DE4301594A1 - Verfahren und Anlage zur Herstellung von Spanplatten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von Span-, Faser-, Kunststoff- und Sperrholzplatten
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Anlage zur
Durchführung dieses Verfahrens.
Aus mehreren Verfahren und Anlagen der betreffenden Art ist
es bekannt, den Kompressionswinkel im Einlaufspalt mit
Einstellvorrichtungen im Preßbär und/oder im Preßtisch zu
verändern, um ihn je nach Anforderung an die Gebrauchsfestigkeit
der herzustellenden Holzwerkstoffplatten und der Spanmatten
struktur (Preßgut) anzupassen.
Nach den DE-PS 23 43 427, DE-PS 31 33 792 und DE-PS 34 13 396
ist es bekannt, je nach Gebrauchsanforderung an der herzustellen
den Holzwerkstoffplatte den Einlaufspalt durch Änderung des Kom
pressionswinkels anzupassen. Die Änderung des Preßdruckprofils im
Einlaufsystem ist jedoch nur in engen Grenzen durch eine stetige
Verdichtung über eine relativ lange Einlaufstrecke möglich.
Die heutigen Gebrauchsanforderungen der Spanplatten (z. B. für
lackierfähige Oberflächen) verlangen andererseits Rohdichtprofile
mit einer Dichte von ca. 1100 kg/m3 um, Deckschichtbereich der
Plattenoberfläche. Dafür ist eine schnelle Verdichtung der Span
matte bzw. Preßgut im Einlaufspalt, das heißt ein steiler Druck
anstieg zu Beginn des Pressens gefordert. Nach beschriebenen
Ausführungsbeispielen in den DE-PS 19 38 280 und DE-OS 37 34 180,
können bei Faserplatten, insbesonders bei dünnen Platten von 2,5
mm bis 5 mm Stärke, eine extrem schnelle Deckschichtverdichtung
durch vorgewölbte konvexe Verdichtungsstrecken im Einlaufbereich
durch Einsteuerung der schwenkbaren Stützkonstruktion verwirk
licht werden.
Die Weiterentwicklung der kontinuierlichen Pressentechnik mit
rollender Abstützung erlaubt heute die Konstruktion sehr langer
Preßstrecken mit demzufolge hohen Stahlbandgeschwindigkeiten und
niedrigen spezifischen Preßfaktoren. Die nach DE-PS 19 38 280,
DE-OS 37 34 180 und EP-OS 0 144 163 praktizierte schnelle
Verdichtung der Deckschichten in einem vorgewölbten Einlaufspalt,
führen jedoch bei höheren Einlaufgeschwindigkeiten durch die
progressive Verdichtung im konvexen Einlaufspalt zu Ausbläsern an
der Deckschicht entlang der Einlaufbreite mit Beginn der Span
mattenberührung zwischen dem oberen und dem unteren Stahlband.
Das heißt, mit Beginn der Spanmatten-Kompression muß die in der
extrem vorverdichteten Spanmatte (Preßgut) akkumulierte Luft
schlagartig entweichen. Je nach Faser- bzw. Deckschichtstruktur,
z. B. bei Spanplatten mit relativ hohem Staubanteil, verändert
sich die Luftdurchlässigkeit der vorverdichteten Deckschicht.
Bei schlechter Luftdurchlässigkeit führt bei hohen Einlaufge
schwindigkeiten das explosionsartige Entweichen der in der Matte
befindlichen Luft zu Staub- oder Faserwirbeln, welches zu stören
der Schlierenbildung an der fertig gepreßten Platte am Auslauf
der kontinuierlich arbeitenden Presse führt. Zum Teil werden
durch Luftblasen ganze Deckschichtflächenbereiche von z. B.
100 cm2 und größer explosionsartig von der Mittelschicht gelöst,
wodurch nicht nur die Oberfläche optisch gestört wird, sondern
die optimale Gebrauchsanforderungen an die fertig gepreßte
Platte, z. B. die Laminierfähigkeit oder die Biegefestigkeit,
nicht erreicht werden.
Solche Vorverdichtungsstrecken mit starrem Übergang gemäß
DE-OS 37 34 180 und EP-OS 0 144 163 in einem geraden Vorverdich
tungsbereich ermöglichen jedoch nur eine Anpassung der vertikalen
Verdichtungsgeschwindigkeit an eine unterschiedliche Permeabili
tät der Deckschichten durch Veränderung der Einlauf- bzw.
Produktionsgeschwindigkeiten. Ein unterschiedliches Entlüftungs
verhalten der Deckschicht, ohne Veränderung der Produktionsge
schwindigkeit, kann nicht ausgeglichen werden, z. B. bei höherem
Staubanteil oder Faserstruktur schlechter Permeabilität in den
Deckschichten muß die Produktionsgeschwindigkeit herabgesenkt
werden, welches wirtschaftlich eine wesentliche Einschränkung
zur Folge hat.
