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Vorrichtung zum Trocknen von Lichtpausen, Photographien u. dgl. Gegenstand
derErfindung bildet ein Schnelltrockner, insbesondere für Lichtpausen, Photographien
u. dgl., bei dem es darauf ankommt, daß er im wesentlichen von einem porösen Gußblock
aus gemahlenem Papier, Papierabfällen o. dgl. gebildet wird, die' durch ein Verdickungsmittel,
wie Gips, zusammengehalten sind. Ein derartiger Gußblock besitzt eine außerordentlich
hohe Saugfähigkeit, welche diejenige des Gipses weit übertrifft, und er ermöglicht
daher ein außerordentlich schnelles Trocknen von nassen oder feuchten Lichtpausen,
Photographien o. dgl., die zu diesem Zweck auf den Gußblock aufgelegt und durch
Überwalzen an ihn angedrückt werden. Verwendet man dabei eine Walze aus einer entsprechenden
stark saugfähigen Gußmasse, so «wird die Trocknung der Lichtpause o. dgl. noch weiterhin
beschleunigt.
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Zweckmäßig,wird der poröse Gußblock mit einer durchlässigen Stoffschicht,
wie z. B. Batist, überspannt, wodurch eine unmittelbare Berührung der Blaupause
o. dgl. mit dem Gußblock verhindert und dadurch einerseits ein Abfärben der Photographie
o. dgl. auf die Gußmasse bzw. ein Anhaften an dieser durch den in der Photographie
sitzenden Klebstoff unmöglich gemacht wird, andererseits aber verhindert wird, daß
etwa an der Photographie o. dgl. infolge nicht genügender Wässerung noch haftende
Säure in den porösen Gußblock übergeht und dann Flecke auf anderen, nachträglich
auf dem Schnelltrockner behandelten Photographien u. dgl. hervorruft. Durch Säuren
angefleckte Stoffschichten können hingegen gemäß der Erfindung leicht ausgewechselt
werden. Auch wird durch die Stoffschicht ein Verstopfen der Poren der Gußmasse wirksam
verhindert.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i einen (Querschnitt durch den Schnelltrockner
und Abb. a eine Oberansicht mit der zugehörigen Walze. Der poröse Gußblock a., dem
beliebige Form und Größe gegeben werden kann und dessen Herstellungsweise weiter
unten beschrieben werden wird, ist von einem Rahmen b aus Holz oder anderem geeigneten
Material umgeben. Über den Gußblock a und Rahmen b ist ein Stück aus geeignetem
durchlässigen Stofft, wie vorzugsweise Batist oder Gaze c gelegt. Dieses wird durch
einen zweiten, über <den- Rahmen b passenden Rahmen d auf dem Gußblock
a straff und fest gespannt. Der Block a mit den Rahmen ruht auf einer Platte oder
in einem Schutzkasten e, die am Boden mit Ausschnitten f versehen sind, durch welche
das Austrocknen der durch den Ge brauch feucht gewordenen porösen Gußmasse erleichtert
wird. Bei Nichtgebrauch kann man den Gußblock durch ein zum gleichen Zweck gelochtes
Schutzblech h mit Abstand überdecken, das in einen Rahmen ; eingesetzt ist.
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Zum Aufwalzen der Lichtpause, Photographie o. dgl. auf den porösen
Gußblock bedient man sich einer in einen Handgriff eingesetzten Walze i., die zweckmäßig
ebenfalls aus der porösen Gußmasse gemäß der Erfindung besteht, und ebenfalls aus
den für den Gußblock angegebenen Gründen mit einem 1_'herzug aus Batist oder anderem
geeigneten durchlässigen Stoff versehen sein kann. Dieser Stoffüberzug bedingt gleichzeitig
eine gewisse Weichheit der Walzenoberfläche, die für die Behandlung zweckmäßig ist.
