DE4308907A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen aus einem strömungsfähigen Medium - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen aus einem strömungsfähigen MediumInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Ein
richtung zur Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen
aus einem strömungsfähigen Medium gemäß den Oberbegriffen
der Patentansprüche 1 und 5.
Wenn man Filter mit granulatartiger Filterschicht
mit einem Rohgas beaufschlagt, welches Staubanteile <30 µm
enthält, ist die Entstaubungswirkung sehr stark beeinträch
tigt. Aus diesem Grunde werden derartige Filter grundsätzlich
mit Vorabscheidern ausgestattet. Bei den hierbei meistens
verwendeten Zyklonabscheidern wird die zur Trennung der Staub
fraktionen notwendige Zentrifugalkraft durch geeignete Gas
führung in einem statischen Gehäuse erreicht.
Es sind bereits zahlreiche Vorschläge gemacht wor
den, partikelbeladene strömungsfähige Medien, z. B. staubhal
tige Gase, mittels granulatförmiger Filterschichten zu rei
nigen (vgl. z. B. DE-PS 12 95 521 und 867 343, DE-AS 24 18 003,
DE-AS 25 52 298, DE-OS 27 19 544, DE-AS 11 55 307 und DE-OS
16 07 716). Die bisher vorgeschlagenen Anordnungen sind je
doch durchwegs kompliziert im Aufbau und auch dementspre
chend kostspielig in der Anschaffung und im Betrieb; eine
zufriedenstellende Lösung konnte daher trotz großer An
strengungen der Fachwelt noch nicht gefunden werden.
Die DE-AS 11 95 307 zeigt beispielsweise einen
für heiße Gase und Dämpfe vorgesehenen Staubabscheider mit
einer aus zwei konzentrischen Zylindermänteln bestehenden
Filtertrommel. Der Ringraum zwischen den beiden Zylinder
mänteln ist etwa zur Hälfte mit einem Granulat gefüllt. Das
Einströmen des staubbeladenen Gases in den oberen, ungefüll
ten Trommelsektor ist durch einen Abdeckschirm gesperrt,
welcher als vollwandiges, gasundurchlässiges Zylindersegment
ausgebildet ist.
Bei dieser bekannten Anordnung wird zwar bei der
Drehung der Filtertrommel eine Lockerung des Granulates er
reicht, doch fällt der dabei sich vom Granulat ablösende
Staub lediglich der Schwerkraft folgend nach unten auf die
Innenfläche des äußeren Zylindermantels, dessen feine Öffnungen
sich binnen kurzem verstopfen und den Staubabschei
der funktionsunfähig machen. Noch schwerwiegender ist aller
dings, daß die erzielte Möglichkeit der Granulatlockerung
mit einer praktisch 50%igen Leistungseinbuße erkauft wer
den muß, da der Abdeckschirm dem Staubgas mindestens die
Hälfte der effektiven Durchgangsfläche versperrt.
Die DE-OS 16 07 716 zeigt eine Anordnung mit
einem starren Innenmantel und einem flexiblen Außenmantel,
wobei sich im oberen Trommelbereich eine Minderung der
Schüttschichtdicke ergeben soll. Auch hier wird durch die
Anordnung einer Abdeckplatte (Fig. 3) bzw. eines Abdeck
trichters (Fig. 1) der effektive Durchtrittsquerschnitt
für das Rohgas erheblich verringert. Das größere Problem
dürfte aber die stirnseitige Abdichtung des flexiblen, um
laufenden Außenmantels sein, der während der gesamten
Regenerierphase an den Stirnwänden bzw. einer Verlängerung
derselben mittels speziellen Dichtungen abgedichtet werden
muß und dem dort ständig anfallenden Staub ausgesetzt ist,
was zur Folge hat, daß die Anordnung insbesondere beim
Einsatz zur Reinigung heißer Gase von beispielsweise
500°C nicht brauchbar ist.
