DE4307189A1 - Schleifgerät, insbesondere zur Oberflächenbearbeitung von Beton und Natursteinen - Google Patents
Schleifgerät, insbesondere zur Oberflächenbearbeitung von Beton und NatursteinenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Schleifgerät,
insbesondere zur Oberflächenbearbeitung von Beton
und Natursteinen, mit einem mit Schleifkörpern ver
sehenen Fräsring.
Zur Oberflächenbearbeitung von Beton und Naturstei
nen, wie beispielsweise Marmor und Granit, sind
Schleifgeräte bekannt und gebräuchlich. Im Stande
der Technik weisen diese einen mit Schleifkörpern
versehenen Fräsring auf und sind unter Verwendung
eines Grundkörpers mit einem Motorflansch verbun
den, der, um eine Zuführung von Kühlwasser zu er
möglichen, eine zentrale Öffnung aufweist. Die
axial über den Fräsring überstehenden und in der
selben axialen Ebene endenden Schleifkörper sind je
nach zu bearbeitendem Material in unterschiedlicher
Anzahl und in unterschiedlichen Körnungen vorhan
den. Sie sind in der Regel äquidistant über den Um
fang des Fräskörpers angebracht und werden im
Stande der Technik durch Pressen von Diamant- und
Metallpulver hergestellt und auf den Fräsring auf
gelötet.
Zur Bearbeitung eines Werkstücks werden die Fräs
ringe motorisch in Rotation versetzt und mittels
zentral zugeführtem, durch die Fliehkräfte nach au
ßen beschleunigten Wassers gekühlt. Sie bewirken
ein oberflächliches Abtragen, Schleifen und Glätten
des darunter befindlichen und in der Regel vorbei
geführten Materials. Nach einer gewissen Betriebs
dauer sind die Segmente abgenutzt und zu ihrem Aus
tausch müssen der Grundkörper mit dem Fräsring von
der Motorwelle demontiert, zu einer entsprechend
ausgerüsteten Fachfirma transportiert und dort
durch neue Segmente ersetzt werden. Als Nachteil
dieser Prozedur ist anzusehen, daß beim Ein- und
Ausbauen des Fräsringes längere Maschinenstill
standszeiten unvermeidbar sind. Ein Anlöten der
neuen Schleifkörper an einem am Motorflansch befe
stigten Fräsring ist ausgeschlossen, da die dazu
erforderliche Zugänglichkeit bei den üblicherweise
verwendeten Geräten nicht gegeben ist.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung das Problem
zugrunde, ein Schleifgerät so zu gestalten, daß bei
einem Austausch abgenutzter Schleifkörper längere
Maschinenstillstandszeiten entfallen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst,
daß die Schleifkörper in axialer Richtung auf den
Köpfen von Schrauben befestigt sind und daß die
Schrauben in axialer Richtung in den Fräsring ein
geschraubt sind.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, die
Verbindung zwischen dem Fräsring und den Schleif
körpern durch die Verwendung von Schrauben lösbar
zu gestalten. Dazu ist der Fräsring in axialer
Richtung mit zur Aufnahme von Schrauben dienenden
Gewindelöchern versehen und die Schleifkörper auf
den Köpfen der Schrauben in axialer Richtung befe
stigt. Bei einer entsprechend genauen Fertigung der
Schrauben ist die Präzision der Schleifkörperposi
tionierung mit der im Stande der Technik erreichten
vergleichbar, so daß die Funktionsfähigkeit des er
findungsgemäßen Schleifgerätes sichergestellt ist.
Die geschraubte, lösbare Befestigung der Schleif
körper ermöglicht ein Austauschen der Schleifkörper
bei einem weiterhin am Motor befestigten Fräsring.
Die Vorteile der Erfindung bestehen insbesondere
darin, daß ein Aus- und Einbau des Fräsringes ent
fällt, so daß auch der Transport des gesamten
Grundkörpers mit Fräsring zur Fachwerkstatt und die
dadurch entstehenden Transportkosten entfallen. Zum
Austausch der Schleifkörper ist nunmehr kein Fach
personal erforderlich, da auch Laien die Schraub
verbindungen lösen und die Schleifkörper austau
schen können. Weiterhin entfallen die durch den
Wechsel des Grundkörpers bedingten Stillstandszei
ten des Schleifgerätes. Als weiterer Vorteil ist
anzusehen, daß die bisher beim Anlöten der Schleif
körper auftretende massive Wärmeeinwirkung auf den
Fräsring, die zum Verziehen Anlaß geben konnte,
nicht mehr auftritt. Es ist im übrigen auch ausge
schlossen, daß bei einer vollständigen Abnutzung
der Schleifkörper durch eine Nachlässigkeit des Be
dienungspersonals der Fräsring beschädigt werden
kann, da allenfalls die Schraubenköpfe abgeschlif
fen werden. Schließlich lassen sich die erfindungs
gemäßen, mit angeschraubten Schleifkörpern verse
henen Fräsringe an allen bereits vorhandenen
Schleifgeräten verwenden.
