DE4308044C1 - Längsschneideinrichtung für Bahnen - Google Patents
Längsschneideinrichtung für BahnenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Längsschneideinrichtung für Bahnen mit
einem in die Schneidnut einer Schneidwalze anstellbaren,
angetriebenen Kreismesser.
Es ist allgemeiner Stand der Technik, Bahnen zwischen einem
Kreismesser und einer Schneidwalze, in deren umlaufende Schneidnut
das Kreismesser hineinragt, im sogenannten Berstschnitt
längszuschneiden. Beiderseits der Schneidnut an den Mantel der
Schneidwalze angestellte Rollen halten dabei die Bahn straff. Diese
Rollen können mit einem dazwischenliegenden Schneidmesser zu einer
sogenannten Schneidrolle zusammengefaßt sein. Für den Fall
bestimmter Bahnverarbeitungen, bei denen der Längsschnitt nicht
erfolgen soll, wird die Schneidrolle gegen eine Spannrolle
ausgetauscht. Diese dient, an die gewöhnlich als Zugwalze
ausgebildete Schneidwalze angestellt, dann dem schlupffreien
Bahntransport.
Für den Berstschnitt ist es von Vorteil, wenn das Kreismesser mit
Voreilung betrieben wird, d. h., wenn die Umfangsgeschwindigkeit des
Kreismessers höher als die Bahngeschwindigkeit ist. Hierzu treibt
eine bekannte Vorrichtung das Kreismesser mittels eines
Elektromotors mit entsprechender Drehzahl an. Eine Vorrichtung, bei
der das Kreismesser von einem Antriebsmotor angetrieben wird, zeigt
die DE 30 40 219 A1. Diese Vorrichtung ist konstruktiv aufwendig und
kostspielig.
Der Antrieb von zwei Messerdornen, die Kreismesser tragen, wird von
der DE-AS 12 22 784 gezeigt. Zum Zwecke der Verstellbarkeit des
Überschneidungsgrades der Kreismesser sind die Messerwellen
exzentrisch gelagert. Bei der Exzenterverstellung wälzen die
Antriebsritzel der Messerwellen in innen verzahnten Antriebsrädern
ab.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer gattungsgemäßen
Längsschneideinrichtung das Kreismesser mit einer konstruktiv
einfachen Vorrichtung anzutreiben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die gegenständlichen
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Die
Spannrolle treibt mit der Übersetzung des Getriebes das Kreismesser
mit Voreilung an. Es erübrigt sich dabei ein Elektromotor. Weiterhin
ist die Einrichtung einfach ausgebaut. Insgesamt ist dadurch die
Einrichtung kostengünstig erstellbar.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen
in Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Längsschneideinrichtung im Schnitt,
Fig. 2 eine Längsschneideinrichtung mit exzentrisch gelagertem
Kreismesser, geschnitten,
Fig. 3 eine Variante zu Fig. 2,
Fig. 4 die Schnittverhältnisse an der Längsschneideinrichtung
gemäß Fig. 2.
Die in Fig. 1 dargestellte Längsschneideinrichtung enthält ein
Kreismesser 1, das in einer Spannrolle 2 drehbar gelagert ist. Das
Kreismesser und die Spannrolle 2 tragen jeweils ein Stirnrad 3, 4.
Letztere stehen mit jeweils einem Ritzel 5, 6 einer
Zwischenradwelle 7 im Eingriff, die im Spannrollenhebel 8 gelagert
ist. Der Spannrollenhebel 8 ist schwenkbar im Maschinengestell 9
gelagert.
Mittels eines nicht dargestellten Antriebes, beispielsweise eines
pneumatischen oder hydraulischen Arbeitszylinders, ist der
Spannrollenhebel 8 samt dem Kreismesser 1 und der Spannrolle 2 an
eine Schneidwalze 10 anstellbar. Im angestellten Zustand liegt die
Spannrolle 2 am Mantel der Schneidwalze 10 an, und das Kreismesser 1
ragt in eine Schneidnut 11 hinein, wobei es die auf der Schneidwalze
10 geführte Bahn 12 im Berstschnittprinzip trennt. Die auf die Bahn
12 aufgesetzte und diese dabei gegen die Schneidwalze 10 drückende
Spannrolle 2 sorgt für eine schlupffreie Bahnführung sowie Spannung
der Bahn quer zu ihrer Laufrichtung. Weiterhin wird die Spannrolle 2
von der Bahn 12 durch Friktion angetrieben. Diese Drehbewegung wird
über das Stirnrad 3 sowie die Ritzel 5, 6 samt der Zwischenradwelle
7 und das Stirnrad 4 auf das Kreismesser 1 übertragen. Entsprechend
der Übersetzung der beiden Stirnradstufen ist die Drehzahl des
Kreismessers 1 größer als die der Spannrolle 2 bzw. die
Umfangsgeschwindigkeit des Kreismessers 1 größer als die
Geschwindigkeit der Bahn 12. Durch diese Voreilung wird ein sauberer
Schnitt erzielt. Zur schlupffreien Mitnahme der Spannrolle 2 trägt
diese stirnseitig einen Ring 13 aus einem Werkstoff mit einem hohen
Reibwert, beispielsweise Vulkollan.
