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Patentiert im Deutschen Reiche vom 20. Dezember 1923 ab -Das Hauptpatent
37II50 betrifft eine Anage zur Speisung von Dampfkesseln mit Kondensaten aus einem
den Kondensaten gemeinschaftlichen Sammelbehälter, wobei der Sammelbehälter durch
eine Überlaufleitung und eine einen Überdruck im Behälter kundgebende Leitung mit
einem zweiten Sammelbehälter verbunden ist, so daß durch beide Anschlüsse überschüssiges
druckwasser unter Erkennbarmachung nach außen nach dem
znveiten
Samlllell) ehälter abgegeben wir (l. Ein weiteres Merkmal des Hauptpatents besteht
darin, daß ein zu einem besonderen Abteil des Sammelbehälters ausgebildeter Behälter
mit unterem Auslaß von oben in den Sammelbehälter so eingeführt ist, daß beide Behälter
unter Wasserabschluß miteinander verbunden sind, wobei die Sicherheitsleitung sich
an den eintauchenden Behälter anschließt.
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Der Gegenstand dieses Zusatzpatentes bezweckt nun eine weitere Ausbildung
des Hauptpatents und der bisherigen Zusatzpatente, um die Entlüftung oder Entgasung
noch mehr zu verbessern. Dies wird bei Dampfzuführung dadurch erreicht, daß das
über eine große Oberfläche austretende Wasser, z. B. beim treppenartigen Uberlauf,
von Dampf durchstrichen wird, indem man in den Kondensatbehälter Dampf einführt,
der somit unter den treppen- oder kaskadenartigen Überlauf gelangt. Hierbei brauchen
die Treppenstufen nur düsenartig durchbrochen zu sein, oder es sind Dampfdüsen in
den Wasserüberlauf eingebaut. Es handelt sich daher utn eine Anlage zur Speisung
von Dampfkesseln mit Kondensaten nach dem Hauptpatente mit einem zur Vorwärmung
und Luftausscheidung des Kondensats dienenden Überlauf in Treppen- oder Kaskadenform
in der Weise, daß sich im Kondensatsammelbehälter unterhalb des Wasserüberlaufs
ein Raum zur Aufnahme von Dampf und heißem Wasser befindet, aus dem der Dampf in
düsenförmige Öffmngen austritt und sich mit dem niederrieselnden Wasser mischt.
Dabei kann die Anlage so ausgebaut sein, daß der Wasserüberlauf zu Einzelbehältern
mit diisenförmig durchbrochener Decke ausgestaltet ist, aus denen der Dampf das
Wasser austreibt. Der Dampf wirkt drückend, und das in diese Behälter durch einen
Wasserüberlauf ausfließende Wasser spritzt durch Dampf aus, das die Kaskaden abfließende
Wasser wird durchdrungen, so daß das Wasser geradezu zerstäubt wird und somit durch
die Evakuie rungsleitung Luft und Gase restlos abgesaugt werden.
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Der Wasserüberlauf kann auch wellenförmig sein, um eine große Überlauffläche
zu sichern.
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Man kann die Zerstäubung des Wassers auch dadurch sichern, daß der
treppenartig ausgebildete Wasserüberlauf in Form oben offener Behälter ausgestaltet
ist, in welche vom gemeinschaftlichen Dampfbehälter aus düsenförmig endende Dampfleitungsrohre
führen, oder so, daß der treppenartig ausgebildete Wasserüberlauf aus einzelnen
untereinander verbundenen getrennten Behältern mit düsenförmigen Austrittsöffnungen
besteht, über denen sich schalenartige Überläufe I>ekannter Art befinden. Der
treppenartige Uberlauf ist daher schalenförmig oder rinnenförmig unterteilt, und
das Wasser fällt von einer Schale in die nächste untere Schale, von denen es wieder
in darunterbefindliche Nebenschalen abfallen kann. Dabei wird das in den Kondensatsammelbehälter
fallende Wasser von Dampf oder heißem Wasser bestrichen, welche durch Düsen eines
darunterbefindlichen Behälters austreten.
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Die Einrichtung ist mithin eine äußerst vorteilhafte Entgasungseinrichtung
für Kondeusat oder für I Kondensat und Frischwasser oder nur für letzteres.
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Man kann die Einrichtung auch als Verdampferanlage benutzen, indem
das im Behälter befindliche Wasser durch Zutritt von heißem Wasser oder Dampf oder
beider Mittel zum Kochen gebracht und der sich bildende Dampf abgeleitet wird.
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Die Einrichtung kann aber auch als Speisewasserreiniger benutzt werden,
indem man beispielsweise eine Sodalösung einführt.
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Hierbei werden die sich unten im Behälter absetzenden festen Bestandteile
gesammelt und abgeführt.
