DE4311582C1 - Sägevorrichtung - Google Patents

Sägevorrichtung

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Description

Die Erfindung betrifft eine Sägevorrichtung zur Her­ stellung von Baustoffplatten, z. B. aus Mineralfasern, Gips oder dgl., bei welcher auf einem endlos umlaufen­ den Riemenförderer von einem kontinuierlich zugeführ­ ten Materialstrang mittels einer zur Förderrichtung entsprechend der Stranggeschwindigkeit quer- und längs­ bewegbaren Säge einzelne plattenförmige Stücke abtrenn­ bar sind, wie beispielsweise aus der DE 42 06 274 A1 ersichtlich.
Derartige bekannte Sägevorrichtungen mit Riemenförde­ rer haben den Nachteil, daß bei größeren Plattenlängen oder größerem Plattengewicht ein unerwünschter Durch­ hang des Riemenförderers entsteht. Die Plattenlänge ist daher begrenzt. Andere Vorrichtungen haben zusam­ men mit der Säge hin und her zu bewegende Kettenförde­ rer oder hin und her zu bewegende, einem Gitterrost ähnliche, kammartig ineinandergreifende Auflageteile, die entsprechend der Fördergeschwindigkeit zusammen mit der Säge hin und her zu bewegen sind. Derartige Vorrichtungen sind aufwendig und schwerfällig und entsprechend langsam. Die Schnittleistung bzw. der Plattendurchsatz ist daher begrenzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Vorrichtung mit einem Riemenförderer so aus zu­ bilden, daß damit die Herstellung auch längerem Plat­ ten und höhere Schnittgeschwindigkeiten erreichbar werden.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das obere Trum des Riemenförderers, durch Rollen oder Walzen unterstützt ist, die um quer zur Förderrich­ tung verlaufende Achsen rotieren und längs der Förderrich­ tung hin und her bewegbar gelagert sind, wobei bei Längsbewegung der Säge - gesehen in Richtung der Längs­ bewegung - die jeweils vor der Säge gelegenen Rollen unter Verringerung ihres gegenseitigen Abstandes unterein­ ander und zur Säge und die jeweils hinter der Säge gelegenen Rollen unter Vergrößerung ihres gegenseitigen Abstandes voneinander und zur Säge in Längsrichtung antreibbar sind. Hierdurch können auch lange Platten über den Förderer transportiert werden, ohne daß die das tragende Trum stützenden Rollen die Bewegung der Säge stören. Diese kann, da ein Durchhängen bzw. Durchfallen der abzutrennenden Platten nicht befürchtet werden muß, saubere Schnitte mit höherer Schnittgeschwindigkeit als bisher ausfüh­ ren.
Den Antrieb für die erforderlichen Längsbewegungen dieser das Fördertrum abstützenden Rollen kann der Fachmann mit ihm an sich bekannten Antriebs- und Steu­ ermitteln mehr oder minder aufwendig nach Belieben ausgestalten. Die Antriebsmittel müssen lediglich so programmiert sein, daß die Rollen bei jeder Bewegung der Säge sowohl in Förderrichtung als auch zurück in die Ausgangsstellung die für die gewünschte Bewegung erforderlichen unterschiedlich langen Wege mit entspre­ chend unterschiedlichen Geschwindigkeiten zurücklegen. Die der Säge jeweils unmittelbar benachbarten vor- bzw. nacheilenden Rollen haben hierbei höhere Geschwin­ digkeit und längeren Weg als die weiter entfernteren. Eine besonders einfache Ausgestaltung des Rollenantrie­ bes ergibt sich erfindungsgemäß dadurch, daß die Rol­ len mit ihrer Lagerung auf einer Führung gleitend mittels eines mit einer jeweils gewünschten Geschwin­ digkeit hin und her bewegbaren Zugorgans antreibbar sind.