Ein besonders zweckmäßiges Schleifgerät verwendet
einen bei Blickrichtung auf die Motorachse rechts
drehenden Fräsring und mit Rechtsgewinden versehene
Schrauben. Der Vorteil besteht darin, daß die
Schrauben bei einer Rotation des Fräsringes mit ei
nem in Festziehrichtung wirkenden, rechtsdrehenden
Drehmoment beeinflußt werden, da sich der radial
äußere Teil des Schleifkörpers mit einer höheren
Relativgeschwindigkeit gegenüber dem Werkstück be
wegt und auf ihn daher eine stärkere Kraft als auf
den radial inneren Teil des Schleifkörpers wirkt.
Damit ist ausgeschlossen, daß sich die Schleifkör
per unbeabsichtigt lösen und herausfallen können.
Ein linksdrehender Fräsring erfordert grundsätzlich
ebenfalls verwendbare Schrauben mit Linksgewinde,
was jedoch für das möglicherweise nicht informierte
Bedienungspersonal zu Schwierigkeiten beim Schleif
körperwechsel führen würde. Daher ist die Verwen
dung von Schrauben mit Rechtsgewinde bevorzugt.
Um ein gleichmäßiges und unwuchtfreies Bearbeiten
des Werkstücks zu erreichen, ist empfohlen, die
Schrauben in jeweils gleichem Abstand von der Moto
rachse und untereinander äquidistant anzuordnen.
Die Verwendung üblicher, in jeder Werkstatt vorhan
dener Ring- und Gabelschlüssel beim Wechsel der
Schleifkörper ist durch die Verwendung sechskanti
ger Schraubenköpfe ermöglicht.
In einer Ausgestaltung der Erfindung ist empfohlen,
den Durchmesser der Schleifkörper kleiner zu wählen
als den Durchmesser der Schraubenköpfe. Dies ermög
licht, einen Steck- oder Ringschlüssel über den
Schleifkörper zu führen und den Schraubenkopf pro
blemlos und schnell zu erfassen und herauszudrehen,
ebenfalls ist das Hineindrehen eines unverbrauchten
Schleifkörpers erleichtert.
Grundsätzlich sind im Rahmen der Erfindung alle Ar
ten von Befestigungen der Schleifkörper am Schrau
benkopf möglich. Beim Schweißen erweist sich als
Nachteil die hohe Temperatur, die zu einem Zerstö
ren oder Deformieren von Schraube und Schleifkörper
Anlaß geben kann. Beim Sintern sind die Nachteile
der hohe Preis sowie mögliche Einbußen an Festig
keit. Aus diesen Gründen ist die Befestigung der
Schleifkörper am Schraubenkopf über eine Lötverbin
dung bevorzugt. Hierzu werden in einer entsprechend
ausgestatteten Fachwerkstatt der Schraubenkopf und
die Segmente abgeschliffen, in üblicher Weise mit
einem Flußmittel benetzt und anschließend verlötet.
Während des Betriebes eines Schleifgerätes treten
aufgrund der hohen Temperaturen des Kühlwassers
Wasserdämpfe auf, die zusammen mit abgetragenem Ma
terial ein Zusetzen oder Verschlammen der Öffnungen
und überstehenden Teilen des Fräsrings bewirken.
Sollte für das Wasser eine Zugangsmöglichkeit an
das Schraubengewinde, beispielsweise durch einen
nach außen überstehenden Schraubenkopf bestehen,
tritt ein Verschlammen des Gewindes und dadurch
oftmals eine Rostbildung auf. Aus diesem Grunde ist
vorgeschlagen, im Fräsring zur Aufnahme des Schrau
bengewindes ein Sackloch anzubringen und zwischen
dem Fräsring und dem Schraubenkopf einen Dichtring
anzuordnen. Diese Weiterbildung verhindert, daß
Wasserdampf in das allseitig abgedichtete Gewinde
eindringen kann und ermöglicht eine bleibende und
leichte Lösbarkeit der Schrauben.
Die Verwendung eines erfindungsgemäßen Schleifgerä
tes unterscheidet sich insofern von der eines kon
ventionellen, daß ein und derselbe Fräsring sowohl
einen Grob- wie einen Feinschliff erlaubt. Die Re
gel ist, daß die zu bearbeitenden Werkstücke suk
zessive mehreren Bearbeitungsstationen zugeführt
werden, wobei in der ersten eine grobe Bearbeitung
und anschließend in den weiteren Stationen die mit
zunehmender Feinkörnigkeit der Schleifkörper durch
geführte Feinbearbeitung erfolgt. Bei einer Verwen
dung des erfindungsgemäßen Schleifgerätes ist ent
sprechend den jeweiligen Erfordernissen ein sukzes
sives, schnelles Umstellen der Körnung der Schleif
körper durch ein Herausschrauben und Ersetzen durch
Schrauben mit Schleifkörpern mit feinerer Körnung
möglich.