Der in Fig. 1 gezeigte Antrieb des Kreismessers kann auch statt mit
einem Zahnradgetriebe mit einem Riemengetriebe erfolgen. Hierzu sind
die durch jeweils ein Stirnrad und ein Ritzel gebildeten
Zahnradstufen durch Riementriebe, die Zahnräder also durch
Riemenscheiben, zu ersetzen.
In Fig. 2 wird in einem Spannrollenhebel 14 mittels einer Lagerwelle
15 eine Spannrolle 16 aufgenommen. Letztere ist zweigeteilt, und
ihre beiden Scheiben 17, 18 sind drehbar auf der Lagerwelle 15
angeordnet. Die Lagerwelle 15 weist ein exzentrisches Mittelteil 19
(Exzentrizität e) auf, auf dem drehbar das Kreismesser 20 gelagert
ist. Die eine Scheibe 17 trägt ein Zahnrad 21 mit Innenverzahnung,
in das ein mit dem Kreismesser 20 verbundenes Ritzel 22 eingreift.
Jede Scheibe 17, 18 trägt stirnseitig einen Ring 23, 24 aus z. B.
Vulkollan. An der Lagerwelle 15 ist ein Hebel 25 befestigt, an dem,
in Fig. 4 dargestellt, ein gelenkig am Spannrollenhebel 14
aufgehängter Arbeitszylinder 26 angreift. Ein weiterer sich im
Maschinengestell 27 abstützender Arbeitszylinder 28 ist am
Spannrollenhebel 14 angelenkt (Fig. 4).
Analog zu Fig. 1 wird die Spannrolle 16 samt Kreismesser 20 mittels
des Arbeitszylinders 28 an die Schneidwalze 29 angestellt (Fig. 4).
In der angestellten Stellung des Kreismessers 20, d. h. bei Lage des
Mittelteils 19 in der in Fig. 4 gezeichneten Stellung A, taucht das
Kreismesser 20 in die Schneidnut 30 ein und führt an der Bahn 31 den
Längsschnitt aus. Das Kreismesser 20 wird dabei infolge der
Übersetzung des Zahnrades 21 und des Ritzels 22 mit Voreilung
gegenüber der Spannrolle 16 bzw. der Bahn 31 angetrieben, womit ein
sauberer Schnitt erzielt wird. Die das Zahnrad 21 tragende Scheibe
17 wird durch Reibung von der Bahn 31 angetrieben. Bei Umsteuerung
des Arbeitszylinders 26 nimmt das exzentrische Mittelteil 19 der
Lagerwelle 15 die Position A′ ein, wobei das Kreismesser 20 aus dem
Bereich der Schneidnut 30 und der Bahn 31 herausgefahren wird. In
dieser mit Strich-Punkt-Linie gezeichneten Stellung erfolgt also
kein Längsschnitt, und die Längsschneideinrichtung fungiert nur als
Spannrolle. Diese An- und Abstellung des Längsschnittes ist sehr
einfach und kann beispielsweise von einer Druckknopftafel in der
Nähe der Schneideinrichtung oder auch in Form einer Fernverstellung
vom Leitstand aus ausgeführt werden. Sie kann aber auch automatisch
im Rahmen eines Voreinstellsystems erfolgen. In jedem Falle entfällt
bei einer Änderung der Produktionsart der bisher erforderliche
manuelle Wechsel des Kreismessers gegen die Spannrolle und
umgekehrt mit einhergehendem Wechsel- und Einrichtezeiten. Weiterhin
findet das Kreismesser Schutz zwischen den Scheiben der Spannrolle,
und es besteht keine Gefahr seiner Beschädigung. Mit der
Längsschneideinrichtung läßt sich auch der Schnittwinkel
optimieren. Die Schnittverhältnisse für die Vorrichtung gemäß Fig. 2
sind in Fig. 4 dargestellt. Für einen guten Schnitt ist ein kleiner
Schnittwinkel anzustreben. Dies ist der Fall, wenn der
Eintauchpunkt B des Kreismessers 20 nahe dem Berührungspunkt C der
Spannrolle 16 und der Schneidwalze 29 liegt. Hierfür hat der
Mittelpunkt des Kreismessers in seiner Anstellage A in Laufrichtung
der Bahn gesehen weitmöglichst von der Zentralen durch
die Spannrolle und die Schneidwalze entfernt zu liegen. Diese
Einstellung ist zum Beispiel durch eine Verstellung der Endlage des
Kolbenstangenkopfes des Arbeitszylinders 26 möglich.
Fig. 3 zeigt eine weitere Variante einer Längsschneideinrichtung zu
Fig. 2. Hier wird in einem Spannrollenhebel 32 eine Lagerwelle 33
aufgenommen, die mit der Exzentrizität e eine Bohrung 34 aufweist.
