DE4309561A1 - Gabelhubwagen mit einem Antriebsrad und seitlichen Stützrädern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Gabelhubwagen mit einem Antriebs­ rad und seitlich dazu beabstandeten, höhenverstellbaren Stütz­ rädern. Derartige Gabelhubwagen werden zum Beispiel als Nieder­ hubwagen oder Kommissionierer in Geh-, Sitz- und Standaus­ führung eingesetzt. Oft sind diese Geräte deichselgelenkt. Der Stabilitätsverbesserung des Gabelhubwagens dienen seitlich zum Antriebsrad beabstandete, als Nachlaufräder ausgebildete Stütz­ räder, die meist federnd oder mit Spiel zur Fahrbahn aufgehängt sind, damit auch bei unebener Fahrbahnoberfläche dem Antriebs­ rad genügend Traktion zum Vortrieb und Abbremsen des Fahrzeugs zur Verfügung steht. Erst wenn sich der Gabelhubwagen aufgrund der Lastverteilung stärker seitlich neigt, wirken die Stütz­ räder stabilitätserhöhend, da in dieser Betriebssituation die Federvorspannung verstärkt wird oder das Stützrad an einem Anschlag anliegt bzw. kein Spiel mehr vorhanden ist zwischen dem Stützrad und der Fahrbahn.

Sofern die Fahrbahn sehr uneben ist, können Stützräder ohne Spiel zur Fahrbahn oder mit größerer Federvorspannung vorge­ sehen werden. Dadurch ist die Stabilität des Gabelhubwagens verbessert, insbesondere dann, wenn Lasten transportiert werden, deren Schwerpunkt hoch liegt. Es ist leicht einzusehen, daß bei wechselnden Betriebsbedingungen, d. h. bei unterschied­ lichen Fahrbahnoberflächen und unterschiedlichen Lasten, Stütz­ räder mit einer festen Höheneinstellung nur unbefriedigende Eigenschaften aufweisen. Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, die Stützräder höhenverstellbar auszubilden, um den Gabelhubwagen leicht an unterschiedliche Einsatzbedingungen anpassen zu können.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gabelhubwagen der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, dessen Stützräder mit nur geringem Aufwand und auf einfache Weise höhenverstellbar sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stützräder jeweils in einer um eine Horizontalachse drehbaren Aufnahmevorrichtung befestigt sind, wobei jeweils die Rotations­ achse des Stützrads von der Horizontalachse beabstandet und die Aufnahmevorrichtung in mehreren Drehstellungen arretierbar ist. Der erfindungswesentliche Gedanke besteht demnach darin, das Stützrad exzentrisch zu befestigen, wodurch mit einfachsten Mitteln eine Höhenverstellbarkeit erreicht wird.

Es erweist sich insbesondere im Hinblick auf geringe Herstell­ kosten als zweckmäßig, wenn die Aufnahmevorrichtung aus zwei beiderseits des Stützrads angeordneten Exzenterscheiben be­ steht, wobei jede Exzenterscheibe einen zylindrischen Bund aufweist, der in einer Lagerbohrung einer Halterung drehbar ist, und wobei die Exzenterscheiben drehfest miteinander durch das Stützrad verbunden sind. Durch Drehung der Exzenterscheiben wird das Stützrad in der Höhe verstellt. Hierbei genügt es, mit einem dafür geeigneten Werkzeug oder gegebenenfalls von Hand eine der beiden Exzenterscheiben zu verdrehen, während infolge der drehfesten Verbindung der beiden Exzenterscheiben mitein­ ander die andere Exzenterscheibe automatisch mitgenommen wird.

Die Arretierung der beiden Distanzscheiben gegen unbeabsich­ tigtes Verdrehen läßt sich auf vielfältige Weise gestalten. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Exzenterscheibe kraftschlüssig gegen Verdrehung in der Lager­ bohrung arretierbar ist. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn die Exzenterscheiben gegeneinander verspannbar sind.

Dies wird mit Vorteil dadurch erreicht, daß das Stützrad einen Achsbolzen aufweist, der mit den Enden jeweils in einer exzen­ trischen Bohrung der Exzenterscheibe angeordnet und als Spann­ element ausgebildet ist. Hierdurch wird gleichzeitig die dreh­ feste Verbindung der beiden Exzenterscheiben ermöglicht.

