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Vorrichtung zur Flüssigkeitsverneblung für Inhalationszwecke. hie
Erfindung betrifft eine Vorrichtung, um Flüssigkeiten zu vernebeln, d. h. in einen
Zustand feinster Verteilung zu bringen, so daß mit dem so erzeugten, in der Luft
schwebefähigen Flüssigkeitsnebel ein Raum zu Inhalationszwecken erfüllt werden kann.
Zu diesem Zwecke wurden bisher meistens Apparate benutzt, bei denen Strahlzerstäuber
nach dem Prinzip der Bergsonschen Röhrchen (Blumenspritzenprinzip) zur Verwendung
kamen.
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eben diesem ganz überwiegend benutzten Verfahren ist auch schon vorgeschlagen
worden, komprimierte Luft mittels eines Rohres und daran angebrachter Düsen unmittelbar
in die zu vernebelnde, in einer Flasche befindliche Flüssigkeit einzublasen. Während
des Luftdurchtritts gerät die Flüssigkeit in lebhafte brodelnde Bewegung und läßt
von ihrer Oberfläche einen feinen Nebel aufsteigen, der <furch ein zweites Rohr
aus der Flasche heraus und dem Inhalierenden zugeführt wird.
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In vorliegender Erfindung ist nun eine vervollkommnete Einrichtung
geschaffen, die auf einer besonderen Ausgestaltung des letztgenannten Verfahrens
beruht. Auf der Zeichnung ist die Einrichtung beispielsmäßig dargestellt: Abb. t
ist ein Schnitt, Abb. 2 eine Oberansicht des Apparates; Abb. 3 ist ein Querschnitt
bzw. Aufriß nach der Linie X-X von Abb. z. In Abb. 4. und 5 ist in größerem Maßstabe
die eigentliche Verneblervorrichtung (der Sender) besonders dargestellt.
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Den Hauptteil der Einrichtung bildet der Vernebler im engeren Sinne,
der sogenannte Sender. Er besteht nach Abb. 4. und 5 aus einem Messingrohr a von
1o mm lichter Weite und 2 mm Wandstärke, das ringförmig in sich selbst zurückgebogen
ist. Der innere Durchmesser des Ringes beträgt 8 cm. Die innere Wand des Ringrohres
a weist eine Vielzahl von je o,8 mm weite Düsenbohrungen auf, die genau radial gestellt
sind, so daß gerade Linien, die man sich durch die Bohrlöcher gezogen und nach innen
verlängert denkt, sich sämtlich im Mittelpunkt des Kreisringes treffen. Diesem Ring
a. wird zum Zwecke der Zerstäuberwirkung Druckluft zugeführt durch ein Rohr b, das
in der Richtung der Achse des Ringes steht und sich ro cm von der Ringebene entfernt,
in zwei Arme i teilt, deren jeder an den Enden eines Durchmessers mit dein Rohre
in Verbindung tritt.
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Der beschriebene Sender a taucht während der Verneblung in die Zerstäubungsflüssiglceit.
Zu ihrer Aufnahme dient ein Gefäß v
von besonderer Form. Es ist
aus Glas, Terrazzo, Steingut o. dgl. gefertigt und hat im wesentlichen die Grundrißform
eines Beckens (Abb. i bis 3). Der tief ausgehöhlte, die Hauptmenge der Flüssigkeit
aufnehmende Teil it ist von dem Wölbungsteil w überdeckt. An diesem, Teil ist die
oben beschriebene druckluftzuführende Vorrichtung, der Sender, angebracht. Das erwähnte
Rohr b ist durch eine Muffe c im Wölbungsteil w wasserdicht senkrecht hindurchgeführt
und endet oberhalb des Beckens in dem Handgriff r, der das Rohr in der Muffe zu
verschieben und damit den Düsenring a in verschiedener Höhe einzustellen gestattet.
Letzterer muß. sich zur Erzielung einer guten Verneblung etwa io cm unter dem Flüssigkeitsspiegel
befinden. Ein am Rohr b unterhalb des Handgriffes r senkrecht ansetzendes
mit Hahn e und Schlauchansatz versehenes kurzes Rohrstück d führt die Preßluft zu.
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Der Teil it des Beckens stellt den eigentlichen Verneblungsraum dar.
Seine überwölbung soll das Verspritzen gröberer Flüssigkeitsteilchen verhindern.
All ihn schließt sich der nicht überdachte, breiter und flacher werdende Teil n
an, der bei o mit dem Inhalationsraum in freier Kommunikation stellt. Dieser flache
Beckenteil läßt die im Raum it entstehenden Wellen ausebben und verhindert damit
ebenfalls ein Verspritzen von Wasserteilchen.
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Zum Betrieb des Apparates wird das Becken bis zur Höhe f, f
mit der zu zerstäubenden Lösung gefüllt. Der Düsenträger b nebst Rin, -a. steht
zunächst über der Flüssigkeit. Man schaltet die Luft zuvor ein und senkt den Träger
mittels des Handgriffes r, während die Luft bereits austritt, in die Flüssigkeit
hinab. Umgekehrt wird nach beendigter Inhalation zuerst der Träger aus der Lösung
herausgenommen und dann die Zufuhr der Druckluft abgestellt. Auf diese Weise werden
die Düsen stets von der durch sie hindurchgehenden Luft ausgefüllt und nicht von
der Lösung selbst benetzt. Damit wird das bei anderen Apparaten so häufige Verstopfen
von Düsen mit Sicherheit vermieden. Zugleich wird einer etwaigen chemischen Einwirkung
der Lösung auf das Metall der Düsen und einer damit verbundenen Änderung der Düsenweite
vorgebeugt.
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Der Apparat erfordert zu seinem Betrieb Druckluft von i bis il/, Atmosphären
und ist imstande, einen Raum von 6o cbm Inhalt in 2o Minuten dicht mit Nebel zu
füllen.
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Wesentlich ist, daß zahlreiche feine Düsen derart in der Peripherie
eines Kreises angeordnet sind, daß die aus ihnen kommenden Luftstrahlen die Richtung
der Kreisradien besitzen und im Mittelpunkt des Kreises mit großer Kraft aufeinandertreffen.
Dadurch wird die jeder einzelnen Düse zukommende Zerstäuberwirkung um ein Vielfaches
erhöht und der Apparat zur Produktion eines ungemein dichten und voluminösen Nebels
befähigt.
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Der Apparat ist in besonderem Maße zur Verneblung hochkonzentrierter
Salzlösungen, z. B. 8oprozentiger Chlorcalciumlösung, geeignet. Diese Tatsache verdient
besonders hervorgehoben zu werden. Denn mit Hilfe der bekannten, nach dem Prinzip
der Blumenspritze arbeitenden Rauminhalatoren ist die Verneblung gesättigter Chlorcalciumlösung
nicht durchführbar, da das Auskristallisieren des Salzes die feinen Düsen in kürzester
Zeit verstopft. Versuche haben ergeben, daß die mit der neuen Einrichtung erzeugten
Chlorcalciumnebel 'sich durch ihre Reizlosigkeit gegenüber den Schleimhäuten der
Atemwege auszeichnen. Sie werden selbst von Kranken mit empfindlicher Schleimhaut
beschwerdelos geatmet, während die Nebel gleichkonzentrierter Chlorcalciumlösungen,
die von anderen modernen Inhalatoren geliefert werden, fast regelmäßig selbst auf
normalen Schleimhäuten erhebliche Reizwirkungen auslösen.