spü
len des Adsorptionsfilters in der Tankentlüftungsanlage ge
mäß Fig. 4; und
Fig. 6 Flußdiagramm zum Erläutern eines Verfahrens zum Un
tersuchen der Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage
gemäß Fig. 4.
Die in Fig. 1 dargestellte Tankentlüftungsanlage wird an ei
nem Verbrennungsmotor 10 mit Lader 11 betrieben. In das
Saugrohr 12 zwischen dem Motor und dem Lader mündet eine La
deleitung 13 vor einer im Saugrohr vorhandenen Drosselklappe
14, wie auch eine Ventilleitung 15 nach dieser Drosselklappe
in das Saugrohr mündet. Die Ladeleitung 13 und die Ventil
leitung 15 durchdringen eine gestrichelte Hilfslinie im Dia
gramm von Fig. 1 an Stellen A bzw. B. Rechts von dieser Li
nie befindet sich die Tankentlüftungsanlage. Zu ihr gehören
weiter unten näher erläuterte Teile, wie auch ein rechts von
einer zweiten gestrichelten Linie angeordneter Tank 16. Mit
einer Tankanschlußleitung 17, die die zweite gestrichelte
Linie an einer Stelle C durchdringt. Der insoweit beschrie
bene Aufbau ist bei den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 1,
3 und 4 überall derselbe, weswegen im folgenden nur noch
auf diejenigen Teile der Tankentlüftungsanlage eingegangen
wird, die sich zwischen den Stellen A, B und C befinden.
Den Kern der Tankentlüftungsanlage bildet ein Adsorptions
filter 18, das über die bereits genannte Ventilleitung 15,
in der ein elektrisch ansteuerbares Tankentlüftungsventil
TEV angeordnet ist, mit dem Saugrohr 12 verbunden ist. Mit
dem Tank 16 steht es über die Tankanschlußleitung 17 in Ver
bindung. An seiner Unterseite weist es eine Belüftungslei
tung 19 auf, die mit der Ladeleitung über ein Druckregelven
til 20, ein elektrisch umschaltbares Wegeventil WV′ und ein
elektrisch steuerbares Belüftungssperrventil BSV verbunden
ist. Diese Ventile und das Tankentlüftungsventil TEV werden
von Signalen von einem Steuergerät 21 angesteuert. Dieses
erhält ein Differenzdrucksignal p_T von einem am Tank 16
angebrachten Tankdifferenzdrucksensor 22. Die dieses Signal
führende Leitung durchsetzt die zweite, rechte gestrichelte
Linie an einer Stelle D.
In Zeiträumen, in denen keine Funktionsprüfung vorgenommen
wird, arbeitet die Anlage gemäß Fig. 1 wie folgt.
Immer dann, wenn eine Tankentlüftung vorzunehmen ist, steu
ert das Steuergerät 21 das Tankentlüftungsventil TEV mit ei
nem abhängig von jeweiligen Betriebsbedingungen festgelegten
Tastverhältnis in bekannter Weise an. Wenn hierbei der Lader
nicht arbeitet, wird das Wegeventll WV′ nicht angesteuert,
so daß in seiner in Fig. 1 dargestellten Ruhelage steht, in
der es die Belüftungsleitung 19 mit der Umgebungsluft ver
bindet. Dadurch wird die Anlage wie eine übliche Tankentlüf
tungsanlage an einem Motor ohne Lader betrieben, d. h. wie
eine Anlage, bei der die Belüftungsleitung 19 direkt in die
Umgebung mündet (unter Umständen mit eingesetztem Belüf
tungssperrventil BSV). Arbeitet der Lader 11 dagegen, wird
das Wegeventil WV′ umgeschaltet, wodurch es nun die Belüf
tungsleitung 19 mit der Ladeleitung 13 verbindet. Dabei lie
gen sowohl der Druck in der Ladeleitung 13 als auch in der
Ventilleitung 15 über dem Umgebungsdruck, wobei der erstere
selbst dann, wenn er durch das Druckregelventil 20 begrenzt
ist, in der Regel höher liegt als der letztere. Solange ein
Druckunterschied dieser Art vorliegt, wird das Adsorptions
filter wegen des umgeschalteten Wegeventils WV′ mit Luft von
der Ladeleitung her gespült. Das Druckregelventil 20 be
grenzt den Druck in der Anlage auf einen vorgegebenen Maxi
malwert von z. B. 30 hPa.
