DE4303474A1 - Blei- und bariumfreies Kristallglas mit hoher Lichttransmission - Google Patents
Blei- und bariumfreies Kristallglas mit hoher LichttransmissionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein blei- und bariumfreies Kristallglas zur Her
stellung von hochwertigen Gläsern und Haushaltsgegenständen mit einer
Lichttransmission von wenigstens 85%, einen Brechwert nd von größer als
1.52, einer Dichte von mindestens 2.45 g/cm3, einen K2O + ZnO-Anteil von
größer 10 Gew.-% mit hoher hydrolytischer Beständigkeit und guter Solari
sationsbeständigkeit.
Schon früher gab es Versuche, Blei und Barium aus Kristallgläsern bzw. aus
Bleikristallgläsern durch andere Stoffe zu ersetzen, weil die Gefahr be
steht, daß Blei und Barium auch in sehr geringen Mengen, wie sie z. B. aus
solchen Gläsern schon nach kurzer Zeit ausgelaugt werden können, toxisch
auf den menschlichen Organismus wirken.
Im Rahmen dieser Versuche lag es nahe, stark lichtbrechende (nD = 1,74)
farblose Gläser durch Zusätze von Titandioxid (zum Teil bis zu fast
50 Gew.-%), mit seinem hohen Brechungsindex, herzustellen.
Allerdings scheiterten die Versuche daran, daß diese hochtitanhaltigen
Gläser eine für Kristallglas zu hohe Schleifhärte und eine mangelnde Säu
repolierbarkeit besitzen.
Gläser, die das Kristallglaskennzeichnungsgesetz von 25. Juni 1971,
Bundesgesetzblatt Nr. 59, S. 857, vom 30. Juni 1971 erfüllen sollen, müssen
PbO, BaO, K2O oder ZnO alleine oder zusammen in Höhe von mindestens
10 Gew.-% enthalten, wobei eine Dichte von 2,45 g/cm3 und eine Brechzahl
nd von mindestens 1,520 erreicht werden muß.
Wird die Forderung erhoben, daß das Kristallglas bzw. Bleikristallglas
blei- und bariumfrei sein muß, so kann die gesetzliche Bestimmung eben nur
durch entsprechende Mengen an ZnO und K2O erfüllt werden.
Gerade die Verwendung von K2O in größeren Mengen fördert zwar die Ein
schmelzbarkeit der Gläser, hat aber auf der anderen Seite negative Auswir
kungen auf die chemische Beständigkeit dieser Gläser.
Desweiteren gibt es Anzeichen, daß ZnO bis zu Gehalten von ≈10 Gew.-% im
Vergleich zu CaO die chemische Beständigkeit gegen Alkalilauge und Na
triumphosphat verringert.
Dies würde für ein Kristallglas bedeuten, daß es im Hinblick auf eine Be
ständigkeit gegenüber alkalischen und phosphathaltigen Reinigungsmitteln
eine geringe Beständigkeit besitzt.
Weiterhin wird durch Gehalte an ZnO die Ritzhärte von Gläsern erhöht, wo
durch die Gläser schleifhärter werden, was ebenfalls nicht erwünscht ist,
wenn die Kristallgläser geschliffen werden sollen.
Zusätzlich besteht die Gefahr, daß die ZnO-Rohstoffe deutliche Mengen an
CdO enthalten können. CdO ist schon in geringen Konzentrationen stark to
xisch.
Eine weitere Forderung an hochwertiges Kristallglas ist die Eigenschaft,
daß sich dieses bei der Einwirkung von kurzwelliger Strahlung (z. B.
UV-Strahlung) nicht verfärbt, d. h. nicht solarisiert.
Unter Solarisation wird hier die Eigenschaft eines Glases verstanden, sich
durch Einwirkung des Sonnenlichtes zu verfärben. Dabei spielt vor allem
der energiereiche UV-Anteil des Sonnenlichtes eine wichtige Rolle und be
wirkt bei diesen Gläsern einen Transmissionsrückgang vor allem jenseits
der Wellenlänge von 380 nm, welches als UV-Grenze des sichtbaren Lichtes
anzusehen ist. Der Transmissionsrückgang jenseits dieser Grenze spielt
für den Farbeindruck des Glases keine Rolle, da er einen Spektralbereich be
trifft, der für das Auge nicht mehr zugänglich ist. Ausläufer dieses
Transmissionsrückganges können aber bis in den sichtbaren Bereich des
Lichtes hineinragen, was dann zu einer störenden Färbung der Gläser führt.
