DE42878C - Mechanismus zur Regelung der Dampfzuströmung bei Dampfmaschinen. (Ii - Google Patents
Mechanismus zur Regelung der Dampfzuströmung bei Dampfmaschinen. (IiInfo
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Classifications
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01L—CYCLICALLY OPERATING VALVES FOR MACHINES OR ENGINES
- F01L15/00—Valve-gear or valve arrangements, e.g. with reciprocatory slide valves, other than provided for in groups F01L17/00 - F01L29/00
- F01L15/02—Valve-gear or valve arrangements, e.g. with reciprocatory slide valves, other than provided for in groups F01L17/00 - F01L29/00 with valves other than cylindrical, sleeve, or part-annularly-shaped, e.g. flat D-valves
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 14: Dampfmaschinen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. September 1887 ab. Längste Dauer: 9. November igoi.
Der im Haupt-Patent und I. Zusatz-Patent
dargestellte Mechanismus zur Regelung der Dampfzuströmung bei Dampfmaschinen wird
in die Dampfzuleitung zum Schieberkasten eingeschaltet und so der in den Schieberkasten
eintretende Dampf gedrosselt. Die bei der Drosselung frei werdende Wärmemenge geht
aber für die Dampfarbeit im Cylinder verloren infolge der Abkühlung, die der Dampf an den
Schieberkastenwänden und durch sein längeres Verweilen im Schieberkasten erfährt. Die Anordnung
dieses Mechanismus in der Dampfzuleitung zum Schieberkasten gestattet beim
Haupt-Patent nicht, die schädlichen Schwankungen des Ueberdrucks im Schieberkasten
während der Füllungsperiode des Cylinders zu beseitigen. Praktische Versuche haben ferner
eine möglichst grofse Dimensionirung des als Regulator dienenden Kolbenschiebers als wünschenswerth
ergeben.
Alle diese Momente führten zu den in nachfolgendem beschriebenen und in der Zeichnung
in Fig. ι und 2 und in Fig. 3 und 4 in zwei Modificationen dargestellten Anordnungen,
bei welchen der als Regulator dienende Kolbenschieber gewissermafsen ein auf dem Dampfvertheilungschieber
angeordnetes Expansionsventil darstellt. Dieser Kolbenschieber wird wie im Haupt-Patent bezw. I. Zusatz - Patent
durch eine den Arbeitsdampf comprimirende oder denselben absaugende Pumpe in seiner
Stellung beeinflufst, wirkt als Regulator und unterscheidet sich dadurch auch von anderen
auf dem Dampfvertheilungsschieber angebrachten Expansionsventilen.
Bei diesen Anordnungen des Kolbenschiebers im Dampfvertheilungsschieber sind noch zwei
weitere Neuerungen angewendet, die auch bei der im Haupt-Patent geschützten Combination
Anwendung finden können und im I. Zusatz-Patent schon angewendet sind. Die erste
Neuerung besteht in einem nur einseitig unter dem Druck des Arbeitsdampfes stehenden
Kolbenschieber, welcher bei wechselnder Dampfspannung auch die nothwendige, wechselnde
Belastung des Kolbenschiebers automatisch herbeiführt, und die zweite Neuerung besteht
in einem feststehenden, mit Regulirspindel versehenen Pumpenkolben für die den Kesseldampf
comprimirende Pumpe, wodurch die für die Wirkungsweise des Regulators nothwendigen
Undichtheiten des Pumpenkolbens verstellt und nach der gewünschten Tourenzahl, die die Maschine machen soll, regulirt
werden können.
Die Neuerung Modification I ist in Fig. 1 bis 2 in zwei Querschnitten dargestellt. A ist
der Cylinder mit den Dampf kanälen η η; b ist der Schieber, der den Regulirapparat enthält.
