DE4300498C1 - Verfahren zur Herstellung von Bauplatten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von BauplattenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung
von Bauplatten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Nach einem derartigen Verfahren werden beispielsweise
Gipskartonplatten hergestellt. Es ist darüber hinaus
bekannt, Bauplatten als Heiz- bzw. Kühlelemente aus
zubilden, indem in diese ein wärmeabgebendes bzw. -
aufnehmendes fließfähiges Medium leitende Kapillar
rohre eingebettet werden. Es war jedoch bisher nicht
möglich, derartige Bauplatten in kontinuierlich
durchlaufenden Anlagen herzustellen, da die als Zu- und
Ableitungen für die Kapillarrohre dienenden
Stammrohre beim Durchgang der Bahnen bzw. Platten
zwischen Walzenpaaren hinderlich wären.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung,
das bekannte Verfahren zur kontinuierlichen Herstel
lung von Bauplatten aus einem Material, das in fließ
fähigem Zustand in eine Bahnform gebracht wird und
sich anschließend verfestigt, wobei die Platten in
gewünschter Länge von der festen Bahn abgetrennt wer
den, so auszubilden, daß die
Bauplatten als Heiz- bzw. Kühlelemente
herstellbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus den Unter
ansprüchen.
Dadurch, daß in das bahnförmige, noch fließfähige
Material zueinander parallele, aus Kunststoff beste
hende Kapillarrohre in Längsrichtung der Bahn verlau
fend eingebettet werden, und daß nach dem Abtrennen
der Platten die Enden der Kapillarrohre freigelegt
und mit Stammrohren für die Zu- und Ableitung eines
fließfähigen, wärmeabgebenden oder -aufnehmenden Me
diums verbunden werden, kann die Herstellung der als
Heiz- bzw. Kühlelemente einsetzbaren Bauplatten voll
ständig automatisiert werden. Die Kapillarrohre haben
eine definierte Lage in der Bauplatte, so daß die
Verbindung der Stammrohre mit den eingebetteten Ka
pillarrohren maschinell durchgeführt werden kann.
Damit ist eine preiswerte Massenherstellung der
gleichzeitig als Heiz- und/oder Kühlelemente verwend
baren Bauplatten möglich.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von in den
Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Herstellung von Gipskartonplatten
mit eingebetteten Kapillarrohren in
vereinfachter Darstellung,
Fig. 2 die Verbindung eines stirnseitig aus
einer Bauplatte heraustretenden Kapil
larrohres mit einem Stammrohr und
Fig. 3 die Verbindung eines aus einer zur
Plattenebene parallelen Plattenober
fläche heraustretenden Kapillarrohres
mit einem Stammrohr.
In einem Behälter 1 befindet sich mit Wasser ange
rührter Gips, der kontinuierlich in einer bestimmten
Breite auf eine nicht dargestellte Unterlage ausgege
ben wird. Über die Unterlage wird eine von einer Rol
le abgezogene Papierbahn 2 in Richtung des Pfeils in
Fig. 1 bewegt, so daß der aus dem Behälter 1 ausgege
bene Gips kontinuierlich auf der Papierbahn 2 nach
rechts abgeführt wird. Die Geschwindigkeit der Pa
pierbahn 2 und die Menge des ausgegebenen Gipses sind
so aufeinander abgestimmt, daß die sich auf der Pa
pierbahn 2 ausbildende Gipsschicht 3 eine vorbestimm
te Dicke aufweist. Auf die Gipsschicht 3 wird eine
weitere Papierbahn 4 aufgelegt, so daß sie beidseitig
mit Papier beschichtet ist. Diese Schichtanordnung
durchläuft mehrere Walzenpaare 5, 6 und 7, von denen
sie transportiert und auf die gewünschte Dicke ge
bracht wird. Wenn der Gips am rechten Ende der Bahn
abgebunden ist, können Gipskartonplatten mit einer
vorgegebenen Länge von dieser abgetrennt werden.
In Bewegungsrichtung der Bahn verlaufen parallel in
vorbestimmtem Abstand voneinander Kunststoffrohre 8,
die beispielsweise auf einer Rolle aufgewickelt sind
und kontinuierlich von dieser abgezogen werden. Diese
Kunststoffrohre 8 werden so in die Gipsschicht 3 hin
eingeführt, daß sie einen vorgegebenen Abstand zu den
beiden Papierbahnen 2 und 4 aufweisen. Sie werden mit
den Papierbahnen 2 und 4 und mit der sich verfesti
genden Gipsschicht 3 in Pfeilrichtung befördert. Die
abgetrennten Gipskartonplatten werden somit von einer
Vielzahl paralleler Kunststoffrohre 8 durchzogen, die
beispielsweise einen Durchmesser von etwa 2 mm und
einen Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Roh
ren von etwa 10 mm aufweisen und für den Transport
eines fließfähigen Wärme- oder Kühlmediums, vorzugs
weise Wasser, geeignet sind. Die Kunststoffrohre 8
können genau in der Mitte zwischen den Papierbahnen 2
und 4 verlegt sein; sie können jedoch auch unter
schiedliche Abstände gegenüber diesen aufweisen.
