DE4300124A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Ventilsteuerung bei Verbrennungsmotoren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Ventilsteuerung bei VerbrennungsmotorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie
eine Vorrichtung zur Steuerung von Ventilen eines
Verbrennungsmotors mit mehreren Zylindern.
Trotz des heute allgemein hohen erreichten technischen
Standards im Verbrennungsmotorenbau werden auch heute
noch zur Ventilsteuerung von im Viertakt-Verfahren
betriebenen Motoren Nockenwellen eingesetzt, die syn
chronisiert mit der Kurbelwellendrehzahl mechanisch
auf Ventilstößel einwirken, um ein Öffnen der Ventile
zu erreichen. Die Rückstellung der Ventile in ihre
Schließstellung erfolgt dabei zumeist über mechanische
Federelemente. Dieses bis in die Anfangsgeschichte der
Verbrennungsmotoren, insbesondere der Automobile,
zurückreichende Konstruktionsprinzip ist in zunehmen
dem Maße optimiert worden, um den Wirkungsgrad von
Verbrennungsmotoren, der in entscheidendem Maße von
der Ventilsteuerung beeinflußt wird, zu erhöhen.
Obwohl in dieser Hinsicht nunmehr hervorragende Ergeb
nisse erreicht worden sind, weist die Nockenwellen
steuerung von Ventilen andererseits konstruktionsimma
nente Nachteile auf. Insbesondere sind hier die durch
das mechanische Zusammenwirken von Nockenwelle und
Ventilstößeln auftretenden Verschleißerscheinungen zu
nennen, die sich begrenzend auf die Lebensdauer eines
Verbrennungsmotors auswirken. Weiterhin entstehen
durch den reibschlüssigen Kontakt zwischen Nockenwelle
und Ventilstößen und der sich daraus ergebenden Erwär
mung schmierungstechnische Problemen. Nicht zuletzt
erweist sich als weiterer Nachteil einer Nockenwellen
steuerung deren konstruktionsbedingt hohes Gewicht.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung zu schaffen, das
bzw. die eine Ventilsteuerung bei Verbrennungsmotoren
ohne die Verwendung einer Nockenwelle ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt den während des
Kompressionstaktes in einem von mehreren Zylindern
eines Verbrennungsmotors entstehenden Überdruck, um
damit die Ventile mindestens eines anderen Zylinders
zu beaufschlagen.
Der Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, nicht
durch eine mechanische Kopplung einer Nockenwelle mit
Ventilstößeln eine Ventilsteuerung zu ermöglichen,
sondern durch eine Druckkopplung der einzelnen Zylin
derinnenräume mit den Ventilen mindestens eines dieser
Zylinder, um ohne die Verwendung von mechanischen
Übertragungselementen ein im wesentlichen ohne Ver
schleißerscheinungen arbeitendes Verfahren zur Ventil
steuerung zu ermöglichen.
Aus der französischen Patentanmeldung FR 2 529 616
ist eine Vorrichtung zur Beaufschlagung von Ventilen
mit Druckluft bekannt. Hierzu sind die Ventilstößel
umgebende Bereiche als pneumatische Kolben/Zylinder-
Einheiten ausgebildet, die von einem Druckluftkom
pressor versorgt mechanische Ventilfedern ersetzen
sollen. Die Kolben/Zylinder-Einheiten sind mit einem
Rückschlagventil und einem Überdruckventil versehen,
um einen zum sicheren Schließen des Ventils minimal
erforderlichen Vordruck sowie einen maximalen Ventil
druck einzustellen, so daß Ventilschäden als Folge
zu hoher Ventilrückstellkräfte vermieden werden.