In der DE-PS 8 67 343 ist eine Vorrichtung zum
Reinigen staubhaltiger Gase beschrieben, wobei innerhalb
einer Gewebetrommel eine Vielzahl von Füllkörpern lose ein
gelegt sind. Die Füllkörper sind Gewebeabschnitte, die sich
während der Rotation der Trommel an deren Innenwand anlegen
und vom Staubgas durchströmt werden. Ein besonderes Problem
dürfte bei dieser Füllkörperform deren Abreinigung darstel
len. Ein poröser Füllkörper, wie Stahlwolle oder Aluminium
watte, nimmt die beim Durchströmen des staubbeladenen Gases
sich ablagernden Staubpartikel bekanntlich innerhalb seiner
zahlreichen Poren und gewundenen, von dem Gewebe gebildeten
Labyrinth auf. Das bloße Abrollen bzw. Abwälzen der Gewebe
abschnitte bewirkt daher nur eine teilweise Reinigung des
Filtermaterials, da eine vollständige Reinigung nur durch
Schlag- oder Druckeinwirkung (Vibration) und nachfolgendes
Ausschwemmen oder Ausblasen erzielbar wäre. Da sich ferner
die vorgeschlagenen Gewebeabschnitte schon nach kürzester
Betriebs zeit mit Staub zusetzen und dadurch ihre Porosität
verlieren, können die Abschnitte dann nicht mehr als Filter
gewebe angesprochen werden.
Die Abscheidewirkung derartiger aus Gewebeab
schnitten erstellter Filtermaterialien kann somit den heu
tigen Abscheidekriterien nicht mehr entsprechen, die grund
sätzlich - wenn man nicht auf elektrische Abscheider oder
die bekannten Sackfilter ausweichen will - nur durch fein
körniges Filtermaterial zu erfüllen sind.
Auch dürfte die gleichmäßige Verteilung der re
lativ großen Gewebestücke an der Innenwand der rotieren
den Trommel kaum realisierbar sein, da derartige, watte-
oder gestrickförmige Abschnitte in Anbetracht ihrer großen
Oberflächenreibung sehr schlecht aneinander gleiten,
so daß radiale Stege (Fig. 10) eingebaut werden müssen,
die einer gleichmäßigen Verteilung aber entgegenstehen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Verfahren und eine Einrichtung zu dessen Durchführung
vorzuschlagen, welche die erwähnten Mängel der bekannten
Systeme vermeiden und insbesondere eine intensive, auf eine
kurze Reinigungsperiode beschränkte Regenerierung der Schütt
schicht auf unkompliziertem und kostengünstigem Wege gestat
ten. Auf die Unkompliziertheit der technischen Anordnung
muß im vorliegenden Zusammenhang besonderer Wert gelegt wer
den, zumal die bekannten Verfahren bei Inkaufnahme relativ
großer Leistungseinbußen einen hohen Aufwand zur Herstel
lung komplizierter Konstruktionen erfordern, was angesichts
des robusten, im Industrie-Abluftsektor geforderten Dauerbe
triebs wenn immer möglich vermieden werden soll. Die Ein
richtung soll sich außerdem durch eine kompakte Konstruk
tion auszeichnen und durch Verringerung der Durchflußwiderstände
eine Verringerung des Energieaufwandes bewirken.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im kennzeich
nenden Teil des unabhangigen Patentanspruchs 1, die zu des
sen Durchführung dienende Vorrichtung in der Kennzeichnung
von Patentanspruch 5 definiert.