Als wesentlicher Nachteil ist weiter anzuführen, daß bei gleichem
Kompressionsverhältnis horizontal zu vertikal im Spanmatten
berührungspunkt der Einlaufbogenwinkel gegenüber dem Secanten
winkel stets doppelt so groß ist, d. h. im Vergleich zu einer
linearen Mattenverdichtung entlang einer Secante ist durch die
progressive Verdichtung entlang des Bogens die Ausströmgeschwin
digkeit der Luft an dem Bogen doppelt so hoch, was den Ausbläser-
Effekt verstärkt. Der negative Ausbläser-Effekt, wie dieses
gemäß der progressiven Mattenverdichtung im vorgewölbten vorderen
Einlaufteil mit Übergang zum geraden veränderbaren Einlaufspalt
gemäß oben genannten Stand der Technik offenbart wird, konnte
durch das Zweigelenksystem gemäß DE-OS 39 18 757 minimiert
werden. Nicht gelöst war jedoch die schnelle Deckschicht-
Komprimierung für dünne Faserplatten, weil die anfängliche
Preßstrecke vor dem ersten Gelenk wesentlich länger ist als
die folgende Verdichtungsstrecke. Ein weiterer Nachteil der
extrem langen Vorverdichtungsstrecke ist, daß es hier beim
fertigen Preßgut zu größeren Voraushärtungen und somit zu
größerem kostenintensiverem Abschliff sowie geringeren
Rohdichteprofilen (Festigkeit) in der Deckschicht führt.
Die bisher bekannten variabel einstellbaren Einlaufsysteme weisen
neben den bisher beschriebenen Mängeln noch weitere gravierende
vorrichtungsbedingte Nachteile auf
- a) Nach dem Span-/Fasermattenkontakt mit den Umlenktrommeln kommt es zu einem extremen Verfall der Preßkraft und somit verfahrenstechnisch zu einer unzulässigen Voraushärtung und Versprödung mit Oberflächenrißbildung an der oberen Deckschicht.
- b) Das gleiche trifft für die Vorrichtung nach DE-PS 38 16 511 zu. Nach der Stahlbandumlenkung auf der gekrümmten Strecke des Walzenstuhles werden die Stahlbänder bis zur Rollstangeneinführung quasi drucklos über Gleitflächen abgestützt.
- c) Bei der Ausführung nach DE-OS 37 34 180 wird ausdrücklich auf ein vom Hauptpressenteil separates Einlaufteil verwiesen. Diese systembedingte Vorrichtung ist nur über die Stahlbänder mit der Hauptpresse verbunden. Zwangsläufig muß es an diesem Übergang zum starken Einbruch des Preßkraftprofiles kommen, ohne kontrollierbaren Einfluß auf den weiteren Preßverlauf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße
Verfahren so zu verbessern und eine entsprechende Anlage so
auszugestalten, daß einerseits für eine Faserplattenproduktion
bei vornehmlich dünnen Stärken von z. B. 5 mm und kleiner
anfänglich einen schnellen, mit Rücksicht auf einen negativen
Ausbläser-Effekt variabel einstellbaren Druckaufbau zu erzeugen,
anschließend für die Mittelschichtkomprimierung eine langsamere
Verdichtung variabel einzustellen und andererseits für dickere
Span- bzw. Faserplatten, z. B. 16 mm und größer, anfänglich
einen langsamen Druckaufbau zur langsameren Verdrängung der
größeren Luftmenge je nach Permeabilität jedoch variabel
einstellbar zu erzeugen, kurz anschließend wiederum variabel
einstellbar zur Erhöhung der Plattenfestigkeit die Verdichtungs
geschwindigkeit zu beschleunigen und daß damit weiter insgesamt
die Qualität von Holzspan-, Faser-, Kunststoff- und sonstigen
Platten erhöht wird.
Diese Aufgabe wird durch das in Anspruch 1 angegebene Verfahren
und in Verbindung mit der im Anspruch 5 angegebenen Anlage
gelöst. Mit dem angegebenen Verfahren sind alle notwendigen
Verfahrensschritte für dünne bis dicke Span-/Fasermatten in
optimalster Weise zu verwirklichen.
Die Erfindung erbringt gegenüber dem Stand der Technik folgende
Vorteile
- - Die nach der Rollstangeneinführung zur Wirkung kommenden geraden Preßstufen II, III und IV sind flexibel gelenkig, jedoch form- und kraftschlüssig miteinander verbunden, so daß nach der jeweiligen Verfahrensanforderung jede optimale Preßkraftprofilkurve an den Preßstufenübergängen von den Preßstufen II zu III und III zu IV eingestellt werden kann.
