DE2543965C3 - Verfahren zur Reinigung von Reaktionsgasen der Flußsäureherstellung - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von Reaktionsgasen der FlußsäureherstellungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von hochreiner, konzentrierter Flußsäure, speziell zur Reinigung der bei der
Umsetzung von Flußspat mit Schwefelsäure gewonnenen Fluorwasserstoff- Rohgase.
Als Rohstoffe werden e. B. Säurespat mit CaF2
> 97% und die bei der Rohgasreinigung anfallende Wasser- und HF-haltige Beschickungssäure mit ca. 90% H2SO4
eingesetzt Die aus dem Reaktionssystem bei Temperaturen von 200° C austretenden H F-Rohgase enthalten
als Verunreinigungen vor allem Wasser, Schwefelsäure, Schwefeldioxyd, Siliciumtetrafluorid, Inertgase und
Staubanteile, wie z. B. CaSO4 und CaF2. Die Staubanteile
können höher als üblich liegen, wenn die Reaktionspartner nicht in kaltem Zustand zusammengegeben werden,
sondern heißer Flußspat von ca. 500° C und heiße Beschickungssäure von ca. 100'C zur Reaktion gebracht
werden (z. B. nach DE-AS 21 03 338).
In der DE-OS 22 09 900 wird ein Verfahren zur
Reinigung und Kondensation von Reaktionsgasen der Flußsäureherstellung beschrieben.
Danach werden die mit einer Temperatur von 2000C
aus dem Reaktionssystem austi'etenden Gase in einer ersten Stufe mit konzentrierter H2SO4. die eine
Temperatur von 50-120"C aufweist, im Gegenstrom gewaschen und auf eine Temperatur von 6O-I3O°C
abgekühlt.
In einer bevorzugten Ausführungsform dieses bekannten Verfahrens wird die H2SO4-Vorwäsche als
zweistufige Gegenstromwäsche ausgeführt (siehe Fig. I).
Im ersten Vorwäscher (1) wird die aus dem /.weiten
Wäscher (2) austretende Säure, ohne daß sie gekühlt
wird, umgepumpt, wobei sie eine Temperatur von
100- 140"C annimmt und das Gas den Wäscher (1) mit einer Temperatur von 9O-I6O=C verläßt. In den
zweiten Vorwäscher (2) gelangt die aus dem hinter die -, Kondensationsstufer, geschalteten Restgaswäscher austretende geringfügig verunreinigte konzentrierte HjSO4
(6) und wird dort über einen Wasserkühler (26,) umgepumpi, wobei die Säure auf Temperaturen von
40 —70°C gekühlt wird. Aus dem zweiten Vorwäscher
in (2) tritt die HF dann bei Temperaturen von 50 —90JC
aus. Der H2SO4-Vorwäsche (1, 2) nachgeschaltet sind
ein erster indirekter Wasserkühler (14), ein direkter HF-Wäscher zur weiteren Reinigung und Vorkühlung
der HF-Gase. Die anschließende Kondensation ge
s-zhieht in einem zweiten Wasserkühler und anschlie
ßenden Solekühlern. Die aus den Kondensationsstufen austretenden HF- und SiF4-haItigen Gase werden in
einem Restgaswäscher mit konzentrierter Schwefelsäure nachgereinigi und der Verwertung als H2SiFb
2Ii zugeführt. Der H F-Wäscher besteht aus einer direkten
HF-Kühlstufe, die mit flüssiger HF aus den Kondensationsstufen derart gespeist wird, daß die gesamte
eingesetzte flüssige HF gerade verdampft.
Die aus den H2SO4-Vorwäschern austretende Wasch
säure (la) wird mit den Kondensaten des ersten
indirekten H2O-KühIers und des HF-Wäschers vereinigt, mit Oleum vernetzt und als Beschickungssäure
dem Reaktionsofen zugeführt.
jo eine konzentrierte HF von 99,95%iger Reinheit, die
noch bis zu 0,001 % H2SO4 enthält, gewonnen.
An einer weiteren Verbesserung des Verfahrens im Hinblick auf ein reineres Endprodukt und weniger mit
reaktiven Gasen beladene Abgase besteht sowohl aus
Gründen des Umweltschutzes, als auch der Verwertbarkeit der Endprodukte Interesse.
