DE4310906A1 - Verfahren zum Tönen eines transparenten optischen Elements - Google Patents
Verfahren zum Tönen eines transparenten optischen ElementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tönen eines
transparenten optischen Elements, beispielsweise eines
Brillenglases.
Bei einem bekannten Tönungsverfahren wird ein Brillen
glas, beispielsweise eine Kunststofflinse, in Farbe ge
taucht, so daß mikroskopische Vertiefungen auf der Lin
senoberfläche mit dem Farbstoff imprägniert werden. Bei
diesem Verfahren ändern sich aber die Tönungsbedingun
gen unvermeidlich. Solche Veränderungen ergeben sich
aus verschiedenen Faktoren, beispielsweise der Tempera
tur und Dichte der Farbe, dem Polymerisationsgrad und
der Porosität einer Kunststofflinse usw. Es ist deshalb
sehr schwierig, Kunststofflinsen mit genau übereinstim
mender Einfärbung in großer Stückzahl herzustellen oder
eine getönte Kunststofflinse zu realisieren, deren
Farbe genau derjenigen eines Musters entspricht. Wenn
ein Brillenglas aus Kunststoff gefertigt wird, der
einen geringen Wärmewiderstand hat, ergibt sich außer
dem eine leichte Verzerrung der Linsenoberfläche durch
die Wärmeeinwirkung bei dem Tönungsverfahren.
Es gibt viele Kunststoffe, deren Oberfläche das Eindrin
gen der Farbmoleküle verhindert. Solche Materialien
können nach dem üblichen Tauchverfahren nicht einge
färbt werden. Deshalb können solche Kunststoffe nicht
für getönte Brillengläser eingesetzt werden, was zu
einer begrenzten Auswahl möglicher Materialien für
Brillengläser führt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein einfaches
Tönungsverfahren anzugeben, durch das viele transparen
te optische Elemente leicht und kostengünstig mit einer
oder mehreren vorgegebenen Farben getönt werden können,
wobei eine größere Farbauswahl möglich sein soll und
eine bestimmte Farbe mit größerer Genauigkeit als bis
her reproduziert werden kann.
Der Grundgedanke der Erfindung zur Lösung dieser Aufga
be besteht darin, daß ein leicht gefärbter, transparen
ter Film auf eine Außenfläche des optischen Elements
aufgebracht wird. Hierzu wird die Außenfläche des opti
schen Elements mit einem Tönungsmittel beschichtet,
welches eine farbige, transparente Filmschicht ausbil
det.
Das transparente optische Element ist beispielsweise
ein Brillenglas. Das Tönungsverfahren nach der Erfin
dung kann vorteilhaft besonders dann angewendet werden,
wenn das Brillenglas aus Glas oder Kunststoff besteht,
in den sich Farbmoleküle nicht einlagern können. Es
wurde bisher als unmöglich angesehen, nicht poröse
Brillengläser aus Glas oder Kunststoff einzufärben, da
solche Stoffe das Einlagern von Farbmolekülen nicht
gestatten. Die Erfindung hat es jedoch möglich gemacht,
auch solche Brillengläser zu tönen, indem eine leicht
gefärbte, transparente Filmschicht auf der Außenfläche
des Brillenglases ausgebildet wird.
Es sind zwei Arten von Tönungsmitteln bekannt, d. h.
solche, die Farbstoff enthalten, und solche, die Pig
mente enthalten. Obwohl jede Art von Tönungsmittel bei
der Erfindung anwendbar ist, wird das Pigmentmaterial
dem Farbstoff vorgezogen, da es wetterbeständiger ist.
Als Pigmentmaterial wird vorzugsweise ein solches ver
wendet, das aus gefärbten, lichtdurchlässigen Partikeln
besteht, deren mittlerer Durchmesser weniger als 1,0 µ
m beträgt, vorzugsweise soll der mittlere Durchmesser
kleiner als 0,5 µm sein. Ist der Teilchendurchmesser
größer als 1,0 µm, so verschlechtert sich die Erschei
nungsform des Brillenglases. Experimentell wurde gefun
den, daß gute Ergebnisse mit Neo-Alex Nr. 100 erzielt
werden, das von der Nihon Kakou Toryo Co. Ltd., in
Japan vertrieben wird.