ss1 ist der vertical auf- und abbewegbare
Kolbenschieber (Regulirventil), welcher beim Aufgange die Schieberkanäle g g mehr
oder weniger absperrt. Derselbe besitzt den mittleren Zapfen s4, der durch das Gehäuse
zum Condensator oder zur atmosphärischen Luft führt, so dafs der Dampfdruck im
Schieberkasten B durch das Loch k' der
Kappe k auf den Kolbenschieber wirkt und denselben niederdrücken wird. Der Kolbenschieber
s ist mit einer Nuth s2 versehen, die
mittelst Kanals sa mit dem Schieberraum B in
Verbindung steht, und deren Zweck später erläutert werden soll. Der Kolbenschieber umschliefst
und bedeckt einen Raum D, der durch Ventil ν und Kanal e mit dem Pumpenraum
E in Verbindung gebracht werden kann. Das Gehäuse des Pumpenraumes besitzt am
äufseren Ende die seitlichen Oeffnungen o, so dafs beim äufsersten rechten Standpunkte des
Dampfschiebers und Pumpengehäuses der Dampf des Schieberkastens in den Pumpenraum
E treten kann. Der feststehende, bei der Schieberbewegung in den Pumpenraum E
eintretende Kolben ρ ist in der Mitte durchbohrt und trägt die Regulirspindel Z, durch
welche die in den Schieberkasten führende Durchgangsöffnung des Pumpenkolbens beliebig
verkleinert werden kann.
Die Wirkungsweise dieser Anordnung ist folgende und entspricht genau der des Haupt-Patentes.
Bei der Schieberbewegung comprimirt der Pumpenkolben den durch die Oeffnungen ο ο
in E eintretenden Dampf und drückt, während ein Theil durch den durchbohrten Kolben ρ
entweicht, ein bestimmtes Quantum Dampf durch den Kanal e und das Ventil ν in den
Raum D unter den Kolbenschieber s. Ist die Quantität des so zugeführten Dampfes grofs
genug, dafs er den naturgemäfs eintretenden Dampfverlusten an den Dichtungsflächen i i
und s4 mehr wie das Gleichgewicht hält, so wird er den Kolbenschieber anheben, und die
Schieberkanäle g g werden mehr oder weniger geschlossen werden. Es findet dann eine
Drosselung des in die Cylinderkanäle η η geleiteten Dampfes statt, eine Drosselung, welche
Ueberhitzung des für den Cylinder bestimmten Dampfes bewirkt, also höchst günstig in Bezug
auf die Ausnutzung desselben im Cylinder ist.
Je nach der Einstellung der Regulirspindel Z wird die Compressionswirkung der Pumpe eine
mehr oder minder grofse sein; es wird mehr oder weniger comprimirter Dampf in den
Raum D gedrückt und die Stellung des Kolbenschiebers beeinflufst werden. Man hat es
demgemäfs, und zwar auch während des Betriebes in der Hand, die Geschwindigkeit der
Maschine zu reguliren.
Für die regelmäfsige und ruhige Wirkungsweise des Kolbenschiebers n1 ist es von
Wichtigkeit, dafs der Dampfdruck, durch den er seine öffnende Bewegung empfängt, ein
möglichst gleichmäfsiger ist, und ist deshalb der Raum C über dem Kolbenschieber s s1
von dem Schieberkasten B durch eine Kappe k abgeschlossen und steht nur durch eine enge
Bohrung kl mit dem Schieberkasten in Verbindung.
Es ist dadurch eine Unabhängigkeit des Raumes C von den stets wechselnden
Schwankungen des Dampfdruckes im Schieberkasten (infolge des Dampfabgangs nach dem
Cylinder) hergestellt, welche ein heftiges Vibriren des Kolbenschiebers verhindert. Durch die
enge Oeffnung kl können sich diese schädlichen Druckschwankungen nicht im Raum C
bemerkbar machen und ist auch beim Niedergang des Kolbenschiebers nur eine langsame
und stetige Bewegung möglich, da die Dampfzuströmung aus dem Schieberkasten nach dem
Raum C von der Gröfse des Verbindungskanals A:1 abhängig ist und eine Verlangsamung
der aufwärts gerichteten Bewegung herbeiführt, welche für den ruhigen Gang des Regulirapparates
nur vortheilhaft ist.
Es ist noch zu erwähnen, inwiefern der einseitig belastete Kolbenschieber vor der im
Haupt - Patent dargestellten Anordnung Vortheile bietet. Die letzteren bestehen darin, dafs
bei steigendem Dampfdruck der im Haupt-Patent dargestellte, nur durch eine Feder belastete
Kolbenschieber keine gröfsere Belastung erhält, wie dies nothwendig sein würde, um
eine gleichbleibende Wirkung der Compressionspumpe auf die Stellung des Kolbenschiebers
zu erzielen.