Gemäß einer weiteren, verbesserten Ausführungsform der Erfindung ist es möglich, daß jeweils zwei, in einem Abstand beiderseits der Säge gelegene und mit gleicher Geschwindigkeit zu bewegende Rollen paarweise fest miteinander und mit den Enden eines Seilzuges oder - noch besser - Zahnriemens verbunden sind, der über an den Enden der Förderstrecke angeordnete Rollen, bzw. Zahnriemenscheiben läuft, wobei mindestens eine der Zahnriemenscheiben antreibbar ist. Für jeweils zwei, paarweise zusammengefaßte Rollen, die eine jeweils vor, die andere jeweils nach der Säge (in Richtung ihrer jeweiligen Längsbewegung) - vorzugsweise mit gleichem Abstand - gelegen, ist hierbei also gleiche Geschwindigkeit vorgesehen.
Eine vorteilhafte Weiterentwicklung dieser Ausführungs­ form besteht darin, daß die Zahnriemenscheiben der verschiedenen Rollenpaare mit unterschiedlicher, der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechenden Durchmessern auf einer gemeinsamen Achse drehfest angeordnet sind. Hierdurch können die verschiedenen Bewegungen sämtli­ cher zu bewegenden Rollen und der Säge gemeinsam durch einen einzigen Antriebsmotor gesteuert werden, indem die Zahnriemen der gleichzeitig anzutreibenden Objekte über von diesem Motor angetriebene Zahnriemenscheiben unterschiedlichen Durchmessers laufen, durch die die Motorgeschwindigkeit in die entsprechenden unterschied­ lichen Einzelgeschwindigkeiten der einzelnen Rollen und der Säge übersetzt wird.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 Eine Längsansicht der erfindungsgemäßen Vor­ richtung gemäß einem Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. 2 und
Fig. 2 eine Seitenansicht gemäß einem Querschnitt entlang der Linie II-II in Fig. 1.
In einem Maschinengestell 1 ist ein über zwei Rollen 2, von denen die eine angetrieben ist, endlos umlaufen­ der Riemenförderer 3 vorgesehen. Das zwischen den beiden Rollen 2 befindliche obere Trum des Riemenförde­ rers 3 wird hier durch Rollen 4, 5, 6, 7, 8, 9, von denen die beiden letzteren ortsfest angeordnet sind, abgestützt. Die Rollen 4, 5, 6, 7 sind, wie aus Fig. 1 ersichtlich, mit ihrer Lagerung auf einer Führung 16 in Form einer parallel zur Förderrichtung verlaufenden Führungsschiene gleitend in Förderrichtung längsver­ schiebbar gelagert. Sie liegen an den Riemen des obe­ ren Fördertrums an und werden von diesen mitgenommen und in Drehung versetzt.
Die Säge 14, die hier als Kreissäge mit dem Sägeblatt 15, angetrieben durch einen Motor 26, ausgeführt ist, ist in dem Gestell 1 an einem in geeigneten Führungen längsverschiebbar gelagerten Transportschlitten 17 befestigt und daran mittels einer Hubeinrichtung 18 und einer Querfahreinrichtung 19, angetrieben jeweils durch einen Motor 20 bzw. 21, auf- und abfahrbar sowie querverfahrbar (Richtungen B und C in Fig. 2) gela­ gert. Der Transportschlitten 17 der die Säge 14 ent­ sprechend der Bewegung des Förderers 3 in Vorschubrich­ tung A über den (Vorschub-) Weg D mit der gleichen Geschwindigkeit wie dieser und wieder zurück in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung bewegt, wird in seiner Bewegung durch einen Motor 22 über einen um die Rollen 23 und 24 umlaufenden Zahnriemen 25, der mit seinen beiden Enden an entgegengesetzten Enden des Schlittens 17 befestigt ist, angetrieben und gesteu­ ert.