Ein kritischer Parameter dieses vorstehend beschriebenen Verfahrens ist der Wassergehalt in der
Schwefelsäure und in den Reaktionsg vsen:
Bei der Umsetzung von Flußspat mit Schwefelsäure ist es, um einen glatten Ablauf der Reaktion
sicherzustellen, notwendig, einen gewissen Wassergehalt in der Beschickungssäure einzustellen. Durch die
Reaktion von Schwefelsäure bzw. Flußsäure mit den
sauerstoffhaliigen Verunreinigungen des Flußspats
(z. B. SiO2. Fe2O3, CaCO3) entsteht noch weiteres
Wasser, so daß die gebildeten HF-Rohgase je nach Flußspatqualität mit unterschiedlichen Wassergehalten
in die erste Reinigungsstufe gelangen. Bei niedrigen
so Wassergehalten im HF-Rohgas sinkt der Wassergehalt in der Waschsäure des H2SO4-Vorwäschers soweit ab,
daß das den H2SO4-Vorwäscher verlassende Gas noch
erhebliche Mengen HjSO4 mitführt, die im HF-Wäscher
nicht mehr vollständig entfernt werden können.
« Ein weiterer kritischer Parameter ist die altmähliche
Auskristallisation von CaSO4 im ersten Teil des H2SO4-Wäschers auf den Füllkörpern. Dies führt
schließlich zum Stillstand der Anlage und erfordert aufwendige Reparaturarbeiten zum Austausch der
Es wurde nun gefunden, daß sich die beschriebenen Schwierigkeilen vermeiden lassen, wenn erstens nicht
die gesamte Schwefelsäuremenge (Waschsäure vom Restgaswäscher) über den Vorwäscher 2 in den
hi Vorwäscher 1 im Gegenstrom geführt wird, sondern
wenn vorher eine Aufteilung auf beide Vorwäscher erfolgt, und wenn zweitens die für die Einstellung der
Beschickungssäure notwendige Oleummenge nicht in
ihrer Gesamtheit erst zu der mit den Kondensaten der
folgenden Stufe vereinigten Waschsäuren aus der hUSO-t-Vorwäsche zugeführt wird, sondern sie anteilweise
bereits in den Waschkreislauf des ersten HiSO4-Vorwäschers zugegeben wird. =,
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß der Wassergehalt im zweiten Vorwäscher angehoben wird,
so daß ein Fluorwasserstoff mit sehr geringen H2SO4-Gehalten erhalten wird. Gleichzeitig wird der
Wassergehalt im ersten Vorwäscher herabgesetzt μ.
Überraschenderweise zeigt sich dabei, daß darüber hinaus die Auskristallisation von Calciumsulfat weitgehend
vermieden wird.
Optimale Bedingungen ergeben sich, wenn die Verteilung von Oleum und Schwefelsäure auf die r,
Vorwäscher so vorgenommen wird, daß der Wassergehalt in den Waschsäuren der beiden Vorwäscher in
einem Bereich von jeweils 6—10 Gew.-°/o gehalten wird.
Der Schwefelsäurevorwäsche werden dann in an sich bekannter Weise H F-Wäscher, Wasserkühler und
Solekühler zur Kondensation der gereinigten Gase nachgeschaltet Die Restgase (im wesentlichen SiF4-IIaI-tige
Inertgase,die noch etwas HF enthalten) werden mit konzentrierter Schwefelsäure gewaschen und einer
H2Si Fe-Verwertung zugeführt _>·}
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Gewinnung hochreiner konzentrierter Rußsäure
durch Reinigung von bei der Umsetzung von Flußspat und Schwefelsäure gewonnenen HF-Rohgasen
in mindestens 2 H2SO4-Vorwaschstufen, und nachge- jo
schalteter HF-Wäsche, Wasserkühler, mindestens 2 Solekühlern und einer hbSO-t-Restgaswäsche, durch die
die gesamte der unter Berücksichtigung der zusätzlich
eingesetzten Menge Oleum für die Reaktion mit dem Flußspat notwendige Menge Schwefelsäure geleitet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese Schwefelsäure anschließend und ein Anteil der zur Einstellung der
Beschickungssäure benötigten Oleummenge in solchen Anteilen in die beiden H2SO4-Vorwaschkreisläufe
gegeben wird, daß der Wassergehalt in beiden
Waschkreisläufen im Bereich von jeweils 6—10 Gew.-%
gehalten wird.
Dies wird bevorzugt so durchgeführt, daß in den Waschkreislauf des zweiten H1SO4-WaSChCrS 25-75%,
vorzugsweise 40—60% und in den Waschkreislauf des ersten Wäschers 25—75%, vorzugsweise 40—60% der
insgesamt eingesetzten Schwefelsäuremenge gegeben werden, daß in den Waschkreislauf des ersten
H2SO4-Wäschers der Überlauf des zweiten HjSO4-Wäschers
geleitet wird und daß in den Waschkreislauf des
ersten Wäschers weiterhin 25—100%, vorzugsweise 50—75%, t'er zur Einstellung der Beschickungssäure
benötigten Oleummenge gegeben wird.
