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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines Regenerierventils
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Moderne
Kraftfahrzeuge mit Ottomotoren verfügen über einen Kraftstofftank, bei
dem die während
des Stillstands ausgasenden Kraftstoffdämpfe durch einen Aktivkohlefilter
aufgefangen werden, um eine Umweltschädigung zu verhindern. Derartige
Aktivkohlefilter weisen jedoch nur ein begrenztes Fassungsvermögen auf
und müssen
deshalb während des
Fahrzeugbetriebs regeneriert werden, um anschließend wieder Kraftstoffdämpfe aufnehmen
zu können.
Diese Regeneration des Aktivkohlefilters erfolgt durch Spülung mit
Frischluft, wobei die in dem Aktivkohlefilter angesammelten Kraftstoffdämpfe freigesetzt
werden. Der Aktivkohlefilter ist hierzu über ein steuerbares Tankentlüftungsventil
mit dem Saugrohr des Ottomotors verbunden, so dass der Ottomotor
bei geöffnetem
Tankentlüftungsventil
durch den Aktivkohlefilter Frischluft ansaugt und den Aktivkohlefilter
dadurch regeneriert.
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Während der
Regeneration des Aktivkohlefilters gelangen die aus dem Aktivkohlefilter
freigespülten
Kraftstoffdämpfe
in das Saugrohr des Ottomotors und ändern dadurch das Gemischverhältnis und
den Füllungsgrad,
was zu einer Erhöhung
des Motormoments führt.
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Im
Betrieb derartiger Ottomotoren kann dieser störende Einfluss der Regeneration
des Aktivkohlefilters durch eine Regelung kompensiert werden, indem
beispielsweise die Drosselklappenstellung entsprechend verändert, der
Zündwinkel
verstellt oder der Kraftstoffeinspritzzeitpunkt verändert wird
(
US 6 227 177 B1 ).
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Bei
einem dynamischen Betrieb eines solchen Ottomotors ist jedoch eine
derartige Regelung zur Kompensation des störenden Einflusses der Regeneration
des Aktivkohlefilters oftmals nicht möglich, so dass eine Korrektur über eine
geeignete Steuerung erfolgt. Die Steuerung beruht hierbei auf einem
physikalischen Modell, dass die Kenntnis der Ventilkennlinie des
Tankentlüftungsventils
voraussetzt. Der Zusammenhang zwischen dem pulsweitenmodulierten
Steuersignal für
das Tankentlüftungsventil
und der entsprechenden Ventilstellung des Tankentlüftungsventils
wird deshalb bei den bekannten Steuerungen herstellerseitig ermittelt
und in einem Kennfeld abgespeichert, so dass die Steuerung im Betrieb
auf den gespeicherten Zusammenhang zwischen dem Steuersignal und
der zugehörigen Ventilstellung
zurückgreifen
kann, um den störenden Einfluss
der Regeneration des Aktivkohlefilters durch eine geeignete Steuerung
zu kompensieren (
EP
0 609 494 B1 ).
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Nachteilig
an diesem bekannten Verfahren ist die Tatsache, dass der Zusammenhang
zwischen dem pulsweitenmodulierten Steuersignal für das Tankentlüftungsventil
und der resultierenden Ventilstellung Schwankungen unterliegen kann,
wobei die Schwankungen auf Fertigungstoleranzen, Verschmutzungs- und Alterungseffekten
sowie auf Temperatureinflüssen
beruhen. Die herkömmliche
Steuerung zur Kompensation des störenden Einflusses der Regeneration
des Aktivkohlefilters arbeitet deshalb unbefriedigend.