- - Durch die positiven oder negativen Winkeleinstellungen der Preßstufen II, III und IV zueinander, können aufgrund der hochflexiblen Übergänge, d. h. der konvexen oder konkaven formschlüssigen Stützwirkung, Kraft- bzw. Verdichtungsprofile im Einlauf verfahrenstechnisch variabel eingestellt werden, was bisher nach dem beschriebenen Stand der Technik nicht möglich war,
- - Aufgrund dessen können weiter folgende Verfahrensvariationen
optimal eingestellt werden:
- - Einstellung für Plattendicken, z. B. 10 mm und größer mit schlechter Luftdurchlässigkeit der Deckschicht mit eingesteuerter Flachwinkelentlüftung in der Vorverdichtungsstufe II,
- - Einstellung für Plattendicken 16 mm und größer mit guter Luftdurchlässigkeit der Deckschicht,
- - Einstellung für Plattendicken 5 mm und kleiner mit relativ geringer Luftmengenakkumulation, so daß schnelle Deckschicht verdichtung mit steiler Preßwinkeleinstellung (Beta-Bereich) in der Vorverdichtungsstrecke genutzt werden kann und
- - Einstellung für Spanplatten mit hoher Rohdichte-Profilan forderung, z. B. ca. 1100 kg/m3, ca. 0,2 mm unterhalb der Deckschicht mit relativ guter Luftdurchlässigkeit der Deck schicht, so daß eine Konzentration der spezifischen Preßkraft durch eine Einschwenkung der Nachverdichtungsstufe III mit einer Minusstellung des Preßwinkels Alpha zur Wirkung kommen kann.
Je nach Gebrauchsanforderung der herzustellenden Platten und
der Struktur der Span-/Fasermatten sowie dem Verarbeitungs
verhalten im Einlaufbereich, können gemäß dem vorgenannten
Vorteilen die optimalsten Winkellagen für die Vorverdichtungs
stufe II und die Nachverdichtungsstufe III zur Vertikalposition
(Preßspalt) des Hauptpreßbereichs IV entsprechend dem Meßwert
(y1 = Spanmattenstärke) vor dem Einlaufspalt mittels eines
Rechnersystems servohydraulisch über Stellglieder eingeregelt
werden.
Von Vorteil ist weiter, daß mit der erfindungsgemäßen Anpassung
des Einlaufwinkels Beta in der kurzen Vorverdichtungsstufe II
ein unterschiedliches Entlüftungsverhalten der Deckschicht ohne
Veränderung der Produktionsgeschwindigkeit ausgeglichen werden
kann, wobei der Mattenkontakt am oberen Stahlband beliebig ab
oberem Berührungspunkt oder dahinter in Transportrichtung zur
nächsten Gelenklinie erfolgen kann.
Das günstige Längen-Verhältnis der Vorverdichtungsstufe II zur
Nachverdichtungsstufe III von ca. 1 : 2 bis 1 : 4 führt auch
zu einer entsprechenden Einlaufspalt-Durchgangszeit, die in
vorteilhafter Weise eine nachteilige Voraushärtung und damit
einen höheren Abschliff in der Deckschicht vermeidet. Dies ergibt
zwangsläufig auch eine höhere Deckschichtfestigkeit der fertigen
Platte.
Als Vorteil ist auch anzusehen, daß die Vorverdichtungsstufe II
nicht zusätzlich beheizt wird. Aufgrund der akkumulierten Luft
und damit erweiterten Zwischenräumen in der Span-/Fasermatte
besteht nämlich zwischen den Spänen, Fasern und Partikeln eine
schlechte Wärmeleitung. Dies würde bei starker Wärmeeinwirkung
zu einer verstärkten Voraushärtung in der Deckschicht führen.
Erfindungsgemäß wird deshalb erst in der Nachverdichtungs
stufe III der bereits vorverdichteten und luftverminderten
Span-/Fasermatte konzentriert, Wärme zugeführt.
Für eine betriebssichere Übergabe des Preßgutes bzw. der Span-/
Fasermatte auf das untere Stahlband, ist die untere Preßgutab
lagelinie F um den Sicherheitsabstand X gegenüber der oberen
Preßgutkontaktlinie C vorgezogen. Dieser asymmetrische Span-/
Fasermatteneinlauf ergibt in überraschender Weise, im Gegensatz
zu einem gleichzeitigen symmetrischen Span-/Fasermattenkontakt
am oberen und unteren Stahlband, einen größeren diagonalen Ent
lüftungsquerschnitt y2 im Verhältnis zum Preßgutquerschnitt y1.
Mit dünner werdenden Platten vergrößert sich dieser Diagonal
schnitt, d. h. mit den verfahrenstechnisch höher einstellbaren
Produktionsgeschwindigkeiten bei dünnerem Preßgut wird mit der
größeren Luftströmungsgeschwindigkeit selbsttätig auch der
Luftentsorgungsquerschnitt vergrößert.
Mit der im Anspruch 5 beschriebenen Anlage kann das Verfahren
gemäß der Erfindung, insbesondere eine variable Einstellung
des Einlaufspaltes, in vorteilhafter Weise verwirklicht werden.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Anlage sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung in mehreren
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
In schematischer Darstellung zeigen:
Fig. 1 in Seitenansicht die Anlage gemäß der Erfindung,
Fig. 2 bis 5 je eine Darstellung des Einlaufspaltes einer
kontinuierlich arbeitenden Presse für verschiedene
Spanmattenstärken und Verfahrensvariationen
nach Fig. 1,
Fig. 6 in größerem Maßstab den Stützbalken für den Roll
stangen-Ausrichtbereich I und die Vorverdichtungs
stufe II,
Fig. 7 eine graphische Darstellung des Preßkraftprofils
im Einlaufspalt nach Fig. 2,
Fig. 8 eine graphische Darstellung des Preßkraftprofils
in Einlaufspalt nach Fig. 3,
Fig. 9 eine graphische Darstellung des Preßkraftprofils
in Einlaufspalt nach Fig. 4 und
Fig. 10 eine graphische Darstellung des Preßkraftprofils
im Einlaufspalt nach Fig. 5.