In Betreff des Kolbenschiebers s ist noch das constructive Detail der Nuth s2 und des
Kanals s3 klarzustellen. Der Theil des Kolbenschiebers
unterhalb s'2 bildet die eigentliche Dichtung und der von D durch diese Dichtung
durchgedrungene Dampf kann oberhalb s2 frei
in den Schieberkasten entweichen; es bezweckt diese Construction, eine stets gleich grofse
Dichtungsfläche oder vielmehr Dichtungslänge für den Kolben s bei beliebiger Stellung des
Kolbenschiebers zu erzielen, die nicht vorhanden sein würde, wenn auch der oberhalb
von s2 liegende Kolbentheil von s mit als Abdichtung
dienen würde, da dieser Theil ja in den höheren Stellungen zur Verengung des Kanals g wirkt, also nicht als Dichtung benutzt
werden kann.
Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Modification sind die wirkenden Theile dieselben
wie bei Fig. 1 und 2, nur dafs die Pumpe nicht den Kesseldampf comprimirt, sondern
denselben wie im I. Zusatz-Patent absaugt und dadurch die Verstellung des Kolbenschiebers
herbeiführt.
Die Anordnung ist folgende: t ist der hohle Steuerungsschieber des Dampfcylinders,
in welchem das Bodenventil v1 und der eigentliche Regulirkolbenschieber k beweglich gelagert
sind. Der Regulirkolbenschieber k tritt durch
die Stange k1 zur Atmosphäre frei hinaus, so
dafs der in der Dampfleitung herrschende Druck denselben in der gezeichneten Stellung
erhält.
Es werden durch den Regulirschieber zwei Räume r2 r3 im Dampfvertheilungsschieber t
gebildet, von denen Raum r3 durch einen engen Kanal e mit der Dampfzuleitung / in
Verbindung steht. ^. ist ein einstellbarer Zuführungskanal.
Der Steuerungsschieber t verringert bei seinem Aufgange im Steuerungsraume
ν die Dampfspannung, infolge dessen öffnet sich das Ventil v1 und der im Räume r3
herrschende unveränderte Dampfdruck bewegt den Regulirschieber k nach unten. Die Dampfdurchgangsöffnungen
ff werden geschlossen und wird hierdurch eine Regulirung geschaffen, welche von der Pumpenwirkung und der
Tourenzahl der Maschine abhängig ist.
Die Anordnung und Wirkung der verschiedenen Theile ist demgemäfs genau die des
ersten Zusatz-Patentes, nur dafs die saugende
Pumpe im Steuerungsschieber selbst angebracht ist.
Wie Fig. 3 und 4 zeigen, kann die vollständige Absperrung des Dampfes zum Cylinder
in höchst einfacher Weise durch den auf die Stange k1 wirkenden Daumen d erreicht
werden, der den Regulirschieber so weit gegen den Steuerungsschieber niederdrücken
kann, dafs ein vollständiger Abschlufs der Kanäle // erfolgt.
Claims (1)
- Pate nt-Ansprüche:ι. Die Abänderung der im Haupt-Patente geschützten Anordnung, darin bestehend, dafs der regulirende Kolbenschieber in den Schieber selbst anstatt in den Zuführungskanal für den Schieberkasten verlegt ist, wobei der Kolbenschieber durch Dampfcomprimirung oder durch Dampfverdünnung bewegt wird, zum Zweck, die bei der Drosselung des Dampfes entstehende Ueberhitzung direct im Cylinder ausnützen zu können.Bei der unter 1. bezw. im Haupt-Patente geschützten Anordnung die Anwendung eines einseitig unter dem Druck des Arbeitsdampfes stehenden Kolbenschiebers, zum Zweck automatischer Regulirung der Kolbenschieberbelastung bei wechselndem Dampfdruck.Bei der unter 1. geschützten Anordnung die Anwendung eines durchbohrten, feststehenden, mit regulirbarer Spindel versehenen Pumpenkolbensp, zum Zweck, während des Ganges den Wirkungsgrad der Pumpe verstellen zu können.
Bei der unter 1. bezw. im Haupt - Patente geschützten Anordnung die Anwendung eines Steuerungskolbens bezw. Rohres, der zugleich als Pumpenkolben dient, in Verbindung mit dem innerhalb desselben angeordneten, einseitig belasteten Regulirkolbenschieber, zum Zweck der Ersparung eines besonderen Kolbenschiebers.
Bei der unter 1. bezw. im Haupt-Patente geschützten Anordnung die Anwendung einer den Kolbenschieber bedeckenden und denselben einseitig von der Dampfleitung abschliefsenden Kappe, die nur durch enge Oeffnungen mit der Dampfleitung in Verbindung steht, zum Zweck, den Einflufs der Schwankungen im Dampfdruck auf den Kolbenschieber unschädlich zu machen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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