DE4302347C1 - Carbonatschmelzen-Brennstoffzelle und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Carbonatschmelzen-Brennstoffzelle und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Carbonatschmelzen-
Brennstoffzelle mit einer Schichtanordnung aus einer mit
einer Alkalicarbonat-Schmelze getränkten Matrixschicht, die
an einer Seite mit einer Anodenschicht und auf der anderen
Seite mit einer Kathodenschicht aus porösem lithiierten
Nickeloxid versehen ist. Sie hat auch ein Verfahren zur
Herstellung dieser Brennstoffzelle zum Gegenstand.
Eine derartige Brennstoffzelle ist z. B. aus DE 40 30 904 A1 bekannt.
Die Anodenschicht besteht im
allgemeinen aus einer porösen Nickelschicht. Die
Alkalicarbonat-Schmelze, mit der die Matrixschicht getränkt
ist, stellt den Elektrolyten der Brennstoffzelle dar und
ist im allgemeinen ein Gemisch aus Lithiumcarbonat und
Kaliumcarbonat. Normalerweise werden mehrere derartige
Schichtanordnungen aus je drei Schichten stapelförmig in
einen heizbaren Zellenhalter eingesetzt, so daß zwischen
zwei Schichtanordnungen sich jeweils ein Anodenraum und ein
Kathodenraum befindet. Dem Anodenraum wird ein Brenngas,
beispielsweise Wasserstoff und/oder ein Kohlenwasserstoff
und dem Kathodenraum ein Gemisch aus Wasserstoff und
Kohlendioxid zugeführt. Außen an der Anode und an der
Kathode liegt je eine metallische Stromübertragungsplatte
an, an der die elektrischen Potentiale abgegriffen werden
können und mit der der Strom der Zelle gesammelt und
weitergeleitet wird. An der Anode wird das Brenngas
oxidiert, wobei Carbonationen von der Kathode zur Anode
durch den Elektrolyten und die Elektronen über den äußeren
Stromkreis von der Anode zur Kathode wandern. Dort reagiert
der Sauerstoff mit dem im Kathodengas enthaltenen
Kohlendioxid und den über den äußeren Stromkreis
ankommenden Elektronen und bildet Carbonationen, die
anodisch über Freisetzung von Kohlendioxid wieder zersetzt
werden.
Durch die Lithiierung, d. h. die Dotierung des Nickeloxids
mit Lithiumoxid, wird die Kathode elektrisch-leitfähig
gemacht. Die Dotierung mit Lithiumoxid kann durch das
Lithiumcarbonat des geschmolzenen Elektrolyten erfolgen.
Durch den geschmolzenen Alkalicarbonat-Elektrolyten löst
sich die Nickeloxidkathode mit der Zeit auf. Auch läßt die
Leitfähigkeit der bekannten Nickeloxidkathode zu wünschen
übrig.
Um die Leitfähigkeit zu verbessern, ist es aus der
DE 40 30 944 A1 bekannt, eine Kathode zu verwenden, die im
wesentlichen aus Lithiumferrit besteht. Die bekannte
Kathode kann außerdem lithiiertes Nickeloxid sowie weitere
Zusätze, wie Nickelate, beispielsweise Lanthannickelat,
oder Lanthanoxid enthalten, wodurch die Leitfähigkeit der
porösen Lithiumferrit-Matrix weiter verbessert wird.
Zur Herstellung der bekannten Lithiumferrit-Kathode wird
aus Carbonyleisen, gegebenenfalls Carbonylnickel, sowie
einem dieser Zusätze und einem flüssigen Bindemittel eine
Suspension hergestellt, die zu einer Folie verarbeitet
wird, welche in einer reduzierenden Atmosphäre bei 550 bis
650°C zu der porösen Matrix gesintert wird.
Durch den Austausch des Nickeloxids durch Lithiumferrit
wird zwar eine gewisse Erhöhung der Leitfähigkeit gegenüber
der bekannten lithiierten Nickeloxid-Kathode erreicht,
gleichwohl besteht aber der Wunsch, die Leitfähigkeit noch
weiter zu verbessern. Darüber hinaus löst sich die bekannte
Lithiumferritkathode ebenfalls relativ schnell in dem
geschmolzenen Alkalicarbonat-Elektrolyten auf.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kathodenschicht hoher
Lebensdauer für eine Carbonat-Schmelzen-Brennstoffzelle zu
schaffen, die ein wesentlich größere Leitfähigkeit als die
bekannten Kathodenschichten aufweist.