Die in den Fig. 1 bis 5 dargestellte Anlage besteht aus der
kontinuierlich arbeitenden Presse 1, der Beschickvorrichtung 5
mit Übergabenase 6 für das Preßgut bzw. die Span-/Fasermatte 2
und dem die Anlage steuernden Rechner 13 mit Servohydraulik
system 17. Die Presse 1 ist im wesentlichen nur mit ihrem Vorder
teil, das heißt dem Eingang für das Preßgut, der Beschickvorrich
tung 5, dem Einlaufspalt 11 und dem Einlaufbereich mit
Rollstangen-Ausrichtbereich I, der Vorverdichtungsstufe II,
der Nachverdichtungsstufe III und dem Anfang des Hauptpreß
bereichs IV dargestellt. Sie besteht in ihren Hauptteilen aus
dem Preßtisch 9, dem beweglichen Preßbär 10 und diese verbinden
den Zugsäulen 19. Zur Einstellung des Preßspaltes 35 wird der
Preßbär 10 von hydraulischen Kolben-Zylinderanordnungen (nicht
dargestellt) auf- und abbewegt und dann in der gewählten Stellung
arretiert. Die Stahlbänder 3 und 4 sind über je eine Antriebs
trommel (am Ende des Preßbärs 10 und des Preßtisches 9 angeord
net) und Umlenktrommeln 7 und 8 um den Preßtisch 9 und den Preß
bär 10 geführt. Zur Reibungsminderung zwischen den am Preßtisch 9
und Preßbär 10 angebrachten Heizplatten 29 und 37 und den umlau
fenden Stahlbändern 3 und 4 ist ebenfalls umlaufend je ein aus
Rollstangen 12 gebildeter Rollstangenteppich vorgesehen. Die
Rollstangen 12, deren Achsen sich quer zur Banddurchlaufrichtung
und über die gesamte Breite des Preßbreiches erstrecken, werden
dabei an beiden Längsseiten der Presse 1 in Laschenketten 15 mit
vorgegebenem Teilungsmaß zusammengeschlossen und an den Heizplat
ten 29 und 37 von Preßbär 10 und Preßtisch 9 einerseits sowie an
den Stahlbändern 3 und 4 andererseits abrollend, und dabei das
Preßgut 2 mitnehmend, durch die Presse 1 geführt.
Aus der Zeichnung ist weiter ersichtlich, daß die Rollstangen 12
von Einführungszahnrädern 24 und 25 und die Laschenketten 15 von
zwei seitlich der Stützbalken 14 und 30 sowie der Einlaufheiz
platte 38 angeordneten Einlaufzahnrädern 26 und 27 in die
horizontale Preßebene form- und kraftschlüssig eingeführt
werden, wobei die Einführungszahnräder 24 am Preßbär 10 und
die Einführungszahnräder 25 am Preßtisch 9 sowie die Einlauf
zahnräder 26 am Preßbär 10 und die Einlaufzahnräder 27 am
Preßtisch 9 jeweils auf einer Achse befestigt sind. Mit B ist der
Beginn des Einlaufbereichs (Einlauftangente) der Rollstangen 12
und mit E das Ende des Einlaufbereichs sowie der Beginn des
Hauptpreßbereichs IV angezeigt. Der Rollstangenumlauf im Preß
tisch 9 und Preßbär 10 wird über die Umlenkrollen 31 geführt.
Zur statisch einwandfreien Trennung des Span-/Fasermatten-
Einlaufbereichs im Rollstangen-Ausrichtbereich I, Vorverdich
tungsstufe II, Nachverdichtungsstufe III sowie dem Hauptpreß
bereich IV, sind sie durch drei flexible Gelenksysteme form- und
kraftschlüssig verbunden. Die Einstellung des Einlaufspaltes II
ist durch die Kompressionswinkel Alpha und Beta sowie dem
Rollstangen-Einlaufwinkel Gamma veränderbar.
Wie in den Fig. 2 bis 5 dargestellt ist die Pressenstrecke in
vier Abschnitte funktionell eingeteilt:
I gekrümmter, kinematischer Rollstangen-Ausricht
bereich mit druckloser Übergabe der Rollstangen 12
auf das untere Stahlband,
II variabel einsteuerbare, gerade Vorverdichtungs stufe bzw. Flachwinkelentlüftung der Deckschicht,
III variabel einsteuerbare, gerade Nachverdichtungs stufe der Mittelschicht und
IV vornehmlich gerader Hauptpreßbereich zum Aushärten und Kalibrieren der Span-/Fasermatte mit variabel einstellbarem Profil für die Preßkraft bzw. den vertikalen Preßhub zum
II variabel einsteuerbare, gerade Vorverdichtungs stufe bzw. Flachwinkelentlüftung der Deckschicht,
III variabel einsteuerbare, gerade Nachverdichtungs stufe der Mittelschicht und
IV vornehmlich gerader Hauptpreßbereich zum Aushärten und Kalibrieren der Span-/Fasermatte mit variabel einstellbarem Profil für die Preßkraft bzw. den vertikalen Preßhub zum
- - Endverdichten,
- - Entlüften/Entdampfen und
- - Kalibrieren.
