DE4013464C2 - Gummieren der Druckform einer Druckmaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Gummieren einer
Druckform einer ein Farb- und ein Feuchtwerk aufweisenden
Druckmaschine.
Wenn ein Druckvorgang beendet wird (z. B. Abstellen einer
Offset-Druckmaschine über Nacht), so ist es zweckmäßig, die
Druckplatte vor Umwelteinflüssen, die z. B. Korrosion
verursachen können, zu schützen. Hierzu wird ein sogenanntes
Gummierungsmittel eingesetzt, das z. B. Gummiarabikum enthält.
Das Gummierungsmittel wird vom Drucker auf die Druckplatte
aufgetragen, wodurch sich eine Schutzschicht bildet, die bei
der Wiederaufnahme des Druckvorgangs vom Drucker wieder zu
entfernen ist. Das bisherige Vorgehen ist zeitaufwendig und -
in bezug auf das Entfernen der Schutzschicht aufgrund der
einzusetzenden chemischen Mittel - gegebenenfalls nur in
Verbindung mit Schutzmaßnahmen durchführbar.
Aus der CH 110 499 ist zwar prinzipiell eine Vorrichtung zum Auftragen einer
Gummierung bekannt. Weiterhin zeigt die DE 36 41 213 A1 eine
Feuchtauftragwalze, mit der sowohl Feuchtmittel als auch
andere Flüssigkeiten übertragen werden können. Ein auf rationelle und
gesundheitlich unbedenkliche Weise durchführbares Gummieren einer Druckform
einer ein Farb- und ein Feuchtwerk aufweisenden Druckmaschine wird in diesen Druckschriften jedoch nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der auf
rationelle und gesundheitlich unbedenkliche Weise ein
Gummieren der Druckform durchführbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Anspruchs 1 und des Anspruchs 3 gelöst. Das Aufbringen der Gummierung erfolgt
also nicht mehr manuell, sondern wird automatisch mittels des
Feuchtwerks, insbesondere der Feuchtauftragwalze, in der
Druckmaschine vorgenommen. Ein Ausbau der zu konservierenden
Druckform, insbesondere Druckplatte (Aluminiumplatte), aus
der Offset-Druckmaschine ist daher nicht erforderlich. Die im
"Normalbetrieb" (z. B. Fortdruckzustand) ein Feuchtmittel zur
Druckform liefernde Feuchtauftragwalze übernimmt daher
erfindungsgemäß eine Doppelfunktion, indem sie während des
Gummierungsvorgangs die Gummierungsflüssigkeit auf die
Druckform überträgt. Hierbei fördert die
Gummierungs-Tauchwalze die Gummierungsflüssigkeit aus einer
Wanne und überträgt einen Gummierungsfilm auf die
Feuchtauftragwalze, die wiederum die Übertragung auf die
Druckform vornimmt.
Es ist bekannt, das Feuchtwerk von Offset-Druckmaschinen mit
einer Reibwalze zu versehen, die maschinenangetrieben ist
und mit der Feuchtauftragwalze zusammenwirkt. Die
Feuchtauftragwalze erhält über die Reibwalze ein
zusätzliches Antriebsmoment, so daß Schlupffreiheit zur
Druckform besteht. Bei der Druckform handelt es sich
vorzugsweise um die bereits erwähnte Druckplatte, die auf
einen Plattenzylinder der Offset-Druckmaschine aufgespannt
ist. Die erwähnte Reibwalze wird zur Übertragung des
Gummierungsmittels zur Feuchtauftragwalze verwendet, indem
diese ein Bindeglied zwischen der Gummierungs-Tauchwalze und
der Feuchtauftragwalze bildet.
Alternativ zur Lösung gemäß Anspruch 1 ist es jedoch auch
möglich, eine Sprühvorrichtung zu verwenden, die die
Feuchtauftragwalze und/oder die Reibwalze mit
Gummierungsflüssigkeit versorgt. Das heißt, die
Gummierungsflüssigkeit wird auf die Mantelfläche der
Feuchtauftragwalze und/oder der Reibwalze aufgesprüht.