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Des
Weiteren ist aus der Druckschrift
DE 44 36 073 C2 ein Verfahren zur Ansteuerung
eines Regenerierventils bekannt, wobei anhand von Kalibrierungswerten
lediglich die Funktionsfähigkeit
des Ventils überprüft wird.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Ansteuerung
eines Tankentlüftungsventils
zu schaffen, das eine bessere Kompensation des störenden Einflusses
der Regeneration des Aktivkohlefilters ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird, ausgehend von einem bekannten Verfahren zur Ansteuerung
eines Tankentlüftungsventils
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
Erfindung umfasst die allgemeine technische Lehre, den Zusammenhang
zwischen dem Steuersignal für
das Tankentlüftungsventil
und der resultierenden Ventilstellung während des Betriebs im Rahmen
eines Kalibrierungsvorgangs zu ermitteln. Dies bietet den Vorteil,
dass Alterungs- und Verschmutzungseffekte, Fertigungstoleranzen
sowie Temperaturschwankungen berücksichtigt
werden, was zu einer genaueren Bestimmung des Zusammenhangs zwischen
dem Steuersignal und der resultierenden Ventilstellung führt. Bei
einer Regeneration des Aktivkohlefilters kann der störende Einfluss
der aus dem Aktivkohlefilter freigespülten Kraftstoffdämpfe dann
besser kompensiert werden.
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Der
erfindungsgemäße Kalibrierungsvorgang
wird vorzugsweise im Leerlauf der Brennkraftmaschine durchgeführt, wobei
der störende
Einfluss der aus dem Aktivkohlefilter freigespülten Kraftstoffdämpfe vorzugsweise
durch ohnehin vorhandene Regelungen kompensiert wird.
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Beispielsweise
kann dabei die Leerlaufdrehzahl gemessen und durch einen Motoreingriff
auf einen vorgegebenen Sollwert geregelt werden. Die aus dem Aktivkohlefilter
bei dessen Regeneration ausgespülten
Kraftstoffdämpfe
führen
dann zunächst
zu einer Erhöhung
des Motormoments und der resultierenden Drehzahl, wobei diese Störgröße durch
den Motoreingriff wieder ausgeregelt wird, wodurch die Leerlaufdrehzahl
stabilisiert wird.
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Es
ist jedoch auch möglich,
dass während des
Kalibrierungsvorgangs die Luftzahl des Abgases der Brennkraftmaschine
gemessen und auf einen vorgegebenen Sollwert eingeregelt wird. Die
aus dem Aktivkohlefilter während
der Regeneration ausgespülten
Kraftstoffdämpfe
führen
dann zunächst
zu einer Änderung
des Gemischverhältnisses
im Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine, wodurch sich auch die Luftzahl
des Abgases ändert.
Diese Änderung
der Luftzahl durch die Regeneration des Aktiv kohlefilters wird dann
durch einen geeigneten Motoreingriff kompensiert, wodurch die Luftzahl
stabilisiert wird.
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Die
Stärke
des während
der Regeneration des Aktivkohlefilters zur Ausregelung der Störgröße erforderlichen
Motoreingriffs ist hierbei ein Maß für die Menge der freigespülten Kraftstoffdämpfe und
ermöglicht
damit einen Rückschluss
auf die Ventilstellung des Tankentlüftungsventils. Falls beispielsweise ein
starker Motoreingriff erforderlich ist, um bei der Regeneration
des Aktivkohlefilters die Störgröße auszuregeln,
so beruht dies auf einem entsprechend großen Massen- bzw. Volumenstrom
aus dem Aktivkohlefilter, der nur bei einem entsprechend weit geöffneten
Tankentlüftungsventil
möglich
ist. Falls dagegen kein oder nur ein kleiner Motoreingriff erforderlich
ist, um während
der Regeneration des Aktivkohlefilters die Störgröße auszuregeln, so deutet dies darauf
hin, dass das Tankentlüftungsventil
geschlossen oder nur geringfügig
geöffnet
ist, so dass nur ein geringer Massen- bzw. Volumenstrom aus dem
Aktivkohlefilter in den Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine abgesaugt
wird.
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Der
Motoreingriff zur Kompensation der Regeneration des Aktivkohlefilters
während
des Kalibrierungsvorgangs kann verschiedene Maßnahmen umfassen, die allein
oder in Kombination verwendet werden können.
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Beispielsweise
kann die Drosselklappenstellung verändert werden, um die während der
Regeneration aus dem Aktivkohlefilter ausgespülten Kraftstoffdämpfe zu
kompensieren. So kann die Drosselklappe während der Regeneration des
Aktivkohlefilters ganz oder teilweise geschlossen werden, damit die
Summe des über
die Drosselklappe angesaugten Massen- bzw. Volumenstroms und dem
aus dem Aktivkohlefilter ausgespülten
Massen- bzw. Volumenstrom während
der Regeneration des Aktivkohlefilters möglichst konstant bleibt.
