DE4311758A1 - Transportschutz, Montagehilfsmittel und Betriebsmittel für Glas und Glaskeramikplatten - Google Patents
Transportschutz, Montagehilfsmittel und Betriebsmittel für Glas und GlaskeramikplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Transportschutz, für spröde, kratz- und
bruchempfindliche, in ein Kochgerät, insbesondere als Kochfläche,
zu integrierende Glas- oder Glaskeramikplatten.
Beim Transport müssen die Flächen und Kanten von solchen Produkten vor ge
genseitiger Berührung und Kontakt mit harten Gegenständen geschützt wer
den, da durch Kratzer ihre Stoß- und Biegefestigkeit deutlich herabgesetzt
wird.
Zum Beispiel werden Glaskeramikplatten der typischen Größe 20×40 cm bis
50×100 cm in Mehrwegboxen zu je ca. 150 Stück transportiert, wobei die
Platten senkrecht stehen. Die gegenseitige Berührung wird dabei durch Zwi
schenlegen von Luftpolster - sog. "Noppen" - Folie oder Pappstreifen ver
hindert. Die Luftpolsterfolie bedeckt die Platte ganzflächig, die Papp
streifen bedecken nur ca. 10-20% der Fläche.
Bei beiden Varianten fällt beim Auspacken relativ viel Material an, das
entsorgt werden muß. Eine Rückführung der Noppenfolie lohnt sich wegen des
großen zu transportierenden Volumens, der individuellen Außenform und der
niedrigen Kosten des Neuproduktes nicht.
Eine weitere Alternative stellen aufgesteckt Kunststoffecken dar, die je
doch gegen Verschiebung recht aufwendig gesichert werden müssen und bei
Platten mit größeren angeformten Radien kaum verwendet werden können.
Wegen ihres geringen Volumens und ihrer Verwendbarkeit an allen Platten
ohne Radien können Kunststoffecken jedoch auch mehrfach verwendet werden.
Aus der DE 41 29 058 C1 ist ein Transportgestell für Glasscheiben bekannt
mit einem verwindungssteifen Bodenteil, in dem horizontale Tragleisten für
die aufrechte Anordnung der Glasscheiben angeordnet sind, und mit auf die
oberen Kanten der aufrecht stehenden Glasscheiben einwirkenden Spannein
richtungen, wobei am Bodenteil Reihen von senkrecht ausgerichteten Stütz
stäben angeordnet sind, die von oben zu beschickende Einschubfächer für
einzelne Glasscheiben bilden und wobei an jedem Stützstab jeweils ein rei
terförmiges Halteelement derart federnd befestigt ist, daß es unter Vor
spannung auch die obere Kante der in dem jeweilige Stützstab zugeordneten
Einschubfach eingeführten Glasscheibe aufsetzbar ist.
Das Transportgestell nach der DE 41 29 058 C1 ist teuer und aufwendig her
zustellen und durch die vielen beweglichen Teile relativ empfindlich.
Bei dem Einbau und der Montage von Glaskeramikplatten, z. B. in den Rah
men des Kochfeldes muß unbedingt darauf geachtet werden, daß die Platte
flexibel und spannungsfrei gelagert wird.
Hierzu werden in den Rahmen Abstandshalter eingeklebt, bevor die Platte
eingelegt wird.
Diese Teile sind ein- oder doppelseitig klebende ausreichend temperaturbe
lastbare Schaumstoffstreifen von 1-2 mm Dicke und ca. 5×10 mm Fläche.
Es werden 2-3 Stück an jeder Seite des Rahmens aufgebracht; auf Voll
ständigkeit und genaue Positionierung der Distanzstücke ist zu achten, da
bei Kontakt der Platte mit dem Rahmen festigkeitsmindernde Beschädigungen
auftreten können. Weiterhin ist eine dauerelastische Verbindung zwischen
der Glaskeramikplatte und dem Einfaßrahmen notwendig, um
- - eine spannungsfreie Befestigung der Kochfläche im Einfaßrahmen,
- - ein Abdichten der Kochflächenoberseite gegen das Durchlaufen von Flüs sigkeit in den darunterliegenden Raum mit spannungsführenden elektri schen Bauelementen,
- - einen Ausgleich der Längenänderungsunterschiede, die aufgrund der unter schiedlichen Wärmeausdehnung von Rahmenmaterial und Kochfläche im prak tischen Gebrauch auftreten,
zu erreichen.
Dies wird derzeit durch entsprechende Positionierung der Platte im Rahmen
und Ausfüllen des Spaltes mit Silikonkleber erreicht.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine abfallvermeidende, kostengünstige Lö
sung für einen sicheren Transport und eine einfache Montage bereitzustel
len, die auch die weiteren Anforderungen an die Sicherheit, z. B. durch ein
Sichtfenster für die Anzeigen und die Gebrauchstauglichkeit, wie
Dichtigkeit und leichte Reinigung der im Kochgerät integrierten Glas- oder
Glaskeramikplatten erfüllen.