Bei stark schwankenden Wassergehalten der Rohgase kann der Wassergehalt der Waschsäuren in
regelmäßigen Zeilabständen, je nach Homogenität des eingesetzten Flußspats, z. B. stündlich überprüft und die
Säureverteilung entsprechend geregelt werden.
Bevorzugt wird je 50% der eingesetzten Schwefelsäure in die Vorwäscher gegeben und der Wassergehalt
in den Waschkreisiäufen durch die in den ersten Wäscher zusätzlich zugegebene Menge Oleum geregelt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Fluorwasserstoff mit sehr geringen HjSO^Gehalten. im
Bereich von einigen ppm, erhalten und die Standzeit der *'■
Anlage erheblich verlängert. Zum Beispiel zeigte eine erfindungsgemäß betrieh:ne Anlage auch nach 6monatieem
Betrieb noch keine Anzeichen für einen notwendigen Austausch der Füllkörper in den HjSO4-Wäschern.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der folgenden Figuren näher beschrieben:
F i g. 1 erläutert das vorher beschriebene bekannte Verfahren,
Fig.2 zeigt das erfindungsgemäße Verfahren in
Form eines Flußdiagramms.
Die angegebenen Ziffern bezeichnen analoge Funktionen für beide Verfahren. Sie bezeichnen im einzelnen:
t erster Schwefelsäurewäscher
la Waschsäure des ersten HjSO4-Wäschers
2 zweiter H2SO4-Wäscher
2a Waschsäure des zweiten H2SO4-Wäschers
2b Wasserkühler für Waschsäure des zweiten
H2SO4-Wäschers
2b Wasserkühler für Waschsäure des zweiten
H2SO4-Wäschers
3 H F-Wäscher
3a Kondensat des HF-Wäschers
4 indirekter Wasserkühler für vorgereinigte
HF-Gase
HF-Gase
5 Soiekühier
6 H2SO4-Restgaswäscher
7 H2SiF6-Verwertung
8 Oleum
9 konzentrierte H2SO4
10 Beschickungssäure
10a aus der Beschickungssäure austretende
HF-haltige Gase
HF-haltige Gase
11 Flußspat
12 Reaktor
13 konzentrierte HF
14 indirekter Wasserkühler für vorgereinigte
HF-Gase
HF-Gase
Im folgenden wird das ernndungsgemäße Verfahren
anhand der F i g. 2 näher beschrieben:
Die den Reaktionsofen (12) mit einer Temperatur von ca. 150—2500C verlassenden Rohgase werden in dem
ersten Schwefelsäurewäscher (1) schon weitgehend von staubförmigen (CaSO4, CaF2) und schwer flüchtigen
gasförmigen (H2SO4, H2O) Verbindungen befreit Der
Wäscher (1) wird aus der Vorlage (la)über eine Pumpe im Kreistauf berieselt. Im Schwefelsäurewäscher (2)
wird das vorgereinigte Gas weiter auf ca. 50—110°C
abgekühlt und von restlichen Staubteilen und weiteren schwerflüchtigen gasförmigen Verbindungen befreit.
Der Wäscher (2) wird aus der Vorlage (2a) über eine Pumpe im Kreislauf berieseit. Zur Kühlung der
Waschsäure wird in den Kreislauf ein Wasserkühler (2b) eingeschaltet. Die so vorgereinigten Gase gelangen
dann über den HF-Wäscher (3) nach Kondensation in einem H2O-Kühler (4) und zwei oder mehreren
Solekühlern (5) in den Vorratsbehälter für flüssige HF (13). Die aus den Kondensationsstufen (4, 5) austretenden
Restgase gelangen nach einer Schwefelsäurerestgaswäsche (6) zur HjSiF6- Verwertung (7).
Für die Waschsäure des ersten Schwefelsäurewäschers (1) wird die aus der Vorlage des zweiten
Schwefelsäurewäs-hers (2a) überlaufende Säure, ferner
25—75% der vom Restgaswäscher (6) kommenden, für die Reaktion (\2) mit dem Flußspat (M) unter
Berücksichtigung der zusätzlich eingese'ztc'n Menge Oleum stöchiometrische Menge konzentrierter Schwefelsäure
(9) und 25-100% der für die Einstellung des Wassergehaltes der Deschickungssäure (10) benötigten
Menge Oleum (8) in die Vorlage (!abgegeben.