Um einerseits das Einmischen von zu viel
Feuchtmittel in die Gummierungsflüssigkeit zu verhindern und
andererseits nur möglichst wenig oder kein Gummierungsmittel
einer Feuchtmittelliefereinrichtung zuzuführen, ist
vorgesehen, daß während des Gummierungsvorgangs die
Verbindung zwischen der Feuchtauftragwalze und einer
Feuchtmittelliefereinrichtung auf eine
möglichst kleine Feuchtmittelfördermenge eingestellt wird.
Zur Entfernung der Gummierung von der Druckform ist es
möglich, einen in der Druckmaschine erfolgenden Waschvorgang
durchzuführen. Bei diesem Waschvorgang nimmt die
Feuchtauftragwalze ihre Anlagestellung zum Plattenzylinder
ein, so daß beim Abwaschen der auf den Plattenzylinder
aufgespannten Druckform die Waschflüssigkeit auch zur
Feuchtauftragwalze gelangt und die dort vorhandene
Gummierungsreste ebenfalls entfernt werden. Insbesondere
erfolgt bei diesem Waschvorgang eine Trennung zur
Feuchtmittelliefereinrichtung, das heißt, die
Waschflüssigkeit gelangt nicht in das Feuchtmittelreservoir
der Druckmaschine. Bei diesem Waschvorgang kann ferner zur
Reinigung einer dem Feuchtwerk angehörenden Reibwalze
diese in ihre Anlagestellung zur Feuchtauftragwalze
verlagert werden, so daß sowohl die Druckform und die
Feuchtauftragwalze als auch die Reibwalze von der
Gummierung bzw. von Gummierungsresten befreit werden.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen und zwar zeigt:
Fig. 1 die Walzenanordnung eines Feuchtwerks ei
ner Offset-Druckmaschine in schematischer
Darstellung,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer
Walzenanordnung,
Fig. 3 die Walzenanordnung der Fig. 1 mit abge
koppelter Feuchtmittelliefereinrichtung
und
Fig. 4 die Walzenanordnung des Ausführungsbei
spiels der Fig. 1 in Waschstellung.
Die Fig. 1 zeigt einen Teil der Walzen einer Off
set-Druckmaschine in schematischer Darstellung. We
sentliche Komponenten der Offset-Druckmaschine, wie
zum Beispiel das Farbwerk, der Gummituchzylinder
und der Druckzylinder sind - der Einfachheit halber -
nicht dargestellt. Aus Fig. 1 geht ein Feuchtwerk
1 mit einer Feuchtmittelliefereinrichtung 2 hervor,
die eine mit Feuchtmittel 3 gefüllte Feuchtmittel
wanne 4 aufweist. Eine mit Antrieb versehene
Feuchtmittel-Tauchwalze 5 taucht mit einem Ab
schnitt ihrer Mantelfläche in das Feuchtmittel 3
ein.
Das Feuchtwerk 1 weist ferner eine Dosierwalze 6
auf, die über ein Zahnradgetriebe mit der Feucht
mittel-Tauchwalze 5 gekuppelt ist. Mit der Dosier
walze 6 wirkt eine Feuchtauftragwalze 7 zusammen,
die in Anlagestellung in Kontakt mit einer Druck
form 8 tritt. Die Druckform 8 ist vorzugsweise als
auf einem Plattenzylinder 9 aufgespannte Druck
platte (nicht dargestellt) ausgebildet.
Ferner ist eine angetriebene Reibwalze 10 vorge
sehen, die mit der Feuchtauftragwalze 7 zusammen
wirkt.
Im Fortdruckbetrieb der Offset-Druckmaschine wird
das Feuchtmittel 3 von der Feuchtmittel-Tauchwalze
5 als dünner Feuchtfilm zur Dosierwalze 6 übertra
gen und gelangt von dort über die Feuchtauftrag
walze 7 zur Druckform 8. Die Dosierung des Feucht
mittels erfolgt einerseits durch Variation der
Pressung und andererseits durch Variation des
Schlupfes zwischen der Dosierwalze 6 und der
Feuchtauftragwalze 7. Die Reibwalze 10 hat die
Aufgabe, Feuchtmittelpartikel (insbesondere Wasser)
in die auf der Feuchtauftragwalze 7 befindliche Farbe
eines (nicht dargestellten) Farbwerks einzuarbei
ten. Diese Farbe stammt einerseits von der Druck
form 8 und gegebenenfalls andererseits von einer
Zwischenwalze, die in Anlagestellung zu einer Farb
werkwalze und zur Feuchtauftragwalze 7 steht und
insoweit ein Verbindungsglied zwischen dem Feucht
werk 1 und dem Farbwerk bildet (nicht dargestellt).
