DE4300638C2 - Reinigung von Fluorwasserstoff - Google Patents
Reinigung von FluorwasserstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
Fluorwasserstoff.
Fluorwasserstoff fällt bei seiner technischen Herstel
lung (CaF₂ + H₂SO₄ → 2HF + CaSO₄) im allgemeinen als
wasserfreier Fluorwasserstoff an, der in Abhängigkeit
vom Ausgangsmaterial (normalerweise Flußspat) einige
Verunreinigungen sowie Wasser in geringen Mengen ent
hält.
Unter wasserfreiem Fluorwasserstoff wird also ein sol
cher Fluorwasserstoff verstanden, wie er mit üblichen
technischen Verfahren erhalten wird. Insbesondere liegt
sein Wassergehalt bevorzugt unter 5000 mg/kg.
Die Verunreinigungen sind im wesentlichen Verbindungen
der Elemente Phosphor, Bor, Silicium und Schwefel.
Diese Verbindungen sind bei vielen Anwendungen uner
wünscht, da sie störende Einflüsse haben.
Beim Einsatz von wäßrigen Lösungen des Fluorwasser
stoffes für die Herstellung von elektronischen Bauteilen
sind insbesondere die Verbindungen der Elemente
Phosphor, Silicium und Bor unerwünscht.
Bei Anwendungen, bei denen der Fluorwasserstoff und ein
Katalysator eingesetzt werden, wie z. B. bei der Her
stellung der Fluor-Kohlenwasserstoffe, den Ersatzstoffen
der Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffe, stören besonders
Verbindungen des Schwefels.
In US 3 166 379 werden Verbindungen der Elemente Arsen,
Phosphor und Schwefel durch Zusatz eines Halogenes ent
fernt.
In US 4 668 497 werden Verbindungen der Elemente Bor,
Silicium, Phosphor, Schwefel, Chlor und Arsen durch ele
mentares Fluor entfernt.
In US 4 032 621 werden zur Arsen- und Sulfit-Entfernung
Permanganate oder Dichromate als Oxidationsmittel zuge
setzt.
Nachteil der oben genannten Verfahren ist, daß durch den
Zusatz von Oxidationsmitteln der Fluorwasserstoff durch
diese verunreinigt wird. Zudem sind die eingesetzten
Oxidationsmittel teuer und zum Teil, insbesondere bei
Einsatz von Halogenen, schwer zu handhaben. Im Anschluß
an die Reinigung (Oxidation) muß der Fluorwasserstoff
zur Abtrennung vom Oxidationsmittel destilliert werden.
In Abhängigkeit vom zugesetzten Oxidationsmittel muß vor
der Destillation zur Vernichtung von überschüssigem
Oxidationsmittel ein Reduktionsmittel zugesetzt werden
(US 4 032 621).
Aufgabe war es daher, ein Verfahren zur Reinigung von
wasserfreiem, technischem Fluorwasserstoff zur Verfü
gung zu stellen, welches die oben genannten Nachteile
nicht aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Rei
nigung von wasserfreiem, technischen Fluorwasserstoff,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß durch den
flüssigen Fluorwasserstoff oder über die Oberfläche des
flüssigen Fluorwasserstoffes Inertgas oder ein Gemisch
aus Inertgasen geleitet wird.
Insbesondere Verunreinigungen von Verbindungen der Ele
mente Phosphor, Bor, Silicium und Schwefel lassen sich
durch das erfindungsgemäße Verfahren entfernen.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt
darin, daß dem zu reinigenden Fluorwasserstoff keine
anderen Verbindungen zugesetzt werden müssen, die den
Fluorwasserstoff zusätzlich verunreinigen und von denen
der Fluorwasserstoff anschließend wieder durch Destilla
tion abgetrennt werden muß. Das erfindungsgemäße Ver
fahren ist außerdem technisch einfach durchzuführen und
erfordert bei der technischen Realisierung geringe In
vestitionskosten.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird so durchgeführt, daß
über die Oberfläche des flüssigen Fluorwasserstoffes
oder durch den flüssigen Fluorwasserstoff Inertgas oder
ein Gemisch von Inertgasen geleitet wird. Der zu reini
gende Fluorwasserstoff sollte also in flüssiger Form
vorliegen, wobei das Verfahren auch unter Druck bei
höheren Temperaturen durchgeführt werden kann.