Dies wird erfindungsgemäß mit der im Anspruch 1
gekennzeichneten Carbonat-Schmelzen-Brennstoffzelle
erreicht.
In dem Anspruch 2 ist ein bevorzugtes
Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle gekennzeichnet, welches durch die Maßnahmen
der Ansprüche 3 und 4 in vorteilhafter Weise weiter
ausgestaltet wird.
Die Kathode der erfindungsgemäßen Carbonatschmelzen-
Brennstoffzelle weist eine höhere innere Oberfläche als die
bekannten Kathoden auf. Damit wird eine größere Stromdichte
erreicht.
Darüber hinaus besitzt die Kathode der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle einen wesentlich höheren Lithiumgehalt als
die bekannten Kathoden. Die intrinsische Leitfähigkeit der
Kathode der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle ist damit
gegenüber den bekannten Kathoden deutlich erhöht. Das
heißt, während der Lithiumgehalt der bekannten Kathoden aus
lithiiertem Nickeloxid bei 1 bis 1,5 Atom-% liegt, weist die
Kathode der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle einen
deutlich erhöhten Lithiumgehalt von 2 Atom-% und mehr, im
allgemeinen zwischen 2 und 2,5 Atom-% auf. Dementsprechend
beträgt die elektrische Leitfähigkeit der Kathode der
erfindungsgemäßen Brennstoffzelle etwa 10-2 Ω-1 cm-1, ist
also um eine Größenordnung höher als die der bekannten
lithiierten Nickeloxidkathoden, die bei 10-3 Ω-1 cm-1
liegt.
Die Kathode der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle weist
ferner eine flachere Stromspannungskurve und damit einen
geringeren flächenspezifischen Widerstand als die bekannte
Kathode aus lithiiertem Nickeloxid auf. Der
flächenspezifische Widerstand der Kathode der
erfindungsgemäßen Brennstoffzelle beträgt unter
Betriebsbedingungen ungefähr 0,8 Ω cm2 und ist damit
praktisch halb so groß wie der der bekannten lithiierten
Nickeloxid-Kathode.
Die Kathode der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle besitzt
damit eine deutlich erhöhte elektrochemische
Leistungsfähigkeit, die sich unter normalen
Prozeßbedingungen durch eine Senkung des Zellwiderstandes
auf 1,5 Ω cm2 oder weniger, insbesondere 1,3 Ω cm2 oder
weniger zu erkennen gibt, während der Zellwiderstand der
Brennstoffzelle mit lithiierter Nickeloxid-Kathode im
allgemeinen bei 1,8 Ω cm2 liegt.
Daß die Kathode der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle eine
derart hohe Leitfähigkeit besitzt, ist völlig überraschend.
Nach der DE 40 30 944 A1 ist vielmehr eine deutliche
Herabsetzung der Leitfähigkeit zu erwarten, wenn das dort
für die Leitfähigkeit in erster Linie maßgebliche
Lithiumferrit durch Nickeloxid ersetzt wird. Statt dessen
nimmt bei der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle die
Leitfähigkeit gegenüber der Lithiumferrit-Kathode nicht nur
nicht ab, sondern sogar um etwa den Faktor 3 zu.
Vor allem aber weist die Kathode der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle eine wesentlich geringere Löslichkeit
gegenüber der lithiierten Nickeloxidkathode der bekannten
Carbonatschmelzen-Brennstoffzellen im
Alkalicarbonatschmelzelektrolyten auf, und zwar wird die
Löslichkeit um wenigstens den Faktor 3 vermindert und damit
die Lebensdauer der Kathode der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle etwa um den gleichen Faktor erhöht.
Die Temperatur des Elektrolyten liegt beim Betrieb der
Brennstoffzelle üblicherweise bei etwa 650°C. Zwar wäre
eine höhere Temperatur des Elektrolyten wünschenswert, da
sie durch thermische Aktivierung zu einer weiteren
Herabsetzung des Zellwiderstandes führen würde, einer
höheren Temperatur stand jedoch bisher die hohe
Nickeloxidlöslichkeit entgegen. Wenn jedoch die
erfindungsgemäße Brennstoffzelle bei einer gegenüber der
üblichen Betriebstemperatur beispielsweise um 100°C auf
750°C erhöhten Temperatur angewendet wird, so ist damit zu
rechnen, daß entsprechend der Gesamtabsenkung der
Nickeloxidlöslichkeit der Kathode der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle um einen Faktor von wenigstens 6 auch die
Lebensdauer der Kathode um diesen Faktor erhöht werden
kann.