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Bei Benutzung der Vorrichtung wird nach Abnahme des Schutzdeckels
g, h. die feuchte oder nasse Lichtpause, Photographie o. dgl. mit der Schichtseite
nach unten auf die mit der Stoffschicht überspannte Pl=itte gelegt und die Rückseite
dann mit der Walze i überwalzt. Dabei wird die Feuchtigkeit durch die Stoffs s chicht
hindurch sowohl von dem Gußblocka wie auch von der Masse der Walze i sehr schnell
aufgesogen und die Lichtpause o. dgl. auf diese Weise schnell getrocknet. Da, wie
Versuche
ergeben haben, die Saugfähigkeit der neuen Gußmasse mehr als doppelt so groß ist
als diejenige von Gips, so ist klar, daß die Trocknung mit Hilfe der neuen Saugmasse
entsprechend schnell erfolgt. Versuche haben weiterhin ergeben, daß eine ein Quadratmeter
große Gußplatte von .4 cm Stärke über 2o 1 Wasser aufzunehmen, andererseits aber
hernach auch wieder sehr schnell auszuscheiden vermag. Auch die Wasserausscheidung
aus der neuen Gußmasse erfolgt mehr als doppelt so schnell wie bei Gips, während
Löschpapier noch langsamer austrocknet als Gips. Diese schnelle Wiederausscheidung
des Wassers und demgemäß schnelle Wiedertrocknung der Gußmasse bei Nichtgebrauch
ist für ihre dauernde Benutzbarkeit von größter Bedeutung.
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Die Herstellung der neuen Gußmasse erfolgt zweckmäßig in folgender
Weise: Papier, Papierabfälle o. dgl. werden in heißem Wasser geweicht, fein gemahlen
und zu einem dünnen Brei gerührt. Zu dieser Papiermasse werden ganz fein gesiebte
Kiefernsägespäne in einer Menge hinzugegeben, die etwa dem vierten Teil der angewandten
Papierabfälle entspricht. Die ganze Masse wird dann innig verrührt, bis sie ganz
fein verteilt ist. Hierauf schüttet man unter starkem Rühren oder Quirlen so viel
Gips hinzu, daß ein dicker Brei entsteht. Diesen hießt man dann in eine geeignete
Form, wie sie dem herzustellenden Gußblock des Schnelltrockners bzw. der Walze desselben
entspricht. \ achdem die Masse in der Form erhärtet ist, wird sie herausgenommen
und in einem Trockenofen bei- mäßiger Hitze gut ausgetrocknet. Dann ist der Block
bzw. die Walze ohne weiteres, d. h. ohne daß es einer Nachbearbeitung bedürfte,
gebrauchsfähig.
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An Stelle der Papierabfälle kann man für Herstellung des Löschblocks
auch andere Papiermasse, eventuell auch Papierzeug aus den Papierfabriken direkt
benutzen; jedoch wird die Herstellung bei Verwendung von Papierabfällen natürlich
besonders billig. An Stelle der Kiefernspäne kann man eventuell auch Sägespäne anderer
Herkunft benutzen, obwohl sich Kiefernspäne als besonders geeignet erwiesen haben.
Durch den Gehalt an Holzsägespänen wird die Porosität und Saugfähigkeit der Gußmasse
wesentlich erhöht, insbesondere weil die Holzsägespäne unter dem Einfluß des zunächst
vorhandenen Wassers quellen und dann durch Austreiben des Wassers in der Hitze nach
dem Erstarren der Masse in dem durch die Quellung verursachte n hochporösen Zustande
in der Masse verbleiben.
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Der Gips, der hier nur als Bindemittel benutzt wird, und daher in
verhältnismäßig nur geringer Menge erforderlich ist, kann auf Wunsch auch durch
ein anderes geeignetes Verdickungs- und Härtungsmittel, wie Zement o. dgl., ersetzt
werden.
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Während der Gußblock des neuen Schnelltrockners sich bezüglich der
Weichheit und des Aussehens seiner Oberfläche ähnlich verhält wie Löschpapier, übertrifft
er dieses erheblich an Saugfähigkeit und insbesondere auch an der Fähigkeit, die
aufgesogene Feuchtigkeit schnell wieder abzugeben. Außerdem zeichnet er sich, insbesondere
da ganz geringwertige Papierabfälle zu seiner Herstellung benutzt werden können,
durch große Billigkeit aus. Natürlich kann der Schnelltrockner auch für die Trocknung
anderer geeigneter Gegenstände, z. B. für die Trocknung von Schriftstücken u. dgl.,
die aus irgendwelchem Grunde feucht geworden sind, benutzt werden.