DE4312523A1

DE4312523A1 - Feuchtwerk für Offsetdruckmaschinen

Info

Publication number: DE4312523A1
Application number: DE4312523A
Authority: DE
Inventors: Peter Heiler; Juergen Dr Rautert
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1993-04-16
Filing date: 1993-04-16
Publication date: 1994-10-20
Anticipated expiration: 2013-04-17
Also published as: GB9407274D0; FR2703949B1; JPH08156222A; DE4312523C2; GB2277057A; US5460088A; JP3446842B2; FR2703949A1; GB2277057B

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Feuchtwerk für Offsetdruckmaschinen zur Zufuhr von Feuchtmittel zur Druckplatte eines Plattenzylinders mit mindestens einer Auftragwalze, die an den Plattenzylinder anstellbar ist, mit mindestens einer Zwischenwalze zwischen der Auftragwalze und einer Tauchwalze, die in Feuchtmittel in einem Feuchtmittelbehälter eintaucht, und mit Stellmitteln, mit denen die Auftragwalze an den Plattenzylinder und die Zwischenwalze an die Auftragwalze und an die Tauchwalze anstellbar sind, wobei die Auftragwalze schwenkbar gelagert ist und zwischen Auftragwalze und Zwischenwalze Verbindungsmittel vorgesehen sind.

Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE 31 46 223 C2) zeigt ein Feuchtwerk für Hochleistungsmaschinen, bei dem die beteiligten Walzen unterschiedliche Stellungen einnehmen können. Hierbei arbeiten immer Walzen mit elastischer Mantelfläche, sogenannte Gummiwalzen, mit Reibwalzen oder Zwischenwalzen zusammen, die eine starre Mantelfläche aufweisen. Wird nun eine Druckmaschine z. B. am Wochenende über mehrere Tage stillgesetzt, so kann sich durch den Anstelldruck zwischen den Walzen auf der elastischen Mantelfläche der Gummiwalze eine bleibende Verformung ergeben, die erst nach längerer Laufzeit der Maschine beseitigt ist. Im Bereich dieser Verformung der Mantelfläche ist die Übertragung des dünnen Feuchtmittelfilms beeinträchtigt, so daß in der Feuchtmittelzufuhr zur Druckplatte Schwankungen entstehen können.

Ausgehend von diesen Gegebenheiten ist es die Aufgabe der Erfindung, insbesondere bei längeren Druckunterbrechungen bleibende Verformungen an der elastischen Mantelfläche der Tauchwalze auszuschließen.

Gemäß der Erfindung gelingt dies dadurch, daß die Zwischenwalze bei stillstehender Druckmaschine durch ein Kraftspeichermittel selbsttätig von der Tauchwalze abstellbar gelagert ist. Mit dieser Lösung ist es möglich, ein selbsttätiges Trennen der Zwischen- und Tauchwalze zu erreichen, so daß keinerlei bleibende Verformung der elastischen Mantelfläche der Tauchwalze eintreten kann und eine optimale Feuchtmittelzufuhr zur Druckplatte gewährleistet ist.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits der Tauchwalze Lagerhebel vorgesehen sind, die um deren Mittelpunkt schwenkbar gelagert sind, daß an den Lagerhebeln Stellhebel schwenkbar befestigt sind, in denen die Zwischenwalze gelagert ist, daß die Lagerhebel und die Stellhebel durch ein Federelement gegeneinander abgestützt sind, daß Stellnocken beiderseits der Tauchwalze vorgesehen sind, die um deren Mittelpunkt schwenkbar gelagert sind, an denen Stellmittel angreifen, die in einer Schaltstellung zum Anstellen der Auftragwalze den Lagerhebel entgegen dem Uhrzeigersinn verdrehen, so daß über eine Stellschraube auch der Stellhebel mit verdreht wird und alle Walzen aneinandergestellt sind, daß in einer zweiten Schaltstellung zum Abstellen der Auftragwalze der Stellnocken den Stellhebel und über die Stellschraube den Lagerhebel im Uhrzeigersinn verdreht, so daß die Auftragwalze vom Plattenzylinder und die Zwischenwalze von der Auftragwalze abgestellt sind, und daß bei kraftfreiem Stellmittel das Federelement den Stellhebel von dem Lagerhebel abschwenkt, so daß die Zwischenwalze von der Tauchwalze abgestellt ist. Mit dieser Lösung genügt beiderseits ein einziges Stellmittel, um alle Walzen in der beschriebenen Weise an- bzw. abzustellen und bei stillstehender Druckmaschine auch die Tauchwalze von der Zwischenwalze zu trennen.