Die Kathodenschicht der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle enthält ein
Gruppen-III-Metall, nämlich
Indiumoxid, Yttriumoxid,
Lanthanoxid oder ein Seltenerdmetalloxid, wie
Neodymoxid, Gadoliniumoxid, Europiumoxid oder Erbiumoxid.
Bei der Herstellung der Kathode der
erfindungsgemäßen Brennstoffzelle können diese Oxide auch als
Mischoxide zugegeben werden, beispielsweise Lanthanoxid in
Form von Lanthannickelat.
Der Anteil der Oxide dieser Gruppen-III-Metalle beträgt,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Kathode, im allgemeinen
zwischen 2 und 20%, vorzugsweise zwischen 4 und 10%. Das
Oxid des Gruppen-III-Metalls muß in feingepulverter Form
eingesetzt werden.
Die Verbesserung der Kathodeneigenschaften der
erfindungsgemäßen Brennstoffzelle ist dann besonders groß,
wenn die Kathode in situ gesintert und oxidiert wird. Dabei
wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zunächst eine
Suspension aus feingepulvertem Nickel, vorzugsweise
Carbonylnickel mit einer mittleren Teilchengröße von 0,5
bis 5 µm, und dem feingepulverten Oxid des Gruppe-III-
Metalls mit einer mittleren Teilchengröße von 1 bis 10,
insbesondere etwa 5 µm und einem flüssigen Bindemittel
hergestellt. Das flüssige Bindemittel ist beispielsweise
eine wäßrige Polyvinylalkohollösung, die Alkohole, wie
Glyzerin, als Weichmacher enthalten kann. Diese Suspension
oder pastöse Masse wird von Blasen befreit und anschließend
zu einer Folie verarbeitet, beispielsweise mit einem
Folienziehgerät, einem Druckverfahren, durch Kalandrieren
oder Gießen. Diese Folien läßt man an der Luft trocknen,
wobei ihre Schichtdicke im trockenen Zustand vorzugsweise
0,2 bis 2 mm, insbesondere etwa 1 mm beträgt.
Die Folie wird dann mit der Matrixschicht und der
Anodenschicht zu einer dreischichtigen Schichtanordnung
vereinigt. Anschließend werden mehrere dieser
Schichtanordnungen in einen üblichen, heizbaren
Zellenhalter eingesetzt, mit dem sie auf 150 bis 450°,
vorzugsweise etwa 200°C aufgeheizt und bei dieser
Temperatur im allgemeinen 1/2 bis 5 h in einer
reduzierenden Atmosphäre, beispielsweise Synthesegas (95%
CO2 und 5% H2) gehalten werden, um das organische
Bindemittel auszutreiben.
Das Sintern und Oxidieren der Folienschicht der
Schichtanordnung zur Kathodenschicht erfolgt dann unter den
Betriebsbedingungen der Brennstoffzelle. Das heißt, die
Platten werden auf 550°C bis 750°C, vorzugsweise etwa
650°C, aufgeheizt. Dabei wird die aus der Folie gebildete
Schicht der Schichtanordnung durch den Alkalicarbonat-
Elektrolyten, der bei dieser Temperatur als Schmelze
vorliegt, getränkt.
Die Alkalicarbonat-Schmelze kann in verschiedener Weise in
die durch die Folie gebildete Schicht der Schichtanordnung
eingebracht werden. Beispielsweise kann der Elektrolyt in
Form einer Zwischenschicht in diese Schichtanordnung
eingebracht werden. Auch kann die Matrixschicht und/oder
die Anodenschicht bereits vorher mit dem Elektrolyten
getränkt worden sein. Ferner ist es möglich, den
geschmolzenen Elektrolyten vom Rand der Schichtanordnung
her einsickern zu lassen. Es gibt also die verschiedensten
Möglichkeiten, um die Alkalicarbonat-Schmelze in die Poren
der Folienschicht aufsteigen zu lassen.
Während die aus der Folie gebildete Schicht mit dem
geschmolzenen Alkalicarbonat in Berührung steht, also von
dieser Schmelze durchtränkt wird, wird dem Kathodenraum der
Brennstoffzelle das Kathodengas, also z. B. ein Gemisch aus
Luft und 10 bis 30 Vol.-%, insbesondere etwa 20 Vol.-%
Kohlendioxid zugeführt, und dem Anodenraum das übliche
Brenngas. Nach etwa 3 bis 10 h ist die in situ-Sinterung
und Oxidation der Folienschicht zur lithiierten, ein
Gruppe-III-Metall enthaltenden porösen Nickeloxidkathode,
d. h. die Herstellung der Schichtanordnung
Kathode/Matrix/Anode abgeschlossen.