Das Belüftungssperrventil BSV und der Tankdifferenzdrucksen
sor 22 werden bei der einfachsten Variante einer erfindungs
gemäßen Tankentlüftungsanlage nicht benötigt, bei der die
Entlüftung erfolgt, wie soeben beschrieben. Diese Teile wer
den jedoch dann benötigt, wenn ein besonders wirkungsvolles
Verfahren zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Tankent
lüftungsanlage ausgeführt werden soll. Ein Beispiel für ein
solches Verfahren wird nun anhand von Fig. 2 beschrieben.
Das Diagnoseverfahren gemäß Fig. 2 findet bei Laderbetrieb
statt. Nach seinem Start wird in einem Schritt S2.1 das
Tankentlüftungsventil TEV durch ein entsprechendes Signal
vom Steuergerät 21 geschlossen. In einem Schritt S2.2 wird
abgewartet, daß der Tankdifferenzdruck p_T einen Schwellen
wert SW_p überschreitet. Sobald das Steuergerät 21 fest
stellt, daß diese Bedingung erfüllt ist, steuert es das Be
lüftungssperrventil BSV in einem Schritt S2.3 schließend an
und bestimmt daraufhin den Abbaugradienten für den Diffe
renzüberdruck im Tank 16. In einem abschließenden Schritt
S2.4 wird mit Hilfe des ermittelten Überdruck-Abbaugradien
ten auf die Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage ge
schlossen. Dies erfolgt mit einem beliebigen der Verfahren,
auf die eingangs hingewiesen wurde.
Weiter oben wurde ausgeführt, daß der Aufbau gemäß Fig. 1
nur dann einsetzbar ist, wenn der Druck im Saugrohr 12 an
der Anschlußstelle der Ventilleitung 15 nie größer werden
kann, als der Ausgangsdruck des Druckregelventils 20. Anson
sten würde im Tank 16 der vom Druckregelventil 20 vorgegebe
ne Maximaldruck überschritten werden. Soll die Anlage an ei
nem Motor betrieben werden, bei dem der Druck im Saugrohr an
der Anschlußstelle der Ventilleitung größer werden kann als
der für den Tank maximal zulässige Druck, ist dies möglich,
wenn in die Tankanschlußleitung 17 ein steuerbares Absperr
ventil eingesetzt ist. Fig. 3 betrifft ein Ausführungsbei
spiel, bei dem ein solches Tankabsperrventil in Form eines
pneumatischen steuerbaren Zweiwege-Tankabsperrventils WTAV
vorliegt, während Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel mit einem
elektrisch steuerbaren Tankabsperrventil TAV betrifft.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 verfügt über den An
schlußstellen A, B und C über das bereits genannte Zweiwege
Tankabsperrventil WTAV, ein Adsorptionsfilter 18′ mit zwei
druckmäßig voneinander getrennten Kammern 18.U und 18.L mit
jeweils einer Belüftungsleitung 19.U bzw. 19.L sowie über
ein Wegeventil WV zwischen der Ladeleitung 15 und der Belüf
tungsleitungseinrichtung 19.U/19.L. Die Kammer 18.U befindet
sich immer auf Umgebungsdruck, während sich die Kammer 18.L
wahlweise unter Umgebungsdruck oder unter Ladedruck befin
det. Dies aufgrund des Aufbaus des Wegeventils WV, das sich
dann, wenn in der Ladeleitung 15 der Ladedruck besteht, in
der in Fig. 3 dargestellten Stellung befindet, in der die
Belüftungsleitung 19.L mit der Ladeleitung 15, die Belüf
tungsleitung 19.U jedoch mit der Umgebung verbunden ist,
während dann, wenn in der Ladeleitung 15 Umgebungs- oder gar
leichter Unterdruck herrscht, das Wegeventil WV in nach
links verschobener Stellung befindet, in der beide Belüf
tungsleitungen 19.L und 19.U mit der Umgebung verbunden
sind.