Bei den erfindungsgemäßen hochwertigen Kristallgläsern kann davon ausge
gangen werden, daß bei den gewählten Bestrahlungsbedingungen ein Transmis
sionsrückgang von 3% bei einer Wellenlänge von 380 nm nicht überschritten
werden sollte.
Aus der US-PS 2,901,365 ist ein Glas mit einer Dichte von 2.55-2.65
g/cm3 und einem Brechungsindex nd von 1.56-1.58 bekannt, das sich haupt
sächlich aus folgenden Bestandteilen (Gew.-%), 58-64 SiO2; 0-17.5
Na2O; 0-15.5 K2O; 0-5 Li2O; Σ der Alkalimetalloxide 12.5-17.5;
7.5-14 der Erdalkalimetalloxide ausgewählt aus CaO und CaO + MgO; 5-9 TiO2;
0-10 B2O3; 0-3 Al2O3; zusammensetzt, wobei die Hauptbestandteile plus
geringe Mengen an farbgebenden Verbindungen sich im Glas zu 100 Gew.-% ad
dieren.
Aufgabe dieser US-PS 2,901,365 ist es, ophthalmische Gläser, also Brillen
gläser, zur Verfügung zu stellen, die leicht sind und dabei einen relativ
hohen Brechungsindex aufweisen.
Diese Gläser liegen in einem Alkali-Kalk-Silikat-System dem TiO2 zugesetzt
werden muß, um die geringe Dichte der Gläser zu gewährleisten und einen
hohen Brechungsindex zu erreichen.
Dazu wird dem Glas mindestens 5 Gew.-% TiO2 zugegeben, da weniger TiO2
nicht ausreicht, um die Aufgabe zu lösen.
Diese Gläser enthalten weder ZrO2 noch Nb2O3 oder Ta2O5.
Aus der US-PS 4,036,623 ist ein Verfahren zur chemischen Härtung eines
ophthalmischen Kronglases bekannt, mit der Zusammensetzung SiO2 60 - 75;
Na2O 5-10; K2O 5-10; CaO 7-15; LiO 0-5; MgO 0-2; ZnO 2-8,
Al2O3 0-7; ZrO2 0-2; TiO2 0-2; Sb2O3 0-2; CeO2 0-4.5;
As2O3 0-1.5,
wobei diese Gläser dann noch temperaturbehandelt und in ein erhitztes
Salzbad getaucht werden.
Dieses US-Patent betrifft ein Verfahren um Brillengläser, Sonnenbrillen
gläser und ähnliche ophthalmische Linsen durch chemische Härtung mittels
Ionenaustausch in ihren Gebrauchseigenschaften zu verbessern.
Dieses Ausgangsglas nach der US-PS 4,036,623 enthält zwingend mindestens
2 Gew.-% ZnO und maximal 10 Gew.-% K2O.
Ein Gehalt an ZnO ist jedoch gerade bei Kristallgläsern nicht wünschens
wert, einmal wegen der dann erhöhten Schleifhärte und zum anderen wegen
einer möglichen CdO-Kontamination durch die ZnO-Rohstoffe.
Außerdem wird, wie schon oben ausgeführt, durch ZnO die Beständigkeit ge
gen alkalische und phosphorhaltige Reinigungsmittel erheblich reduziert.
Das Glas enthält auch kein Nb2O5.
Weder die für Kristallglas geforderte Dichte von mindestens 2.45 g/cm3,
noch der Brechwert von größer als 1.52 wird von den meisten der hier ange
gebenen Glaszusammensetzungen erreicht werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein blei- und bariumfreies Kristallglas zur
Herstellung von hochwertigen, toxikologisch absolut unbedenklichen Gläsern
und Haushaltsgegenständen mit einer hohen Lichttransmission, hoher hydro
lytischer Beständigkeit und sehr geringer Solarisationsneigung zur Verfü
gung zu stellen, das die gesetzlichen Auflagen erfüllt.