Die Kathode der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle weist
eine wesentlich herabgesetzte Korrosionsrate auf. Dies wird
durch die Löslichkeit des Nickeloxids in einer
Lithiumcarbonat/Kaliumcarbonat-Schmelze in Abhängigkeit des
Lanthanoxid-Gehalts der Schmelze verdeutlicht, die in Fig. 1
dargestellt ist.
Danach beträgt die Löslichkeit des Nickeloxids in der
Schmelze etwa 30 ppm. Wenn die Schmelze eine geringe Menge
Lanthanoxid enthält, nimmt die Löslichkeit des Nickeloxids
ab, bis sie bei einem Lanthanoxid-Gehalt von 1 Gew.-% das
Minimum von etwa 10 ppm erreicht, also um den Faktor 3
herabgesetzt wird. Wenn durch einen entsprechenden
Lanthanoxidanteil in der Nickeloxidkathode sich der Gehalt
des Lanthanoxids in der Schmelze auf einen Wert von ca. 1%
einstellt, ist damit eine Verlängerung der Lebensdauer der
Nickeloxidkathodenschicht um etwa das Dreifache zu
erwarten.
Die verminderte Löslichkeit des Nickeloxids äußert sich
neben der Erhöhung der Lebensdauer der Kathode auch
dadurch, daß bei der Oxidation und Sinterung eine
Mikromorphologie der Nickeloxidmatrix entsteht, die
überraschenderweise die innere Oberfläche der Elektrode
wesentlich vergrößert, und zwar im allgemeinen mehr als
verdreifacht.
Das nachstehende Beispiel dient der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
Aus 100 g handelsüblichem Carbonylnickel, 12 g
Polyvinylalkohol (Mowiol®), 80 g Wasser und 35 g Glyzerin
wird unter Zugabe von 8 g Lanthanoxid (entsprechend 8%,
bezogen auf das Gewicht des Carbonylnickels) eine
blasenfreie Suspension hergestellt, aus der mit einem
Folienziehgerät eine Folie gezogen wird, die nach dem
Trocknen etwa 1 mm stark ist. In ähnlicher Weise werden mit
LiAlO2 als Grundmaterial Matrixfolien hergestellt. Aus
dieser Folie, einer vorgesinterten porösen Nickelanoden-
Schicht sowie der Matrixfolie werden kleine Scheiben mit
einem Durchmesser von 2,3 cm gestanzt und die Scheiben in
der Reihenfolge: Anodenschicht, Matrixschicht und
Folienschicht übereinandergeschichtet, um dreischichtige
Scheiben zu bilden, die in einen üblichen, heizbaren
Zellenhalter eingesetzt werden, der mit einer
Sauerstoffvergleichselektrode (Golddraht, der auf die
Matrix gedrückt wird und mit einer Mischung aus 20% CO2 und
80% Luft bespült wird) versehen ist.
Ein Temperaturprogramm, bei dem nach einem schnellen
Aufheizen auf 200°C ein einstündiges Halten dieser
Temperatur in reduktiver Atmosphäre, insbesondere unter
Zufuhr von Synthesegas (95% CO2 und 5% H2) erfolgt, stellt
sicher, daß das organische Bindemittel ausgetrieben wird.
Ein weiteres Aufheizen auf 450° und ein Tempern bei dieser
Temperatur über 3 bis 4 Stunden stellt sicher, daß das
metallische Nickel der Elektroden zu einem Nickelschwamm
versintert.
Danach wird der Lithiumcarbonat/Kaliumcarbonat-Elektrolyt,
der in Form einer Zwischenschicht eingebracht worden ist,
durch Erhitzen der Scheiben auf 600°C geschmolzen, worauf
unter Zutritt von Luft, der 20 Vol.-% Kohlendioxid
zugemischt sind, in den Kathodenraum der Brennstoffzellen
bei gleichzeitigem Zutritt des üblichen Brenngases in den
Anodenraum im Laufe von etwa 5 h das Carbonylnickel zu
Nickeloxid unter gleichzeitiger Sinterung dieser Schicht
zur Kathodenschicht der Schichtanordnung oxidiert wird.
Die Kathodenschicht der so hergestellten Schichtanordnung
wurde mit der Kathodenschicht einer herkömmlichen
Nickeloxidkathodenschicht verglichen.