Die Erfindung kann auch auf ein mehrteiliges Brillen
glas angewendet werden, das aus mindestens zwei lami
nierten Hälften besteht. Die äußere Paßfläche einer der
Linsenhälften wird mit einem Tönungsmittel beschichtet,
um einen leicht gefärbten, transparenten Film auf dem
optischen Element auszubilden. Diese Linsenhälfte wird
dann an der getönten Fläche mit der anderen Linsenhälf
te verbunden. Da der leicht gefärbte, transparente Film
zwischen den beiden Linsenhälften liegt, ist er durch
diese vollständig geschützt.
Der die Pigmente enthaltende transparente Film verbes
sert die Verbindung der beiden Linsenhälften, wenn er
erhitzt ist oder nachdem eine vorbestimmte Zeit vergan
gen ist. Ähnlich kann bei einer Einzellinse, die mit
dem gefärbten, transparenten Film beschichtet ist, die
Haftung dieses Films an der Linse durch Erwärmen ver
bessert werden. Die Haftung wird automatisch verbes
sert, nachdem eine vorbestimmte Zeit vergangen ist.
Deshalb ist in der Praxis das Freiliegen des transpa
renten Films an der Außenseite des optischen Elements
unproblematisch.
Bei dem Tönungsverfahren können eine Sprühbeschichtung,
ein Zentrifugieren, ein Tauchen usw. angewendet werden,
solche Beschichtungsarten sind an sich bekannt.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung einer
Kunststofflinse für Brillengläser bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens,
Fig. 2 die schematische Darstellung einer
Kompositlinse für Brillengläser vor
dem Zusammenfügen,
Fig. 3 eine vergrößerte schematische Dar
stellung eines leicht gefärbten,
transparenten Films an einer Kunst
stofflinse und
Fig. 4 die vergrößerte schematische Darstel
lung einer Kunststofflinse mit einer
im Tauchverfahren aufgebrachten ge
färbten Schicht.
Fig. 1 zeigt das Prinzip des Tönungsverfahrens, bei
dem eine Kunststofflinse 11, die nach einem an sich be
kannten Polymerisationsprozeß eine vorbestimmte Form
erhalten hat, direkt mit einem leicht gefärbten, trans
parenten Film 14 mittels einer Sprühvorrichtung 13 an
einer Oberfläche versehen wird, beispielsweise an der
Rückseite 12. Der gefärbte, transparente Film 14 kann
entweder aus einem Pigment-Tönungsmittel oder einem
Farbstoff-Tönungsmittel gebildet sein. Vorzugsweise
sind mehrere Sprühvorrichtungen 13 vorgesehen, die ver
schiedene Tönungsmittel enthalten und entsprechend der
gewünschten Farbe bereit stehen. Es ist auch möglich,
die Linse 11 durch Überlagern mehrerer Farben zu tönen.
Fig. 3 zeigt eine vergrößerte schematische Darstellung
eines Tönungsmittels 14, d. h. eines Films, auf der
Außenfläche der Linse 11. Fig. 4 zeigt eine Linse 11′,
die in dem üblichen Tauchverfahren getönt und mit Farb
stoffteilchen imprägniert ist, die in mikroskopische
Vertiefungen der porösen Kunststofflinse 11′ ein
gelagert werden, so daß sich eine Farbschicht 14′ er
gibt. Bisher wurde die Farbstoffschicht 14′ auf der ge
samten Oberfläche der Linse 11′ ausgebildet, indem
diese insgesamt in ein Farbbad eingetaucht wurde, wäh
rend bei der Erfindung die transparente Filmschicht 14
(Fig. 3) nur auf einer oder mehreren gewünschten Flä
chen (Außenflächen) der Linse 11 ausgebildet wird.
