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Als Walze gebautes Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft ein für landwirtschaftliche
Zwecke bestimmtes Kraftfahrzeug, das je nach Bedarf als Zugmaschine oder als Bodenwalze
verwendet werden kann.
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Das Fahrzeug ist dadurch gekennzeichnet, daß die vom Motor angetriebenen
Hinterräder innerhalb des Fahrzeugrahmens auf einer in letzterem gelagerten Achse
sitzen, die nach Entkuppeln des Antriebes und Lösen der Lager zusammen mit den Rädern
aus dem Fahrzeugrahmen herausgenommen werden kann, worauf sich jedes der beiden
Räder durch eine Walzentrommel ersetzen läßt, so daß nach Wiederaussetzen der mit
den Walzentrommeln versehenen Achse in den Fahrzeugrahmen und Kuppeln des Antriebes
das Fahrzeug zum Walzen von Mooren, Wiesen, Feldern und Wegen dienen kann. Umgekehrt
läßt sich auf gleiche Weise durch Ersatz der Walzentrommeln durch Zugmaschinenräder
das Fahrzeug wieder in eine Zugmaschine umwandeln.
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Infolge dieser gegenseitigen Auswechselbarkeit der Zugmaschinenräder
und Walzentrommeln brauchen die Vorderräder nur als Trag- oder Lenkräder ausgebildet
zu sein.
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Bei dem neuen Kraftfahrzeug kann das Getriebe, welches die Walzentrommeln
oder die Zugmaschinenräder in Drehung versetzt, zwischen den Trommeln bzw. Zugmaschinenrädern
auf der Hinterachse angeordnet sein.
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In diesem Falle sind die inneren, dem Getriebe zugekehrten Stirnseiten
der Walzentrommeln derart nach einwärts eingezogen, daß einerseits der für das Getriebe
erforderliche Raum vorhanden ist, anderseits die Trommeln aber doch mit ihren Umflächen
sich bis auf den für die Durchführung des Antriebes erforderlichen Spalt nähern.
Sofern als hohle Walzen ausgebildete Zugmaschinenräder verwendet werden, können
auch bei diesen die einander zugekehrten Stirnseiten um ein gewisses Maß nach einwärts
eingezogen werden.
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Der Antrieb der Walzentrommeln bzw. Räder kann auch in an sich bekannter
Weise durch Ketten, Ritzel o. dgl. an den beiden äußeren Stirnseiten erfolgen.
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Die Räder bzw. Walzentrommeln können auf einer einheitlichen Hinterachse
drehbar oder, bei geteilter Hinterachse, auf je einer gesonderten Achshälfte festgekeilt
sein und mit dieser umlaufen oder auch auf ihr drehbar sein.
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Das Kraftfahrzeug kann auch so ausgebildet sein, daß die Vorderachse
zur Aufnahme der als Walze wirkenden Trommeln bzw. der gegen diese austauschbaren
Zugmaschinenräder ausgebildet ist, während die Lenkräder auf der Hinterachse sitzen.
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Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele des aus einer
Walze in eine Zugmaschine und umgekehrt umwandelbaren Kraftfahrzeuges.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel, das durch Abb. i bis 5 veranschaulicht
wird, ist der Antrieb der Walze zwischen den beiden Walzentrommeln hindurchgeführt
und ein auf der Walzenachse zwischen den Trommeln ruhendes Getriebe vorgesehen.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel, das in Abb. 6 dargestellt ist,
erfolgt der Antrieb an den beiden äußeren Stirnseiten der Trommeln bzw. Räder.
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Abb. i ist eine Seitenansicht des als Walze gebauten Kraftfahrzeuges.
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Abb.2 zeigt in schematischem Grundriß das Kraftfahrzeug als Zugmaschine.
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Abb.3 zeigt ebenfalls in schematischem Grundriß das Kraftfahrzeug
als Walze.
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Abb. q. ist ein senkrechter Schnitt durch das Walzenpaar und das Getriebe.
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Abb.5 veranschaulicht im Grundriß, teilweise wagerecht geschnitten,
das zur Lagerung der Hinterachse dienende Rahmengestell mit auf der Hinterachse
angeordneten Zugmaschinenrädern.