In Fig. 2 ist die Stromspannungskurve der Brennstoffzelle
mit konventioneller Kathode und der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle mit der nach dem vorstehenden Beispiel
hergestellten Kathode dargestellt. Danach ist die
Stromspannungskurve der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle
deutlich flacher, d. h. der flächenspezifische Widerstand
ist bei der erfindungsgemäßen Brennstoffzelle wesentlich
geringer, und zwar um etwa 0,8 Ω cm2.
Ferner wurde von der konventionellen
Nickeloxidkathodenschicht und der nach dem vorstehenden
Beispiel hergestellten Kathodenschicht Porosogramme
aufgenommen. Das Ergebnis ist in Fig. 3 und 4 dargestellt.
Danach weist die konventionelle Kathodenschicht eine innere
Oberfläche von 0,6 m2/g und die der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle eine innere Oberfläche von 1,6 m2/g auf, d. h.
eine um etwa sechsmal höhere innere Oberfläche, wobei
der Porenvolumenanteil von Nano- und Mikroporen mit
Porenradien zwischen 0,01 und 0,3 µm um den Faktor 5
vergrößert ist.
In Fig. 5 ist das Niquist-Diagramm einer konventionellen
Nickeloxid-Kathodenschicht und der nach dem vorstehenden
Beispiel hergestellten Kathodenschicht dargestellt, wobei
die Ordinate das Imaginärteil und die Abszisse den Realteil
des komplexen flächenspezifischen Widerstands der
Elektroden wiedergibt. Daraus ergeben sich folgende Werte:
Ein Vergleich zeigt, daß die flächenspezifische Kapazität
und damit die elektrochemisch erfaßbare innere Oberfläche
der erfindungsgemäßen Kathode sich gegenüber der
herkömmlichen Kathode um den Faktor 5 erhöht hat.
In Fig. 6 ist die Zunahme des Lithiumgehaltes mit der Zeit
für eine konventionelle Nickeloxid-Kathodenschicht (o) und
die nach dem vorstehenden Beispiel hergestellte
Kathodenschicht (Δ) dargestellt. Es ist ersichtlich, daß
bei der Kathodenschicht der erfindungsgemäßen
Brennstoffzelle der Lithiumgehalt schneller zunimmt und
auch ein höherer Lithiumendgehalt erreicht wird.
Claims (4)
1. Carbonatschmelzen-Brennstoffzelle mit einer Schichtanordnung
aus einer mit einer Alkalicarbonatschmelze getränkten porö
sen Matrixschicht, die an einer Seite mit einer Anoden
schicht und auf der anderen Seite mit einer Kathodenschicht
aus porösem lithiiertem Nickeloxid versehen ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kathodenschicht zusätzlich ein Oxid
wenigstens eines Metalles aus der Gruppe Indium, Yttrium,
Lanthan oder ein Seltenerdmetall mit einem Gehalt von 2 bis 20%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Kathodenschicht, enthält
und der Lithiumgehalt des lithiierten Nickeloxids der
Kathodenschicht mindestens 2 Atom-% beträgt.
2. Verfahren zur Herstellung der Carbonat-Schmelzen-Brennstoff
zelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus einer
Suspension aus feingepulvertem Nickel, einem feingepulverten
Oxid des Metalls aus der Gruppe Indium, Yttrium, Lanthan oder ein
Seltenerdmetall und einem flüssigen Bindemittel eine Folie
gebildet wird, die mit der Matrixschicht und der Anoden
schicht zu einer Schichtanordnung vereinigt wird, welche auf
eine Temperatur von maximal 450°C erwärmt wird, wodurch das
Bindemittel ausgetrieben und ein Versintern des für die
Kathode eingesetzten Nickelpulvers zu Nickelschwamm bewirkt
wird, worauf die aus der Folie gebildete Schicht in Kontakt
mit dem geschmolzenen Alkalicarbonat in einer sauerstoffhal
tigen Atmosphäre zur Kathodenschicht oxidiert und gesintert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus der Folie gebildete Schicht in der Brennstoffzelle unter
den Betriebsbedingungen der Brennstoffzelle oxidiert und ge
sintert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Nickelpulver in Gegenwart von Synthesegas zu Nickelschwamm
versintert wird.
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---|---|---|---|
DE4302347A DE4302347C1 (de) | 1993-01-28 | 1993-01-28 | Carbonatschmelzen-Brennstoffzelle und Verfahren zu deren Herstellung |
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DE (1) | DE4302347C1 (de) |
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- 1993-01-28 DE DE4302347A patent/DE4302347C1/de not_active Expired - Fee Related
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