DE4300957A1 - Vorrichtung zum Erhitzen von Substanzen unter Überdruck in einem Mikrowellenfeld - Google Patents
Vorrichtung zum Erhitzen von Substanzen unter Überdruck in einem MikrowellenfeldInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erhitzen von
Substanzen unter Überdruck in einem Mikrowellenfeld,
insbesondere zum Säuredruckaufschluß im Mikrowellenfeld,
umfassend ein geschlossenes Gefäß, das im wesentlichen aus
mikrowellen-transparentem Material gefertigt ist und mit einem
durch den im Inneren des Gefäßes herrschenden Druck bewegbaren
Wandteil ausgerüstet ist, wobei das Wandteil durch gegen den
Innendruck wirkende elastische Mittel kraftbeaufschlagt ist und
einen Teil eines Meßwertaufnehmers für den Innendruck und/oder
eines Überdruckventils bildet.
Mikrowellen (d. h. elektromagnetische Wellen mit Frequenzen von
ungefähr 3·108-3·1011 Hz) finden zur Erhitzung von Substanzen
zunehmend Verbreitung, da hierbei die Heizenergie direkt an die
zu erhitzende Substanz abgegeben wird und nicht, wie bei Er
hitzung von außen, mittels Wärmeleitung durch Gefäßwandungen
herangeführt werden muß. Dadurch kann das Erhitzen wesentlich
schneller als durch Wärmeleitung erfolgen. Die Heizquelle kann
praktisch trägheitslos abgeschaltet werden. Das die zu er
hitzende Substanz enthaltende Gefäß braucht nicht wärmeleitend
ausgebildet zu sein; es muß jedoch wenigstens teilweise aus
mikrowellen-transparentem Material (z. B. Kunststoff, Glas) be
stehen, um den Durchtritt der Mikrowellen durch die Gefäß
wandung zu ermöglichen.
Eine bevorzugte Anwendung der eingangs erwähnten Vorrichtung
ist der Säureaufschluß eines (i.a. organischen) Stoffs für die
Elementanalyse. Unter Säureaufschluß versteht man die mit Hilfe
einer oder mehrere Säuren durchgeführte Zerlegung des Stoffes
in kleinste elementspezifische Moleküle oder Ionen. Diese
können anschließend qualitativ und quanitativ bestimmt werden,
um die Bruttoformel der chemischen Verbindung des Stoffs zu er
mitteln (sogenannte Elementanalyse). Die zum Aufschließen be
nötigte Zeit nimmt mit zunehmender Temperatur und zunehmendem
Druck stark ab. Zudem sind viele relativ stabile Stoffe bei
Zimmertemperatur und Atmosphärendruck nicht aufschließbar. Der
Säureaufschluß wird daher bei relativ hohen Temperaturen (bis
ca. 300°C) und relativ hohen Drücken (bis ca. 80 bar)
durchgeführt. Die Verwendung von Mikrowellen erlaubt ein
relativ schnellem Erhitzen des Säuren-Stoff-Gemisches und damit
kurze Aufschlußzeiten. Außerdem erlaubt sie eine nahezu träg
heitslose Regelung der Energiezufuhr und damit der Temperatur
und des Drucks im Aufschlußgefäß. Eine derartige Regelung ist
beim Säureaufschluß von wesentlicher Bedeutung, da bei der
Aufschlußreaktion gasförmige Stoffe entstehen können, die den
Druck im Gefäß auf Werte über dem Sättigungsdampfdruck der
reinen Säure bei der jeweiligen Temperatur anheben. Zudem
können die Aufschlußreaktionen exotherm sein, so daß der
Temperaturanstieg des Säuren-Stoff-Gemisches schneller als der
der reinen Säure erfolgt. Bei der eingangs erwähnten Vorrich
tung bildet daher das bewegbare Wandteil einen Teil eines Meß
wertaufnehmers für den Innendruck, der wiederum einen Teil
eines geschlossenen Regelkreises zur Konstanthaltung oder Be
grenzung des Innendrucks durch Veränderung der Heizleistung des
Mikrowellenheizgeräts darstellt. Das bewegbare Wandteil kann
außerdem einen Teil eines Überdruckventils bilden. Alternativ
ist es möglich, auf den Meßwertaufnehmer zu verzichten und nur
ein Überdruckventil vorzusehen. Falls mehrere ähnlich beladene
Vorrichtungen gemeinsam in einem Mikrowellenfeld angeordnet
werden, kann eine der Vorrichtungen mit einem Meßwertaufnehmer
mit der Regelung der Heizvorrichtung verbunden sein, während
die anderen nur mit Überdruckventilen ausgerüstet sind.
Eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art ist in der
DE 39 19 601 A1 beschrieben. Das geschlossene Gefäß ist bei
dieser Vorrichtung in einem Mantelgefäß angeordnet. Das beweg
bare Wandteil ist als kolbenartig verschiebbarer Deckel des ge
schlossenen Gefäßes ausgebildet, der von einer ringförmigen
Elastomerfeder elastisch gegen das Mantelgefäß abgestützt ist.
Der Deckel und eine mit ihm einstückige, nach außen gerichtete
Stange bilden einen Teil eines Meßwertaufnehmers für den Innen
druck. Der Meßwertaufnehmer dient dazu, bei Erreichen eines
bestimmten Druckwerts das die Heizleistung zuführende
Mikrowellenheizgerät abzuschalten. Das geschlossene Gefäß ist
außerdem mit Entlüftungsbohrungen versehen, die normalerweise
von dem Deckel verschlossen sind. Mit zunehmendem Druck wird
der Deckel unter Kompression der Elastomerfeder nach außen ver
schoben, bis er schließlich bei einem Druck-Grenzwert die Ent
lüftungsbohrungen freigibt. Der verschiebbare Deckel bildet
somit auch einen Teil eines Überdruckventils.
Bei der beschriebenen Vorrichtung wurde als elastisches Mittel
eine (mikrowellen-transparente) Elastomerfeder gewählt, da
Metallteile im Mikrowellenfeld zu Funkenbildung, Entladungen,
Überschlägen und Störungen der Feldverteilung führen können.