In einer weiteren Ausgestaltung liegt in der abgestellten Stellung der Lagerhebel im Uhrzeigersinn gesehen an einem Anschlag an.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 die Feuchtwerkswalzen in angestellter Position,

Fig. 2 die Feuchtwerkswalzen in der abgestellten Position,

Fig. 3 die Feuchtwerkswalzen in der abgestellten Position bei abgestellter Maschine ohne Kraftmittelbeaufschlagung des Stellelements.

Das Feuchtwerk gemäß vorliegender Erfindung ist einem Plattenzylinder 1 zugeordnet und besteht aus einer Auftragwalze 2 für das Feuchtmittel, einer Zwischenwalze 3 und einer Tauchwalze 4, die in Feuchtmittel 5 in einem Feuchtmittelbehälter 6 eintaucht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Auftragwalze 2 beiderseits in Hebeln 7 schwenkbar gelagert, wobei eine zusätzliche Reibwalze 8 vorgesehen sein kann, um die die Auftragwalze 2 schwenkbar ist. Eine Exzenterbüchse 9 auf der Achse 10 der Reibwalze 8 ermöglicht das Einstellen des Anstelldruckes der Auftragwalze 2 an die Reibwalze 8.

Zwischen der Achse 11, der Auftragwalze 2 und der Achse 12 der Zwischenwalze 3 ist eine Verbindungsstange 13 vorgesehen, über die beim Abstellen der Zwischenwalze 3 nach einer durch den Schlitz 14 im Hebel 7 bedingten Verzögerung auch die Auftragwalze 2 vom Plattenzylinder 1 abgestellt wird (Fig. 1 und 2).

Die Tauchwalze 4 ist mit ihrer Achse 15 beiderseits im Maschinenseitengestell gelagert. Um die Achse 15 sind beiderseits Lagerhebel 16 geschwenkbar gelagert, an denen über Zapfen 17 Stellhebel 18 schwenkbar gelagert sind, in denen wiederum die Achse 12 der Zwischenwalze 3 gelagert ist. Zwischen dem Lagerhebel 16 und dem Stellhebel 18 ist ein Federelement 19 vorgesehen, das als Druckfeder ausgebildet sein kann. Weiterhin ist zwischen Lagerhebel 16 und Stellhebel 18 eine Stellschraube 20 vorgesehen, über die der Anstelldruck zwischen Zwischenwalze 3 und Tauchwalze 4 sowohl in der in Fig. 1 als auch in der in Fig. 2 gezeigten Stellung einstellbar ist. Weiterhin ist auf der Achse 15 der Tauchwalze 4 beiderseits ein Stellnocken 21 gelagert, der in seinem unteren Bereich einen Zapfen 22 trägt, an dem ein Stellmittel 23, z. B. ein Pneumatikzylinder, angreift. Das Stellmittel 23 stützt sich über einen weiteren Zapfen 24 am Seitengestell der Maschine ab. In der in Fig. 1 gezeigten Stellung wird durch Betätigung des Stellmittels 23 der Stellnocken 21 entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht, so daß sich der Zapfen 22 an einen Arm 25 des Lagerhebels 16 anlegt und über die Stellschraube 20 den Stellhebel 18 verschwenkt, so daß die Zwischenwalze 3 an die Auftragwalze 2 angedrückt und diese wiederum an den Plattenzylinder 1 angestellt wird. Die hier gezeigte Stellung ist die Arbeitsstellung des Feuchtwerks, bei dem das Feuchtmittel auf die Druckplatte übertragen wird.

In einer zweiten Schaltstellung des Stellmittels 23 zum Abstellen der Auftragwalze 2 (Fig. 2) wird der Stellnocken 21 im Uhrzeigersinn verdreht. Hierbei drückt der Finger 26 am Stellnocken 21 auf den Stellhebel 18 und über die Stellschraube 20 auf den Lagerhebel 16. Hierbei kann sich der Lagerhebel 16 im Uhrzeigersinn verdrehen und an einen Anschlag 27 anlegen. Hierdurch wird die Zwischenwalze 3 von der Auftragwalze 2 abgehoben und über die Verbindungsstange 13 nach einer durch den Schlitz 14 bedingten Verzögerung auch die Auftragwalze 2 vom Plattenzylinder 1. Diese in Fig. 2 gezeigte Stellung wird zum Abstellen der Feuchtung, z. B. bei Druckunterbrechungen, benötigt.