Damit das Sägeblatt 15 in der vollständig abgesenkten, tiefsten Stellung der Säge 14 nicht in die Riemen des Förderers 3 eindringt und diese zerschneidet, sind diene hier über eine im wesentlichen aus den Umlenkrol­ len 11, 12, 13 bestehende Riemenumlenkvorrichtung geführt, die an einer mit dem Schlitten 17 über geeig­ nete Vorrichtungen verbundenen Halterung befestigt ist und sich zusammen mit diesem und damit mit der Säge in Förderrichtung bewegt.
Die auf der Führung 16 gleitend bewegbaren Stützrollen 4 bis 7 sind bei dem hier dargestellten Beispiel je­ weils paarweise fest miteinander verkoppelt. Die der Säge 14, 15 zunächst gelegenen Rollen 5, 7 sind durch eine Koppelstange 32, die weiter entfernt gelegenen Rollen 4 und 6 durch eine Koppelstange 33 miteinander verbunden, so daß sie jeweils gemeinsam bewegbar sind.
Der Motor 22 treibt über die Zahnriemenscheibe 23 nicht nur den Schlitten 17 mit der Säge 14 sondern auch über einen weiteren Zahnriemen 27 zwei an einem Ende der Förderstrecke auf der gleichen Welle drehbar angeordnete Zahnriemenscheiben 28 und 29 mit unter­ schiedlichem Durchmesser an. Die Zahnriemenscheibe 28 mit dem größeren Durchmesser ist durch einen Zahnrie­ men 30, der über eine gleiche Zahnriemenscheibe 28′ am anderen Ende der Förderstrecke verläuft, mit den Rol­ len 5 und 6, die Zahnriemenscheibe 29 mit kleinerem Durchmesser ist durch einen weiteren Zahnriemen 31, der ebenfalls über eine gleiche Zahnriemenscheibe 29′ am anderen Ende der Förderstrecke verläuft, mit den Rollen 4 und 6 verbunden. Die Zahnriemenscheiben 28′ und 29′ sind ebenfalls drehstarr auf einer gemeinsamen Drehachse angeordnet.
Zur Herstellung von Platten, z. B. aus Mineralfasern, wird dem Förderer (in der Zeichnung) von rechts her ein endloser Strang 34 des betreffenden Materials gemäß Pfeilrichtung A zugeführt. Entsprechend der gewünschten Länge einer abzutrennenden Platte wird dann das vordere Stück des Stranges 34 durch die Säge 14, 15 in bekannter Weise abgeschnitten, wobei die zunächst auf Schnittiefe abgesenkte Säge 14, 15, ange­ trieben durch die Motoren 21 bis 22 von der Seite her, z. B. aus einer Ebene hinter der Zeichenebene, quer durch den Strang und gleichzeitig mit dem Strang 34 in Förderrichtung A bewegt wird. Die erforderlichen Ge­ schwindigkeiten für die Bewegungen der Säge wie auch für die der nachfolgend beschriebenen Rollen werden in bekannter Weise von einer Steuerrolle 10 abgeleitet, die der Strang 34 antreibt.