Eine derartige Elastomerfeder weist jedoch eine stark
progressive Federcharakteristik auf. Zudem hängt die
Federcharakteristik von der Temperatur und vom Alter des
Materials ab. Mit den im Betrieb verwendeten Temperaturen und
Drücken muß daher ein gewisser Sicherheitsabstand zu den im
Prinzip erreichbaren Temperaturen und Drücken eingehalten
werden. Die beschriebene Vorrichtung ist daher bezüglich der
erzielbaren Aufschlußzeiten und bezüglich der
Aufschlußmöglichkeit besonders stabiler Stoffe nicht optimal.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs geschilderten Art so auszubilden,
daß eine genaue und über lange Zeit reproduzierbare Regelung
der Mikrowellenheizvorrichtung und/oder Einstellung des Druck-
Grenzwerts ermöglicht wird, um so höhere Aufschlußtemperaturen
und -drücke erzielen zu können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art, die dadurch gekennzeichnet ist, daß die
elastischen Mittel durch eine oder mehrere Druckfeder(n) aus
Metall gebildet werden, die in einem elektrisch leitenden
Gehäuse angeordnet und so im wesentlichen vom Mikrowellenfeld
abgeschirmt ist (sind). Die Druckfeder(n) wird (werden) von dem
Gehäuse allseitig eingeschlossen. Durch die Abschirmung der
Feder(n) werden Funkenbiidung, Entladungen, Überschläge und
Störungen der Feldverteilung weitgehend vermieden.
Die elastischen Mittel der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen
wegen der Verwendung von Metallfedern eine im wesentlichen
lineare Federcharakteristik auf, die nahezu temperatur
unabhängig ist. Darüber hinaus sind Alterungseffekte bei
Metallfedern im Vergleich zu Elastomerfedern im allgemeinen
vernachlässigbar. Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt so
mit eine wesentlich genauere Regelung der Mikrowellenheizvor
richtung und/oder eine genauere Einstellung des Druck-Grenz
werts. Sie ermöglicht daher höhere Aufschlußtemperaturen und
-drücke, wodurch kürzere Aufschlußzeiten realisiert werden
können und auch besonders stabile Stoffe aufgeschlossen werden
können.
Vorzugsweise ist (sind) die Druckfeder(n) (eine) Schrauben
feder(n). Die Schraubenfeder(n) kann (können) zylindrisch oder
kegelig sein. Im Fall einer zylindrischen Schraubenfeder sind
die Federdraht-Enden der Schraubenfeder mit dem Federdraht der
jeweils benachbarten Windung der Schraubenfeder verschweißt.
Die Verschweißung der Federenden stellt eine zusätzliche
Maßnahme zur Vermeidung von Funkenbildung, Entladungen und
Überschlägen dar. Alternativ kann (können) die Druckfeder(n)
(eine) Tellerfeder(n) oder (ein) Tellerfedernpaket(e) sein.
Bei einer Ausführungsform wird das Gehäuse durch im
wesentlichen geschlossene Flächen gebildet. Bei einer anderen
Ausführungsform wird das Gehäuse durch durchbrochene Flächen
oder Geflechte gebildet. Dabei sollte die Weite der Durchbrüche
bzw. die Maschenweite nicht größer als ungefähr das 0,025fache
der Wellenlänge der Mikrowellen sein; bei der häufig
verwendeten Frequenz von 2450 MHz (Wellenlänge 12,3 cm) sollte
die Weite also nicht größer als ungefähr 0,3 cm sein.
Das Gehäuse ist vorteilhaft aus Metall gefertigt. Alternativ
kann es durch ein elektrisch nicht oder schlecht leitendes
Material, vorzugsweise Kunststoffmaterial, gebildet werden, das
mit einem metallischen Überzug versehen ist. Der metallische
Überzug kann z. B. durch Bedampfung mit Chrom, Silber oder
Rhodium hergestellt sein.
Vorteilhaft sind die Kanten des Gehäuses verrundet. Der
Mindest-Rundungsradius beträgt vorzugsweise 0,25 mm, besonders
vorzugsweise 0,5 mm. Auch diese Maßnahme trägt zur Vermeidung
von Funkenbildung, Entladungen und Überschlägen bei.
Vorzugsweise wird das Gehäuse durch zwei gegeneinander
verschiebbare Teile gebildet, gegen die sich jeweils ein Ende
der Druckfeder(n) abstützt. Vorteilhaft ist das Gehäuse im
wesentlichen kreiszylindrisch, wobei die gegeneinander verschieb
baren Teile durch die Deckflächen des kreiszylindrischen
Gehäuses gebildet, werden, wobei eine der Deckflächen mit dem
Mantel des kreiszylindrischen Gehäuses einstückig ist und die
andere Deckfläche in den Mantel einschiebbar ist. Vorteilhaft
sind mehrere parallel geschaltete Druckfedern vorgesehen, die
vorzugsweise gemeinsam in einem Gehäuse angeordnet sind.
Alternativ kann jede der parallel geschalteten Druckfedern in
einem eigenen Gehäuse angeordnet sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wirkt das bewegbare, z. B.
verschiebbare oder verbiegbare Wandteil unmittelbar auf die in
dem Gehäuse angeordnete(n) Druckfeder(n) wobei eine Bewegung
des Wandteils zu einer entsprechenden Kompression bzw.
Dekompression der Druckfeder(n) führt. Vorteilhaft weist das
Gehäuse im wesentlichen die Form eines Hohlzylinders mit einem
koaxialen Hohlraum auf, wobei der koaxiale Hohlraum von einer
mit dem bewegbaren Wandteil verbundenen Stange durchquert wird.
Die Stange dient dazu, die Information über die momentane
Stellung des bewegbaren Wandteils, das von dem Gehäuse bedeckt
ist, durch das Gehäuse nach außen zu führen.
Falls man mehrere parallel geschaltete Druckfedern in einem
Gehäuse vorsieht, so ordnet man diese vorzugsweise gleichmäßig
entlang einem gedachten koaxialen Kreis in dem im wesentlichen
zylindrischen Gehäuse an.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform wirkt das
bewegbare Wandteil unter Zwischenschaltung eines Hydraulik
systems auf die Druckfeder(n), wobei das Hydrauliksystem
mindestens zwei Kolben-Zylinder-Einheiten umfaßt, von denen
eine unmittelbar mit dein Wandteil und die andere mit der (den)
in dem Gehäuse angeordneten Druckfeder(n) zusammenwirkt.
Vorzugsweise ist die Kolbenfläche der mit dem Wandteil
zusammenwirkenden Kolben-Zylinder-Einheit größer als die mit
der (den) Druckfeder(n) zusammenwirkenden, so daß mit dem
Hydrauliksystem eine hydraulische Untersetzung realisiert ist.
Dies erlaubt einen quasistatischen Betrieb des bewegbaren
Wandteils, wobei es gleichzeitig möglich ist, den Innendruck
sehr genau zu regeln.