Die Span-/Fasermatte 2 wird mittels einer Beschickvorrichtung 5
auf das untere Stahlband 4 übergeben. Die untere Einlauftangen
tenlinie F (= Abgabe- und Anlauflinie für die Span-/Fasermatte 2
am unteren Stahlband 4) für die Rollstangen 12 ist mit einem
Sicherheitsabstand X von ca. 200 mm gegenüber der oberen Einlauf
tangentenlinie C (= Anlauflinie für die Span-/Fasermatte 2 am
oberen Stahlband 3) horizontal vorgezogen, so daß die Span-/
Fasermatte 2, nach der unteren Verwölbung bzw. dem Rollstangen-
Ausrichtbereich für den Preßtisch 9, ohne Gefahr der Einklemmung
der vorderen Übergabenase 6 zwischen dem oberen und unteren
Stahlband 3 und 4, auf das untere Stahlband 4 übergeben wird.
Die Berührung der Span-/Fasermatte 2 zum unteren und oberen
Stahlband erfolgt somit asymmetrisch entsprechend dem
Sicherheitsabstand X. Innerhalb der konvexen Einlaufkrümmung
des oberen und unteren Stahlbandes 3 und 4 werden die Rollstangen
12 federelastisch mittels des Blattfederpaketes 20 gegen die
Stahlbänder 3 bzw. 4 gedrückt.
Die Zahnräder 24 und 26 sind über den Radkasten 36 formschlüssig
mit einem federelastischen Abrollblech 16 verbunden. Das Blatt
federpaket 20 folgt kraftschlüssig über die Radkastenverstel
linie 33 und dem Ausgleichbalken 39 dem Zylinderhub der hydrau
lischen Stellglieder 28, von denen mehrere über die Breite des
Preßbereichs angeordnet sind. Die obere Einlaufkrümmung (von B
bis C) folgt elastisch der variabel einstellbaren Winkellage Beta
der Vorverdichtungsstufe II. Das Blattfederpaket 20 kann frei
dabei im Keilspalt 40 des Stützbalkens 14 schwingen. Die Zahn
räder 24 und 26 sind in einem Radkasten 36 als kompakte Einheit
untergebracht. Der Radkasten 36 und das Blattfederpaket 20 sind
über die drei flexiblen Einstellachsen/Einstellinien 33, 34 und C
gelenkelastisch mit der anschließenden Vorverdichtungsstufe II
verbunden. Der Radkasten 36 stützt weiter zusammen mit dem Blatt
federpaket 20 über hydraulisch betätigte Stellglieder 28 gegen
die starre Einheit des Preßbärs 10 ab. Die hydraulische Kraft der
Zylinder der Stellglieder 28 wird als konstante Stützkraft einge
stellt, so daß die Einlauftangentenlinie B selbsttätig sich
der veränderbaren Winkellage Beta der anschließenden Vorverdich
tungsstufe II anpaßt, d. h. die Winkellage Gamma der gekrümmten
oberen Rollstangeneinlaufstrecke zwischen dem Ein- und Auslauf-
Tangentenpunkt B und C verändert sich flexibel entsprechend
der Vorverdichtungsstufe II. Der Übergang vom vorgewölbten
Rollstangen-Ausrichtbereich I auf die gerade Vorverdichtungs
stufe II erfolgt quasi gelenkig über der Auslauftangentenlinie
der Rollstangen 12, die gleichzeitig Anlauflinie der
Span-/Fasermatte 2 am oberen Stahlband 3 ist.
Die gerade Preßstrecke der Vorverdichtungsstufe II beginnt am
flexiblen Übergang der Auslauftangentenlinie C und endet bei der
Gelenkachse D an einem federelastischen Übergangsblech 18 zur
Nachverdichtungsstufe III. Der Stützbalken 14 ist mittels einer
Gelenkkonstruktion mit der Nachverdichtungsstufe III formschlüs
sig verbunden. Je nach Anwendungsanforderung wird die optimalste
Winkellage Beta über der Drehachse D des Gelenkes durch hydrau
lische Stellglieder 21 eingesteuert, welche sich wiederum gegen
über dem starren Preßbär 10 abstützen. Die gewünschte Winkelpo
sition Beta gegenüber dem geraden Stützbalken 30 wird durch den
Wegsensor 22 erfaßt. Variabel können z. B. folgende Winkellagen
Beta gegenüber einer Winkel-Einstellung Alpha = 0 gestellt
werden:
Beta = + 5° und kleiner für erhöhte Kompression gegenüber der
Nachverdichtungsstufe III,
Beta ungefähr 0° Vor- und Nachverdichtungsstufen II und III bilden eine Gerade für die verlängerte und lineare Verdichtungs strecke und
Beta = -4° und größer für eine verminderte Vorkomprimierung z. B. bei Alpha ungefähr + 5; z. B. für eine Flachwinkelentlüftung zur Vermeidung von Ausbläsern.