Für die Zuleitung des fließfähigen Mediums zu den
Kunststoffrohren 8 sowie auch für dessen Ableitung
von diesen müssen die Kunststoffrohre 8 mit Stammroh
ren 9 verbunden werden, wobei jeweils ein Stammrohr 9
an die an einer Plattenseite befindlichen offenen
Enden der Kunststoffrohre 8 angeschlossen wird. Hier
zu müssen diese in die Gipskartonplatte eingebetteten
offenen Enden freigelegt werden. Die Fig. 2 und 3
zeigen zwei verschiedene Möglichkeiten der Freile
gung.
Bei der Ausbildung nach Fig. 2 werden nach der Ab
trennung der Platten die Enden der Kapillarrohre 8
von der Platte befreit, indem die Platte in geringem
Abstand von der Kante, an der die Kapillarrohre 8
enden, und parallel zu dieser auf beiden Seiten ein
geschlitzt wird und dann der Bereich zwischen der
Kante und den Schlitzen abgebrochen wird. Die Kapil
larrohre 8 treten somit mit ihrem jeweils einen Ende
aus der einen Stirnseite der Platte heraus und können
in bekannter Weise durch Anspritzen oder Anschweißen
mit dem Stammrohr 9 verbunden werden. Da die Kapil
larrohre 8 innerhalb der Platte eine definierte Lage haben,
kann diese Verbindung automatisch herge
stellt werden. In gleicher Weise werden die Kapillar
rohre 8 an ihrem jeweils anderen Ende an der entge
gengesetzten Plattenkante freigelegt und mit einem
anderen Stammrohr 9 verbunden.
Die Enden der Kapillarrohre 8 können jedoch auch, wie
Fig. 3 zeigt, in einem gewünschten Abstand von der
Plattenkante freigelegt werden. Hierzu wird die Plat
te auf einer Seite so ausgeschnitten, daß ein sich
längs des jeweiligen Kapillarrohrs 8 erstreckender
Schlitz 10 entsteht, der einen Abschnitt des Kapil
larrohrs 8 freilegt. Dessen Ende kann nun durch den
Schlitz 10 aus der Platte herausgezogen werden, so
daß es für die Verbindung mit dem Stammrohr 9 zur
Verfügung steht. Nach dem Herausziehen der Rohrenden
werden die Schlitze 10 zweckmäßig wieder zugespach
telt, so daß die Stabilität der Platte erhalten
bleibt. Vorzugsweise werden die Kapillarrohre 8 vor
dem Einbetten in die Gipsschicht 3 mit einem geeigne
ten Trennmittel behandelt, so daß keine Verbindung
mit dem Gips eintritt und ihre Enden leicht aus der
Platte herausgezogen werden können.
Es ist vorteilhaft, wenn dem Gips Zuschlagstoffe bei
gegeben werden, die die Wärmeleitfähigkeit der Platte
erhöhen. Hierdurch kann die Wirkung der Platte als
Heiz/Kühlelement wesentlich erhöht werden.
Schließlich können auch Gipsplatten ohne Papiermantel
hergestellt werden, wobei die Festigkeit der Platten
durch eingelagerte Fasern, beispielsweise Glasfasern,
verstärkt wird.
Claims (12)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von
Bauplatten aus einem Material, das in fließfähi
gem Zustand in eine Bahnform gebracht wird und
sich anschließend verfestigt, wobei die Platten
in gewünschter Länge von der festen Bahn abge
trennt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das bahnförmige, noch fließfähige Materi
al (3) zueinander parallele, aus Kunststoff be
stehende Kapillarrohre (8) in Längsrichtung der
Bahn verlaufend eingebettet werden und daß nach
dem Abtrennen der Platten die Enden der Kapil
larrohre (8) freigelegt und mit Stammrohren (9)
für die Zu- und Ableitung eines fließfähigen,
wärmeabgebenden oder -aufnehmenden Mediums ver
bunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Enden der Kapillarrohre (8) durch
Ausbilden jeweils eines Schlitzes (10) auf einer
Seite der Platte und Herausziehen aus der Platte
durch den Schlitz (10) freigelegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Schlitz (10) im Abstand von der
Plattenkante ausgebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schlitz (10) nach dem Her
ausziehen des Kapillarrohrendes zugespachtelt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Enden der Kapillarrohre (8) durch
entsprechende Verkürzung der Platten an den quer
zu den Kapillarrohren (8) verlaufenden Kanten
freigelegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß Kapillarrohre (8) mit
einem Durchmesser von etwa 2 mm verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß benachbarte Kapillarrohre (8) mit einem
gegenseitigen Abstand von etwa 10 mm eingebettet werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Bauplatte aus Gips
hergestellt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Bauplatte als Gipskartonplatte her
gestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Bauplatte als faserverstärkte Gips
platte hergestellt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kapillarrohre
(8) vor der Einbettung mit einem eine Verbindung
mit dem Plattenmaterial verhindernden Trennmit
tel behandelt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Plattenmaterial
Zuschlagstoffe zur Erhöhung der Wärmeleitfähig
keit beigegeben werden.
Priority Applications (3)
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ES2089957A2 (es) | 1996-10-01 |
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