Bei der in Fig. 3 gezeigten Position der einzelnen Walzen ist die Maschine abgeschaltet, so daß das Stellmittel 23 kraftfrei ist. In dieser Situation kann das Federelement 19 den Stellhebel 18 vom Lagerhebel 16 abschwenken, so daß die Zwischenwalze 3 von der Tauchwalze 4 abgestellt ist. Hierdurch wird verhindert, daß auch der elastischen Mantelfläche der Tauchwalze 4 durch die Zwischenwalze 3 eine bleibende Verformung entsteht, wenn die Maschine über längere Zeit abgestellt ist.

Bezugszeichenliste

1 Plattenzylinder
2 Auftragwalze
3 Zwischenwalze
4 Tauchwalze
5 Feuchtmittel
6 Feuchtmittelbehälter
7 Hebel
8 Reibwalze
9 Exzenterbüchse
10 Achse
11 Achse
12 Achse
13 Verbindungsstange
14 Schlitz
15 Achse
16 Lagerhebel
17 Zapfen
18 Stellhebel
19 Federelement
20 Stellschraube
21 Stellnocken
22 Zapfen
23 Stellmittel
24 Zapfen
25 Arm
26 Finger
27 Anschlag

Claims

1. Feuchtwerk für Offsetdruckmaschinen zur Zufuhr von Feuchtmittel zur Druckplatte eines Plattenzylinders mit mindestens einer Auftragwalze, die an den Plattenzylinder anstellbar ist, mit mindestens einer Zwischenwalze zwischen der Auftragwalze und einer Tauchwalze, die in Feuchtmittel in einem Feuchtmittelbehälter eintaucht, und mit Stellmitteln, mit denen die Auftragwalze an den Plattenzylinder und die Zwischenwalze an die Auftragwalze und an die Tauchwalze anstellbar sind, wobei die Auftragwalze schwenkbar gelagert ist und zwischen Auftragwalze und Zwischenwalze Verbindungsmittel vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwalze (3) bei stillstehender Druckmaschine durch ein Kraftspeichermittel (19) selbsttätig von der Tauchwalze (4) abstellbar gelagert ist.

2. Feuchtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits der Tauchwalze (4) Lagerhebel (16) vorgesehen sind, die um deren Mittelpunkt schwenkbar gelagert sind,
daß an den Lagerhebeln (16) Stellhebel (18) schwenkbar befestigt sind, in denen die Zwischenwalze (3) gelagert ist,
daß die Lagerhebel (16) und die Stellhebel (18) durch ein Federelement (19) gegeneinander abgestützt sind,
daß Stellnocken (21) beiderseits der Tauchwalze (4) vorgesehen sind, die um deren Mittelpunkt schwenkbar gelagert sind, an denen Stellmittel (23) angreifen, die in einer Schaltstellung zum Anstellen der Auftragwalze (2) den Lagerhebel entgegen dem Uhrzeigersinn verdrehen, so daß beispielsweise über eine Stellschraube (20) auch der Stellhebel (18) mit verdreht wird und alle Walzen aneinandergestellt sind,
daß in einer zweiten Schaltstellung zum Abstellen der Auftragwalze (2) der Stellnocken (21) den Stellhebel (18) und über die Stellschraube (20) den Lagerhebel (16) im Uhrzeigersinn verdreht, so daß die Auftragwalze (2) vom Plattenzylinder (1) und die Zwischenwalze (3) von der Auftragwalze (2) abgestellt sind, und
daß bei kraftfreiem Stellmittel (23) das Federelement (19) den Stellhebel (18) von dem Lagerhebel (16) abschwenkt, so daß die Zwischenwalze (3) von der Tauchwalze (4) abgestellt ist.

3. Feuchtwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der abgestellten Stellung des Feuchtwerks der Lagerhebel (16) im Uhrzeigersinn gesehen an einem Anschlag (27) anliegt.