Es wird demgemäß vorgeschlagen, die Zentrifugal
kraft zur Abscheidung der Grobstäube mittels einer horizon
tal angeordneten rotierenden Trommel zu erzeugen, an deren
Außenfläche sich eine als Zyklon wirkende Mediumwalze auf
baut (zur Zyklonwirkung vgl. Manfred Weber, Strömungs-För
dertechnik, Krausskopf-Verlag, Seiten 310 und 311). Gleich
zeitig ist die Trommel gasdurchlässig ausgebildet und be
sitzt an der Innenseite eine Granulatschicht zur Abschei
dung der Feinstäube. Bei einem Trommeldurchmesser von
1000 mm, einer Umfangsgeschwindigkeit von 6 m/s und einer
radialen Gasgeschwindigkeit von 0,7 m/s am Umfang, ergibt
sich eine Abscheideleistung definiert als Grenzkorngröße
von ca. 30 µm, bei einem spezifischen Gewicht von 3000
kg/m3. Gleichzeitig ermöglicht es die bei der Umfangsge
schwindigkeit von 6 m/s resultierende Zentrifugalkraft, am
inneren Mantel der horizontalen gasdurchlässigen Trommel
eine Granulatschicht aufzubauen, die beim radialen Durch
tritt der Gase den Feinstaubanteil herausfiltert.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel des Er
findungsgegenstandes unter Bezugnahme auf die beiliegende
Zeichnung beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen vereinfachten Vertikalschnitt einer
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Einrichtung im Fil
terbetrieb;
Fig. 2 einen Vertikalschnitt der gleichen Ein
richtung in der Reinigungsphase;
Fig. 3 ist ein entsprechender, gegenüber Fig. 1
um 90° versetzter Vertikalschnitt dieser Einrichtung und
Fig. 4 zeigt eine Variante.
In einem Gehäuse 1, dessen Oberteil einen Einlaßstutzen
2 für das zu entstaubende Rohgas aufweist, ist eine
gasdurchlässige zylindrische Trommel 3 drehbar angeordnet
und mit einem Antriebsaggregat 4 gekoppelt. Das Antriebsag
gregat 4 ist für zwei unterschiedliche Drehzahlen n1 und n2
ausgelegt, deren eine n1 dem Filterbetrieb, die andere n2
dem Reinigungsbetrieb des Filtermaterials entspricht.
Die Trommel 3, welche beispielsweise als Sieb
trommel aus gelochtem Stahl ausgebildet und auf der Innen
seite mit einem Siebgewebe belegt sein kann, enthält ein
granulatförmiges, rieselfähiges Filtermaterial 5, z. B. Quarz
sand, dessen Volumen so gewählt ist, daß es die Innenfläche
der Trommel mit einer kontinuierlichen Schicht von beispiels
weise 5 bis 20 mm Dicke überdecken kann.
Das Gehäuse 1 weist in seinem Unterteil einen Auf
fangtrichter 6 auf. Ins Innere der Trommel 3 mündet ein
Stutzen 7, durch welchen das gereinigte Gas in einen Rein
gaskanal 8 entweichen kann. Ein in den unteren Abschnitt des
Reingaskanals 8 mündender Spülgas-Eintrittsstutzen 11 ist
mit einer Absperrklappe 9, der Reingaskanal 8 mit einer Ab
sperrklappe 10 versehen.
Im Filterbetrieb, der in Fig. 1 schematisch dar
gestellt ist, rotiert die Trommel 3 mit einer Drehzahl n1,
die so gewählt ist, daß auf mechanischem Wege an der Trom
melaußenfläche eine mitrotierende Gaswalze W erzeugt wird,
die entsprechend der Zyklontheorie eine Abscheidung der
grobkörnigen Staubpartikel bewirkt, insofern sie sich nicht
zur Filterung durch eine Granulatschicht eignen. Gleichzei
tig wird das rieselfähige granulatförmige Filtermaterial
durch die Zentrifugalkraft in einer durchgehenden Schicht 5
von praktisch gleichmäßiger Dicke an die Trommelinnenseite
verteilt. Da die Trommel 3 an beiden Stirnseiten durch gas
undurchlässige Scheiben 12a und 12b verschlossen ist, durch
strömt das staubbeladene Rohgas das Filtermaterial von außen
nach innen, wobei der mitgeführte restliche feinkornige
re Staubanteil sich an das Granulat anlagert und die Ein
richtung über den Austrittsstutzen 7 und den Reingaskanal 8
verläßt.