In dieser ist das Kreismesser 35 mit seinem Zapfen 36 gelagert.
Weiterhin ist auf der Lagerwelle 33 die Scheibe 37 der zweiteiligen
Spannrolle 38 gelagert. Zentrisch zur Scheibe 37 ist im
Spannrollenhebel 32 die zweite Scheibe 39 mit ihrem Zapfen 40
gelagert. Diese Scheibe 39 trägt eine Innenverzahnung 41, in die ein
auf dem Zapfen 36 befestigtes Ritzel 42 eingreift. Aus den Scheiben
37 und 39 ragt stirnseitig jeweils ein Ring 43, 44 aus z. B.
Vulkollan heraus. An einem Hebel 45 der Lagerwelle 33 greift ein
sich am Spannrollenhebel 32 abstützender Arbeitszylinder 46 an. Der
Spannrollenhebel 32 ist schwenkbar im Maschinengestell 47 gelagert,
und, nicht dargestellt, sorgt ein Arbeitszylinder analog zur Fig. 2
für das Anschwenken der Spannrolle 38 und des Kreismessers 35 an
eine Schneidwalze.
Das Kreismesser 35 wird von der Scheibe 39 über deren
Innenverzahnung 41 sowie das Ritzel 42 angetrieben. Die Abstellung
des Kreismessers 35 erfolgt durch Verdrehen der Lagerwelle 33
mittels des Arbeitszylinders 46. Die weitere Funktion ist analog der
der Längsschneideinrichtung gemäß Fig. 2. Auch die dort genannten
vorteilhaften Wirkungen stellen sich bei der Einrichtung gemäß Fig. 3
ein.
Bei den Längsschneideinrichtungen gemäß Fig. 2 und 3 wird das
Kreismesser über ein Zahnradgetriebe angetrieben. Ebenso zum
Schutzumfang des Patentes gehörig kann das Kreismesser auch mittels
eines Reibradgetriebes angetrieben werden. In diesem Fall ist das
Kreismesser fest mit einem Reibrad verbunden, das mit einem Reibrad
mit entsprechender Innenfläche der einen Scheibe der Spannrolle
in Berührung steht. Ebenfalls von dem Patent unter Schutz gestellt
kann das Kreismesser von der Spannrolle über ein Planetengetriebe
angetrieben werden, indem beispielsweise die Spannrolle mittels
eines innenverzahnten Zahnrades auf Planetenräder treibt, die mit
einem mit dem Kreismesser verbundenen Sonnenrad in
Antriebsverbindung stehen. Mit einem Planetengetriebe kann auch ein
zentrisch zur Spannrolle angeordnetes Kreismesser angetrieben werden.
Schließlich kann die Schneidwalze abweichend von der Darstellung in
Fig. 1 lediglich in Schneidbereichen Ringe mit Schneidnuten und
Auflageflächen für die Spannrolle aufweisen, vorausgesetzt, die
Schneidwalze wird nicht von der Bahn umschlungen.
Claims (8)
1. Längsschneideinrichtung für Bahnen mit einem in die Schneidnut
einer Schneidwalze anstellbaren, angetriebenen Kreismesser,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kreismesser (1, 20, 35) in einer
an die Schneidwalze (10, 29) anstellbaren Spannrolle (2, 16, 38)
gelagert ist und über ein Getriebe mit der Spannrolle (2, 16;
38) in Antriebsverbindung steht.
2. Längsschneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kreismesser (1) und die Spannrolle (2) jeweils ein
Stirnrad (3, 4) tragen, die über eine zwei Ritzel (5, 6)
aufweisende Zwischenradwelle (7) in Antriebsverbindung stehen.
3. Längsschneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kreismesser (1, 20, 35) über ein Riemengetriebe mit der Spannrolle (2, 16, 38)
in Antriebsverbindung steht.
4. Längsschneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kreismesser (20, 35) exzentrisch von einer Lagerwelle
(15, 33) des Kreismessers (20, 35) aufgenommen wird und an einem
Hebel (25, 45) der Lagerwelle (15, 33) ein Arbeitszylinder (26,
46) angreift.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spannrolle (16, 38) ein Zahnrad (21, 41) mit Innenverzahnung
aufweist, in das ein mit dem Kreismesser (20, 35) verbundenes
Ritzel (22, 42) eingreift.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kreismesser (1, 20, 35) über ein Reibradgetriebe mit der Spannrolle (2, 16, 38) in
Antriebsverbindung steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kreismesser (1, 20, 35) über ein Planetenradgetriebe mit der Spannrolle (2, 16, 38)
in Antriebsverbindung steht.
8. Vorrichtung nach einem der bisherigen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannrolle (2, 16, 38) stirnseitig mit
Ringen (13, 23, 24, 43, 44) aus einem Werkstoff mit einem hohen
Reibwert besetzt ist.
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