Unter blei- und bariumfrei wird dabei verstanden, daß keine Blei- oder Ba
riumverbindungen dem Gemenge zugesetzt werden. Jedoch ist es möglich, daß
trotz aller Vorkehrungen über Verunreinigungen PbO und BaO in Mengen bis
ca. 100 ppm bzw. 0,1 Gew.-% in das Glas eingeschleppt werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch Kristallgläser nach den Ansprüchen 1,
4 und 5 gelöst.
Das Glassystem ist aus einem Alkali-Kalk-Silikatglas aufgebaut.
Alkali-Kalk-Silikatgläser sind als Stand der Technik schon lange als toxi
kologisch unbedenkliche Gläser bekannt.
SiO2 fungiert im Glas als Netzwerkbildner und kann in gewissen Grenzen ge
gen andere bekannte Netzwerkbildner, wie z. B. B2O3 ausgetauscht werden,
ohne daß sich signifikante Änderungen hinsichtlich der Glasstabilität er
geben.
Der Kalk-Anteil fungiert als Netzwerkwandler, wobei dieser gegen andere
zweiwertige Netzwerkwandler im erfindungsgemäßen Bereich ausgetauscht wer
den kann, z. B. gegen MgO, SrO oder ZnO. Allerdings ist die Möglichkeit der
Einführung von MgO beschränkt, da mit einer MgO-Einführung das Entgla
sungsverhalten deutlich erhöht wird, was sich negativ auf die Produzier
barkeit dieser Gläser auswirkt. SrO und ZnO kann im Austausch gegen CaO
ebenfalls in das Glas in den angegebenen Grenzen ohne Gefahr eingeführt
werden. Die Einsatzmenge der Alkalien kann im erfindungsgemäßen Bereich
frei gewählt werden, allerdings mit der Einschränkung, daß die gesetzli
chen Bestimmungen zur "Kristallglaskennzeichnung" erfüllt werden.
Ein gewisser Fluorid-Anteil zur Verbesserung der Transmission im UV-Be
reich und zur Unterstützung der Läuterung kann in das Glasgemenge einge
bracht werden, z. B. als CaF2.
Die Verwendung von Li2O ist auf den erfindungsgemäßen Bereich beschränkt,
da diese Komponente ebenfalls stark erhöhend auf die Entglasungsneigung
der Gläser wirkt.
Die Verwendung von Alkalien darf den nach der Erfindung vorgeschlagenen
Bereich nicht überschreiten, da mit steigendem Alkaligehalt die thermische
Dehnung erhöht, und damit die Temperaturwechselbeständigkeit der Gläser
erniedrigt wird.
Als besonders vorteilhaft nach der vorliegenden Erfindung haben sich dabei
K2O-Gehalte von 10-15 Gew.-% und Na2O-Gehalte von 6-12 Gew.-%,
bei einem CaO-Gehalt von 7-12 Gew.-% erwiesen.
Andererseits führt ein Unterschreiten des Alkaligehaltes zu einer sehr ho
hen Viskosität der Gläser, wodurch sich hohe Schmelzkosten ergeben und die
Herstellung sehr viel schwieriger würde.
Wenn kein ZnO verwendet wird, muß zur Erfüllung der gesetzlichen Vor
schriften ein Anteil von mindestens 10 Gew.-% K2O eingeführt werden.
Dies kann die chemischen Eigenschaften der Gläser deutlich herabsetzen,
wenn nicht, wie nach der Erfindung vorgeschlagen, mit TiO2, ZrO2 oder
Nb2O5 entgegengesteuert wird.
Auch Zugaben von Ta2O5 in dem nach der Erfindung vorgeschlagenen Rahmen
wirken in diesem Sinne.
Da die Komponenten Ta2O5 und Nb2O5 sehr teuer sind, werden die Komponenten
TiO2 und ZrO2 bevorzugt.
Der gezielte Einsatz gerade dieser Komponenten ist in bevorzugter Auswahl
der erfinderischen Glaszusammensetzung zur Lösung der gestellten Aufgabe
von besonderer Bedeutung.
Da diese Komponenten neben der Brechzahl auch die chemische Beständigkeit
der Gläser, sowie deren Härte erhöhen, sind ihrer Verwendung die in der
Erfindung genannten Grenzen gesetzt.