Beta ungefähr 0° Vor- und Nachverdichtungsstufen II und III bilden eine Gerade für die verlängerte und lineare Verdichtungs strecke und
Beta = -4° und größer für eine verminderte Vorkomprimierung z. B. bei Alpha ungefähr + 5; z. B. für eine Flachwinkelentlüftung zur Vermeidung von Ausbläsern.
Das elastische Übergangsblech 18 unterhalb der Gelenkachse D ist
so ausgebildet, daß es je nach Winkellage Beta, z. B. bei Plus
einstellung konvex, bei Minuseinstellung konkav, der Winkelein
stellung folgt.
Dem gesamten Einlaufsystem ist ein Wegmeßsystem 23 vorgeschaltet,
welches die Span-/Fasermattenhöhe y1 mit dem Wegsensor 22 mißt
und an den Rechner 13 weitergibt. Der Meßwert ist die Stellgröße
für die hydraulischen Stellglieder 21 und 32 als Voraussetzung,
daß die Span-/Fasermatte 2 nach dem Durchlaufen der Sicherheits
strecke X das obere Stahlband 3 vorzugsweise an der oberen
Anlauflinie C der Vorverdichtungsstufe II berührt. Der obere
und untere Bereich der Vorverdichtungsstufe II, z. B. der
Stützbalken 14 und der vordere Teil der Einlaufheizplatte 38
sind in zweckmäßiger Weise nicht beheizt.
Die gerade Preßstrecke der Nachverdichtungsstufe III ist ca. 2
bis 4 mal länger also die Preßstrecke der Vorverdichtungsstufe II
Sie beginnt an der Gelenkachse D und endet an der Gelenkachse E.
Unterhalb der Gelenkachse E befindet sich wieder ein federelasti
sches Übergangsblech 18 und das Abrollblech 16, welche konvex
oder konkav der jeweiligen Winkellage Alpha zur Abstützung der
Rollstangen 12 und des Stahlbandes 3 dienen, und sich bei der
jeweiligen konvexen oder konkaven Verformung in den flexiblen
Übergangsbereichen C, D und E; anschmiegten. Diese Preßstrecke ist
oben und unten beheizt, um der in der vorherigen Preßstrecke mehr
oder minder vorverdichteten Span-/Fasermatte 2 unter Druck
konzentriert Wärme zuzuführen. Der in der Drehachse E gelenkig
angeordnete Stützbalken 30 wird mittels der hydraulischen
Stellglieder 32 in seiner Winkellage Alpha verstellt. Die
Winkelposition Alpha gegenüber dem im wesentlichen geraden
Hauptpreßbereich IV wird ebenfalls mittels des Wegsensors 22
erfaßt. Die hydraulischen Stellglieder 32 stützen sich auch
gegenüber dem starren Preßbär 10 ab.
Gegenüber den davorliegenden Preßstrecken ist diese beheizte
Preßstrecke der weitaus längere Preßbereich, bedingt durch die
erforderliche Wärmetransferzeit von den Deckschichten zur Mittel
schicht sowie die damit verbundene Aushärte- und Kalibrierzeit.
Der Preßspalt 35 (Distanz) zwischen dem im wesentlichen starren
Preßbär 10 und dem ebenen und starren Preßtisch 9 orientiert
sich je nach dem Verfahrensablauf des Endverdichtens, Entlüftens/
Entdampfens und Kalibrierens im wesentlichen nach der herzu
stellenden Bruttoplattendicke. Die unterschiedliche Distanz und
somit die vertikale Lage der oberen Gelenkachse E wird durch
entlang des Hauptpreßbereichs IV angeordnete hydraulische
Stellzylinder (nicht dargestellt) zwischen Preßtisch 9 und
Preßbär 10 eingestellt.
In Fig. 2 ist das kontinuierliche Pressen für einen extrem
hohen Span-/Fasermatten-Einlauf y1 veranschaulicht. Zur
Vermeidung von Ausbläsern ist dafür der Vorverdichtungswinkel
Beta mit dem Stützbalken 14 auf ca. minus 2° gegenüber dem
Nachverdichtungswinkel Alpha von ca. +5,0° des Stützbalkens 30
mit einer steilen Nachverdichtung eingestellt.
Die Fig. 3 zeigt zwar ebenfalls einen hohen y1 Wert, dafür
jedoch eine positive Einstellung des Winkels Beta von ca. 3°,
d. h. die Vorverdichtung kann schneller erfolgen und die Nachver
dichtung mit Winkel Alpha von etwa 20 etwas langsamer. Bei einem
dünneren Span-/Fasermattenwert y1 wie in Fig. 4 dargestellt,
ist es zum Teil zweckmäßig den Winkel Alpha des Stützbalkens 30
auf 0° und größer zu stellen und die ganze Kompression einem
steil eingestellten Winkel Beta des Stützbalkens 14 zu
überlassen.
Für die Herstellung von Platten mit hohem Rohdichteprofil nach
Fig. 5, kann in vorteilhafter Weise der Stützbalken 30 mit dem
Winkel Alpha sogar in eine Minusstellung gebracht werden, um nach
einer schnellen und starken Vorverdichtung mit dem Stützbalken 14
eine Entlastung der Span/Fasermatte 2 bis zum Beginn des
Hauptpreßbereichs IV zu erzielen.