Die Wahl des Zeitpunktes des Austausches abgenutz
ter Schleifkörper, d. h. ob diese nach Beendigung
eines Schleifvorganges oder schon zuvor ausge
tauscht werden, bleibt im Einzelfall dem Anwender
überlassen. Der Austausch erfolgt durch einen Wech
sel der Schrauben. Der langwierige Austausch des
gesamten Fräsrings entfällt.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Er
findung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläu
tert wird.
Sie zeigt in schematischer Darstellung den mit
Schleifkörpern versehenen Fräsring eines erfin
dungsgemäßen Schleifgerätes.
Der Fräsring (1) weist axial angeordnete, unterein
ander äquidistante, mit jeweils gleichem Abstand
zur Motorachse angeordnete Sacklöcher (5) auf, die
zur Montage der die Schleifkörper (2) tragenden,
mit Gewinden (4) versehen Schrauben (3) dienen. Die
äquidistante Anordnung ermöglicht ein unwucht
freies, gleichmäßig abtragendes Bearbeiten der
Oberfläche von Beton und Natursteinen. Eine an der
Innenseite des Fräsringes (1) angebrachte Fräsung
(7) ermöglicht die Befestigung an einem mit einem
Motorflansch verbundenen Grundkörper. Die die
Schleifkörper (2) in axialer Richtung tragenden
Schrauben (3) ermöglichen ein zeitsparendes, eine
Demontage des Fräsringes (1) ersparendes Einsetzen
und Entnehmen der Schleifkörper (2). Da eine Was
serkühlung der Schleifkörper (2) erforderlich ist,
entsteht zu Korrosion führender Wasserdampf, der
durch einen zwischen Fräsring (1) und Schraube (3)
angeordneten Dichtring (6) am Eindringen ins Ge
winde (4) gehindert wird, so daß ein Festsetzen des
Gewindes (4) verhindert ist.
Im dargestellten Beispiel weisen die Schrauben (3)
ein Rechtsgewinde (4) auf, daher bietet sich ein,
in Blickrichtung der Zeichnung von oben betrachtet,
rechtsdrehender Antrieb des Fräsringes (1) an, da
in diesem Fall auf die Schrauben (3) ein sie fest
ziehendes Drehmoment wirkt.
Die mit einem Gabel-, Steck- oder Ringschlüssel
mögliche Auswechslung der die Schleifkörper (2)
tragenden Schrauben (3) ermöglicht außerdem, bei
der sukzessiven Bearbeitung eines Werkstücks mit
unterschiedliche Körnungen aufweisenden Schleifkör
pern (2) einen Wechsel der Schleifkörper (2) sehr
schnell und einfach durchzuführen.
Claims (9)
1. Schleifgerät, insbesondere zur Oberflächenbear
beitung von Beton und Natursteinen, mit einem mit
Schleifkörpern versehenen Fräsring, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schleifkörper (2) in axialer
Richtung auf den Köpfen von Schrauben (3) befestigt
sind und daß die Schrauben (3) in axialer Richtung
in den Fräsring (1) eingeschraubt sind.
2. Schleifgerät nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fräsring (1) in Blickrichtung auf
die Motorachse rechtsdrehend ist und daß die
Schrauben (3) ein Rechtsgewinde aufweisen.
3. Schleifgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schrauben (3) in gleichem
Abstand von der Motorachse und untereinander äqui
distant angeordnet sind.
4. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch sechskantige Schraubenköpfe.
5. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der
Schleifkörper (2) kleiner ist als der Durchmesser
der Schraubenköpfe.
6. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine Schweiß- und/oder Sinter-
und/oder Lötverbindung zwischen Schleifkörpern (2)
und Schraubenköpfen.
7. Schleifgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schrauben (3) in
Sacklöcher (5) eingeschraubt sind und daß zwischen
dem Schraubenkopf und dem Fräsring (1) ein Dicht
ring (6) angeordnet ist.
8. Verwendung eines Schleifgeräts nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 zur Oberflächenbearbeitung eines
Werkstücks, wobei das Werkstück sukzessive mit
Schleifkörpern unterschiedlicher Körnung bearbeitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Oberflä
chenbearbeitung mit Schleifkörpern (2) einer be
stimmten Körnung die mit den Schleifkörpern (2)
verbundenen Schrauben (3) aus dem Fräsring (1) her
ausgeschraubt und mit Schleifkörpern (2) kleinerer
Körnung versehene Schrauben (3) in den Fräsring (1)
eingeschraubt werden.
9. Verwendung eines Schleifgeräts nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß Schrauben (3) mit ver
brauchten Schleifkörpern (2) herausgeschraubt und
durch Schrauben (3) mit unverbrauchten Schleifkör
pern (2) ersetzt werden.
Priority Applications (4)
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