Wird der Anteil dieser Komponenten höher als nach der Erfindung vorge
schlagen gewählt, so sind die Gläser kaum mehr wirtschaftlich zu bearbei
ten, da die Schleifhärte eine nicht mehr tolerierbare Höhe erreicht hat,
und eine Säurepolitur der Gläser nur noch schwer möglich ist.
Wird der Anteil jedoch zu niedrig gewählt, so besitzen die Gläser eine zu
geringe chemische Beständigkeit. Gerade bei relativ rauhen Reinigungspro
zessen, z. B. in Spülmaschinen, kann es dann zu unerwünschten Glasverände
rungen, bis zur Zerstörung des Glases, kommen.
Es werden nach der Erfindung bevorzugt die Komponenten TiO2 und ZrO2 zu
sammen in Mengen von mindestens 0,3 Gew. -% eingesetzt.
Dies hat den Vorteil, daß bei annähernd gleicher Wirkungsweise auf die op
tischen Eigenschaften und die Brillianz der Gläser insgesamt weniger von
dem gegen Reduktion empfindlichen TiO2 verwendet werden kann. TiO2 erhöht
zusätzlich stark die UV-Absorption der Gläser.
Da TiO2 aber vor allem die Säurebeständigkeit von Gläsern erhöht und ZrO2
die Laugenbeständigkeit, kann dem schädlichen Einfluß von hohen Alkalige
halten auf die chemischen Eigenschaften durch Zugabe dieser beiden Oxide
in erfinderischer Weise entgegengewirkt werden.
Gleichzeitig haben die Komponenten, und hier besonders die Komponente
TiO2, eine Schutzwirkung vor einer unerwünschten und störenden Solarisa
tion.
Das Glas enthält noch 0,4-3,0 Gew.-% Al2O3.
Dieser Zusatz fördert die thermische und mechanische Widerstandsfähigkeit.
Besonders schon geringe Zusätze dieses Oxids führen zu einer Verminderung
der Korrosion der feuerfesten Auskleidung in den Schmelzaggregaten, wo
durch störende Verunreinigungen aus diesen Auskleidungsmaterialien, z. B.
Fe2O3, verringert werden können.
Der erfindungsgemäße Bereich der Kristallglaszusammensetzung wurde derart
gewählt, daß sich bei den Forderungen an das Glas insgesamt ein Optimum
der Eigenschaften ergibt.
Als besonders bevorzugte Zusammensetzungen haben sich bei Versuchen Gemen
ge aus 66-69 Gew.-% SiO2, 0.45-1.0 Gew.-% Al2O3, 7.6-10.6 Gew.-%
Na2O, 10.0-12.5 Gew.-% K2O, 8-11 Gew.-% CaO, 0.8-1.6 Gew.-% TiO2
und 1.2-2.5 Gew.-% ZrO2 und aus 66-69 Gew.-% SiO2; 0.45-1.0 Gew.-%
Al2O3; 7.6-11 Gew.-% Na2O; 10-12.5 Gew.-% K2O, 4-7 Gew.-% CaO;
1.5-2.5 Gew.-% TiO und 1.2-2.5 Gew.-% ZrO2 erwiesen.
Dabei ist zu beachten, daß der Gehalt an TiO2, ZrO2 oder Ta2O5 alleine
oder in der Summe maximal 4 Gew.-% betragen sollte, da sich sonst die Ver
arbeitungs- und Gebrauchseigenschaften der Gläser verschlechtern.
Alle Glaszusammensetzungen enthalten Läuterhilfsmittel, z. B. Sb2O3, bis zu
einem Gehalt von 1 Gew.-% und sie können übliche Mengen bis zu 100 ppm an
Entfärbungsmitteln, wie z. B. CoO, NiO, Nd2O3 enthalten, in Abhängigkeit
der Reinheit der Ausgangsrohstoffe.
Um die Erfindung weiter zu verdeutlichen, sind beispielhaft in den Tabel
len I, II und III die Glaszusammensetzungen und Eigenschaften von 11 daraus
erschmolzenen Gläsern nach der Erfindung zusammengestellt.