Eine optimale Abscheidewirkung wird überraschender
weise nur dann erzielt, wenn die Trommeldrehung nicht unmit
telbar auf die Zentrifugaldrehzahl (bei welcher die gleich
mäßige Granulatschicht entsteht) gebracht wird. Vom Still
stand oder einer geringen Trommeldrehzahl ausgehend soll die
letztere zunächst langsam hochgefahren werden. Das anfänglich
in der unteren Trommelpartie angehäufte Granulat (z. B. Quarz
sand von ca. 1 mm mittlerem Durchmesser) wird bei allmählich
steigender Drehzahl zunächst durch Reibung nach oben befördert,
fällt dann mit weiterem Drehzahlanstieg nach unten und bildet,
wie der Versuch zeigt, einen den Trommelraum vorübergehend
ausfüllenden lockeren, herabrieselnden "Granulatnebel", in
welchem die unzähligen Granulatteilchen beim Drehzahlanstieg
mit stetig abnehmender Fallgeschwindigkeit den Trommelraum
ausfüllen, bis schließlich die Grenzdrehzahl erreicht ist
und die damit verbundene Zentrifugalkraft die auf die Granu
latteilchen wirkende Schwerkraft aufhebt, so daß sich die
erwähnte gleichmäßige Granulatschicht bildet.
Bei einem Ausführungsbeispiel wurde die Trommel
drehzahl mittels Potentiometer stufenlos innerhalb 20 Sekun
den auf 100 UpM gebracht. Generell läßt sich feststellen,
daß eine gute Abscheidung erzielbar ist, wenn die Trommel
drehzahl innerhalb 3 bis 50 Sekunden von 0 auf ca. 3 bis 9,
vorzugsweise 5 bis 6 m/s hochgefahren wird.
Der Füllungsgrad der Trommel betrug etwa ein Zehn
tel des Trommelvolumens und sollte drei Viertel desselben
nicht übersteigen.
Bei einem Trommeldurchmesser zwischen 500 und
und 2500 mm sollte die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel
3 bis 9 m/s betragen, wobei das Filtermaterial ein Quarz
sand mit einer mittleren Körnung von 0,25 bis 10 mm sein
kann. Als granulatförmiges Filtermaterial hat sich der
Quarzsand bewährt, wenn auch andere Materialien wie Glas
partikel, Stahlkugeln, geschmolzene Aluminiumoxidpartikel
etc. in Frage kommen. Die Partikel des Filtermaterials soll
ten jedoch keinesfalls porös bzw. gasdurchlässig sein, son
dern eine glatte, nicht gasabsorptionsfähige Oberfläche auf
weisen.
Soll nun das staubbeladene Filtermaterial im
Sinne einer Regenerierung gereinigt werden, so wird zu
nächst über die Steuerorgane 10 und 9 der Rohgaszustrom
unterbrochen und gleichzeitig in Gegenrichtung Spülgas
eingeleitet (Schließen der Klappe 10 und Öffnen der Klap
pe 9). Danach wird die Drehzahl des Antriebsaggregats 4
so stark reduziert, daß durch den Wegfall der Zentrifugal
kraft das Filtermaterial nach innen fällt und an der Trom
melinnenwand abrollt (vgl. das in Fig. 2 und 4 mit F be
zeichnete Filtermaterial). Bei dieser Rollbewegung löst
sich der Staub vom granulatförmigen Filtermaterial und
wird von diesem in einer Art Siebvorgang durch den durch
lässigen Außenmantel der Trommel gepreßt und fällt dann
nach unten in den Auffangtrichter 6. Das in Gegenrichtung
über den Spülgas-Eintrittsstutzen 11 eingeleitete Spülgas
gelangt über den Stutzen 7 in den Innenraum der Trommel 3,
unterstützt hier die Reinigung des Filtermateriales und
befördert gewisse schwebende Staubpartikel durch den Trom
mel-Außenmantel in den Rohgasraum 2. Nach wenigen Minuten
der Reinigungsphase erfolgt dann die Umschaltung auf die
nächste oben beschriebene Betriebsphase durch Erhöhung der
Trommeldrehzahl auf n1 und anschließende Einleitung des
Rohgases durch Öffnen der Klappe 10 und Schließen der
Klappe 9.