Die bekannte Vorrichtung dient somit allein zur Substi
tution mechanischer Ventilfedern durch pneumatische
Ventilfedern und ermöglicht wegen der von der Motor
kompression unabhängigen Druckversorgung mittels eines
separaten Kompressors keine kompressionsabhängige Ven
tilsteuerung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
werden die Ventile nicht mit dem unmittelbar am Zylin
der abgenommenen pneumatischen Gasdruck beaufschlagt,
sondern es wird ein Druckmediumwandler zwischen die
Druckabnahmestelle am Zylinder und die zu steuernden
Ventile geschaltet. Dieser Druckmediumwandler kann aus
einer Kolben-/ Zylindereinheit mit einem beidseitig
beaufschlagbaren Kolben geschaffen sein, der es er
möglicht, den auf der Eingangsseite des Druckmedium
wandlers anstehenden Gasdruck in einen hydraulischen
Druck auf der Ausgangsseite des Druckmediumwandlers
umzuwandeln. Insbesondere wegen der relativ großen
Entfernung zwischen der Druckabnahmestelle am Zylinder
und den einzelnen, zu steuernden Ventilen der anderen
Zylinder kann es auf einer insgesamt pneumatischen
Druckstrecke zu unerwünschten Kompressionserscheinun
gen kommen, die dazu führen, daß an den betreffenden
zu steuernden Ventilen nur noch ein Bruchteil des
ursprünglichen Zylinderinnendrucks zur Verfügung
steht. Wird jedoch, wie durch die besondere Ausfüh
rungsform der Erfindung vorgeschlagen, ein Druckmedi
umwandler zwischen die Druckabnahmestelle und die
Ventile geschaltet, so kann die Druckstrecke im we
sentlichen aus einer inkompressiblen Flüssigkeit ge
bildet werden, so daß Druckverluste weitestgehend
ausgeschaltet sind. Hierzu eignet sich in besonderem
Maße Öl, insbesondere Hydrauliköl.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die
betreffenden Ventile sowohl in Schließrichtung als
auch in Öffnungsrichtung vom Fluiddruck beaufschlagt
werden. Hierdurch ermöglicht das erfindungsgemäße
Verfahren sowohl ein gesteuertes Öffnen als auch ein
gesteuertes Schließen der einzelnen Ventile, ohne für
eine rückstellende Schließbewegung der Ventile - wie
es bislang der Fall ist - Federelemente zu verwenden,
die insbesondere bei mechanischer Ausbildung weitere
Verschleißteile darstellen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist die Merkmale
des Anspruchs 5 auf.
Hierbei ist jeder Zylinderinnenraum über Druckleitun
gen mit Ventilstellzylindern verbunden, die auf dieje
nigen Ventile wirken, welche entsprechend der Zündfol
ge des Verbrennungsmotors und dem Arbeitstakt der
einzelnen Zylinder anzusteuern sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht neben dem
Verzicht auf eine konventionelle Nockenwellensteuerung
der Ventile eine besonders kompakte, verschleißarme
und daher im wesentlichen wartungsfreie Ventilsteue
rung.
Um die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zu erhöhen, kann möglichst dicht an jedem Zylinderin
nenraum eine beidseitig mit Druck beaufschlagbare
Kolben-/Zylindereinheit vorgesehen werden, die einen
Wechsel des Druckmediums von Gas hin zu einer inkom
pressiblen Flüssigkeit, insbesondere Hydrauliköl,
ermöglicht. Dieser Druckmediumwandler fungiert dabei
quasi als Steuerzylinder, der die Ventilstellzylinder
zur Steuerung der Ventile mit einem hydraulischen
Druck beaufschlagt. Die durch die Vorsehung des Druck
mediumwandlers erzielbaren Vorteile sind bereits vor
stehend ausführlich dargelegt worden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung ist diese mit Ventilstell
zylindern versehen, die einen beidseitig beaufschlag
baren, doppeltwirkenden Kolben aufweisen, der sowohl
in Schließrichtung des Ventils als auch in dessen
Öffnungsrichtung bewegbar ist. Hierdurch wird er
reicht, daß auf den Einsatz von insbesondere mecha
nisch arbeitenden Federelementen zur Rückstellung des
Ventils in dessen Schließstellung verzichtet werden
kann. Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung wird
vermieden, daß es - wie es bei konventionell ausgebil
deten Ventilsteuereinrichtungen der Fall ist - auf
grund der hohen Ventilrückstellkräfte zu einem Abrei
ßen des Ventilkopfes kommen kann. Die mit dem doppelt
wirkenden Kolben versehenen Ventilstellzylinder können
einen eingangsseitigen, mit dem Steuerzylinder und
einen ausgangsseitigen, mit dem zu steuernden Ventil
verbundenen Druckraum aufweisen. Dabei sind bei jedem
Zylinder die ausgangsseitigen Druckräume miteinander
kommunizierend verbunden. Infolge der kommunizierenden
Verbindung der ausgangsseitigen Druckräume kann man
die jeweils gegensinnigen Bewegungen einer zusammen
gehörigen Eingangs-/Ausgangsventil-Paarung zur gegen
seitigen Unterstützung der Schließ- oder Öffnungsbewe
gung des jeweils zugehörigen Ventils nutzen. Wird
beispielsweise das Ausgangsventil eines Zylinders
durch den Steuerzylinder mit Druck beaufschlagt und
öffnet sich, so wird der Druck des Steuerzylinders
durch die ausgangsseitige Druckkammer des Ventilstell
zylinders über eine hydraulische Verbindungsleitung
auf die ausgangsseitige Druckkammer des Ventilstell
zylinders des zugehörigen Eingangsventils weitergege
ben, wodurch das Eingangsventil in Schließrichtung
bewegt wird.
