DE43057C

DE43057C - Anordnung von Saiten unter dem Schlagfell von Trommeln

Info

Publication number: DE43057C
Application number: DENDAT43057D
Authority: DE
Original assignee: H. G. LEH-NERT in Philadelphia, Pennsylvania, V. St. A
Anticipated expiration: 1906-09-19

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 51: Musikalische Instrumente.

(Pennsylvania, V. St. A.).

Patentirt im Deutschen Reiche vom 19. September 1886 ab.

Die Erfindung besteht in der Anbringung von Trommelsaiten unter dem oberen Trommelfell und von Vertiefungen oder Betten für diese Saiten in dem Trommelmantel, sowie in der convexen Gestalt des oberen Trommelfelles rechtwinklig zur Richtung der Saiten.

Auf der beiliegenden Zeichnung ist:

Fig. 1 eine obere Ansicht einer mit der Neuerung versehenen Trommel;

Fig. 2 ein Verticalschnitt eines Theiles der Trommel nach der Linie x-x, Fig. 1;

Fig. 3 ein Verticalschnitt nach der Linie y-y, Fig. i.

A ist der Körper oder Mantel der Trommel, B das obere Trommelfell, C der obere Trommelreifen und C¹ der obere Stofsreifen, welche Theile aus geeignetem Material hergestellt sind.

Unter dem oberen Fell B, d. h. an dessen dem Innern der Trommel zugekehrten Seite, befinden sich eine Anzahl Saiten D, welche in Ausschnitten oder Betten E in dem oberen Rand des Trommelmantels A liegen und mit einer Spannvorrichtung D^l verbunden sind. Diese Ausschnitte E sind genügend tief, dafs die Saiten behufs Spannens und Nachlassens derselben frei bewegt werden können, was noch durch Ausschnitte E¹ E'² an der inneren Seite des oberen Trommelreifens und oberen Stofsreifens befördert wird.

Der obere Rand des Mantels A nimmt nach den rechtwinklig zu den Saiten liegenden Seiten allmälig ab, wie bei FF, wodurch das Trommelfell eine rechtwinklig zur Saitenrichtung convexe Gestalt erhält.

Durch diese, unter dem oberen Trommelfell befindlichen Saiten D erhält die Trommel einen stärkeren und schärferen Klang, welcher noch verstärkt wird, wenn man gleichzeitig Saiten unter dem oberen und unteren Trommelfell anbringt.

Wird an einer Trommel das untere Fell oder der Schnarrsaitenbezug entfernt, so hat die Trommel nur einen ganz geringen und dumpfen Ton, wird hingegen das Schlagfell unbrauchbar und man dreht die Trommel um und schlägt auf das Schnarrfell, so giebt es einen scharfen Klang; dieses zeigt, dafs die Vibration des Schlagfelles, ohne wesentlich zum Ton beizutragen, meistens dazu dient, um das Schnarrfell mit den Saiten vibriren zu machen.

An der verbesserten Trommel ist der Ton selbst, nachdem das Schnarrfell und die Saiten entfernt worden sind, immer noch schärfer und kräftiger wie bei der Trommel mit zwei Fellen und einem Schnarrsaitenbezug, während, wenn zwei Felle und zwei Schnarrsaitenbezüge benutzt werden, diese ganz gleichmäfsig vibriren und dadurch den Ton schärfer, durchdringender und weittragender machen.

Wenn bei einer nach der vorliegenden Erfindung ausgeführten Trommel das untere Fell reifst, so kann dasselbe einfach ganz herausgenommen werden; die Haken, welche früher auf den Reifen safsen, werden an das Gehäuse gehängt, und die Trommel wird gespannt. Sollte das Schlagfell reifsen, so wird es herausgenommen, das Schnarrfell an dessen Stelle gesetzt, die Haken an die untere Seite des Gehäuses gehängt und die Trommel gespannt.

Die Aushöhlung des Gehäuses und die von

derselben abhängende Einbiegung des Schlag-

j feiles sind in Wirklichkeit nicht ganz so be-

deutend, wie in der Zeichnung angegeben. Die Saiten liegen gegen das Fell an und werden so regulirt, dafs sie nicht summen, klirren oder rasseln, sondern sofort gegen das Fell zurückspringen, wenn sie durch den Schlag des Stockes bewegt werden.

Die im Innern der Trommel befindlichen Saiten D werden durch Regen oder Feuchtigkeit nicht wesentlich beeinflufst und behalten ihren Ton. Das obere Trommelfell wird durch die Saiten D gestützt und kann deshalb nicht so leicht durchgeschlagen werden.

Die Trommel soll ihren Klang auch dann behalten, wenn der Saitenbezug am unteren Trommelfell oder sogar dieses selbst zerissen sein sollte, sogar soll ein Stimmen der Trommel leichter und besser auszuführen sein als bei den gewöhnlichen Trommeln.

Man kann der Trommel einen dumpfen Ton geben, entweder wie gewölinlich mittelst der Saiten am unteren Trommelfell oder durch Lockern der Saiten D des oberen Felles.

Claims

Patent-Anspruch:

An Trommeln die Anordnung von Saiten unter dem oberen Trommelfelle, welche in Einkerbungen des oberen Randes des Trommelkörpers liegen und mit einer Spannvorrichtung verbunden sind, sowie die rechtwinklig zur Richtung der Saiten convexe Form des Trommelfelles, zum Zwecke der Verstärkung des Klanges und leichteren Stimmens der Trommel.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.