Darüber hinaus kann zumindest eine der Exzenterscheiben mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen versehen sein, die mit minde­ stens einer in der Halterung angeordneten Arretierungsein­ richtung in Wirkverbindung bringbar sind. In diesem Fall erhält man eine formschlüssige Arretierung. Beide Möglichkeiten können auch kombiniert werden. Hierbei kann durch die formschlüssige Arretierung zunächst eine genau definierte Höheneinstellung vorgenommen werden und durch daran anschließendes Verspannen der beiden Exzenterscheiben gegeneinander die Arretierung verstärkt und gesichert werden.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Aufnahmevorrichtung an einem ersten Hebelarm eines Kniehebels befestigt ist, dessen zweiter Hebel­ arm gegen ein elastisches Bauteil abgestützt ist. Durch die Höhenverstellung des Stützrads wird dann die Vorspannung bestimmt, mit der dieses gegen die Fahrbahn gedrückt wird.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in den Figuren schematisch dargestellten Ausführungs­ beispieles näher erläutert. Dabei zeigt:

Fig. 1a eine Ansicht der Frontseite eines Gabelhubwagens;

Fig. 1b eine Seitenansicht des Gabelhubwagens;

Fig. 1c eine Draufsicht auf den Gabelhubwagen;

Fig. 2a eine Seitenansicht eines Stützrads des Gabelhubwagens;

Fig. 2b eine Ansicht des Stützrads gemäß Pfeil IIb in Fig. 2a.

Der in den Fig. 1a bis 1c dargestellte, als Elektro-Deichsel- Hubwagen ausgebildete Gabelhubwagen weist ein Antriebsteil 1 mit einer Deichsel 2, einem Antriebsrad 3 und zwei seitlich des Antriebsrades 3 beabstandeten, höhenverstellbaren Stützrädern 4 und 5 auf. Gelenkig mit dem Antriebsteil 1 verbunden ist ein anhebbarer Lastteil 6, der zwei mit Lastrollen 7 versehene Last­ arme 8 und 9 aufweist und auf dem ein Batteriekasten 11 angeord­ net ist.

Fig. 2a zeigt in Verbindung mit Fig. 2b eine Anordnung mit einem Stützrad 4 bzw. 5, wobei aus dieser Anordnung die Höhen­ verstellbarkeit des Stützrads erkennbar ist. Das Stützrad 4 bzw. 5 ist an einem aus zwei Hälften gebildeten Hebelarm 12 eines Kniehebels (bezogen auf eine Schwenkachse S) drehbar gelagert. Zwischen einem zweitem Hebelarm 13 des Kniehebels und einem an einer Wand eines um eine Vertikalachse V drehbaren Trägers 14 gebildeten Gegenlagerung sind elastische Bauteile 15 (z. B. Gummi- oder Kunststoffpuffer) eingespannt, so daß das Stützrad 4 bzw. 5 gefedert ist bzw. unter Vorspannung zur Fahr­ bahn gedrückt werden kann.

Jede der beiden Hälften des Hebelarms 12 bildet eine Halterung 12a bzw. 12b, die eine Lagerbohrung aufweist, in der ein zylin­ drischer Bund einer Exzenterscheibe 16 bzw. 17 angeordnet ist. Die Exzenterscheibe 16 bzw. 17 ist in der Bohrung der Halterung 12a bzw. 12b drehbar. Die Exzenterscheiben sind kraftschlüssig gegen Verdrehung arretierbar. Der an jeder Exzenterscheibe 16 bzw. 17 angeformte Bund ist bevorzugt schwach kegelig.

Das Stützrad 4 bzw. 5 ist mittels einer Nabe 18 auf einem Achs­ bolzen 19 gelagert. Mit Hilfe des Achsbolzens 19 und zweier Schrauben 20 und 21, von denen jeweils eine in einer zur Hori­ zontalachse H beabstandeten Achsbohrung der Exzenterscheibe 16 bzw. 17 angeordnet ist, werden die beiden Exzenterscheiben 16 und 17 gegeneinander verspannt und somit gegen Verdrehung um die Horizontalachse H gesichert, wobei gleichzeitig das Stütz­ rad 4 bzw. 5 befestigt und der Achsbolzen 19 verdrehsicher fest­ gelegt ist.