Die Kolben der Ventilstellzylinder können in Verlänge
rung von Ventilschäften der Ventile ausgebildet sein.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die
Kolbenstangen der Ventilstellzylinder-Kolben aus den
Ventilschäften gebildet sind. Zum einen kann hierdurch
auf ein gesondertes Bauteil zur Bildung der Kolben
stange verzichtet werden, zum anderen lassen sich
somit auch bei der erfindungsgemäßen, ohne Nockenwelle
arbeitenden Ventilsteuereinrichtung konventionelle,
als Einheit aus einem als Ventilstößel ausgebildeten
Ventilschaft und einem Ventilkopf gebildete Ventile
verwenden.
Um die Ventilsteuerzeiten von Eingangs- und Ausgangs
ventilen unabhängig von den Kompressionstakten und
-zeiten der einzelnen Zylinder beeinflussen zu können,
besteht die Möglichkeit, als Teil der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung einstellbare Druckhalte-/Verzögerungs
einrichtungen vorzusehen, die beispielsweise eine
Öffnungsbewegung eines von einem Steuerzylinder beauf
schlagten Ventilstellzylinders erst dann zulassen,
nachdem der Kompressionstakt des dem betreffenden
Steuerzylinder zugeordneten Zylinders schon abge
schlossen ist und sich dieser Zylinder bereits in
einem nachfolgenden Arbeitstakt befindet. Eine solche
Druckhalte-/Verzögerungseinrichtung kann etwa aus
einem hydraulischen Relais oder auch einer unmittelbar
auf den Kolben des Ventilstellzylinders wirkenden
Magneteinrichtung oder dergleichen gebildet sein.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung sowie des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines mit
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung versehe
nen Vierzylinder-Verbrennungsmotors, wobei
im einzelnen die vom Zylinder I ausgehende
Ventilsteuerung dargestellt ist;
Fig. 2 einen zur Druckbeaufschlagung von Ventil
stellzylindern verwendeten Steuerzylin
der in Schnittdarstellung;
Fig. 3 die Ventilsteuerung gemäß Fig. 1 mit Dar
stellung der vom Zylinder III ausgehen
den Ventilsteuerung;
Fig. 4 die Ventilsteuerung gemäß Fig. 1 mit Dar
stellung der vom Zylinder IV ausgehen
den Ventilsteuerung;
Fig. 5 die Ventilsteuerung gemäß Fig. 1 mit Dar
stellung der vom Zylinder II ausgehen
den Ventilsteuerung;
Fig. 6 die mit der Ventilsteuerung erzielten
Ventilbewegungen in einer tabellari
schen Übersicht.
Fig. 1 zeigt am Beispiel eines Vierzylinder-Viertakt-
Verbrennungsmotors eine Ventilsteuervorrichtung 10,
die im wesentlichen aus jeweils den einzelnen Zylin
dern I bis IV zugeordneten Steuerzylindern 11, 12, 13,
14 und jeweils den Ventilen zugeordneten Ventil
stellzylindern 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 gebildet
ist.
Von dem eigentlichen Vierzylinder-Verbrennungsmotor
ist in Fig. 1 sowie den folgenden Fig. 3 bis 5 nur
ein Teil eines Zylinderkopfes 23 dargestellt, der mit
darin angedeuteten Ventilsitzen 24 versehen ist, die
zum gesteuerten Gaswechsel mit den Einlaßventilen EI
bis EIV und den Auslaßventilen AI bis AIV zusammenwir
ken.
Die in Fig. 1 dargestellte Ventilstellung entspricht
in etwa einem momentanen Betriebszustand des Vierzy
linder-Verbrennungsmotors, in dem im Zylinder I eine
Verbrennung, im Zylinder II ein Ausstoß der verbrann
ten Gase, im Zylinder III eine beginnende Kompression
und im Zylinder IV ein Ansaugen von Verbrennungsgasen
stattfindet. Die hier dargestellten Zylinder I bis IV
werden beispielsweise mit einer Zündfolge I - III - IV
- II betrieben.