Vorteilhaft ist, daß eine dritte Kolben-Zylinder-Einheit mit
einem feststellbaren Kolben zur Einstellung der Vorspannung der
Druckfeder(n) vorgesehen ist. Vorzugsweise ist das Hydraulik
system in einer auf dem Gefäß anzubringenden Kappe angeordnet,
wobei die Druckfeder(n) und das Gehäuse eine mit der Kappe
verbindbare, austauschbare Federpatrone bilden, die ohne
Abnehmen der Kappe vom Gefäß ausgetauscht werden kann. Beide
Maßnahmen erlauben auf einfachste Weise die Anpassung der
Vorrichtung an verschiedene Betriebsdrücke.
Bei beiden Ausführungsformen wirkt das bewegbare Wandteil vor
zugsweise gegebenenfalls über die Stange bzw. unter Zwischen
schaltung des Hydrauliksystems, auf eine mechanisch, hydrau
lisch, pneumatisch, und/oder elektrisch arbeitende Vorrichtung,
mit der es zusammen einen Meßwertaufnehmer für den Innendruck
bildet, der gegebenenfalls Teil eines Regelkreises für den
Innendruck ist. Mechanische, hydraulische, pneumatische und
optische Vorrichtungen dieser Art sind in der DE 39 19 601 A1
beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird.
Bei der elektrisch arbeitenden Vorrichtung kann es sich z. B. um
einen mikrowellen-verträglichen Schalter oder ein Piezoelement
handeln. Bei der zweiten Ausführungsform kann mit der mit dem
bewegbaren Wandteil zusammenwirkenden Vorrichtung auch
detektiert werden, ob ein Überdruck im Hydrauliksystem
herrscht. Beim Fehlen des Überdrucks ist nämlich die
Vorspannung der Druckfeder(n) nicht mehr gegeben, diese ist
(sind) also vollständig dekomprimiert, was detektiert werden
kann.
Vorzugsweise ist das geschlossene Gefäß in einem Mantelgefäß
angeordnet, das ein Widerlager für die elastischen Mittel
bildet. Alternativ dazu kann z. B. eine zangenförmige
Einspannvorrichtung vorgesehen sein. Zur gleichzeitigen
Erhitzung des Inhalts mehrerer Gefäße ist es auch möglich, zwei
im wesentlichen kreisförmige Platten drehbar in der
Mikrowellenheizvorrichtung anzuordnen und die Gefäße zwischen
den beiden Platten einzuspannen.
Anhand der angefügten Figuren werden nun Ausführungsformen der
erfinderungsgemäßen Vorrichtung näher beschrieben. Dabei
zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer aufgeschnittenen
Vorrichtung einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2 eine Aufsicht der in einem Gehäuse gekapselten
elastischen Mittel der Vorrichtung der Fig. 1,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung der gekapselten
elastischen Mittel der Fig. 2 entlang der Linie A in
Fig. 2 und
Fig. 4 eine Schnittdarstellung einer zweiten Ausführungs
form, wobei nur die sich von der ersten Ausführungs
form unterscheidende Kappe des Mantelgefäßes dar
gestellt ist.
In Fig. 1 ist eine Vorrichtung zum Erhitzen von Substanzen
unter Überdruck in einem Mikrowellenfeld allgemein mit 1 be
zeichnet. Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine Vor
richtung zum Säureaufschluß eines Stoffes bei hohen Tem
peraturen und hohem Druck für die Elementanalyse.
Die Vorrichtung 1 ist dazu vorgesehen, im Mikrowellenfeld eines
üblichen Mikrowellenofens oder eines Mikrowellen-Hohlraumreso
nators (nicht gezeigt) angeordnet zu werden. Bevorzugt wird ein
Mikrowellenofen, der Mikrowellen bei einer Frequenz von
2450 MHz mit einer Leistung von ungefähr 750 W erzeugt. Als
Aufschlußreagenzien werden im allgemeinen Schwefelsäure, Sal
petersäure, Salzsäure, Flußsäure oder Mischungen hiervon ver
wendet. Eine typische Aufschlußzeit beträgt 10 Minuten.
Typische Aufschlußtemperaturen liegen bei 300°C, wobei ein
Betriebsdruck von 80 bar erreicht wird. Wie unten näher er
läutert wird, ist die Vorrichtung 1 mit einem Meßwertaufnehmer
für den Innendruck ausgerüstet, der einen Teil einer Regelein
richtung für die Mikrowellenleistung des Mikrowellenofens
bildet. Bevorzugt ist eine sogenannte Abschaltregelung, bei der
bei Überschreiten des Betriebsdrucks der Mikrowellenofen abge
schaltet und bei Unterschreiten wieder eingeschaltet wird.
Alternativ dazu ist eine Stetigregelung möglich, bei der bei
Annäherung an den Betriebsdruck die Mikrowellenleistung zu
nehmend reduziert wird. Die gesamte Vorrichtung 1 ist - abge
sehen von unten näher erläuterten elastischen Mitteln und
deren Gehäuse - aus mikrowellen-transparentem Material
gefertigt.
Die Vorrichtung 1 umfaßt ein Innengefäß 2, in dem sich der auf
zuschließende Stoff zusammen mit der Aufschlußsäure befindet,
ein Mantelgefäß 3, welches das Innengefäß 2 vollständig
umschließt, und ein Schutzrohr 4, welches die Mantelfläche des
Mantelgefäßes 3 umfaßt. Das Innengefäß 2, das Mantelgefäß 3 und
das Schutzrohr 4 sind im wesentlichen zylinderähnliche
Rotationskörper, die koaxial zu der (gedachten) Achse der
Rotation angeordnet sind.
Das Innengefäß 2 wird durch einen flaschenförmigen Behälter 5
und ein bewegbares Wandteil in Form eines Deckels 6 gebildet,
der in eine Öffnung 7 des Behälters 5 eingesetzt ist und diese
dicht verschließt. Der Behälter 5 weist einen zylindrischen
Hauptteil 8 auf, der an einem Ende mit einem runden Boden 9
verschlossen ist und sich am anderen Ende zu einem
zylindrischen, zur Öffnung 7 führenden Hals 10 verengt. Der
Innendurchmesser des Halses 10 entspricht dem Durchmesser der
Öffnung 7. Der Behälter 6 hat ein Volumen von 20 bis 100 ml,
vorzugsweise ca. 40 ml, und ist aus dickwandigem Quarzglas
oder, bei der Verwendung von Flußsäure als Aufschlußreagenz,
aus einem Fluorkunststoff (Teflon PFA) gefertigt. Falls der
Behälter 5 aus Quarzglas gefertigt ist, kann er einen
Innendruck von bis zu ungefähr 150 bar aufnehmen. Falls er aus
Kunststoff gefertigt ist, wird er formschlüssig in das
Mantelgefäß 3 eingesetzt, das den Innendruck teilweise
aufnimmt.