Erfindungsgemäß ist eine Gummierungsvorrichtung 11
vorgesehen, die eine Gummierungs-Tauchwalze 12 auf
weist, welche in eine mit Gummierungsflüssigkeit 13
gefüllte Wanne 14 eintaucht.
In der Fig. 1 nimmt die Walzenanordnung eine Stel
lung ein, in der auf die Druckform 8 eine Gummie
rung aufgebracht wird. Von der angetriebenen Gum
mierungs-Tauchwalze 12 gefördertes Gummierungsmit
tel 13 wird auf die Reibwalze 10 und von dort
auf die Feuchtauftragwalze 7 übertragen und gelangt
dann auf die Druckplatte. Mithin werden dem Feucht
werk 1 angehörende Walzen, nämlich die Feuchtauf
tragwalze 7 und die Reibwalze 10 erfindungsgemäß
für einen anderen, weiteren Zweck, nämlich das Gum
mieren der Druckform 8 verwendet. Es ist daher mög
lich, die Gummierung automatisch aufzutragen. Die
Gummierung bildet eine Schutzschicht, die eine Kor
rosion usw. der Druckplatte verhindert.
Um sicherzustellen, daß während des Aufbringens der
Gummierung möglichst wenig Feuchtmittel 3 zur
Feuchtauftragwalze 7 übertragen wird, so daß keine
Verwässerung der Gummierungsflüssigkeit 13 erfolgt
und überdies zu gewährleisten, daß nur vernachläs
sigbare Gummierungsflüssigkeitsmengen zur Feucht
mittelliefereinrichtung 2 übertragen werden, wird
die Feuchtmittel-Tauchwalze 5 und damit auch die
Dosierwalze 6 auf eine sehr geringe Drehzahl einge
stellt. Ferner wird - zur Erzielung oder Verstärkung
des gleichen Effekts - die Drehzahl der Dosierwalze 6
mittels eines (nicht dargestellten) Feuchtwerk
antriebs derart eingestellt, daß ein möglichst ge
ringer Schlupf zwischen der Feuchtauftragwalze 7
und der Dosierwalze 6 besteht.
Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel,
das sich gegenüber dem Ausführungsbeispiel der Fig.
1 darin unterscheidet, daß die Gummierungsein
richtung 11 als Sprühvorrichtung 15 ausgebildet
ist, die Gummierungsflüssigkeit auf die Feuchtauf
tragwalze 7 aufsprüht. Von dort wird dann die Gum
mierungsflüssigkeit 13 auf die Druckform 8 übertra
gen. Alternativ ist es auch möglich, daß die Sprüh
einrichtung 15 eine Position einnimmt, in der ihr
Sprühstrahl auf die Reibwalze 10 trifft, der die
Gummierungsflüssigkeit zur Feuchtauftragwalze 7
überträgt. Auch beim Ausführungsbeispiel der Fig.
2 werden Drehzahl und Schlupf der Dosierwalze 6
- wie vorstehend erwähnt - zur Vermeidung eines Ver
wässern der Gummierungsflüssigkeit in entsprechen
der Weise eingestellt.
Alternativ zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist
es jedoch auch möglich, mittels einer (nicht darge
stellten) Trenneinrichtung die Dosierwalze 6 von
der Feuchtauftragwalze 7 abzustellen, so daß im
Gummierungsbetrieb keine Gummierungsflüssigkeit in
die Feuchtmittelliefereinrichtung 2 beziehungsweise
Feuchtmittel 3 in die Gummierungsflüssigkeit 13
eintreten kann.