Die Aufgabe wird nach vorliegender Erfindung dadurch gelöst, daß der
Transportschutz auch nach dem Transport permanent, d. h. bei Einbau, Mon
tage und im Betrieb mit der Platte verbunden bleibt.
Dabei ist der Transportschutz sinnvollerweise so ausgebildet, daß er als
Montageschutz, Positionierungshilfe, Abstandshalter, Dehnungskompensa
tionsmedium und/oder als Dichtelement funktioniert.
In einer weiteren Ausführungsform erzeugt der Transportschutz besonders
bei Platten, die mit einer Profilierung versehen sind, durch Ausfüllen der
Profilierung z. B. mit einer durchsichtigen Masse ein Sichtfenster, das
eine nach außen weisende glatte Oberfläche besitzt (DE 41 04 983 C1).
In bevorzugter Ausführungsform wird der Transportschutz mit der Platte
verklebt, wobei er aus Silikon enthaltenden, dauerelastischen Verbindungen,
insbesondere Silikonkautschuk und/oder Silikonharzen und/oder aus aushärt
baren oder thermoplastischen Kunstharzen besteht.
Aus Gründen der leichten Aufbringbarkeit werden organische Massen, d. h.
Kunstharze bevorzugt. Besonders geeignet sind aushärtbare Kunstharze die
in hochviskosem Zustand aufgetragen werden und die in Folge ihrer Oberflä
chenspannung glatte Oberflächen ausbilden. Derartige aushärtende Kunsthar
ze sind in großer Anzahl im Handel erhältlich. Insbesondere geeignet sind
Epoxidharze, Silikonharze, Furanharze, Polyesterharze, Acrylharze oder Po
lyurethanharze. Weiterhin geeignet sind auch thermoplastische Harze die
auch eine gute Durchsichtigkeit besitzen, also z. B. Polyvinylchloride,
Polystyrole, Polyester, darunter insbesondere Acrylharze, die Polycarbona
te oder auch Polyvinylacetate und -acetale. Diese Thermoplasten können in
erweichter Form mit einem geeigneten Werkzeug auf die erhitzte oder nicht
erhitzte Scheibe aufgedrückt werden oder in bevorzugter Ausführungsform
durch Aufspritzen auf die Platte gebracht werden.
Der Transportschutz wird nach der Erfindung besonders an den in Betrieb
der Platte nicht hitzebelasteten Stellen mit der Platte verbunden, da auf
diese Weise die verwendeten organischen Verbindungen niemals an die Grenze
ihrer Temperaturbeständigkeit gebracht werden.
Nach der Erfindung wird der Transportschutz einseitig, und zwar auf die
Unterseite der Platte aufgebracht.
Besonders bevorzugt ist dabei der Transportschutz im Rand - oder im Kan
tenbereich der Platte ausgebildet und kann so die Platte durch ein umlau
fendes elastisches Polster gegen Beschädigungen schützen.
Wegen der guten Planität der Platten reicht eine sehr geringe Dicke des
Transportschutzes von 0,2 bis 4 mm, insbesondere von 1 bis 2 mm aus um
Transportschäden zu vermeiden. Da die Transportschutz-"polster" fest mit
der Platte verbunden sind und die Platten eines Gebindes jeweils identi
sche Abmessungen haben, reichen auch kleine Polster von ca. 5×5 mm bis
10×10 mm aus, um eine Beschädigung der Platten zuverlässig zu verhin
dern. Der Transportschutz kann nach der Erfindung auch lösbar mit der
Platte verbunden sein, was besondere Vorteile beim Wiederausbau der Platte
aus dem Gerät erbringt, wenn die Betriebs- und Hilfsmittel z. B. für ein
Plattenrecycling wieder abgelöst werden müssen.
Des weiteren ist es auch denkbar, Transportschutz-"polster" dann lösbar
mit der Platte zu verbinden, wenn sie beispielsweise auch zusätzlich noch
auf der Oberseite der Platte angebracht werden müssen.
Die Erfindung betrifft auch Mittel bzw. Hilfsmittel für ein Einbau, die
Montage, und den Betrieb einer als Kochfläche, in ein Kochgerät zu
integrierende Platte aus Glas oder Glaskeramik, und/oder Mittel für die
Ausbildung eines Sichtfensters bei einer profilierten Platte, wenn sie als
Transportschutz, vor der Bereitstellung der Platte zum Transport, mit der
Platte permanent verbunden werden.
Nachfolgend wird die Erfindung noch anhand eines in den Fig. 1 bis 4
dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Aufsicht auf eine Glaskeramikplatte nach der Erfindung, bei
der der Transportschutz bereits auf der Platte aufgebracht ist,
Fig. 2 eine Schnittansicht durch ein Transportschutz-"polster" im Rand
bereich der Fig. 1 bei der Montagestellung im Rahmen,
Fig. 3 eine weitere Ausbildungsmöglichkeit des Transportschutz-"pol
sters" im Randbereich mit besonderem Kantenschutz in Montagestel
lung,
Fig. 4 einen Schnitt durch eine Glaskeramikplatte mit einseitiger
Profilierung mit einem Transportschutz, der ein Sichtfenster
erzeugt.