Die Umgebungsdruck-Kammer 18.U des Adsorptionsfilters 18′
ist dauernd mit der Tankanschlußleitung 17 verbunden, jedoch
über das Zweiwege-Tankabsperrventil WTAV absperrbar an die
Ventilleitung 15 angeschlossen. Umgekehrt steht die Lade
druck-Kammer 18.L dauernd mit der Ventilleitung 15 in Ver
bindung und kann durch das Zweiwege-Tankabsperrventil von
der Tankanschlußleitung 17 getrennt werden. In der in Fig. 3
dargestellten Stellung, wie sie bei Ladedruck in der Lade
leitung 15 herrscht, sind die gerade genannten beiden Ab
trennungen vorgenommen. Zusammen mit der vorstehend genann
ten Stellung des Wegeventils WV in der Belüftungsleitungs
einrichtung bedeutet dies, daß der Tank 16 aktuell über die
Umgebungsdruck-Kammer 18.U entlüftet, während gleichzeitig
die Ladedruck-Kammer 18.L regeneriert wird. Der Tank 16 ist
dabei von der Überdruckseite abgetrennt.
Sinkt der Druck in der Ladeleitung 15 auf Umgebungsdruck,
verstellen sich die beiden Wegeventile WV und WTAV in die
jeweils anderen Stellungen gegenüber den in Fig. 3 gezeigten
Stellungen, so daß nun beide Kammern 18.U und 18.L belüf
tungsseitig mit der Umgebung verbunden sind und gleichzeitig
beide Kammern mit der Tankanschlußleitung 17 und der Ventil
leitung 15 verbunden sind. Der Tank wird somit über beide
Kammern entlüftet und das Adsorptionsmaterial in beiden Kam
mern wird regeniert.
Vorteilhaft bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
ist es, daß der Tank 16 dauernd entlüftet wird und daß dau
ernd regeniert wird, wenn auch bei Ladebetrieb nur jeweils
mit einer der beiden Kammern des Adsorptionsfilters 18;
nachteilig sind die komplizierte Ausgestaltung des Adsorp
tionsfilters und das Erfordernis zweier Wegeventile. Diese
Nachteile sind bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 vermie
den.
Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist ein Adsorptions
filter 18 mit üblichem Aufbau vorhanden, wie anhand von Fig.
1 beschrieben, das pneumatisch betriebene Wegeventil WV in
der Belüftungsleitungseinrichtung des Aufbaus von Fig. 3 ist
durch ein elektrisch steuerbares Wegeventil WV′ ersetzt, und
statt des Zweiwege-Tankabsperrventils WTAV ist ein einfa
ches, elektrisch steuerbares Tankabsperrventil TAV vorhan
den. In die Belüftungsleitung 19 ist noch ein Belüftungs
sperrventil BSV eingesetzt, entsprechend wie beim Aufbau ge
mäß Fig. 1. Am Tank 16 ist wie beim Beispiel von Fig. 1 ein
Tankdifferenzdrucksensor 22 vorhanden (in Fig. 4 nicht dar
gestellt), jedoch werden dessen Signale nun nicht mehr nur
bei der Tankdiagnose verwendet, sondern auch zum Steuern der
Regenierung des Adsorptionsmaterials im Adsorptionsfilter
18.
In Fig. 4 steht das Wegeventil WV′ in seiner erregten Stel
lung. Dies ist grundsätzlich dann der Fall, wenn das Steuer
gerät 21 vom Lader 11 die Meldung erhält, daß dieser arbei
tet. Das Belüftungssperrventil BSV ist dann geöffnet, wäh
rend das Tankabsperrventil 21 schließend angesteuert wird.
Wenn nun noch das Tankentlüftungsventil TEV getaktet ange
steuert wird, wird das Material im Adsorptionsfilter 18
durch einen Luftstrom regeniert, der von der Ausgangsleitung
des Laders 11 durch das Wegeventil WV′, das Belüftungssperr
ventil BSV, das Adsorptionsfilter 18, die Ventilleitung 15
und das Tankentlüftungsventil TEV zur Niederdruckseite des
Saugrohrs 12 strömt.
Stellt der Lader 11 wegen zu geringer Motordrehzahl seinen
Betrieb ein, schaltet das Steuergerät 21 auf diese Informa
tion hin das Wegeventil WV′ in seine Ruhestellung und öffnet
das Tankabsperrventil TAV. Nun wird der Tank entlüftet. Wenn
eine Regenierung stattfindet, erfolgt diese mit Hilfe von
Unterdruck im Saugrohr 12, wobei Umgebungsluft durch das um
geschaltete Wegeventil WV′ in das Adsorptionsfilter 18
strömt.