Fig. 2 zeigt eine Kompositlinse für Brillengläser, die
aus zwei laminierten Kunststofflinsenhälften 21 und 22
besteht, welche an Paßflächen 21a und 22a aneinander
haften. Der leicht gefärbte, transparente Film 14 ist
auf der Paßfläche 21a der Linsenhälfte 21 mit der in
Fig. 1 gezeigten Sprühvorrichtung 13 aufgebracht. Die
andere Linsenhälfte 22 haftet an dem gefärbten, trans
parenten Film 14 der Paßfläche 21a der Linsenhälfte 21
an, wozu ein geeignetes Haft- oder Klebemittel dient.
Bei der in Fig. 2 gezeigten Kompositlinse befindet
sich die Filmschicht 14 zwischen den Linsenhälften 21
und 22 und liegt deshalb nicht nach außen frei. Auch
wenn die Linsenhälften 21 und 22 unmittelbar nach dem
Ausbilden der transparenten Schicht 14 auf der Paßflä
che einer der Linsenhälften 21 und 22 zusammengebracht
werden, wird die transparente Schicht 14 sich nicht von
der Paßfläche 21a der Linsenhälfte 21 trennen.
Die Farbmuster werden vorzugsweise im Handel bereitge
halten, so daß ein Kunde die Farbe wählen kann. Danach
kann das Brillenglas unmittelbar mit der gewählten
Farbe getönt werden, indem die Sprühvorrichtung 13 an
gewendet wird, welche das gewählte Tönungsmittel ent
hält. Das Tönungsverfahren nach der Erfindung bietet
Vorteile hinsichtlich der Farbauswahl und der Reprodu
zierbarkeit (d. h. Anpassung an Farbmuster), ist einfa
cher durchzuführen und eignet sich besser zur Massen
produktion als die zuvor bekannten Tönungsverfahren.
Die Erfindung kann vorteilhaft besonders für Linsen
hälften 21 und 22 aus nicht porösem Kunststoff angewen
det werden, in den die Farbpartikel nicht eingelagert
werden können. In gleicher Weise kann die Erfindung je
doch auch für ein optisches Element angewendet werden,
das aus porösem Kunststoff besteht. Außerdem ist die
Erfindung auch für Glaslinsen geeignet.
Claims (12)
1. Verfahren zum Tönen eines transparenten optischen
Elements, dadurch gekennzeichnet, daß eine vorbe
stimmte Fläche des optischen Elements mit einem
Tönungsmittel beschichtet wird, um einen gefärb
ten, transparenten Film darauf auszubilden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das optische Element ein Brillenglas ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Brillenglas eine Kompositlinse aus zumin
dest zwei laminierten Linsenhälften ist, die an
ihren Paßflächen aneinander haften.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der gefärbte, transparente Film zuerst auf der
Paßfläche einer der Linsenhälften ausgebildet wird
und danach die andere Linsenhälfte an dem transpa
renten Film befestigt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tönen durch Sprüh
beschichtung, Zentrifugieren oder Tauchen erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Tönungsmittel aus
einer Sprühvorrichtung aufgebracht wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als Tönungsmittel ge
färbte, lichtdurchlässige Pigmentpartikel verwen
det werden, deren mittlerer Durchmesser weniger
als 1,0 µm beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Durchmesser der Pigmentpartikel
weniger als 0,5 µm beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß als Tönungsmittel ein
Farbstoff verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das optische Element
aus einem Kunststoff besteht, der kein Einlagern
von Molekülen des Tönungsmittels ermöglicht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das transparente opti
sche Element aus Glas besteht.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Sprühvorrich
tungen wahlweise einsetzbar sind, die unterschied
liche Tönungsmittel enthalten.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP8182192 | 1992-04-03 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4310906A1 true DE4310906A1 (de) | 1993-10-07 |
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Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE4310906A1 (de) |
FR (1) | FR2689648A1 (de) |
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1993
- 1993-04-02 DE DE4310906A patent/DE4310906A1/de not_active Withdrawn
- 1993-04-05 FR FR9303970A patent/FR2689648A1/fr active Pending
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Legal Events
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