Als Inertgas wird bevorzugt Stickstoff oder Luft verwen
det.
Apparate für die Durchführung des Verfahrens können aus
Eisen oder aus anderen gegenüber Fluorwasserstoff
beständigen Materialien bestehen. Ebenso können kunst
stoffausgekleidete Behälter eingesetzt werden.
Das Verfahren kann vorzugsweise so durchgeführt werden,
daß der Fluorwasserstoff über eine Kolonne mit Füll
körpern geleitet wird und in dieser Kolonne das Inert
gas dem Fluorwasserstoff z. B. im Gegenstrom zugeführt
wird.
Die Reinigung kann bevorzugt auch in Behältern durch
geführt werden, in denen der Fluorwasserstoff gelagert
wird, wobei das Inertgas durch den Fluorwasserstoff im
Lagerbehälter oder über die Fluorwasserstoffoberfläche
geleitet werden kann.
Die Menge der Verunreinigungen und der Wirkungsgrad der
Inertgas-Reinigung bestimmen die Menge an Inertgas, den
benötigten Volumenstrom und die Zeit, die zur Reinigung
nötig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann mit bekannten Ver
fahren zur Entfernung von Verunreinigungen aus Fluor
wasserstoff kombiniert werden.
Die Erfindung soll anhand der nachfolgenden Beispiele
näher erläutert werden.
In einen Behälter wurden 1500 ml Fluorwasserstoff
gegeben. Der eingesetzte Fluorwasserstoff enthielt Ver
unreinigungen von Verbindungen der folgenden Elemente:
Schwefel:|4,2 g/l | |
Phosphor: | 3,5 mg/l |
Silicium: | 23,1 mg/l |
Arsen: | 10,4 mg/l |
Über ein Tauchrohr wurden innerhalb von 48 Stunden 960 l
Stickstoff durch den Fluorwasserstoff geleitet.
Der Fluorwasserstoff enthielt nach der Stickstoffdurch
leitung folgende Mengen an Verunreinigungen:
Schwefel:|<0,03 g/l | |
Phosphor: | <0,25 mg/l |
Silicium: | 4,3 mg/l |
Arsen: | 10,4 mg/l |
In einen Behälter wurden 1500 ml Fluorwasserstoff
gegeben. Der eingesetzte Fluorwasserstoff enthielt Ver
unreinigungen von Verbindungen der folgenden Elemente:
Schwefel:|3,5 g/l | |
Phosphor: | 3,6 mg/l |
Silicium: | 14,7 mg/l |
Bor: | 0,44 mg/l |
Über die Fluorwasserstoffoberfläche wurden innerhalb von
48 Stunden 960 l Stickstoff geleitet.
Der Fluorwasserstoff enthielt nach der Stickstoffbehand
lung folgende Mengen an Verunreinigungen:
Schwefel:|<0,03 g/l | |
Phosphor: | <0,3 mg/l |
Silicium: | 4,4 mg/l |
Bor: | 0,40 mg/l |
Claims (1)
- Verfahren zur Reinigung von wasserfreiem, tech nischem Fluorwasserstoff, dadurch gekennzeichnet, daß durch den flüssigen Fluorwasserstoff oder über die Oberfläche des flüssigen Fluorwasserstoffes Inertgas oder ein Gemisch aus Inertgasen geleitet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300638 DE4300638C2 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Reinigung von Fluorwasserstoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934300638 DE4300638C2 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Reinigung von Fluorwasserstoff |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4300638A1 DE4300638A1 (de) | 1994-07-14 |
DE4300638C2 true DE4300638C2 (de) | 1997-08-14 |
Family
ID=6478068
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934300638 Expired - Fee Related DE4300638C2 (de) | 1993-01-13 | 1993-01-13 | Reinigung von Fluorwasserstoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4300638C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD254372A1 (de) * | 1986-12-09 | 1988-02-24 | Nuenchritz Chemie | Verfahren zur gewinnung hochreiner fluorwasserstoffsaeure |
-
1993
- 1993-01-13 DE DE19934300638 patent/DE4300638C2/de not_active Expired - Fee Related
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4300638A1 (de) | 1994-07-14 |
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