Der Deckel 6 umfaßt ein Hauptstück 11 mit größerem Durchmesser
als die Öffnung 7 und einen damit einstückigen Zylinderansatz
12, der in die Öffnung 7 und den Hals 10 paßt. Der Zylinder
ansatz 12 trägt an seinem dem Hauptstück 11 abgewandten Ende
eine Dichtung in Form einer ringförmigen Lippendichtung 13,
deren Lippe 14 vom Innendruck im Innengefäß 2 gegen die
Innenwand des Halses 10 gedrückt wird. Der Deckel 6 wird von
elastischen Mitteln 15 in die Öffnung 7 gedrückt. Bei ver
schwindendem Innendruck liegt der Deckel 6 mit einem durch den
Übergang zwischen Zylinderansatz 12 und Hauptstück 11
gebildeten Außenflansch auf dem äußeren Rand des Halses 10. Mit
zunehmendem Innendruck wird der kolbenartige Zylinderansatz 12
unter Kompression der elastischen Mittel 15 axial nach außen
verschoben. Die Lippendichtung 13 dichtet auch bei zunehmendem
Innendruck, da dann die Lippe 14 stärker gegen die Innenwand
des Halses 10 gedrückt wird.
Der Deckel 6 weist eine nicht durchgehende axiale Bohrung 16
auf, die an einem Ende in das Innere des Innengefäßes 2 mündet
und am anderen Ende mit radialen Bohrungen 17 kommuniziert, die
wiederum an der äußeren Umfangswand des Hauptstücks 11 nach
außen münden. Das zum Inneren des Innengefäßes 2 gerichtete
Ende der axialen Bohrung 16 ist mit einer Berstscheibe 18 ver
schlossen. Die Berstscheibe 18 ist so ausgebildet, daß sie bei
einem Enddruck, der das 1,5- bis 2,5fache, vorzugsweise
ungefähr das 1,7fache des Betriebsdrucks (80 bar) beträgt,
platzt, so daß der Überdruck durch die Bohrungen 16, 17 in die
Atmosphäre entweichen kann. Mit der Berstscheibe 18 und den
Bohrungen 16, 17 ist also eine Überdrucksicherung realisiert,
die unabhängig von der axialen Verschiebung des Deckels 6
anspricht. Bei anderen Ausführungsformen können anstelle der
Berstscheibe 18 und der Bohrungen 16, 17 radiale durchgehende
Bohrungen im äußeren Ende des Halses 10 vorgesehen sein, die
bei hohem Innendruck und einer entsprechend weiten Verschiebung
des Deckels 6 nach außen freigegeben werden. Bei diesen
Ausführungsformen bildet also der Deckel 6 den Schieber eines
Überdruckventils.
Der Deckel 6 ist an seiner dem Innengefäß 2 abgewandten Seite
bewegungsschlüssig mit einer koaxial nach außen gerichteten
Stange 19 verbunden, die die elastischen Mittel 15 durchquert.
Die Stange 19 ist in der Nähe ihres dem Deckel 6 abgewandten
Endes mit einem Lichtreflektor 20 ausgerüstet, der sich in
Axialrichtung über eine Länge erstreckt, die kleiner als der
Maximalhub der elastischen Mittel 15 ist. Die Stange 19 weist
an ihrem dem Deckel 6 zugewandten Ende ein Außengewinde auf,
und kann mit Hilfe eines am anderen Ende vorgesehenen Kopfes 21
in ein entsprechendes Innengewinde im Deckel 6 geschraubt
werden.
Bei den in den Figuren gezeigten Ausführungsformen ist der
Deckel 6 im Hals 10 des Behälters 5 kolbenartig verschiebbar
ausgebildet. Alternativ dazu kann der Deckel durch ein membran
artiges Wandteil gebildet werden, dessen Ränder fest mit dem
Behälter verbunden sind, und das sich mit steigendem Innendruck
zunehmend nach außen wölbt.
Das Innengefäß 2 ist in das Mantelgefäß 3 eingesetzt, das durch
einen Topf 22 und eine Kappe 23 gebildet wird. Der Topf 22 und
die Kappe 23 können durch eine Innen/Außen-Eingriffsverbindung,
z. B. in Form von Gewinden oder eines Bajonettverschlusses,
kraftschlüssig verbunden werden. Der Topf 22 weist einen im
wesentlichen zylindrischen koaxialen Hohlraum 24 auf, dessen
Höhe im wesentlichen der des Behälters 5 entspricht. Der Durch
messer des Hohlraums 24 ist größer als der Außendurchmesser des
Quarzglas-Innengefäßes 2 im Hauptteil 8; und zwar beträgt das
Verhältnis der Durchmesser vorzugsweise 1,02 bis 1,2, besonders
vorzugsweise ungefähr 1,07. Bei eingesetztem Quarzglas-
Innengefäß 2 bildet sich so zwischen der Außenwand des
Innengefäßes 2 und der Innenwand des Mantelgefäßes 3 ein im
Querschnitt ringförmiger Spalt aus, der für den Durchtritt
eines Kühlmediums, vorzugsweise Luft vorgesehen ist.
Innengefäße aus Kunststoff, die nicht den vollen Reaktionsdruck
aufnehmen können, weisen jedoch einen Außendurchmesser auf, der
nahezu dem Durchmesser des Hohlraums 24 entspricht. In diesem
Fall sitzt das Innengefäß formschlüssig im Mantelgefäß 3; ein
Durchtritt eines Kühlmediums ist dann nicht vorgesehen.
Das Innengefäß 2 wird auf eine Unterlegplatte 25 gesetzt, die
eine axiale Bohrung 26 zum Ausstoßen des Innengefäßes 2 im
Boden des Mantelgefäßes 3 bedeckt und den Boden 9 des
Innengefäßes 2 zentriert. Der Hals 10 des Innengefäßes 2 wird
mit Hilfe eines Ringkeils 27 zentriert, der mit einem
komplementären Ringkeil 28 an der Wandung des Hohlraums 24
zusammenwirkt. Der Hohlraum 24 setzt sich fort in einem
weiteren Hohlraum 29 in der Kappe 23, der das Hauptstück 11 des
Deckels 6 und die elastischen Mittel 15 aufnimmt. Die
gemeinsame Höhe (in Axialrichtung) der Hohlräume 24 und 29 bei
aufgesetzter Kappe 23 ist so bemessen, daß sich die elastischen
Mittel 15 einerseits gegen den Deckel 6 und andererseits gegen
die Innenseite der Stirnwand 34 der Kappe 23 abstützen. Der
Topf 22 weist Kühlkanäle 30 auf, die in der Nähe des Bodens 9
in den Ringraum zwischen Innengefäß 2 und Mantelgefäß 3 münden
und eine Zufuhr des Kühlmediums von außen erlauben. Die
Stirnwand 34 der Kappe 23 weist eine zentrale Bohrung für den
Durchtritt der Stange 19 und periphere Bohrungen 31 für den
Austritt des Kühlmediums aus dem Mantelgefäß 3 auf. Die
wesentliche Funktion des Mantelgefäßes 3 ist also, die axialen
Druckkräfte - und im Fall eines Kunststoff-Innengefäßes auch
die radialen Druckkräfte - aufzunehmen. Dazu ist es aus
druckfestem, relativ temperaturbeständigem Kunststoffmaterial
gefertigt. Im Fall eines Quarzglas-Innengefäßes kann die
Wandung des Mantelgefäßes 3 von innen und außen gekühlt werden,
im Fall eines Kunststoff-Innengefäßes nur von außen.