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Durch Abb. 6 wird ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Hier erfolgt der Antrieb der auf der Hinterachse gelagerten Räder bzw. der dagegen
austauschbaren Trommeln durch Ketten, die an den äußeren Stirnseiten angeordnet
sind.
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Das Gestell des Fahrzeuges besteht aus dem zur Lagerung der Vorderräder
und des Motors 3 dienenden Rahmen z und dem zur Lagerung der Hinterachse dienenden
Rahmen a, die starr miteinander verbunden sind. Der Motor 3 setzt mittels des Schaltgetriebes
4 die Welle 5 in
Drehung, welche entkuppelt werden kann und ein
im Gehäuse 6 untergebrachtes Differentialgetriebe antreibt.
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Das Gehäuse 6 ruht auf der im Rahmen 2 gelagerten Hinterachse z2.
Durch eine am Rahmen 2 befestigte Traverse 7 ist das Gehäuse 6 gegen Drehung gesichert.
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Die beiden Differentialwellen 13 sind in dem Gehäuse 6 gelagert
und an jedem Ende außerhalb des Gehäuses mit einem aufgekeilten Ritzel io versehen,
-das mit einem mit Innenverzahnung versehenen Kranz i= kämmt, der an der inneren
Stirnwand jeder Walzentrommel g bzw. jedes Zugmaschinenrades 8 befestigt ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Räder 8 bzw. Walzen
g auf der Hinterachse ia drehbar. Bei Anwendung einer geteilten Achse können die
Achshälften auch mit den Rädern bzw. Walzen umlaufen.
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Zweckmäßig wird- eine als Differentialsperre wirkende ausrückbare
Kupplung im Getriebe selbst oder zwischen den Naben der Trommeln oder Räder bzw.
bei Anwendung einer geteilten Achse zwischen den beiden Teilachsen = vorgesehen,
damit die Walze bei eingerückter Differentialsperre leicht eine geradlinige Fahrtrichtung
innehält.
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Bei dem in Abb. i bis 5 dargestellten Ausführungsbeispiel mit Mittelantrieb
wird zur Umwandlung der Walze in eine Zugmaschine zunächst die Welle 5 entkuppelt.
Darauf werden die zweckmäßig mit geteiltem Gehäuse ausgerüsteten Lager der Hinterachse
geöffnet und die Verbindung zwischen Getriebegehäuse 6 und der Traverse 7 gelöst.
Die Walzen können nun mit der Hinterachse und dem darauf ruhenden Getriebe herausgefahren
werden, worauf die Walzentrommeln g abgenommen und an ihre Stelle die Zugmaschinenräder
8 auf die Achse 12 aufgeschoben werden, so daß die Zahnkränze m der Räder mit den
Ritzeln io in Eingriff kommen. Hierauf wird die Hinterachse i2 wieder in ihre Lager
eingesetzt, die Verbindung des Gehäuses 6 mit der Traverse 7 hergestellt und die
Welle 5 mit dem Schaltgetriebe q. gekuppelt.
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Die Zahnkränze ii können entweder sowohl an den Walzen als auch an
den Zugmaschinenrädern fest angebracht sein, sie können aber auch als selbständige
Teile hergestellt werden, die bei einem Austausch der Walzen gegen Zugmaschinenräder
von den Walzen abgenommen und an den Zugmaschinenrädern angebracht werden.
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Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist das Differentialgetriebe unmittelbar
neben dem quer gestellten Motor 1q. angeordnet und der Antrieb der Räder 8 bzw.
der dagegen auswechselbaren Trommeln erfolgt mittels Kettengetriebes 16 von den
ebenfalls quer gelagerten Wellen 15 aus. Die Auswechselung erfolgt nach Abnahme
der Antriebsketten in sinngemäßer Weise, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben.
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Wie Abb. 2 veranschaulicht, können bei einer Umwandlung der Walzen
in eine Zugmaschine zweckmäßigerweise auch die als Walzen ausgebildeten Vorderräder
der Walze durch schmälere, mit Rippen versehene Lenkräder ersetzt werden.
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An Stelle der Vorderachskonstruktion mit zwei Rädern könnte auch,
wie bei Dampfstraßenwalzen, nur ein Vorderrad vorgesehen sein.