Fig. 1 zeigt eine handelsübliche 45×75 cm große CERAN-Glaskeramikplatte
(4) mit dekormarkierten Kochfeldzonen (2) zum Einbau in ein Kochgerät. Auf
der Platte werden im Kaltbereich der Kochfläche, d. h. außerhalb der
Kochzonen (2) als Transportschutz Silikonpolster (1), (3) aufgebracht.
Die Polster werden durch Aufspritzen des später zur Montage verwendeten
undurchsichtigen Silikonklebers gebildet, oder bei Bedarf auch aus durch
sichtigem Material das für Bereiche guter Durchsicht auf Flachglasproduk
ten üblicherweise (DE 41 04 983 C1) verwendet wird.
Beide sind wegen ihrer Haftfestigkeit und ihrer chemischen und thermischen
Stabilität geeignet. Wegen der guten Planität der Platten reicht auch eine
sehr geringe Dicke der Polster von 1-2 mm aus, um Transportschäden zu
vermeiden.
Da die Polster fest mit der Platte verbunden sind und die Platten jeweils
identische Abmessungen haben, reichen auch kleine Polster von ca. 5×5 mm
bis 10×10 mm vollkommen aus, um eine Beschädigung der Platten sicher zu
verhindern.
Die Polster können auf der Unterseite der Platte auf der Fläche (1) außer
halb der Kochzonen (2) oder auch am Rand (3) angebracht sein.
Hier dienen sie gleichzeitig als Montagehilfe die unverlierbar ist, bilden
darüber hinaus den Schutz gegenüber dem Rahmen und stellen eine flexible
Lagerung sicher, wie in Fig. 2 dargestellt.
Wird das Polster um die Kante herumgezogen (3′), wie in Fig. 3 darge
stellt, wird gleichzeitig auch in seitlicher Richtung der erforderliche
Mindestabstand sichergestellt.
Werden weitere Transportschutz-"polster" in einem Arbeitsgang mit einer
Beschichtung realisiert, die auf das profilierte Glas aufgebracht wird,
wie in Fig. 4 gezeigt, um eine verzerrungsfreie Durchsicht beispielsweise
im Anzeigenteil zu ermöglichen ist diese Lösung besonders kostengünstig.
Die Figur zeigt eine Glaskeramikplatte (4), die mit einer z. B.
rillenförmigen Profilierung (5, 5′, 5′′) usw. versehen ist. In einem
Teilbereich der Scheibe (4) ist die Profilierung mit einem durchsichtigen
Epoxidharz (6) ausgefüllt und bildet dadurch ein Sichtfenster.
Da dieser Transportschutz nicht entfernt wird, entfällt zusätzlich das
Problem der zu entsorgenden Verpackung.
Claims (13)
1. Transportschutz, für spröde, kratz- und bruchempfindliche, in ein
Kochgerät, insbesondere als Kochfläche, zu integrierende Glas- oder
Glaskeramikplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportschutz auch nach dem Transport permanent mit der
Platte verbunden bleibt.
2. Transportschutz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er bei Einbau, Montage, im Betrieb und beim Ausbau mit der Platte
verbunden bleibt.
3. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als Montageschutz, Positionierungshilfe, Abstandshalter,
Dehnungskompensationsmedium und/oder als Dichtelement ausgebildet
ist.
4. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß er bei einer mit einer Profilierung versehenen Glas- oder
Glaskeramikplatte, durch Ausfüllen der Profilierung ein Sichtfenster,
das eine nach außen weisende glatte Oberfläche besitzt, erzeugt.
5. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß er mit der Platte verklebt ist.
6. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß er aus Silikon enthaltenden dauerelastischen Verbindungen,
insbesondere aus Silikonkautschuk und/oder Silikonharzen, und/oder
aus aushärtbaren oder thermoplastischen Kunstharzen besteht.
7. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß er durch Aufspritzen auf die Platte aufgebracht wird.
8. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß er an den, im Betrieb der Platte nicht hitzebelasteten Stellen
mit der Platte verbunden ist.
9. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß er einseitig auf die Platte aufgebracht ist.
10. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß er im Rand- und/oder Kantenbereich der Platte ausgebildet ist.
11. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß er in Dicken von 0,2 bis 4 mm, insbesondere 1-2 mm auf der
Platte aufgebracht ist.
12. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß er lösbar mit der Platte verbunden ist.
13. Mittel bzw. Hilfsmittel für den Einbau, die Montage und den Betrieb
einer als Kochfläche, in ein Kochgerät zu integrierende Platte aus
Glas oder Glaskeramik, und/oder Mittel für die Ausbildung eines
Sichtfensters bei einer profilierten Platte, nach den Ansprüchen
1-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Transportschutz, vor der Bereitstellung der Platte zum
Transport, mit der Platte permanent verbunden werden.
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