Der Mantel des Mantelgefäßes 3 ist von dem Schutzrohr 4
umgeben, das einen zusätzlichen mechanischen Schutz z. B. bei
einer Explosion bietet. Der Innendurchmesser des Schutzrohres 4
ist größer als der Außendurchmesser des Mantelgefäßes 3. Um den
Zutritt eines Kühlmediums in den dadurch ausgebildeten Ringraum
zu ermöglichen, ist ein das Mantelgefäß 3 und das Schutzrohr 4
verbindender Ringsteg 32 mit Kühlkanälen 33 ausgerüstet.
In der Stirnwand 34 der Kappe 23 des Mantelgefäßes 3 ist eine
radiale Bohrung zur Aufnahme eines Lichtleiterkabels 35
vorgesehen, die auf die die Stange 19 aufnehmende zentrale
Bohrung trifft. In dem Lichtleiterkabel 35 sind zwei
Lichtleiter geführt, deren in der Kappe 23 liegenden Enden auf
die Stange 19, und bei entsprechender axialer Stellung der
Stange 19 auf den Lichtreflektor 20 blicken. Das Lichtleiter
kabel 35 ist aus dem Heizraum des Mikrowellenofens herausge
führt, wobei außen einer der Lichtleiter in eine Lichtquelle,
z. B. eine im sichtbaren Bereich emittierende Leuchtdiode, und
der andere Lichtleiter auf einen auf die Lichtquelle abge
stimmten Lichtempfänger blickt. Der Lichtempfänger steuert
einen Schalter für die Heizung des Mikrowellenofens an, derart,
daß bei einem Lichtempfang oberhalb einer gewissen
Intensitätsschwelle die Mikrowellenheizung eingeschaltet und
unterhalb der Schwelle ausgeschaltet ist. Der Lichtreflektor 20
ist an der Stange 19 so positioniert und die elastischen Mittel
15 sind so ausgelegt, daß bei einem Innendruck unterhalb des
Betriebsdrucks genügend Licht aus dem Sendelichtleiter in den
Empfangslichtleiter reflektiert wird, um die Mikrowellenheizung
einzuschalten und eingeschaltet zu halten. Beim Überschreiten
des Betriebsdrucks wird die Stange 19 und mit ihr der Licht
reflektor 20 so weit nach außen geschoben, daß das Ende des
Lichtleiterkabels 35 einem nicht reflektierenden Teil der
Stange 19 gegenüberliegt, wodurch die Mikrowellenheizung abge
schaltet wird. Beim Unterschreiten des Betriebsdrucks kommt der
Lichtreflektor 20 wieder gegenüber dem Ende des Lichtleiter
kabels 35 zu liegen, wodurch die Mikrowellenheizung wieder ein
geschaltet wird.
Die Position der Stange 19 ist ein Maß für den momentan im
Innengefäß 2 herrschenden Druck. Der verschiebbare Deckel 6,
die elastischen Mittel 15 und die Stange 19 bilden also
zusammen einen Meßwertaufnehmer für den Innendruck. Mit Hilfe
des an der Stange 19 angeordneten Lichtreflektors 20, des
Lichtleiterkabels 35, der Lichtquelle und des Lichtempfängers
wird die ein Maß für den Innendruck darstellende Postition der
Stange 19 in ein Lichtsignal umgesetzt, das zur weiteren Ver
wendung in dem Regelkreis für die Mikrowellenheizung aus dem
Heizraum des Mikrowellenofens übertragen wird. Diese Teile
stellen also einen Meßwertwandler und -übertrager dar.
Bei anderen Ausführungsformen bei denen eine Handregelung der
Mikrowellenleistung durchgeführt wird, kann auf den Meßwert
wandler und -übertrager verzichtet werden. Eine visuelle An
zeige des Innendrucks ist durch die Größe des Überstands des
Kopfs 21 der Stange 19 über der Stirnfläche der Kappe 23 ge
geben. Überschreitet dieser Überstand eine gewisse Größe, so
kann die Mikrowellenheizung von Hand abgeschaltet werden.
Bis auf die im folgenden näher erläuterten elastischen Mittel
15 und deren Gehäuse (und die außerhalb des Mikrowellenofens
anzuordnende Lichtquelle und -empfänger) sind sämtliche Teile
der Vorrichtung 1 aus mikrowellen-transparentem Material
gefertigt.
Die elastischen Mittel 15 werden durch eine Parallelschaltung
von Druckfedern 36 aus Metall mit im wesentlichen linearer
Federcharakteristik gebildet, die zur Vermeidung von
Funkenbildung, Entladungen und Überschlägen in einem elektrisch
leitenden Gehäuse 37 allseitig gekapselt sind. Das Gehäuse 37
hat im dekomprimierten Zustand der elastischen Mittel 15 im
wesentlichen die Form eines geraden, kreisförmigen
Hohlzylinders, also eines Zylinders, der in einer Projektion
parallel zur Zylinderachse kreisringförmig ist. Der koaxiale
Hohlraum 38 des Hohlzylinders ist für den Durchtritt der Stange
19 bestimmt. Die Druckfedern 36 sind regelmäßig auf einem
gedachten Kreis 39 in dem Hohlzylinder angeordnet und stützen
sich mit ihren Federenden innen gegen die Deckflächen 40, 41
des Hohlzylinders ab. Um eine Kompression der Druckfeder 36 zu
erlauben, besteht das Gehäuse 37 aus zwei gesonderten,
gegeneinander in Axialrichtung verschiebbaren Teilen, nämlich
einem Becherteil 42 und einem Deckteil 43. Das Becherteil 42
umfaßt die eine kreisringförmige Deckfläche 40 und, einstückig
damit, die innere und äußere Mantelfläche 44, 45 des
Hohlzylinders. Die innere Mantelfläche 44 erstreckt sich nicht
über die gesamte Höhe des Gehäuses 37 in Axialrichtung, sondern
ist ihr gegenüber um eine dem Hub der elastischen Mittel 15
entsprechende Strecke verkürzt, wobei der Hub wiederum geringer
als die Höhe des Zylinderansatzes 12 in Axialrichtung ist. An
der gegenüberliegenden Deckfläche 41 ist das Becherteil 42
offen.