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Darüber hinaus
kann der Motoreingriff zur Kompensation der während der Regeneration aus dem
Aktivkohlefilter ausgespülten
Kraftstoffdämpfe auch
darin bestehen, den Zündwinkel
zu verstellen, um das Motormoment entsprechend zu verändern. Falls
das Tankentlüftungsventil
beispielsweise vollständig
geöffnet
wird, so strömt
relativ viel Kraftstoffdampf in den Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine, wodurch
der Füllungsgrad
und damit das Motormoment erhöht
wird. Der Zündwinkel
kann dann nach spät
verstellt werden, um das Motormoment entsprechend zu verringern.
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Die
Erfindung erfordert nicht zwingend eine vollständige Bestimmung der Ventilkennlinie
des Tankentlüftungsventils.
Es ist vielmehr auch möglich, nur
einzelne Stützstellen
der Ventilkennlinie zu ermitteln.
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Von
besonderer Bedeutung ist hierbei der Öffnungspunkt des Tankentlüftungsventils,
also das Steuersignal, bei dem das Tankentlüftungsventil öffnet. Zur
Bestimmung dieses Öffnungspunkts
kann der Motoreingriff mit einem vorgegebenen Grenzwert verglichen
werden. Falls die Stärke
des zur Kompensation des aus dem Aktivkohlefilter ausgespülten Kraftstoffdampfs
erforderlichen Motoreingriffs den Grenzwert überschreitet, so kann davon
ausgegangen werden, dass das Tankentlüftungsventil geöffnet ist.
Falls die Stärke
des erforderlichen Motoreingriffs dagegen unter dem Grenzwert liegt,
so deutet dies auf ein geschlossenes Tankentlüftungsventil hin.
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Falls
der Motoreingriff aus einer Änderung der
Drosselklappenstellung besteht, so kann der zur Kompensation erforderliche Änderungswinkel
der Drosselklappenstellung mit dem Grenzwert verglichen werden,
um den Öffnungspunkt
des Tankentlüftungsventils
zu ermitteln.
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Wenn
der Motoreingriff dagegen eine Zündwinkelverstellung
umfasst, so kann die zur Kompensation erforderliche Zündwinkel änderung
mit dem Grenzwert verglichen werden, um den Öffnungspunkt des Tankentlüftungsventils
zu bestimmen.
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Zur
Bestimmung des Öffnungspunkts
des Tankentlüftungsventils
kann das Steuersignal für
das Tankentlüftungsventils
dann zunehmend gesteigert werden, bis der vorstehend beschriebene
Vergleich des Motoreingriffs mit dem vorgegebenen Grenzwert anzeigt,
dass das Tankentlüftungsventil
geöffnet
hat. Aus dem dafür
erforderlichen Motoreingriff lässt
sich dann die zugehörige
Ventilstellung ableiten, wie bereits vorstehend beschrieben wurde.
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Auf
diese Weise ist es auch möglich,
zusätzlich
zu dem Öffnungspunkt
weitere Stützstellen
der Ventilkennlinie zu bestimmen. Hierzu werden nacheinander weitere
Werte des Steuersignals für
das Tankentlüftungsventil
eingestellt, wobei jeweils der Motoreingriff ermittelt wird, der
zur Kompensation der aus dem Aktivkohlefilter ausgespülten Kraftstoffdämpfe erforderlich.
Aus dem jeweiligen Motoreingriff kann dann die zugehörige Ventilstellung
abgeleitet werden, wie vorstehend beschrieben wurde. Auf diese Weise
können
dann mehrere Stützstellen
der Ventilkennlinie ermittelt werden, wobei jede Stützstelle aus
einem Wert des Steuersignals für
das Tankentlüftungsventil
und der Ventilstellung besteht.
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Das
Steuersignal für
das Tankentlüftungsventil
ist vorzugsweise ein pulsweitenmoduliertes elektrisches Signal,
wobei die Pulsweite die Ventilstellung des Tankentlüftungsventils
bestimmt. Es ist jedoch im Rahmen der Erfindung auch möglich, dass anstelle
eines pulsweitenmodulierten Signal ein anderes Steuersignal verwendet
wird, wie beispielsweise ein pulsamplitudenmoduliertes Signal.