In den Fig. 7 bis 10 ist in Diagrammen dargestellt, wie bei
den in den Fig. 2 bis 5 gezeigten Winkeleinstellungen Alpha
und Beta Stützbalken 14 und 3d das entsprechende Preßdruckprofil
wie Fig. 7 zu Fig. 2, Fig. 8 zu Fig. 3, Fig. 9 zu Fig. 4
und Fig. 10 zu Fig. 5 verläuft. Es zeigen Pspez den an den
Preßflächen der Stützbalken 14 und 30 und den Heizplatten 29, 37
und 38 bestehenden Preßdruck in bar sowie S den Preßweg. Der
Pfeil zeigt die Arbeitsrichtung und mit H ist die Horizontale
für Winkeleinstellungen Alpha und Beta angezeigt. Mit den
schraffierten Flächen ist das jeweilige Preßdruckprofil der
Winkeleinstellungen Alpha und Beta insbesondere in der
Vorverdichtungsstufe II und der Nachverdichtungsstufe III
veranschaulicht.
Die Ausbildung im Detail des gewölbten Rollstangen-Ausricht
bereichs I und den Übergang in die gerade Vorverdichtungsstufe II
zeigt anschaulich die Fig. 6. Das Blattfederpaket 20, das aus
zwei oder mehreren Blechen bestehen kann, ist über die Rollstan
gen-Anlauflinie C hinaus im geraden Teil des Stützbalkens 14
fixiert. Für einen federelastischen Rollstangeneinlauf ist das
Blattfederpaket 20 und das ebenfalls elastische Abrollblech 16 im
Keilspalt 40 freischwingend angeordnet, wobei der Ausgleichbal
ken 39 formschlüssig über die Radkastenverstellachse 33 und der
Gelenkachse 34 mit dem Radkasten 36 verbunden ist. Wie insgesamt
aus der Zeichnung hervorgeht ist je ein Abrollblech 16 als
Einlauf- und Abrollteil für die Rollstangen 12 am Preßtisch 9
und Preßbär 10 über den ganzen Einlaufbereich von B bis über E
hinaus angeordnet. Es überdeckt auch die Übergangsbleche 18 an
den Gelenkachsen von D und E.
Für bestimmte technologische Vorgaben der Herstellung von plat
tenförmigem Preßgut kann es zweckmäßig sein, den Einlaufspalt 11
auch am Preßtisch 9 mittels eines variablen Kompressionswinkels
zu verändern. Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, dafür die
Stützbalken 14 und 30, anstatt der Einlaufheizplatte 38, analog
zum Preßbär 10 anzuordnen und entsprechend zu steuern.
Die Winkeleinstellungen Alpha und Beta sind zur besseren
Anschaulichkeit überzeichnet dargestellt.
Für eine schnelle Deckschichtverdichtung der Span-/Fasermatte 2
ist ein verfahrenstechnisch als günstige Länge der Vorverdich
tungsstufe II von ca. 300 mm bis 600 mm anzusehen. Die gesamten
Pressenabschnitte I bis IV vom Einlauf der Rollstangen 12 bis
einschließlich Auslauf des Hauptpreßbereichs IV von Preßtisch 9
und Preßbär 10 sind jeweils mit einem federelastischen Abroll
blech 16 überdeckt. Dieses dient der flexiblen Abstützung
vornehmlich bei der konvexen oder konkaven Verformung im gelenk
elastischen Bereich des vorderen Rollstangeneinlaufs im
Rollstangen-Ausrichtbereich I sowie der Gelenkachsen C, D und E.
Das Abrollblech 16 unterliegt zur Erfüllung der funktionellen
Aufgabe einer Bemessung, wonach die Dicke ca. 2 bis 2,5 mal dicker
als die Dicke der Stahlbänder 3 und 4 beträgt, um die negative
Auswirkung einer einseitigen Kaltverformung zu vermeiden. Die
Praxis hat in überraschender Weise ergeben, daß bei Einhaltung
dieser Bemessungsregel kein einseitiger Schlüsseleffekt aufgrund
des durchgehärteten Federbleches auftritt. Die Mindesthärte des
Abrollbleches 16 zur Minimierung des Verschleißes soll dafür
ca. 550 Brinell betragen.
Als herausragendes Ergebnis des Verfahrens und der Anlage nach
der Erfindung kann angesehen werden, daß je nach Gebrauchsanfor
derung der herzustellenden Platten und der Struktur der Span-/
Fasermatten 2 sowie dem Verarbeitungsverhalten vornehmlich im
Einlaufbereich, können gemäß den Ausführungsbeispielen nach
den Fig. 2 bis 5 sowie den Fig. 7 bis 10 die optimalsten
Winkellagen für die Preßstufen II und II zur Vertikalposition
des Hauptpreßbereichs IV entsprechend dem Meßwert y1 mittels
des Rechnersystems 13 über das Servohydrauliksystem 17
eingeregelt werden.