Die Abstandsstellung zwischen Feuchtauftragwalze 7
und Dosierwalze 6 ist selbstverständlich auch beim
Ausführungsbeispiel der Fig. 2 realisierbar um
auch dort die gewünschten Effekte zu erzielen.
Soll die Gummierung wieder von der Druckform 8 ent
fernt werden, so wird diese mittels einer (nicht
dargestellten) Waschvorrichtung gewaschen. Bei die
sem Waschvorgang ist - gemäß Fig. 4 - vorgesehen,
daß die Feuchtauftragwalze 7 ihre Anlagestellung an
den Plattenzylinder 9 einnimmt. Hierdurch gelangt
die Waschflüssigkeit ebenfalls zur Feuchtauftrag
walze 7 und von dort auch zur Reibwalze 10 (so
fern dieser vorhanden ist). Um zu verhindern, daß
die Waschflüssigkeit zur Feuchtmittelliefereinrich
tung 2 und/oder zur Gummierungsvorrichtung 11 ge
langt, wird mit der Trenneinrichtung eine Abstands
stellung zwischen der Feuchtauftragwalze 7 und der
Dosierwalze 8 herbeigeführt sowie die Gummierungs
vorrichtung 11 derart verlagert, daß die Reibwalze
10 keinen Kontakt mehr zur Gummierungs-Tauch
walze 12 hat. In der beschriebenen Stellung der
Walzenanordnung wird daher nicht nur die Druckform
8 gewaschen, sondern es wird auch die Feuchtauf
tragwalze 7 und die Reibwalze 10 von Gummie
rungsresten befreit. In gleicher Weise läßt sich
nach einem Druckvorgang auch die Farbe von der
Feuchtwalze abwaschen.
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Gummieren einer Druckform einer ein Farb-
und ein Feuchtwerk aufweisenden Druckmaschine,
- - mit einer mit der Druckform (8) zusammenwirkenden Feuchtauftragwalze (7) zum Übertragen von sowohl Feuchtmittel (3) als auch Gummierungsflüssigkeit (13) auf die Druckform (8),
- - mit einer Steuereinrichtung zur Verlagerung der Feuchtauftragwalze (7) in eine Anlage- oder Abstandsstellung zur Druckform (8),
- - mit einer der Feuchtauftragwalze (7) zugeordneten separaten Feuchtmittelliefereinrichtung (2) und
- - mit einer der Feuchtauftragwalze (7) zugeordneten, in eine Wanne (14) für Gummierungsflüssigkeit (13) eintauchenden Gummierungs-Tauchwalze (12).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
mit einer zwischen der Gummierungs-Tauchwalze (12) und
der Feuchtauftragwalze (7) angeordneten Reibwalze (10)
des Feuchtwerks (1).
3. Vorrichtung zum Gummieren einer Druckform einer ein Farb-
und ein Feuchtwerk aufweisenden Druckmaschine,
- - mit einer mit der Druckform (8) zusammenwirkenden Feuchtauftragwalze (7) zum Übertragen von sowohl Feuchtmittel (3) als auch Gummierungsflüssigkeit (13) auf die Druckform (8),
- - mit einer Steuereinrichtung zur Verlagerung der Feuchtauftragwalze (7) in eine Anlage- oder Abstandsstellung zur Druckform (8),
- - mit einer der Feuchtauftragwalze (7) zugeordneten separaten Feuchtmittelliefereinrichtung (2) und
- -mit einer die Feuchtauftragwalze (7) und/oder eine der Feuchtauftragwalze (7) zugeordnete Reibwalze (10) des Feuchtwerks (1) direkt mit Gummierungsflüssigkeit versorgenden Sprüheinrichtung.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der während des Gummierungsvorgangs die Verbindung
zwischen der Feuchtauftragwalze (7) und der
Feuchtmittelliefereinrichtung (2) auf eine möglichst
kleine Feuchtmittelfördermenge eingestellt wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der bei einem Waschvorgang einer als Druckform (8)
auf einem Plattenzylinder (9) aufgespannten, gummierten
Druckplatte die Feuchtauftragwalze (7) ihre
Anlagestellung zum Plattenzylinder (9) einnimmt und eine
Trennung zur Feuchtmittelliefereinrichtung (2) erfolgt.
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