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Darüber hinaus
ist die Erfindung nicht auf Tankentlüftungsventile für die eingangs
erwähnten Ottomotoren
beschränkt,
sondern auch bei anderen Brennkraftmaschinen einsetzbar, die mit
flüchtigen Kraftstoffen
betrieben werden.
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Weiterhin
ist die Erfindung nicht auf Kraftstoffversorgungssysteme mit einem
Aktivkohlefilter zur Speicherung der ausgasenden Kraftstoffdämpfe beschränkt. Es
ist vielmehr auch möglich,
dass anstelle eines Aktivkohlefilters ein anderes Bauteil verwendet
wird, das die aus dem Kraftstofftank ausgasenden Kraftstoffdämpfe aufnehmen
kann, um eine Umweltschädigung
zu verhindern.
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Ferner
ist die Erfindung nicht auf Kraftstoffversorgungssysteme beschränkt, bei
denen das Tankentlüftungsventil
zwischen dem Ansaugtrakt der Brennkraftmaschine und dem Aktivkohlefilter
angeordnet ist. Die Erfindung umfasst vielmehr allgemein ein Verfahren
zur Ansteuerung eines Regenerierventils eines Kraftstoffdampf-Rückhaltesystems,
wobei das Regenerierventil auch an anderer Stelle innerhalb des
Kraftstoffversorgungssystems angeordnet sein kann.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüche enthalten
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung des bevorzugten
Ausführungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
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1 ein
Kraftstoffversorgungssystem einer Brennkraftmaschine mit einem Abgaskatalysator,
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2a-2c das
erfindungsgemäße Verfahren
in Form eines Flussdiagramms sowie
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3 eine
Ventilkennlinie eines Entlüftungsventils.
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Die
Darstellung in 1 zeigt eine Brennkraftmaschine 1 mit
einer Einspritzanlage, wobei die Brennkraftmaschine 1 in
herkömmlicher
Weise aufgebaut ist und deshalb nur schematisch dargestellt ist.
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Die
Brennkraftmaschine 1 wird durch eine elektronische Steuereinheit 2 angesteuert,
wobei die Steuereinheit 2 beispiels weise den Einspritzzeitpunkt sowie
die Einspritzdauer der Einspritzanlage vorgibt.
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Als
Eingangssignale wertet die Steuereinheit 2 die Messsignale
eines Luftmassensensors 3 sowie einer Lambda-Sonde 4 aus,
wobei der Luftmassensensor 3 in einem Ansaugtrakt 5 der
Brennkraftmaschine 1 angeordnet ist, während sich die Lambda-Sonde 4 auf
der Auslassseite der Brennkraftmaschine 1 in einem Abgaskanal 6 befindet.
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Darüber hinaus
ist in dem Ansaugtrakt 5 der Brennkraftmaschine 1 auch
eine Drosselklappe 7 angeordnet, die den von der Brennkraftmaschine 1 angesaugten
Luftmassenstrom steuert und von der Steuereinheit 2 eingestellt
wird.
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Ferner
ist in dem Abgaskanal 6 ein herkömmlicher Drei-Wege-Katalysator 8 angeordnet.
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Zur
Kraftstoffversorgung ist ein Kraftstoffbehälter 9 vorgesehen,
der mit der Brennkraftmaschine 1 über eine nur schematisch dargestellte
Kraftstoffleitung 10 verbunden ist.
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Darüber hinaus
weist der Kraftstoffbehälter 9 eine
Entlüftungsleitung 11 auf,
die in einen Aktivkohlefilter 12 mündet, wobei der Aktivkohlefilter 12 den aus
dem Kraftstoffbehälter 9 ausgasenden
Kraftstoff zwischenspeichern kann. Hierdurch wird verhindert, dass
ausgasender Kraftstoff aus dem Kraftstoffbehälter 9 austritt, was
zu einer Umweltverschmutzung führen
würde.