Das Deckteil 43 bildet die Deckfläche 41 und ist außerdem mit
einem axialen Stutzen 46 ausgerüstet, dessen Außendurchmesser
etwas kleiner als der Durchmesser des Hohlraums 38 ist und
dessen Höhe in Axialrichtung im wesentlichen dem Hub der
elastischen Mittel 15 entspricht. Der Stutzen 46 gleitet
teleskopisch in dem Hohlraum 38 und dient so als Führung des
Deckteils 43 gegenüber dem Becherteil 42. Die maximale
Kompression der elastischen Mittel 15 wird dadurch definiert,
daß der freie Rand der inneren Mantelfläche 44 in Anlage gegen
eine ringförmige Nut 47 im Deckteil 43 kommt. Der
Außendurchmesser des Deckteils 43 ist geringfügig kleiner als
der Innendurchmesser der äußeren Mantelfläche 45, so daß ein
Ringspalt von höchstens 1 mm Breite zwischen Becherteil 42 und
Deckteil 43 entsteht.
Die Kanten des Gehäuses 37 sind verrundet, wobei der Rundungs
radius mindestens 0,5 mm beträgt. Das Gehäuse 37 kann aus Stahl
spanabhebend aus dem Vollen oder durch Tiefziehen oder eine
andere Kaltumformung gefertigt sein, so daß es eine (bis auf
den Ringspalt) durchgehend geschlossene Oberfläche bildet. Es
kann jedoch auch durch perforierte Metalle oder Drahtgeflechte
gebildet werden. Der effektive Durchmesser der Durchbrüche oder
Maschen sollte dabei kleiner als ungefähr das 0,025-fache der
Wellenlänge der Mikrowellen sein, d. h. im vorliegenden Fall
kleiner als ungefähr 3 mm, um eine ausreichende Abschirmwirkung
sicherzustellen. Das Gehäuse kann auch aus einem leitfähig
beschichtenden isolierenden Material, wie z. B. einen mit einem
metallischen Überzug bedampften Kunststoff gebildet werden,
wobei das für die Bedampfung verwendete Metall z. B. Chrom,
Silber oder Rhodium sein kann. Das Gehäuse 37 kann geerdet oder
nicht geerdet dem Mikrowellenfeld ausgesetzt werden. Bei den
Druckfedern 36 handelt es sich um Zylinder-Druckfedern aus
Federstahldraht mit kreisförmigen Querschnitt. Zur Fixierung
der Druckfedern 36 ist innen in der Deckfläche 40 des
Becherteils 42 für jede Druckfeder 36 eine kreisförmige
Ausnehmung 48 vorgesehen. An den Enden der Druckfedern 36 ist
jeweils die letzte Windung an die benachbarte Windung angebogen
und mit dieser verschweißt. Diese Maßnahme trägt dazu bei zu
vermeiden, daß die in geringem Ausmaß in das Innere des
Gehäuses 37 eindringenden Mikrowellen zu Funkenbildung,
Entladungen und Überschlägen führen.
Das Gehäuse 37 mit den Druckfedern 36 ist so angeordnet, daß
die Deckfläche 40 des Becherteils 42 innen an der Stirnwand 34
der Kappe 23 und die Deckfläche 41 des einschiebbaren Deckteils
43 an dem bewegbaren Deckel 6 anliegt. Bei Kompression der
Druckfedern 36 schiebt sich der bewegbare Deckel 6 mit dem
Deckteil 43 in das Becherteil 42 ein.
Eine andere Ausführungsform ist in Fig. 4 dargestellt. Bei
dieser Ausführungsform sind die elastischen Mittel 15 in der
hier mit 123 bezeichneten Kappe des Mantelgefäßes in 3
integriert. Der Deckel 6 des Innengefäßes 2 ist nicht mit einer
Stange versehen. Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform der in
die Kappe 123 mit integrierten elastischen Mittel 15 gehört zu
der anhand der Fig. 1 beschriebenen Vorrichtung 1 ohne die
dort gezeigte Kappe 23 (und nach Entfernung der Stange 19 und
des Gehäuse 37 mit den Druckfedern 36). Die folgende
Beschreibung und die Darstellung der Fig. 4 beschränkt sich
daher auf die Kappe 123 und die Unterschiede zu der in Fig. 1
gezeigten Vorrichtung. Die übrigen anhand der Fig. 1
beschriebenen Merkmale treffen gleichermaßen auf die
Ausführungsform der Fig. 4 zu.
Ein wesentlicher Unterschied der Ausführungsform der Fig. 4
gegenüber der der Fig. 1 besteht darin, daß eine hydraulische
Weguntersetzung vorgesehen ist, so daß eine Verschiebung des
Deckels 6 (bzw. bei Ausführungsformen mit membranartig
verformbaren Wandteil: Verformung der Membran) zu einer um ein
vielfaches größeren Federkompressionsstrecke und einer
entsprechend größeren Verschiebung des Lichtreflektors führt,
was eine besonders genaue Regelung des Betriebsdrucks bei
quasistatischem Betrieb der Lippendichtung 13 (bzw. der
Membran) erlaubt. Im Inneren der Kappe 123 ist ein
kreiszylindrischer Hohlraum 129 vorgesehen, der koaxial ange
ordnet ist und an der dem Topf 22 zugewandten Seite offen ist.
In dem Hohlraum 129 ist mit geringem Spiel ein ebenfalls kreis
zylindrischer Kolben 151 axial verschiebbar angeordnet, der an
seinem Mantel nahe seiner dem Hohlraum 129 zugewandten Deck
fläche eine Ringdichtung 152 trägt, so daß der Kolben 151 den
Hohlraum 129 dicht abschließt. Die dem Hohlraum 129 zugewandte
Deckfläche des Kolbens 151 hat die Form eines sich zum Hohlraum
129 verjüngenden Kegelabschnitts. Der Hohlraum 129 weist eine
komplementäre Form auf. Der Kolben 151 ist ungefähr auf
mittlerer Höhe mit einem ringförmigen Außenflansch 153 aus
gerüstet, der in eine ringförmige Nut 154 in der Mantelwandung
des Hohlraums 129 eingreift. Die durch den Außenflansch 153 und
die Nut 154 gebildeten Anschlagmittel definieren die beiden
Extremstellungen des Kolbens 125. Die Höhe der Nut 154 (in
Axialrichtung) entspricht der Summe der Höhe des Außenflansches
153 und des Hubs des Kolbens 151. Die dem Hohlraum 129
abgewandte Deckfläche des Kolbens 151 hat die Funktion eines
Stößels, der gegen den Deckel 6 des Innengefäßes 2 drückt.