Gleichzeitig mit dieser Bewegung der Säge 14, 15 wer­ den die das obere Trum des Förderers 3 stützenden Rollen 4 bis 6 aus der in Fig. 1 dargestellten Aus­ gangsstellung von rechts nach links bewegt, wobei hier zweckmäßiger Weise die der Säge benachbarten Rollen 5, 7 mit etwas geringerer Geschwindigkeit als die Säge, und die von der Säge weiterentfernteren Rollen 4, 6 mit noch etwas geringerer Geschwindigkeit als die Säge bewegt werden. Hierbei nehmen die Abstände zwischen den Rollen 6, 7, 12 allmählich zu, die zwi­ schen den Rollen 4, 5, 11 allmählich ab. Die Überset­ zungen der verschiedenen Zahnriemenantriebe bzw. die Durchmesser der Zahnriemenscheiben 23, 28, 28′, sowie 29 und 29′ sind bei dem dargestellten Beispiel so gewählt, daß am Ende der Bewegung, wenn die Säge 14, 15 den Strang 34 durchtrennt und dessen vorderen Teil, die herzustellende Platte abgeschnitten hat, die Rol­ len 4, 5, 11 die in der linken Hälfte der Fig. 1 durch die drei senkrechten, strichpunktierten Linien 35 gekennzeichneten Stellungen einnehmen. Haben die Säge und mit ihr die Rollen 11 bis 13 in dieser Zeit eine Wegstrecke D mit einer Geschwindigkeit v zurückge­ legt, dann haben sich in der gleichen Zeit die Rollen 5 und 7 mit der Geschwindigkeit 2 v/3 und die Rollen 4 und 6 mit der Geschwindigkeit v/3 um die Strecke 2 D/3 bzw. D/3 nach links bewegt. Hierdurch ist gewährlei­ stet, daß auch Platten sehr großer Länge, die auf dem oberen Fördertrum aufliegen, ebenso wie auch der ankom­ mende Strang 34, durch die Rollen hinreichend abge­ stützt werden, so daß kein Durchhang des Riemenförde­ rers möglich ist.
Nach erfolgtem Schnitt wird die Säge 14, 15 wieder angehoben und rasch in ihre in Fig. 1 dargestellte Ausgangsstellung zurückgefahren, wobei auch, wegen der Kopplung über den Zahnriemen 27, die Rollen 4 bis 7 in ihre dargestellte Ausgangsstellung zurückkehren.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können grundsätz­ lich Platten beliebiger Länge (während der Schnitt durch die Säge auf der Wegstrecke D erfolgt) in ra­ scher Folge hergestellt werden.

Claims (4)

1. Sägevorrichtung zur Herstellung von Baustoffplatten und dgl., bei welcher auf einem endlos umlaufenden Riemenförderer von einem kontinuierlich zugeführten Materialstrang mittels einer zur Förderrichtung quer- und längsbewegbaren Säge einzelne plattenför­ mige Stücke abtrennbar sind, dadurch gekennzeich­ net, daß das obere Trum des Riemenförderers (3) durch Rollen oder Walzen (4 bis 7) unterstützt ist, die um quer zur Förderrichtung verlaufende Achsen rotie­ ren und längs der Förderrichtung hin und her beweg­ bar gelagert sind, wobei bei Längsbewegung der Säge (14, 15) - gesehen in Richtung der Längsbewegung - die jeweils vor der Säge (14, 15) gelegenen Rollen (4, 5) unter Verringerung ihres gegenseitigen Ab­ standes untereinander und zur Säge und die jeweils hinter der Säge (14, 15) gelegenen Rollen (6, 7) unter Vergrößerung ihres gegenseitigen Abstandes voneinander und zur Säge in Längsrichtung an­ treibbar sind.
2. Sägevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Rollen (4 bis 7) mit ihrer Lage­ rung auf einer Führung (16) gleitend, mittels eines mit einer jeweils gewünschten Geschwindigkeit hin und her bewegbaren Zugorgans (30, 31) antreibbar sind.
3. Sägevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei, in einem Abstand beiderseits der Säge gelegene und mit gleicher Geschwindigkeit zu bewegende Rollen (5, 7 und 4, 6) paarweise fest miteinander und mit den Enden eines Zahnriemens (30, 31) verbunden sind, der über an den Enden der Förderstrecke angeordnete Zahnriemen­ scheiben (28, 29, 28′, 29′) läuft, wobei mindestens eine der Zahnriemenscheiben (28, 29) antreibbar ist.
4. Sägevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnriemenscheiben (28, 29) der verschiedenen Rollenpaare (5, 7 und 4, 6) mit unterschiedlichen, der jeweiligen Geschwindigkeit entsprechenden Durch­ messern auf einer gemeinsamen Welle drehfest ange­ ordnet sind.
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