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Der
Aktivkohlefilter 12 hat jedoch nur eine begrenzte Speicherfähigkeit
und muss deshalb gelegentlich mit Umgebungsluft gespült werden,
um den gespeicherten Kraftstoff aus dem Aktivkohlefilter 12 auszuspülen. Der
Aktivkohlefilter 12 ist deshalb über ein steuerbares Ventil 13 mit
der Umgebung verbunden, wobei das Ventil 13 von der Steuereinheit 2 angesteuert
wird. Darüber
hinaus ist der Aktivkohlefilter 12 über ein steuerbares Ventil 14,
insbesondere ein Regenerierventil, mit dem Ansaugtrakt 5 der
Brennkraftmaschine 1 verbunden.
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Im
geöffneten
Zustand der Ventile 13 und 14 saugt die Brennkraftmaschine 1 also
Umgebungsluft über
den Aktivkohlefilter 12 an, wobei die in dem Aktivkohlefilter 12 gespeicherten
Kraftstoffausgasungen ausgespült
werden und dadurch das Gemisch in dem Ansaugtrakt 5 der
Brennkraftmaschine 1 anfetten, was von der Lambda-Sonde 4 gemessen
wird. Zum Spülen
des Aktivkohlefilters 12 werden die beiden Ventile 13 und 14 also
solange geöffnet,
bis die Lambda-Sonde 4 keine Anfettung des Gemischs in dem
Ansaugtrakt 5 mehr misst, da dann die gesamten Kraftstoffausgasungen
aus dem Aktivkohlefilter 12 ausgespült sind und die Speicherfähigkeit
des Aktivkohlefilters 12 somit wieder hergestellt ist.
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Während der
Spülung
des Aktivkohlefilters 12 wird der Füllungsgrad der Brennkraftmaschine 1 durch
die aus dem Aktivkohlefilter 12 ausgespülten Kraftstoffdämpfe erhöht, was
mit einer Leistungssteigerung verbunden ist. Die Steuereinheit 2 kompensiert
diesen störenden
Einfluss der Regeneration des Aktivkohlefilters 12 jedoch
durch eine Verstellung der Drosselklappe 7 und eine Änderung
des Zündwinkels.
Hierbei berücksichtigt
die Steuereinheit 2 die von der Lambda-Sonde 4 gemessene
Luftzahl λ entsprechend
einem vorgegebenen physikalischen Modell, in das auch die in einem
Kennlinienglied gespeicherte Ventilkennlinie 17 des Ventils 14 eingeht,
die exemplarisch in 3 dargestellt ist.
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Darüber hinaus
weist der Kraftstoffbehälter 9 einen
Drucksensor 15 auf, der den Druck in dem Kraftstoffbehälter 9 misst
und zur Auswertung des Messsignals mit der Steuereinheit 2 verbunden
ist.
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Schließlich ist
in dem Kraftstoffbehälter 9 noch
ein Temperatursensor 16 angeordnet, der die Kraftstofftemperatur
misst und an die Steuereinheit 2 weitergibt. Dies ermöglicht vor teilhaft
eine Berücksichtigung
der Kraftstofftemperatur bei der Bestimmung der Kraftstoffqualität aus dem
Ausgasungsverhalten, wodurch temperaturbedingte Messfehler vermieden
werden.
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Während des
Leerlaufs der Brennkraftmaschine 1 führt die Steuereinheit 2 einen
Kalibrierungsvorgang durch, um die Ventilkennlinie des Ventils 14 zu
ermitteln. Die genaue Kenntnis der Ventilkennlinie des Ventils 14 ist
wichtig, damit die Steuereinheit 2 anschließend im
normalen Betrieb der Brennkraftmaschine 1 während der
Regeneration des Aktivkohlefilters 12 bei geöffnetem
Ventil 14 den störenden
Einfluss der aus dem Aktivkohlefilter 12 ausgespülten Kraftstoffdämpfe kompensieren
kann. Der Ablauf dieses Kalibrierungsvorgangs ist in den 2a bis 2c in
Form eines Flussdiagramms dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
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Zu
Beginn des Kalibrierungsvorgangs wird zunächst geprüft, ob die Bedingungen für die Kalibrierung
erfüllt
sind. Dies ist dann der Fall, wenn die Brennkraftmaschine 1 im
Leerlauf betrieben wird, da dann die Drehzahl n der Brennkraftmaschine 1 und die
Luftzahl λ auf
vorgegebene Sollwerte geregelt wird.