Zwar ist in den Fig. 1, 3, 4, 5 jeweils der Zylinder
III mit einer der beginnenden Kompressionsphase ent
sprechenden Ventilstellung dargestellt, jedoch wird
bei der nachfolgenden Erläuterung der Ventilsteuervor
richtung teilweise von einem abweichenden Betriebs
zustand des Motors hinsichtlich der Ventilstellung bei
den einzelnen Zylindern I bis IV ausgegangen.
In Fig. 1 ist eine Phase der Ventilsteuerung darge
stellt, in der während der Kompressionsphase des Zy
linders I der diesem zugeordnete Steuerzylinder 11 mit
den Ventilen der Zylinder II, III und IV zusammen
wirkt. Hierzu ist der mit dem Zylinderinnenraum des
Zylinders I über eine Druckverbindung 25 verbundene
Steuerzylinder 11 über Druckleitungen 26, 27, 28 an
die Ventilstellzylinder 21, 18 sowie 19 und 20 ange
schlossen. Die Ventilstellzylinder 18, 19, 20, 21
weisen wie auch die übrigen Ventilstellzylinder 15,
16, 17 und 22 jeweils zwei durch einen Stellkolben 29
getrennte Zylinderkammern 30, 31 auf, wobei jeweils
eine Zylinderkammer 31 eines einem Einlaßventil zu
geordneten Ventilstellzylinders mit einer Zylinderkam
mer 31 eines Ventilstellzylinders des zugehörigen
Auslaßventils durch eine Verbindungsleitung 32 ver
bunden ist. Die Stellkolben 29 sind mit einem Radial
dichtring 52 versehen. In axialen Gehäuseöffnungen 53
der Ventilstellzylinder 15 bis 22 sind Kolbenstangen
dichtungen 54 vorgesehen, die gegenüber Kolbenstangen
47 abdichten, auf denen die Stellkolben 29 angeordnet
sind, welche über eine Schraubverbindung 48 eine Ver
längerung von Ventilschäften 51 bilden.
Fig. 2 zeigt zur Erläuterung der Funktionsweise der
Steuerzylinder 11, 12, 13, 14 einen Steuerzylinder im
Schnitt. Der hier vertretend für die Steuerzylinder
dargestellte Steuerzylinder 11 weist einen Zylinder
körper 33 mit axialen angeordneten Verschlußdeckeln
34, 35 auf. Der obere Verschlußdeckel 34 weist drei
Gewindebohrungen 36, 37, 38 zum Anschluß der Druck
leitungen 26, 27, 28 auf. Der untere Verschlußdeckel
35 ist mit einer Gewindebohrung 39 zum Anschluß an die
zum Zylinderinnenraum führende Druckverbindung 25
versehen. Im Zylinderkörper 33 ist ein doppeltwirken
der Kolben 40 angeordnet, der axial zu beiden Seiten
seines Kolbenboden 41 ausgebildete Führungskragen 42,
43 aufweist. Im Bereich des Kolbenbodens 41 ist der
Kolben 40 mit einem Radialdichtring 44 versehen. Na
türlich befinden sich auch im Kontaktbereich zwischen
den Verschlußdeckeln 34, 35 und dem Zylinderkörper 33
axial wirkende, hier nicht näher dargestellte Dichtun
gen.
Zur nachfolgenden Erläuterung der Arbeitsweise der
Ventilsteuervorrichtung 10 wird auf die Fig. 1 und 2
Bezug genommen. Während des Verdichtungstaktes des
Zylinders I wird die Unterseite des Kolbens 40 über
die Druckverbindung 25 mit dem Verdichtungsdruck des
Zylinders I beaufschlagt. Eine der Oberseite des Kol
bens 40 zugewandte Zylinderkammer 45 sowie die Druck
leitungen 26, 27, 28 und die Zylinderkammern 30, 31
der Ventilstellzylinder, wie auch die Verbindungslei
tungen 32, sind mit einer Hydraulikflüssigkeit ge
füllt.