Im praktischen Einsatz des beschriebenen Verfah
rens wird man sich in den meisten Fällen nicht mit einer
einzigen Trommel 3 begnügen, sondern - wie Fig. 4 zeigt -
zwei oder mehr solcher Trommeln 3, 13 usw. koaxial inein
ander anordnen. Dabei wird die Außentrommel 3 das gröbe
re Korn (beispielsweise 3,0 bis 3,5 mm Korngrößen bei
dickerer Filterschicht (beispielsweise 60 mm) aufweisen,
während für das Filtermaterial der Innentrommel 13 bei
spielsweise eine Korngröße von 2,0 bis 2,5 mm bei 20 mm
Schichtdichte in Frage kommt. Durch die Anordnung derar
tiger Mehrfachtrommeln läßt sich das neue Verfahren auch
jedem Bedarfsfall, der eine mehrstufige Abscheidung ver
langt, anpassen.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
betreffen die Abscheidung von Staubpartikeln aus einem Roh
gasstrom. Das gleiche Verfahren ließe sich aber auch zur
Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen aus einer
Flüssigkeit einsetzen.
Zur Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen,
in der Industrie einsetzbaren Filterbetriebs werden in be
kannter Weise mehrere der vorbeschriebenen Einrichtungen
parallelgeschaltet.
Claims (9)
1. Verfahren zur Abscheidung partikelförmiger Ver
unreinigungen aus einem strömungsfähigen Medium, das heißt
einem Gas oder einer Flüssigkeit, mittels eines granulatför
migen Filtermaterials, wobei die grobkörnigen Fraktionen der
verunreinigenden Substanzen zunächst in einem vorgeschalteten
Abscheideprozeß ausgeschieden und anschließend das zu rei
nigende, strömungsfähige Medium durch eine Schicht des granu
latförmigen Filtermaterials geleitet wird und dabei die fein
körnigeren Fraktionen der Verunreinigungen in dieser Schicht
zurückgehalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß das gra
nulatförmige Filtermaterial im Inneren einer gas- bzw. flüs
sigkeitsdurchlässigen, rotierend angetriebenen Siebtrommel
angeordnet und die Siebtrommel, die innerhalb eines mit
einer Rohgaseinlaßöffnung (2) und einer Reingasaustritts
öffnung (7) versehenen Gehäuses (1) angeordnet ist, auf eine
Drehzahl gebracht wird, bei der sich einerseits am Außenum
fang der Siebtrommel eine mitrotierende Mediumwalze bildet,
die die grobkörnigeren im Medium mitgeführten Verunreini
gungspartikel in zyklonartiger Weise zur Abscheidung bringt,
andererseits das innerhalb der Siebtrommel befindliche gra
nulatförmige Filtermaterial unter dem Einfluß der Zentri
fugalkraft an der zylindrischen Innenfläche der Siebtrom
mel eine zusammenhängende Schicht von mindestens annähernd
gleichförmiger Dicke bildet, in der sich beim Durchtritt
des Mediums die restlichen, feinkörnigeren Verunreinigungs
partikel ab lagern.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß bei Verwendung eines granulatformigen Filtermate
rials von 0,25 bis 10 mm mittlerem Durchmesser und einem
maximalen Trommelfüllungsgrad von drei Viertel des Trommel
volumens die Umfangsgeschwindigkeit der Trommel innerhalb 3
bis 50 Sekunden von 0 auf mindestens 3 m/s hochgefahren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Bildung der genannten mitrotierenden
Mediumwalze durch am Außenumfang der Siebtrommel radial
herausragende oder im Sinne der Drehrichtung rückwärts
geneigte Mitnehmerelemente gefördert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Reinigungsphase, in
welcher das granulatformige Filtermaterial von den anhaf
tenden Verunreinigungen befreit und dadurch regeneriert
wird, die Drehzahl der Siebtrommel soweit reduziert wird,