Solange das Tankabsperrventil TAV geschlossen ist, wird der
Tank nicht entlüftet. Vergast nun Kraftstoff im Tank, führt
dies zu einem Ansteigen von dessen Differenzdruck gegenüber
der Umgebung. Dieser Differenzdruck p_T wird vom Differenz
drucksensor 22 an das Steuergerät 21 gemeldet. Sobald der
Differenzdruck einen Schwellenwert überschreitet, z. B. einen
solchen von 30 hPa, schließt das Steuergerät 21 das Tankent
lüftungsventil TEV, schaltet das Wegeventil WV′ in seine Ru
hestellung um und öffnet das Tankabsperrventil TAV. Dadurch
wird der Tank in das Aktivkohlefilter 18 hinein entlüftet.
Tritt dabei eine Betriebsphase des Motors ohne Ladebetrieb
ein, kann das Tankentlüftungsventil wieder öffnend angesteu
ert werden, um ein Regenieren des Adsorptionsfilters 18 vor
zunehmen. Andernfalls wird, sobald der Differenzüberdruck im
Tank unter eine vorgegebene Schwelle abgesunken ist, z. B.
eine solche von +5 hPa, wieder auf den zunächst beschriebe
nen Zustand der Regenierung mit Druckluft vom Lader umge
schaltet.
Anhand des Flußdiagramms von Fig. 5 sei ein Ausführungsbei
spiels eines Ablaufs zum Regenieren oder Spülen des Adsorp
tionsfilters 18 in der Tankentlüftungsanlage gemäß Fig.
beschrieben. Nach dem Start des Verfahrens wird in einem
Schritt S5.1 sichergestellt, daß das Belüftungssperrventil
BSV geöffnet ist, da dieses nur zu Tankdiagnosezwecken ge
schlossen sein soll. In einem Schritt S5.2 wird überprüft,
ob der Tankdifferenzdruck pT über einem Schwellenwert SW_p
liegt. Ist dies der Fall, wird, wie beschrieben, das Tankab
sperrventil TAV geöffnet und das Wegeventil WV′ wird auf
seine Ruhestellung umgeschaltet, in der es die Belüftungs
leitung mit der Umgebung verbindet. Dann wird abgewartet,
bis der Überdruck im Tank unter die oben genannte Schwelle
gefallen ist (Schritt S5.3). Anschließend wird in einem
Schritt S5.4 abgefragt, ob regeniert werden soll. Dieser
Schritt wird beim Verneinen der Abfrage in Schritt S5.2 un
mittelbar erreicht. Sobald sich in Schritt S5.4 heraus
stellt, daß regeniert werden soll, was bei normalen Motorbe
trieb spätestens nach Ablauf einiger Minuten der Fall ist,
wird in einem Schritt S5.5 abgefragt, ob Laderbetrieb vor
liegt. Ist dies der Fall, wird das Tankabsperrventil TAV ge
schlossen und das Wegeventil WV′ wird so umgeschaltet, daß
es die Belüftungsleitung 19 mit der Ladeleitung 13 verbindet
(Schritt S5.6). Liegt kein Ladebetrieb vor, werden in einem
Schritt S5.7 das Tankabsperrventil TAV geöffnet und das We
geventil WV′ in die Ruhelage umgeschaltet, falls dies nicht
bereits im Schritt S5.3 erfolgte. Sowohl nach Schritt S5.6
als auch nach Schritt S5.7 wird ein Schritt S5.8 erreicht,
in dem das Tankentlüftungsventil TEV zum Vornehmen des Rege
niervorgangs vom Steuergerät 21 mit vorgegebenen Tastventil
angesteuert wird. Abschließend wird abgefragt (Schritt
S5.9), ob das Verfahren beendet werden soll, z. B. mit Still
stand des Motors. Ist dies der Fall, wird das Ende des Ver
fahrens erreicht, andernfalls wiederholen sich die Abläufe
ab Schritt S5.2.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Verfahren zum
Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsanlage
gemäß Fig. 4. Dieses Verfahren wird nur bei Laderbetrieb
ausgeführt. Sobald Laderbetrieb vorliegt und das Verfahren
gestartet ist, wird in einem Schritt S6.1 das Tankentlüf
tungsventil geschlossen. Das Tankabsperrventil TAV wird ge
öffnet und das Wegeventil WV′ wird in seine Ruhestellung
verstellt. Dies, damit sich im Tank Umgebungsdruck ein
stellt. Danach wird in einem Schritt S6.2 das Wegeventil WV′