Wird nun die Unterseite des Kolbens 40 vom Steuerzy
linder 11 mit dem pneumatischen Kompressionsdruck des
Zylinders I beaufschlagt, so erfolgt zunächst im Steu
erzylinder 11 eine Umwandlung des pneumatischen Druc
kes in einen hydraulischen Druck, der über die Druck
leitungen 26, 27, 28 auf die Ventilstellzylinder 21,
18 sowie 19, 20 übertragen wird. Dies geschieht im
einzelnen wie folgt: Über die Druckleitung 28, die an
die Verbindungsleitung 32 zwischen den Zylinderkammern
31 der Ventilstellzylinder 19, 20 angeschlossen ist,
werden die Stellkolben 29 beider Ventilstellzylinder
19, 20 gleichzeitig beaufschlagt, so daß das Einlaß
ventil EIII und das Auslaßventil AIII des Zylinders
III in Schließstellung verbracht werden.
Über die Druckleitung 27 wird der auf das Auslaßventil
AII des Zylinders II wirkende Ventilstellzylinder 18
beaufschlagt. Hierbei wird der hydraulische Druck
durch die Zylinderkammer 30 des Ventilstellzylinders
18 auf den Stellkolben 29 übertragen, der mit der
Ventilstange 47 verbunden ist und so den Druck zur
Öffnung des Auslaßventils AII auf dessen Ventilschaft
51 überträgt.
Wegen der Verbindungsleitung 32 wird der anliegende
hydraulische Druck über die Zylinderkammer 31 des
Ventilstellzylinders 18 auf die benachbarte Zylinder
kammer 31 des benachbarten Ventilstellzylinders 17
übertragen, so daß infolge einer Druckbeaufschlagung
des Stellkolbens 29 des Ventilstellzylinders 17 ent
gegenwirkend zur Druckbeaufschlagung des Kolbens 29
des Ventilstellzylinders 18 das Einlaßventil EII des
Zylinders II in Schließstellung verbracht wird.
In ähnlicher Weise bewirkt auch die Druckbeaufschla
gung des Ventilstellzylinders 21 vom Einlaßventil EIV
des Zylinders IV neben einer Öffnungsbewegung des
Einlaßventils EIV über die Verbindungsleitung 32 auch
eine Schließbewegung des Auslaßventils AIV vom Zylinder
IV.
In Fig. 3 ist die Druckverbindung zwischen dem gerade
im Kompressionstakt befindlichen Zylinder III und den
Ventilstellzylindern 16, 17 sowie 21 und 22 darge
stellt. Diese Steuerschaltung bewirkt - ähnlich der in
Fig. 1 beschriebenen Ventilbewegung in Folge der
Druckbeaufschlagung durch den Zylinder I - eine Ven
tilbewegung, die in Fig. 6 tabellarisch dargestellt
ist. Hierbei stehen die geschlossenen Kreissymbole für
eine Schließbewegung und die offenen Kreissymbole für
eine Öffnungsbewegung der jeweiligen Ventile.
Zur Vervollständigung der Darstellung der Ventilsteu
ervorrichtung 10 bei der Ventilsteuerung eines Vier
zylinder-Viertakt-Verbrennungsmotors wird auf die Fig.
4 und 5 verwiesen, in denen jeweils die Druckbeauf
schlagung der Ventilstellzylinder 15, 20 sowie 17 und
18 bei einer Druckbeaufschlagung durch den Zylinder IV
bzw. die Druckbeaufschlagung der Ventilstellzylinder
19, 22 sowie 15 und 16 bei einer Druckbeaufschlagung
durch den Zylinder 11 dargestellt sind. Die hierdurch
erzielten Ventilsteuerbewegungen sind ebenfalls in der
in Fig. 6 dargestellten tabellarischen Übersicht über
die Ventilbewegungen berücksichtigt.
Natürlich ist die vorstehend erläuterte erfindungs
gemäße Vorrichtung sowie das mit dieser durchgeführte
erfindungsgemäße Verfahren nicht auf Ventilsteuerungen
von Vierzylindermotoren beschränkt sondern kann durch
entsprechende Kopplung von den einzelnen Zylindern zu
geordneten Steuerzylindern mit einzelnen Ventilen
zugeordneten Ventilstellzylindern für Verbrennungs
motoren mit beliebiger Zylinderzahl verwendet werden.