Claims (14)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Span-, Faser-,
Kunststoff- und Sperrholzplatten mit einer kontinuierlich
arbeitenden Presse, mit den Preßdruck übertragenden sowie
das zu pressende Gut durch die Presse ziehenden, flexiblen,
endlosen Stahlbändern, die über Antriebstrommeln und Umlenk
trommeln um den Preßtisch bzw. Preßbär geführt sind und die
sich mit einstellbarem Preßspalt über mitlaufende, mit ihren
Achsen quer zur Bandlaufrichtung geführte Rollstangen gegen
Widerlager von Preßtisch und Preßbär abstützen und der
Kompressionswinkel des Einlaufspaltes mit einer Einstellvor
richtung veränderbar ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verdichtung des Preßgutes (2) im
Einlaufspalt (11) in zwei Preßstufen (II, III) erfolgt, wobei
in der ersten Preßstufe (II) eine leichte von 0,5° bis starke
Kompression bis zu ca. 5° zur Horizontalen und in der zweiten
Preßstufe (III) eine starke Kompression ab ca. 7° bis zu einer
Entlastung von ca. minus 1,0° zur Horizontalen auf das Preß
gut (2) einwirkt und daß dabei der erste Preßstufenübergang D
konvex oder konkav und der zweite Preßstufenübergang E gleich
falls konvex oder konkav eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Durchlaufzeit des Preßgutes (2) in
den zwei Preßstufen (von C bis E) das Einlaufspaltes (II) so
gewählt wird, daß sich die erste Preßstufe (II) zur zweiten
Preßstufe (III) im Zeitverhältnis wie ca. 1 : 2 bis 1 : 4
verhält.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorverdichtung in der ersten
Preßstufe (II) ohne zusätzliche Wärme während die Nachverdich
tung in der zweiten Preßstufe (III) mit Zusatzwärme erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Änderung
der um den Sicherheitsabstand (X) vorgezogenen Ablagelinie (F)
des Preßgutes (2) auf das untere Stahlband (4) der diagonale
Entlüftungsquerschnitt (y2) zum Preßgutquerschnitt (y1)
vergrößerbar ist.
5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 4, gekennzeichnet durch eine konti
nuierlich arbeitende Presse (1), bei der der Einlaufspalt (11)
durch ein flexibles Dreigelenksystem mit den variablen
Winkeleinstellungen Alpha, Beta und Gamma gebildet wird und
durch eine Winkeleinsteuerung (Alpha und Beta) zweier flexibel
und gelenkig miteinander verbundenen ebenen Stützbalken (14
und 30) im Preßbär (10) so veränderbar ist, daß die
Kompressionswinkel (Alpha und Beta) beider Stützbalken
(14 und 30) entweder positiv oder der erste Stützbalken (14)
in eine positive und der zweite Stützbalken (30) von einer
positiven bis in eine negative Einstellung zur Horizontalen
einsteuerbar sind, wobei die Stützbalken (14 und 30) an den
Preßstufenübergängen (D und E) eine konvexe oder eine konkave
Einstellung einnehmen.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einlaufspalt (11) des Preßbärs (10) aus drei
Gelenkabschnitten (I, II und III) besteht, die miteinander
konvex, der zweite und dritte Abschnitt (II und III) aber auch
konkav, mittels dreier flexibler Gelenke in den Übergängen (D
und E) verbunden sind.
7. Anlage nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Bemessungsregel angewandt
wird, wonach sich die Länge des ersten Stützbalkens (14) zur
Länge des zweiten Stützbalkens (30) wie ca. 1 : 2 bis 1 : 4
verhält.
8. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeweils der erste Stützbalken
(14) vom Preßtisch (9) und Preßbär (10) unbeheizt während
der zweite Stützbalken (30) beheizt ist.
9. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die drei Winkellagen (Alpha,
Beta und Gamma) der Stützbalken (14 und 30) sowie des Blatt
federpaketes (20) servohydraulisch und rechnergestützt über
die Stellglieder (21, 28 und 32) einstellbar sind.
10. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stellgrößen für die Stell
glieder (21, 28 und 32) für das Rechnerprogramm aus den
erfaßten Meßwerten (y1) der Spanmatte (2) vorgegeben werden
und vorzugsweise für den exakten Spannmattenkontakt an der
Gelenklinie (C) am Beginn der ebenen Preßstufe (II) erfolgt.
11. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stellkraft der Stellglieder
(28) auf den Radkasten (36) und davon über einen Ausgleich
balken (39) auf das Blattfederpaket (20) im Keilspalt (40)
elastisch einwirkt, so daß sich die Einlauftangentenlinie (B)
den jeweiligen veränderbaren Winkellagen (Alpha und Beta) der
Stützbalken (14 und 30) selbsttätig anpaßt.
12. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Einlaufbereich am Preßtisch
(9) entsprechend dem des Preßbärs (10) eingeteilt ist und
dafür die Einlaufheizplatte (38) in zwei Stützplatten (14 und
30) mit Gelenksystemen wie am Preßbär (10) ausgebildet ist.
13. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Länge der Vorverdichtungs
stufe (II) ca. 300 mm bis 600 mm beträgt.
14. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 13, gekennzeichnet
durch eine Dicke des elastischen Abrollbleches (16)
von ca. 2 bis 2,5 mal der Dicke der Stahlbänder (3 und 4)
und einer Brinellhärte von ca. 550.
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