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Falls
die Bedingungen für
die Kalibrierung erfüllt
sind, wird in einem nächsten
Schritt die automatische Adaption der Drosselklappenstellung abgeschaltet.
Andernfalls wird abgewartet, bis die Bedingungen für die Kalibrierung
erfüllt
sind.
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Anschließend wird
dann das Ventil 14 in einem nächsten Schritt geschlossen,
indem das Ventil 14 mit einem pulsweitenmodulierten Steuersignal
mit der Pulsweite PW=0 angesteuert wird.
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Darauf
hin werden dann die Drehzahl n und die Luftzahl λ von der Steuereinheit 2 auf
die vorgegebenen Sollwerte geregelt, bis die Sollwerte erreicht sind.
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In
diesem stationären
Leerlaufbetrieb werden dann die Regelgrößen gespeichert, wie der Zündwinkel
und die Stellung der Drosselklappe 7. Die Kenntnis der
Regelgrößen im stationären Leerlaufbetrieb
ist wichtig, um anschließend
die Regelabweichung und daraus die Ventilstellung des Ventils 14 ableiten
zu können.
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Es
folgt dann in 2b die Erhöhung der Pulsweite PW um einen
vorgegebenen Inkrementalwert ΔPW
und die Ansteuerung des Ventils 14 mit der erhöhten Pulsweite
PW.
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Dann
wird die Drehzahl n und die Luftzahl λ wieder ausgeregelt, bis der
stationäre
Leerlaufbetrieb erreicht ist.
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Dabei
werden wieder die Regelgrößen gespeichert,
die zur Ausregelung der Störung
erforderlich sind.
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Falls
diese neuen Regelgrößen mit
den zuvor im stationären
Leerlaufbetrieb ermittelten Regelgrößen übereinstimmen, so wurde der
Füllungsgrad der
Brennkraftmaschine 1 noch nicht durch Kraftstoffdämpfe aus
dem Aktivkohlefilter 12 erhöht, so dass man davon ausgehen
kann, dass das Ventil 14 bei der Pulsweite PW noch geschlossen
ist.
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Die
Pulsweite PW wird dann solange erhöht, bis die neuen Regelgrößen von
den eingangs für
den stationären
Leerlaufbetrieb ermittelten Regelgrößen signifikant abweichen,
was auf ein geöffnetes
Ventil 14 hindeutet. Die aktuelle Pulsweite PW ist dann gleich
der Pulsweite PWMIN, bei der das Ventil 14 öffnet, wie
anhand der Ventilkennlinie 17 in 3 dargestellt
ist.
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In
den in 2c dargestellten Schritten des erfindungsgemäßen Kalibrierungsverfahrens
wird dann noch der weitere Verlauf der Ventilkennlinie 17 ermittelt.
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Hierzu
wird die Pulsweite PW mehrfach nacheinander um den Inkrementalwert ΔPW erhöht, wobei
jeweils abgewartet wird, bis die Drehzahl n und die Luftzahl λ auf die
vorgegebenen Sollwerte eingeregelt sind.
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Dabei
werden jeweils die Regelgrößen ermittelt,
die zur Kompensation der aus dem Aktivkohlefilter 12 abgesaugten
Kraftstoffdämpfe
erforderlich sind.
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Aus
diesen Regelgrößen wird
dann die zugehörigen
Ventilstellung Q ermittelt, wodurch jeweils eine Stützstelle
(Qi, PWi) bekannt
ist.
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Auf
diese Weise werden nacheinander zahlreiche Stützstellen der Ventilkennlinie 17 ermittelt,
bis die Pulsweite PW einen vorgegebenen Maximalwert PWMAX überschreitet.
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Die
einzelnen Stützstellen
der Ventilkennlinie 17 werden dann in einem Kennlinienglied
abgespeichert und während
des normalen Betriebs der Brennkraftmaschine 1 verwendet,
um die bei der Regeneration des Aktivkohlefilters 12 aus
dem Aktivkohlefilter 12 ausgespülten Kraftstoffdämpfe zu
kompensieren.
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Die
Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene bevorzugte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in
den Schutzbereich fallen.