Der Hohlraum 129 und der Kolben 151 bilden eine erste Kolben-
Zylinder-Einheit 155, die mit einer zweiten Kolben-Zylinder-
Einheit 156 hydraulisch verbunden ist. Der Zylinder der zweiten
Kolben-Zylinder-Einheit 156 wird durch einen Teil eines in der
Kappe 123 quer zur Achse längs eines Durchmessers verlaufenden
Kanal 157 mit kreisförmigem Querschnitt gebildet, der mit dem
Hohlraum 129 in Kommunikation steht. Der Kolben 158 der zweiten
Kolben-Zylinder-Einheit 156 ist unter Abdichtung in dem Kanal
157 verschiebbar angeordnet. Der Kolben 158 setzt sich fort in
einen Druckstößel 159, der auf eine Druckfeder 136 drückt und
diese komprimieren kann. Die miteinander kommunizierenden
Kolben-Zylinder-Einheiten 155 und 156 bilden zusammen eine
hydraulische Druckuntersetzung. Der Durchmesser des Kolbens 158
der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit 156 ist kleiner als der
Durchmesser des Kolbens 151 der ersten Kolben-Zylinder-Einheit
155, und zwar beträgt das Verhältnis der Durchmesser 3 bis 15,
vorzugsweise 10 bis 14, und besonders vorzugsweise ungefähr 12.
Die damit erzielte Weguntersetzung von ungefähr 10 bis 220,
vorzugsweise ungefähr 100 bis 200, und besonders vorzugsweise
ungefähr 150 bewirkt, daß sich der Deckel 6 bei zunehmendem -
Innendruck kaum verschiebt. Sie erlaubt also einen quasistati
schen Betrieb der Dichtung 13 bei gleichzeitig sehr genauer
Regelungsmöglichkeit des Drucks im Innengefäß 2. Der fluid
gefüllte Raum der hydraulischen Druckuntersetzung, gebildet
durch einen Teil des Hohlraums 129, des Kanals 157 und der Ver
bindung der beiden, ist mit einer mikrowellen-transparenten
Flüssigkeit gefüllt.
Die Druckfeder 136 in Form einer zylindrischen Schraubenfeder
aus Metall ist in einem zylinderförmigen metallischen Gehäuse
137 vollständig gekapselt. Das Gehäuse 137 ist an seiner
Mantelwandung mit einem Außengewinde ausgerüstet, das mit einem
Innengewinde in der Mantelwandung eines zylindrischen Hohlraums
160 in der Kappe 123 zur Aufnahme der gekapselten Druckfeder
136 zusammenwirkt. Die Druckfeder 136 stützt sich von innen
gegen die beiden Deckflächen 140, 141 des Gehäuses 137 ab. Eine
Deckfläche 140 ist einstückig mit der Mantelwandung des
Gehäuses 137 und bildet so ein Becherteil 142, während die
andere Deckfläche 141 ein dazu bewegliches Deckteil 143 bildet,
um eine Kompression der Druckfeder 136 bei gleichzeitiger
vollständiger Abschirmung zu erlauben. Der Druckstößel 159
drückt von außen gegen das Deckteil 143. Die Mantelwandung des
Gehäuses 137 trägt an ihrem der Deckfläche 141 entgegenge
setzten Ende ein Innenflansch, der als Anschlag für das
Deckteil 143 bei maximaler Dekompression der Druckfeder 136
dient und den Ringspalt zwischen Mantelwandung und Deckteil 143
verdeckt, so daß Mikrowellen nicht mehr direkt, sondern
höchstens nach einer Reflexion durch den Ringspalt in das
Gehäuse 137 eintreten können. Wie bei der Ausführungsform der
Fig. 1 erläutert, sind die Kanten des Gehäuses 137 verrundet
und die Enden der Druckfeder 136 verschweißt.
Der Druckstößel 159 trägt einen Lichtreflektor 120, der dazu
ausgebildet ist, das aus einem Sendelichtleiter eines an der
Kappe 123 befestigten Lichtleiterkabels 135 emittierte Licht in
einen Empfängerlichtleiter des selben Lichtleiterkabels 135 zu
reflektieren. Der Lichtreflektor 120 und das Lichtleiterkabel
135 sind relativ zueinander so angeordnet, daß eine Licht
reflektion nur bei einer mittleren Stellung des Druckstößel 159
(wie gezeigt in Fig. 4) erfolgt. Die Heizung des Mikrowellen
ofens ist also nur bei mittleren Drücken in der hydraulischen
Untersetzung eingeschaltet, bzw. einschaltbar. Damit ist neben
einer Regelung des Drucks im Innengefäß 2 (wie bei der Aus
führungsform der Fig. 1) sichergestellt, daß die Heizung nur
bei vorgespannter Druckfeder 136, und damit bei funktions
fähiger hydraulischer Druckuntersetzung eingeschaltet werden
kann. Durch diese Maßnahme kann bei einem Mangel an Hydraulik
flüssigkeit die Heizung nicht eingeschaltet werden.
Zur Einstellung dieser "Sicherheitsvorspannung" der Druckfeder
136 ist eine dritte Kolben-Zylinder-Einheit 161 vorgesehen. Der
Zylinder dieser dritten Kolben-Zylinder-Einheit 161 wird eben
falls durch einen Teil des Kanals 157 gebildet, wobei die Ver
bindung zur ersten Kolben-Zylinder-Einheit 155 zwischen den
Zylindern der zweiten Kolben-Zylinder-Einheit 156 und der
dritten Kolben-Zylinder-Einheit 161 in den Kanal 157 mündet.
Der unter Abdichtung in dem Zylinder der dritten Kolben-
Zylinder-Einheit 161 verschiebbare Kolben 162 setzt sich nach
außen in eine mit einem Außengewinde versehene Stiftschraube
fort, die mit einem entsprechenden Innengewinde in einer Fort
setzung des Kanals 157 zusammenwirkt. Durch Verdrehen der
Stiftschraube kann die Stellung des Kolbens 162 und damit die
Vorspannung der Druckfeder 136 variiert werden.