Für die Waschsäure des zweiten Schwefelsäurewäschers
(2) werden die restlichen 25—75% der vom
Restgaswäscher (6) kommenden Schwefelsäure in Vorlage (2,7,/gegeben.
Die Beschickungssäure (10) wird unter Einsat/ des
Überlaufs aus der Vorlage des ersten Schwefelsäurewäschers (1,7,1 und des Kondensats (3·^ des HF-Wäschers ,
(.3). unter Zugabe der restlichen Oleummenge (8) eingestellt. Die dabei entstehenden HF-haltigen Gase
(\0a) werden in den ersten Schwefelsäurewäscher (I)
zurückgeleitet.
Der HF-Wäscher (3) wird mit flüssiger HF (13) ,,, bevorzugt so betrieben, daß die gesamte eingesetzte HF
gerade verdampft.
B e i s ρ i e I
Die HF-Rohgase verlassen den Reaktor (12) mit einer ■ ,
Temperatur von 190"C und treten in den Schwefelsäurewäscher
(I) ein. der aus der Vorlage (la) mit iimgepumpter Waschsäure berieselt wird. Im Wäscher
(1) wrrtlrn haiinKärhlirh staiihfnrmiges CaSO... HjSOj-Tröpfchen
sowie SOi- und I^O-Dämpfe abgetrennt. _>n
Das HF-Gas tritt dann mit HfTC in den zweiten HjSOj-Wäscher (2) ein. der aus der Vorlage (2a) über
den Wasserkühler (2b) mit umgcpumpter Waschsäure
berieselt wird. Das HF-Gas verläßt den Wäscher mit 90" C und wird /ur weiteren Reinigung und Abkühlung
dem HF-Wäscher (3) zugeführt und anschließend in mehreren Stufen kondensiert.
In die Wäschervorlagen (la. I ty werden jeweils 50%
der insgesamt eingesetzten Schwefelsäurcmengc (98%ige HiSOj) gegeben. Die Schwefelsäure wurde
vorher /ur Wäsche der Restgase (6) benutzt und enthält daher schon HF-Anteile und besitzt eine Temperatur
von 35" C. In die Wäschervorlage (la) wird neben dem 50%-Anteil der Schwefelsäure der Überlauf der
Wäschervorlage (2;)Jiind 50% der insgesamt eingesetzten
Oleummenge (8) (20%ig) geleitet.
In dem Mischgefäß (10) wird aus dem Überlauf der
Vorlage (la), dem Kondensat (3.7,/ von (3) sowie dem
restlichen 50%-Antcil Oleum (8) die Beschickungssäure
hergestellt, die mit einer Temperatur von 120 C zum Ofen abläuft.
Der Wassergehalt im ersten HiSOi-Wäscher (I.ι) ist
i'tu'3 ujpirh f|em in rtpr Wa<;rh<;iiiirp des /wpitrn
HiSOi-Wäschers (2a) und beträgt 7—9%. Im ersten
IhSOi-Wäscher wurden auch nach mehrmonatiger
Laufzeit keine CaSOi-Abscheidungen beobachtet. Der auskondensierte Fluorwasserstoff enthält ca. 0.0005%
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung hochreiner konzentrierter Flußsäure durch Reinigung von bei der
Umsetzung von Flußspat und Schwefelsäure gewonnenen HF-Rohgasen in mindestens zwei HiS(V
Vorwaschstufen, und nachgeschalteter H F-Wäsche, Wasserkühler, mindestens zwei Solekühlern und
einer HjSOvRestgaswäsche, durch die die gesamte der unter Berücksichtigung der zusätzlich eingesetzten Mengen Oleum für die Reaktion mit dem
Flußspat notwendige Menge Schwefelsäure geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß diese
Schwefelsäure anschließend und ein Anteil der zur Einstellung der Beschickungssäure benötigten
Oleummenge in solchen Anteilen in die beiden H2SO4-VorwaschkreisIäufe gegeben wird, daß der
Wassergehalt in beiden Waschkreisläufen im Bereich von jeweils 6—10 Gew.-% gehalten wird.
2.
Verfahren nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß in die Waschkreisläufe der Schwefelsäurevorwäscher jeweils 50% der insgesamt eingesetzten Schwefelsäuremenge gegeben werden, und
der Wassergehalt in den Waschkreisläufen durch Regulierung des in den ersten H2SO4-Waschkreislauf gegebenen Anteils der zur Einstellung der
Beschickungssäure notwendigen Menge Oleum eingestellt wird.
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