Die zueinander koaxialen Mittelachsen der Lagerbohrungen bilden eine Horizontalachse H, um die die Exzenterscheiben 16, 17 dreh­ bar sind. Zu dieser Horizontalachse H beabstandet ist die Rota­ tionsachse R des Stützrads 4 bzw. 5. Durch Drehen einer der Exzenterscheiben 16 oder 17 kann daher der Abstand des Stütz­ rads 4 bzw. 5 zur Fahrbahn F eingestellt werden und die Vor­ spannung, mit der das Stützrad gegen die Fahrbahn gedrückt wird. Zur Höheneinstellung des Stützrads 4 bzw. 5 wird die Schraube 20 oder 21 gelöst und eine der beiden Exzenterscheiben 16 bzw. 17 um einen bestimmten Betrag gedreht, wobei infolge der Verbindung mit der zweiten Exzenterscheibe über den Achs­ bolzen 19 und die Schrauben 20 und 21 auch die andere Exzenter­ scheibe automatisch mitgedreht wird.

Dies kann stufenlos geschehen oder bevorzugt gestuft. Bei einer gestuften Höheneinstellbarkeit ergibt sich ein exakt definier­ tes Spiel bzw. eine exakt definierte Vorspannung zwischen dem Stützrad und der Fahrbahn. Um dies zu ermöglichen, sind zu­ mindest an einer der Exzenterscheiben 16 oder 17 Ausnehmungen 22 vorgesehen, in die eine in diesem Beispiel stiftförmige Arretierungseinrichtung 23 eingreift, die an der Halterung 12a befestigbar ist. Nachdem die Exzenterscheibe um den gewünschten Betrag verdreht ist, der einer bestimmten Höheneinstellung ent­ spricht, wird die Arretierungsvorrichtung montiert und damit weiteres Verdrehen verhindert. Sodann erfolgt das Verspannen der beiden Exzenterscheiben 16 und 17 gegeneinander. Sofern die Arretierungseinrichtung 23 stabil genug ausgebildet ist, kann diese auch als alleinige Arretierungsvorrichtung vorgesehen sein.

Claims (7)

1. Gabelhubwagen mit einem Antriebsrad und seitlich dazu angeordneten, höhenverstellbaren Stützrädern, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützräder (4, 5) jeweils in einer um eine Horizontalachse (H) drehbaren Aufnahme­ vorrichtung befestigt sind, wobei jeweils die Rotations­ achse (R) des Stützrads (4; 5) von der Horizontalachse (H) beabstandet und die Aufnahmevorrichtung in mehreren Dreh­ stellungen arretierbar ist.

2. Gabelhubwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung aus zwei beiderseits des Stützrads (4; 5) angeordneten Exzenterscheiben (16, 17) besteht, wobei jede Exzenterscheibe (16; 17) einen zylindrischen Bund aufweist, der in einer Lagerbohrung einer Halterung (12a; 12b) drehbar ist, und wobei die Exzenterscheiben (16, 17) drehfest miteinander durch das Stützrad (4; 5) verbunden sind.

3. Gabelhubwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterscheibe (16; 17) kraftschlüssig gegen Verdrehung in der Lagerbohrung arretierbar ist.

4. Gabelhubwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzenterscheiben (16, 17) gegeneinander verspann­ bar sind.

5. Gabelhubwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützrad (4; 5) einen Achsbolzen (19) aufweist, der mit den Enden jeweils in einer exzentrischen Bohrung der Exzenterscheibe (16; 17) angeordnet und als Spann­ element ausgebildet ist.

6. Gabelhubwagen nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der Exzenterscheiben (16; 17) mit einer Mehrzahl von Ausnehmungen (22) versehen ist, die mit mindestens einer in der Halterung (12a; 12b) angeordneten Arretierungseinrichtung (23) in Wirkverbin­ dung bringbar sind.

7. Gabelhubwagen nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtung an einem ersten Hebelarm (12) eines Kniehebels befestigt ist, dessen zweiter Hebelarm (13) gegen ein elastisches Bauteil (15) abgestützt ist.