Die in Fig. 4 gezeigte Ausführungsform erlaubt somit eine be
sonders genaue Regelung des Drucks im Innengefäß bei quasi
statischem Betrieb des bewegbaren Wandteils. Die Ausführung der
Druckfeder 136 und des Gehäuses 137 als einschraubbare
Federpatrone erlaubt auf einfachste Weise die Verwendung einer
Feder mit anderer Federcharakteristik. Zudem kann die
Federvorspannung auf einfachste Weise durch Verstellen des Kolbens
162 der dritten Kolben-Zylinder-Einheit 161 variiert werden.
Beide Maßnahmen erlauben auf einfachste Weise eine Anpassung
der Vorrichtung an andere Betriebsdrücke.
Claims (22)
1. Vorrichtung zum Erhitzen von Substanzen unter Überdruck in
einem Mikrowellenfeld, insbesondere zum Säuredruck
aufschluß im Mikrowellenfeld, umfassend ein geschlossenes
Gefäß, das aus im wesentlichen mikrowellen-transparentem
Material gefertigt ist und mit einem durch den im Inneren
des Gefäßes herrschenden Druck bewegbaren Wandteil
ausgerüstet ist, wobei das Wandteil durch gegen den
Innendruck wirkende elastische Mittel kraftbeaufschlagt
ist und einen Teil eines Meßwertaufnehmers für den
Innendruck und/oder eines Überdruckventils bildet,
dadurch gekennzeichnet, daß
die elastischen Mittel (15) durch eine oder mehrere
Druckfeder(n) (36, 136) aus Metall gebildet werden, die in
einem elektrisch leitenden Gehäuse (37, 137) angeordnet
und so im wesentlichen vom Mikrowellenfeld abgeschirmt
ist (sind).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckfeder(n) (36, 136) (eine) Schraubenfeder(n) ist
(sind).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schraubenfeder(n) (36, 136) zylindrisch ist (sind) und
daß die Federdraht-Enden der Schraubenfeder(n) (36, 136)
mit dem Federdraht der jeweils benachbarten Windung der
Schraubenfeder (36, 136) verschweißt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckfeder(n) (36, 136) (eine) Tellerfeder(n) oder
(ein) Tellerfederpaket(e) ist (sind).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (37, 137) durch im wesent
lichen geschlossene Flächen gebildet wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (37, 137) durch durch
brochene Flächen oder Geflechte gebildet wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (37, 137) aus Metall ge
fertigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (37, 137) durch ein
elektrisch nicht oder schlecht leitendes Material, vor
zugsweise Kunststoffmaterial, mit einem metallischen Über
zug gebildet wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kanten des Gehäuses (37, 137)
verrundet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gehäuse (37, 137) durch zwei
gegeneinander verschiebbare Teile (42, 43; 142, 143) ge
bildet wird, gegen die sich jeweils ein Ende der Druck
feder(n) (36, 136) abstützt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (37, 137) im wesentlichen kreiszylindrisch
ist, wobei die gegeneinander verschiebbaren Teile (42, 43;
142, 143) durch die Deckflächen (40, 41; 140, 141) des
kreiszylindrischen Gehäuses (37, 137) gebildet werden,
wobei eine der Deckflächen (40, 140) mit dem Mantel des
kreiszylindrischen Gehäuses (37, 137) einstückig ist und
die andere Deckfläche (41, 141) in den Mantel einschiebbar
ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere parallel geschaltete Druckfedern
(36) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die parallel geschalteten Druckfedern (36) in einem ge
meinsamen Gehäuse (37) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
jede der parallel geschalteten Druckfedern in einem
eigenen Gehäuse angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das bewegbare Wandteil (6) unmittelbar
auf die in dem Gehäuse (37) angeordnete(n) Druckfeder(n)
(36) wirkt, wobei eine Bewegung des Wandteils (6) zu einer
entsprechenden Kompression bzw. Dekompression der Druck
feder(n) (36) führt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (37) im wesentlichen die Form eines Hohl
zylinders mit einem koaxialen Hohlraum (38) aufweist,
wobei der koaxiale Hohlraum (38) von einer mit dem beweg
baren Wandteil (6) bewegungsschlüssig verbundenen Stange
(19) durchquert wird.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das bewegbare Wandteil (6) unter
Zwischenschaltung eines Hydrauliksystems auf die Druck
feder(n) (136) wirkt, wobei das Hydrauliksystem mindestens
zwei Kolben-Zylinder-Einheiten (155, 156) umfaßt, von
denen eine (155) unmittelbar mit dem Wandteil (6) und die
andere (156) mit der (den) in dem Gehäuse (137)
angeordneten Druckfeder(n) (136) zusammenwirkt.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kolbenfläche der mit dem Wandteil (6)
zusammenwirkenden Kolben-Zylinder-Einheit (155) größer als
die mit der (den) Druckfeder(n) (136) zusammenwirkenden
ist, so daß mit dem Hydrauliksystem eine hydraulische
Untersetzung realisiert ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch
gekennzeichnet, daß eine dritte Kolben-Zylinder-Einheit
(161) mit einem feststellbaren Kolben (162) zur
Einstellung der Vorspannung der Druckfeder(n) (136) vorge
sehen ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hydrauliksystem in einer auf dem
Gefäß (2) anzubringenden Kappe (123) angeordnet ist, und
daß die Druckfeder(n) (136) und das Gehäuse (137) eine mit
der Kappe (2) verbindbare, austauschbare Federpatrone
bilden, die ohne Abnehmen der Kappe (123) vom Gefäß (2)
ausgetauscht werden kann.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß das bewegbare Wandteil (6) gegebenen
falls über die Stange (19) bzw. unter Zwischenschaltung
des Hydrauliksystems, auf eine mechanisch, hydraulisch,
pneumatisch, und/oder elektrisch arbeitende Vorrichtung
wirkt, mit der es zusammen einen Meßwertaufnehmer für den
Innendruck bildet, der gegebenenfalls Teil eines Regel
kreises für den Innendruck ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 19 und
Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß mit der mit dem
bewegbaren Wandteil (6) zusammenwirkenden Vorrichtung auch
detektiert werden kann, ob ein Überdruck im Hydraulik
system herrscht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934300957 DE4300957A1 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Vorrichtung zum Erhitzen von Substanzen unter Überdruck in einem Mikrowellenfeld |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934300957 DE4300957A1 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Vorrichtung zum Erhitzen von Substanzen unter Überdruck in einem Mikrowellenfeld |
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ID=6478279
Family Applications (1)
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8125 | Change of the main classification |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: ANTON PAAR GMBH, GRAZ, AT |
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8141 | Disposal/no request for examination |