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Kaskadenartige Vorwärmer sind an sich bekannt, ebenso ist es bekannt,
in einem hinter den Kondensator geschalteten Vorratsbehälter das Kondensat durch
Mischung mit den Abdampf von Hilfsmaschinen vorzuwärmen: aber die Mischung des Dampfes
mit dem Wasser ist keine so innige. Die Erfindung besteht daher nicht in der Anordnung
eines Mischvorwärmers in einem Vorratsbehälter für Kondensate, sondern in der oben
beschriebenen Ausgestaltung; denn überall fehlt das Merkmal, den Dampf in den Kondensatsammelbehälter
und unter den kaskadenartigen Überlauf zu leiten, um die Entluftung oder Entgasung
zu verbessern.
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An Hand der Zeichnung ist die Erfindung näher erläutert.
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Abb. I zeigt die Anlage zur Speisung von Dampfkesseln mit Kondensaten
in einer Ausführungsform teilweise in Ansicht und im Längsschnitt, Abb. 2 bis 6
zeigen weitere Ausführungsformen halbseitig im Längsschnitt.
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Gemäß Abb. I führt vom Behälter g eine Leitung 17 nach einem unter
dem Treppenüberlauf 6 im oberen Teile des Kondensatsaminelbehälters c befindlichen
Raume I8.
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Die Überlaufstufen haben Durchgangsdüsen für den im Raume 18 befindlichen
Dampf, so daß nicht nur eine Erwärmung der Treppenstufen stattfindet, sondern auch
ein Durchdringen des über sie herabfließenden Wassers, welches fein zerstäubt wird.
Dabei kann. die Evakuierungsleitung 10 erst noch einen Vorwärmer durchströmen.
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Gemäß Abb. 2 führt vom Behälter g die Zuleitung 17 wieder in einen
unterhalb der Überlauftreppe und im oberen Teile des Kondensatsammelbehälters c
angeordneten Raum I8. In diesem Raume befinden sich unterhalb des Treppenüberlaufes
zusammenhängende Behälter 19 zur Wasseraufnahme durch eine Zuleitung 20, so daß
das Wasser aus dem Behälter 5 in die Einzelbehälter 19 gelangt.
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Diese sind an ihrer Oberseite durchbrochen, so daß durch diese Löcher
las Wasser springbrunnenartig ausgetrieben wird, was durch den durch I7 einwirkenden
Dampfdruck noch weiter begünstigt wird. Der im Raume 18 befindliche Dampf wirkt
daher auch hier nicht nur austreibend auf das Wasser, sondern auch erwärmend auf
dasselbe, da der Dampf einerseits direkt auf den Wasserspiegel eines jeden Behälters
oder Raumes 18 drückend wirkt.
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Gemäß Abb. 3 ist der treppenartige Wasserüberlauf anders ausgebildet,
indem zwischen zwei Stufen ein Zwischenraum verbleibt, der immer für sich einen
Behälter bildet in welchem sich brausenförmige oder sonstwie gestaltete Austritte
2I befinden die mit dem Dainpfraume I8 in Verbindung stehen. Auch hierdurch findet
eine möglichst gute Durchpeitschung des überlaufenden Wassers statt.
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Abb. 4 weicht von Abb. I insoweit ab, als vom Raume I8 ein Rohr 22
nach dem Behälter 5 führt.
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Gemäß Abb. 5 führt der vom STebenbehälter g ausgehende Übertritt
I7 nach einem abgestuften Behälter 23, der demnach auch in miteinander verbundene
Einzelbehälter zerlegt sein kann. Er hat an seiner Decke Austrittsdüsen seitlich
von Einzelschalell oder Rinnen 24. Seitlich und oberhalb derselben befinden sich
Schalen oder Rinnen 25, die treppenartig angeordnet sind, so daß das bei 6 iiberlaufende
Wasser auf den Schalen oder Rinnen 25 abläuft. Das Wasser fällt von Schale zu Schale
und wird dabei vom Dampf zerstäubt. Bei diesem Wasserüberlauf unter günstigster
Wasserverteilung werden die einzelnen Wasserteilchen von dem aus dem Behälter 23
oder dessen Einzelbehältern austretenden Mittel günstig bestrichen. erwärmt und
entluftet, so daß vollständig gasfreies Wasser in den Sammelbehälter, gelangt.
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Abb. 6 zeigt einen Wasserüberlauf in Wellenform, der ebenfalls mit
Düsen besetzt sein kann, um das über die gewellte Fläche 26 laufende Wasser vom
Raume 18 aus durchdringen zu lassen.
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Dieser Kondensatsammelbehälter kann bei einer Anlage zur Speisung
von Dampfkesseln mit Kondensaten zur Anwendung kommen.
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Er kann auch für sich allein als Verdampfer- oder Entgasungsanlage
oder auch als Speisewasserreiniger unter Benutzung einer Sodalösung benutzt werden.