Die Schmelzbeispiele wurden ohne Entfärbungsmittel geschmolzen. Es wurden
darüberhinaus Rohstoffe eingesetzt, die eine BaO- und/oder PbO-Verunreini
gung von max. 50 ppm im erschmolzenen Glas verursachen. Der Gehalt an
Fe2O3 liegt in den Gläsern unter 150 ppm. Andere färbende Übergangsmetalle
konnten in den Gläsern nicht nachgewiesen werden.
Neben dem Brechwert ist der Lichttransmissionsgrad ("Lichttransmission")
nach DIN 67507 und die Normalfarbwertanteile x und y nach DIN 5033 bei
einer Glasschichtdicke von 11 mm angegeben. Die Angabe des Lichttrans
missionsgrades erfolgt in den Beispieltabellen in Teilen von 100 (%) für
die Normlichtart C und den 2° Beobachter. Die Messungen wurden mit einem
Spektralphotometer der Fa. Perkin-Elmer vom Typ Lambda 9 ausgeführt, das
zur Verminderung von Meßfehlern durch Probeninhomogenitäten zusätzlich mit
einer integrierenden Kugel ("Ulbricht-Kugel") ausgerüstet ist. Die angege
benen Meßwerte besitzen einen Meßfehler von ± 0.5%.
Die Solarisationsbeständigkeit wird mittels eines Schnellbelichtungsgerä
tes "SUNTEST CPS" der Fa. Heraeus geprüft. Dabei wird die Probe von einer
Xe-Lampe mit einer Leistungsaufnahme von 1.8 kW und einer maximalen Be
strahlungsstärke (λ < 800 nm; Filtersystem: "max UV") von 765 W/m2 für ei
nen Zeitraum von 121 h bestrahlt. Der Abstand zwischen Lampe und Probe
beträgt dabei 19 cm. Zwischen Lampe und Probe ist an der im Gerät vorgese
henen Stelle eine Quarzglasschale mit IR reflektierender Schicht einge
baut, wodurch eine unerwünschte Aufheizung der Probe verhindert wird.
Während der Bestrahlungsdauer wird eine Temperatur von 40°C an der Probe
nicht überschritten. Die Bestrahlung wird an Proben von 5 mm Glasschicht
dicke durchgeführt, und der spektrale Transmissionsgrad ("Transmission")
bei einer Wellenlänge von 380 nm vor und nach der Bestrahlung gemessen.
Der Unterschied in der Transmission vor und nach der Bestrahlung ist in
Teilen von 100 (%) in der Zeile "Suntest" angegeben. Die Messungen wurden
mit dem o.g. Spektralphotometer durchgeführt. Die angegebenen Meßwerte be
sitzen einen Meßfehler von ± 0.5%. Weiterhin sind die Dichte der Gläser
sowie die Klassen der hydrolytischen Beständigkeit nach DIN 12111 aufge
führt.
In Beispiel 3 wurden Oxide teilweise durch Fluoride ersetzt. F2-O stellt
bei diesem Beispiel den Anteil von Sauerstoffatomen dar, die durch Fluor
ersetzt wurden. Durch die Angabe von F2-O ist es möglich, eine Normierung
der Beispiele auf 100 % durchzuführen, wenn Fluor eingesetzt wird.
Der Umrechnungsfaktor zur Umrechnung des Gewichtsanteils F in den Wert
F2-O errechnet sich dabei nach folgender Formel:
Claims (9)
1. Blei- und bariumfreies Kristallglas zur Herstellung von hochwertigen
Gläsern und Haushaltsgegenständen mit einer Lichttransmission von we
nigstens 85%, einem Brechwert nd von größer als 1.52, einer Dichte
von mindestens 2.45 g/cm3, einem K2O + ZnO-Anteil von größer
10 Gew.-%, hoher hydrolytischer Beständigkeit und guter
Solarisationsbeständigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich aus (in Gew. -% auf Oxidbasis)
SiO₂
50-75
Na₂O 2-15
K₂O 5-15
CaO 3-12
B₂O₃ 0-10
Al₂O₃ 0- 5
Li₂O 0- 5
MgO 0- 5
SrO 0- 7
ZnO 0- 7
TiO₂ 0- 8
ZrO₂ 0- 5
Nb₂O₅ 0,1- 5
Ta₂O₅ 0- 5
F 0- 2
zusammensetzt, wobei die Summe von TiO2 + ZrO2 + Nb2O5 + Ta2O5
zwischen 0,3-12 Gew.-% beträgt und wobei die Summe der Alkalien größer
als 15 Gew.-% ist.