Bei den beispielhaften Darstellungen der erfindungs
gemäßen Ventilsteuervorrichtung in den Fig. 1, 3, 4
und 5 werden zur Übertragung der hydraulischen Drücke
von den Kolben 29 der Ventilstellzylinder 15 bis 22
auf die Ventile Ventilstangen 47 verwendet, die mit
den eigentlichen Einlaß- bzw. Auslaßventilen über eine
Schraubverbindung 48 verbunden sind. Hierzu ist ein
Gewindeende 49 der Ventilstange 47 in eine Gewindeboh
rung 50 eines Ventilschaftes 51 eingeschraubt. Natür
lich ist es auch möglich, den Ventilschaft einstückig
durchgehend gleich so auszubilden, daß dieser als
Kolbenstange für die Kolben 29 der Ventilstellzylinder
15 bis 22 dienen kann. Auch können bei entsprechender
Ausbildung der Ventilstellzylinder 15 bis 22 herkömm
liche, als Stößelventile ausgebildete Ventile ohne
wesentliche Änderungen zusammen mit der Ventilsteuer
vorrichtung verwendet werden, wobei dann die Ventil
stößel als Kolbenstangen für die Kolben 29 der Ventil
stellzylinder dienen.
Statt dem Verdichtungsdruck, der von den Zylindern
abgeleitet wird, kann auch eine systemfremde Druck
quelle (pneumatisch oder hydraulisch) eingesetzt
werden. In diesem Fall müßte der Druck taktsynchron
gesteuert werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Steuerung von Ventilen eines Verbrennungs
motors mit mehreren Zylindern,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventile mindestens eines Zylinders mit dem
Verdichtungsdruck eines anderen Zylinders beaufschlagt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdichtungsdruck eines Zylinders über einen
Druckmediumwandler, vorzugsweise eine beidseitig mit
unterschiedlichen Druckmedien beaufschlagbare Kol
ben-/Zylindereinheit (11), auf die Ventile mindestens
eines anderen Zylinders übertragen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdichtungsdruck über den Druckmediumwand
ler (11) auf ein flüssiges Druckmedium, vorzugsweise
Öl, übertragen wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventile sowohl in Schließrichtung als auch in
Öffnungsrichtung vom Fluiddruck beaufschlagt werden.
5. Vorrichtung zur Steuerung von Ventilen eines Verbrennungs
motors mit mehreren Zylindern,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Zylinderinnenraum über eine Druckverbindung
(25) mit auf die Ventile eines weiteren Zylinders oder
mehrerer weiterer Zylinder wirkenden Kolben-/Zylin
der-Einheiten (Ventilstellzylinder 15 bis 22) verbun
den ist, derart, daß jeder Zylinderinnenraum mit den
Ventilstellzylindern derjenigen Ventile ver
bunden ist, die entsprechend der Zündfolge des Ver
brennungsmotors und dem Arbeitstakt des weiteren Zy
linders bzw. der weiteren Zylinder anzusteuern sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise unmittelbar an jeden Zylinderinnen
raum angeschlossen eine beidseitig beaufschlagbare
Kolben-/Zylinder-Einheit (Steuerzylinder 11 bis 14)
vorgesehen ist, deren Eingangsseite mit dem Zylinde
rinnenrand und deren Ausgangsseite mit den anzusteu
ernden Ventilen verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilstellzylinder (15 bis 22) einen beidsei
tig beaufschlagbaren, doppeltwirkenden Kolben (29)
aufweisen, der sowohl in Schließrichtung als auch in
Öffnungsrichtung des jeweiligen Ventils bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventilstellzylinder (15 bis 22) jeweils einen
eingangsseitigen, mit einem Steuerzylinder (11 bis 14)
und einen ausgangsseitigen, mit einem Ventil verbunde
nen Druckraum (Zylinderkammern 30, 31) aufweisen,
wobei die ausgangsseitigen Druckräume der Ventilstell
zylinder einer Einlaßventil-/Auslaßventil-Paarung
eines Zylinders miteinander kommunizierend verbunden
sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (29) der Ventilstellzylinder (15 bis
22) auf in Verlängerung von Ventilschäften (51) ausge
bildeten Kolbenstangen (47) ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolben (29) der Ventilstellzylinder (15 bis
22) auf den Ventilschäften (51) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5
bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß vorzugsweise an den Ventilstellzylindern (15 bis
22) eine einstellbare Druckhalte-/Verzögerungseinrich
tung vorgesehen ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4300124A DE4300124C2 (de) | 1993-01-05 | 1993-01-05 | Verfahren und Vorrichtung zur Ventilsteuerung bei Verbrennungsmotoren |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4300124A1 true DE4300124A1 (de) | 1994-07-07 |
DE4300124C2 DE4300124C2 (de) | 1996-12-19 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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