umgeschaltet, so daß nun über die Ladeleitung 13 Druckluft
in die Tankentlüftungslage gepumpt wird. Während dieses Vor
gangs wird der Gradient des Überdruckaufbaus im Tank be
stimmt. Darauffolgend wird in einem Schritt 56.3 das Tank
absperrventil TAV geschlossen, sobald sich herausstellt, daß
ein vorgegebener Differenzüberdruck p_T im Tank erreicht
ist. Ab dem Schließzeitpunkt des Tankabsperrventils wird der
Druckabbaugradient im Tank bestimmt. Aus den Werten für den
Überdruck-Aufbaugradienten und den Überdruck-Abbaugradien
ten, wie sie in den Schritten 56.2 bzw. S6.3 ermittelt wur
den, wird in einem Unterprogrammschritt 56.4 auf Funktions
fähigkeit der Tankentlüftungsanlage geschlossen. Dies er
folgt mit einem der eingangs erwähnten Verfahren. Grundprin
zip all dieser Verfahren ist es, daß bei intakter Anlage der
Druckaufbaugradient (sei es ein Unterdruck-Aufbaugradient
oder ein Überdruck-Aufbaugradient) einen relativ hohen Wert
zeigen muß, während der Druckabbaugradient (sei es ein Un
terdruck-Abbaugradient oder ein Überdruck-Abbaugradient) nur
einen relativ niedrigen Wert zeigen darf. Besonders zuver
lässige Aussagen werden erhalten, wenn, wie beim Ablauf ge
mäß Fig. 6, beide Arten von Gradienten erfaßt werden und
ausgewertet werden, insbesondere, wenn der Quotient aus bei
den Gradienten mit einem Schwellenwert verglichen wird.
Die Wegeventile beim Beispiel gemäß Fig. 3 können elektrisch
statt pneumatisch angesteuert werden. Das Umschalten wird
dann statt durch den Ladedruck durch ein Signal vom Lader 11
an das Steuergerät 21 ausgelöst.
Sobald ein Tankabsperrventil TAV vorhanden ist, wie beim
Aufbau von Fig. 4, ist es möglich, zu erkennen, ob der Grund
für eine Funktionsunfähigkeit der Tankentlüftungsanlage im
Abschnitt zwischen dem Tankentlüftungsventil TEV und dem
Tankabsperrventil TAV oder zwischen dem letzteren und dem
Tankverschluß vorliegt. Wird z. B. durch eine Funktionsprü
fung mit Hilfe des Überdruck-Aufbaugradienten und/oder des
Überdruck-Abbaugradienten ein Leck innerhalb der gesamten
Anlage festgestellt, kann bei einem zweiten Prüfdurchgang
wieder Überdruck im Tank aufgebaut werden und dann wird nach
dem Schließen des Tankabsperrventils TAV der Überdruck-Ab
baugradient erfaßt und mit einem Schwellenwert verglichen.
Baut sich der Überdruck schneller ab, als es dem Gradienten
schwellenwert entspricht, zeigt dies an, daß das Leck im Be
reich zwischen dem Tankabsperrventil und dem Tankverschluß
vorliegen muß. Andernfalls muß es im Bereich zwischen dem
Tankentlüftungsventil TEV und dem Tankabsperrventil TAV vor
handen sein.
Eine Diagnose der Funktionsfähigkeit der Tankentlüftungsan
lage mit Überdruck statt mit Unterdruck hat die folgenden
Vorteile:
- - im Überdruckbereich hält ein Tank mehr aus als im Unter druckbereich, nämlich typischerweise etwa 200 hPa statt nur etwa -30 hPa;
- - solange für die Diagnose mit Unterdruck Gas aus dem Tank abgesaugt wird, fällt öfters Kraftstoffdampf aus dem Adsorp tionsfilter oder direkt aus dem Tank an. Wird dann das Tan kentlüftungsventil beim Erreichen des Unterdrucks geschlos sen, ergibt sich ein Drehzahleinbruch wegen der plötzlich fehlenden Kraftstoffdampfmenge;
- - bei Unterdruckprüfung kann ausgasender Kraftstoff insbe sondere bei Diagnose mit Hilfe eines Unterdruck-Abbaugra dienten den Eindruck eines Lecks vermitteln, wenn sich näm lich der Unterdruck durch stark gasenden Kraftstoff schnell abbaut, wodurch ein Leck vorgespiegelt wird;
- - bei Unterdruckprüfung wird durch Unterdruck die Ausgasung von Kraftstoff gefördert, was bei einer Überdruckprüfung nicht der Fall ist.