daß das granulatförmige Filtermaterial an der Siebtrommel-
Innenfläche abrollt und sich dabei die anhaftenden Verun
reinigungspartikel ablösen und nach unten fallen und durch
das im Gegenstrom durchströmende Spülmedium die regenerie
rende Reinigung des Filtermaterials intensiviert wird.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Trommeldurchmes
ser von 500 bis 2500 mm die Umfangsgeschwindigkeit der Trom
mel im Filterbetrieb 3 bis 10 m/s beträgt und in der Reini
gungsphase des granulatförmigen Filtermaterials auf etwa
ein Zehntel der Betriebsdrehzahl reduziert wird.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch
eine horizontale, gas- bzw. flüssigkeitsdurchlässige, zy
lindrische, rotierend angetriebene, innerhalb eines mit
einer Rohgaseinlaßöffnung (2) und einer Reingasauslaßöffnung
(7) versehenen Gehäuses (1) angeordnete Siebtrom
mel (3), welche ein granulatförmiges Filtermaterial (5, F)
enthält, wobei Steuerorgane (3, 7, 10) vorgesehen sind, um
das zu reinigende Medium durch eine Filterschicht zu lei
ten, die sich unter dem Einfluß der Zentrifugalkraft an
der Innenfläche der Siebtrommel (3) gleichmäßig verteilt,
wobei die Drehzahl (n1) der Siebtrommel (3) so gewählt ist,
daß sich gleichzeitig mit der Bildung der genannten Filter
schicht (5) an der äußeren Mantelfläche der Siebtrommel (3)
eine mitrotierende, als Zyklon-Vorabscheider wirkende Medium
walze (W) aufbaut.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die genannte Siebtrommel (3) mit zwei
unterschiedlichen Drehzahlen (n1, n2) antreibbar ist, deren
höhere, dem Filterbetrieb entsprechende (n1) so gewählt ist,
daß durch die Rotation am Außenmantel der Siebtrommel (3)
die genannte Mediumwalze (W) ausgebildet wird, und sich
gleichzeitig das granulatförmige Filtermaterial dank der
Zentrifugalkraft in Form der genannten kontinuierlichen
Filterschicht (5) gleichmäßig dick an der Trommelinnen
fläche verteilt und der Abscheidung der feinkörnigeren
Staubanteile dient, wohingegen die geringere, der Reini
gungsphase entsprechende Drehzahl (n2) so niedrig gehalten
ist, daß das Filtermaterial (F) an der Trommelinnenfläche
locker abrollt.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß dieselbe mindestens zwei koaxial in
einander angeordnete Siebtrommeln (3, 13) aufweist, deren
äußere (3) das gröbere Korn und die größere Schichtdicke
des Filtermaterials aufweist.
9. Anlage zur Abscheidung partikelförmiger Ver
unreinigungen aus einem strömungsfähigen Medium, dadurch
gekennzeichnet, daß dieselbe mehrere parallel geschalte
te Einrichtungen gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8 auf
weist, um den kontinuierlichen Betrieb der Anlage aufrecht
zuerhalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308907 DE4308907A1 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen aus einem strömungsfähigen Medium |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308907 DE4308907A1 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen aus einem strömungsfähigen Medium |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4308907A1 true DE4308907A1 (de) | 1994-09-22 |
Family
ID=6483293
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934308907 Withdrawn DE4308907A1 (de) | 1993-03-19 | 1993-03-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Abscheidung partikelförmiger Verunreinigungen aus einem strömungsfähigen Medium |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4308907A1 (de) |
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