2. Blei- und bariumfreies Kristallglas nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an
K₂O
10-15
Na₂O 6-12
CaO 7-12
Gew-% beträgt.
3. Blei- und bariumfreies Kristallglas nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Al2O3-Gehalt von 0,4-3,0 Gew.-% aufweist.
4. Blei- und bariumfreies Kristallglas zur Herstellung von hochwertigen
Gläsern und Haushaltsgegenständen mit einer Lichttransmission von we
nigstens 85%, einem Brechwert nd von größer als 1.52, einer Dichte
von mindestens 2.45 g/cm3, einem K2O + ZnO-Anteil von größer
10 Gew.-%, hoher hydrolytischer Beständigkeit und guter
Solarisationsbeständigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich aus (in Gew.-% auf Oxidbasis)
SiO₂
50-75
Na₂O 6-12
K₂O 10-15
CaO 3-12
B₂O₃ 0-10
Al₂O₃ 0,4-3
Li₂O 0-5
MgO 0-5
SrO 0-7
ZnO 0-7
TiO₂ 0,3-8
ZrO₂ 0-5
Nb₂O₅ 0-5
Ta₂O₅ 0-5
F 0-2
zusammengesetzt, wobei die Summe von TiO2 + ZrO2 + Nb2O5 + Ta2O5
zwischen 0,3-12 Gew.-% beträgt.
5. Blei- und bariumfreies Kristallglas zur Herstellung von hochwertigen
Gläsern und Haushaltsgegenständen mit einer Lichttransmission von we
nigstens 85%, einem Brechwert nd von größer als 1.52, einer Dichte
von mindestens 2.45 g/cm3, einem K2O + ZnO-Anteil von größer
10 Gew.-%, hoher hydrolytischer Beständigkeit und guter
Solarisationsbeständigkeit,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich aus (in Gew.-% auf Oxidbasis)
SiO₂
50-75
Na₂O 6-12
K₂O 10-15
CaO 3-12
B₂O₃ 0-10
Al₂O₃ 0,4- 3
Li₂O 0- 5
MgO 0- 5
SrO 0- 7
ZnO 0- 7
TiO₂ 0- 8
ZrO₂ 0,3- 5
Nb₂O₅ 0- 5
Ta₂O₅ 0- 5
F 0- 2
zusammengesetzt, wobei die Summe von TiO2 + ZrO2 + Nb2O5 + Ta2O5
zwischen 0,4-12 Gew.-% beträgt.
6. Blei und bariumfreies Kristallglas nach den Ansprüchen 4 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an
CaO
7-12
Gew.-% beträgt.
7. Blei- und bariumfreies Kristallglas nach wenigstens einem der Ansprü
che 4 bis 6,
gekennzeichnet durch
die Zusammensetzung
SiO₂
66-69
Al₂O₃ 0,45-1,0
Na₂O 7,6-10,6
K₂O 10,0-12,5
CaO 8-11
TiO₂ 0,8-1,6
ZrO₂ 1,2-2,5
8. Blei- und bariumfreies Kristallglas nach wenigstens einem der Ansprü
che 4 bis 6,
gekennzeichnet durch
die Zusammensetzung
SiO₂
66-69
Al₂O₃ 0,45-1,0
Na₂O 7,6-11
K₂O 10,0-12,5
CaO 4-7
TiO₂ 1,5-2,5
ZrO₂ 1,2-2,5
9. Blei- und bariumfreies Kristallglas nach wenigstens einem der Ansprü
che 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an TiO2, ZrO2 oder Ta2O5 alleine
oder in der Summe maximal 4 Gew.-% beträgt.
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DE59304071T DE59304071D1 (de) | 1992-04-10 | 1993-02-27 | Blei- und bariumfreies Kristallglas mit hoher Lichttransmission |
EP93103161A EP0564802B1 (de) | 1992-04-10 | 1993-02-27 | Blei- und bariumfreies Kristallglas mit hoher Lichttransmission |
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