Claims (11)
1. Tankentlüftungsanlage für ein Fahrzeug mit Verbren
nungsmotor (10) mit Lader (11), mit
- - einem Tank (16);
- - einem Tankentlüftungsventil (TEV) und
- - einem Adsorptionsfilter (18; 18′), das
- - mit dem Tank über eine Tankanschlußleitung (17) verbun den ist;
- - mit dem Tankentlüftungsventil über eine Ventilleitung (15) verbunden ist und
- - eine Belüftungsleitungseinrichtung (19; 19.U, 19.L) auf weist;
dadurch gekennzeichnet, daß die Belüftungsleitungseinrich
tung mit der Ausgangsleitung (12, 13) des Laders über eine
Drucksteuerventileinrichtung (20; WV; WV′) verbunden ist.
2. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drucksteuerventileinrichtung ein zwischen
mindestens zwei Stellungen umschaltbares Wegeventil (WV;
WV′) aufweist, wobei die Belüftungsleitungseinrichtung
(19.U, 19.L; 19) in einer ersten Stellung mit der Ladelei
tung (12, 13) und in einer zweiten Stellung mit der Umgebung
verbunden ist.
3. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerventileinrichtung ein
Druckregelventil (20) zum Einstellen eines vorgegebenen Ma
ximaldrucks an seiner mit der Belüftungsleitung (19) verbun
denen Ausgangsseite aufweist.
4. Tankentlüftungsanlage nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,
gekennzeichnet durch ein Tankabsperrventil (WTAV; TAV) in
der Tankanschlußleitung (17).
5. Tankentlüftungsanlage nach einem der vorstehenden An
sprüche, gekennzeichnet durch ein Belüftungssperrventil
(BSV) in der Belüftungsleitung (19) des Adsorptionsfilters
(18).
6. Verfahren zum Betreiben einer Tankentlüftungsanlage ge
mäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Spülen des Adsorptionsfilters bei Laderbetrieb der Be
lüftungsleitung Druckluft vom Lader zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6 in Verbindung mit Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tankabsperrventil solange
verschlossen wird, wie der Belüftungsleitung Druckluft vom
Lader zugeführt wird.
8. Verfahren zum Betreiben einer Tankentlüftungsanlage ge
mäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Anlage bei Lader
betrieb wie folgt vorgegangen wird:
- - das Tankentlüftungsventil wird geschlossen, das Tankab sperrventil wird geöffnet und die Anlage wird dadurch unter Überdruck gesetzt, daß der Belüftungsleitung Luft vom Lader zugeführt wird;
- - der Gradient des sich im Tank aufbauenden Überdrucks wird gemessen; und
- - mit Hilfe des Überdruck-Aufbaugradienten wird auf die Funktionsfähigkeit der Anlage geschlossen.
9. Verfahren zum Betreiben einer Tankentlüftungsanlage ge
mäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit der Anlage bei Lader
betrieb wie folgt vorgegangen wird:
- - das Tankentlüftungsventil wird geschlossen und das Tankab sperrventil wird geöffnet und die Anlage wird dadurch unter Überdruck gesetzt, daß der Belüftungsleitung Luft vom Lader zugeführt wird;
- - das Belüftungssperrventil wird geschlossen;
- - der Gradient des sich im Tank abbauenden Überdrucks wird gemessen; und
- - mit Hilfe des Überdruck-Abbaugradienten wird auf die Funk tionsfähigkeit der Anlage geschlossen.
10. Vorrichtung zum elektrischen Steuern des Wegeventils
bei einer Tankentlüftungsanlage gemäß Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sie so ausgebildet ist, daß sie dann,
wenn das Adsorptionsfilter (18) mit Luft vom Lader (11) re
geniert werden soll, das Wegeventil (WV′) in die erste Stel
lung umschaltet.
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