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Narkotisiervorrichtung. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine
2,Tarkotisiervorrichtung, bei welcher die Vergasung der Narkoseflüssigkeiten und
die Zuführung der erzeugten Gase zur Narkosemaske durch atmosphärische Luft erfolgt
und welche bezüglich Qualität, Quantität und Temperatur des Narkosegases eine außerordentlich
feine Regelung gestattet.
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Die Vorrichtung besteht erfindungsgemäß aus einer in einem Gehäuse
angeordneten, elektromotorisch betriebenen ' Windschraube. welche atmosphärische
Luft ansaugt und über einen an das Gehäuse angeschlossenen Anästhetikumvergaser
in entsprechender Mischung mit dein erzeugten Gas der Narkosemaske zuführt. In dem
Gehäuse sind fein veränderliche, elektrische Heizwiderstände vorgesehen, mittels
welcher die Temperatur der angesaugten Luft und damit der Narkosegase thermometrisch
genauest einstellbar ist. Der Vergaser, zweckmäßig in Gestalt eines mit Stoffgewebe
überzogenen Metallsiebes, auf welches in bekannter Weise die Narkoseflüssigkeit
tropft, ist unrnittelbar an das Gehäuse angebaut. Die Verbindungsöffnung zwischen
Gehäuse und Vergaserraum ist durch eine Klappe, einen Schieber o. dgl. fein veränderlich.
Außerdem ist sie zum Schutz gegen Unreinheiten und Durchschlagen von Feuer -durch
ein feinmaschiges Sieb abgedeckt. Das Gehäuse besitzt eine seitliche Öffnung, durch
welche die überschüssig angesaugte Luft abgeführt und anderen Zwecken nutzbar gemacht
wird. An diese seitliche Luftausströmöffnung ist zweckmäßig ein Sauerstoffentwicklungsapparat
bekannter Bauart angeschlossen, so daß die bisher bei Narkotisierapparaten notwendige
Sauerstoffflasche entbehrlich wird. Der oder die Anästhetikumbehälter sind über
dein Vergaser durch an dem Gehäuse befestigte Trägerarme gehalten.
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Die beiliegenden Abbildungen zeigen eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und zwar Abb. i einen Aufriß in teilweisem Schnitt, Abb. 2 eine Vorderansicht
zu Abb. i.
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In .dem Gehäuse a. sitzt ein Motor h, der eine Windschraube
c betreibt, so daß durch die Öffnungen d der vorderen Gehäusewand atmosphärische
Luft angesaugt wird. In dem Boden des Gehäuses sind elektrische Heizwiderstände
e angeordnet, welche durch Vermittlung eines ebenfalls auf der Grundplatte f vorgesehenen
Gleitschiebers (inderAbbildung nicht gezeichnet) bis zur größten Feinheit geregelt
werden können. Auf die vordere Stirnseite des Gehäuses ist der Vergaser g angebaut,
der entsprechend der Zeichnung kegelstumpfförmige Gestalt besitzt und aus einem
mit Draht verstaiften und mit Stoffgeweben überzogenen Metallsieb besteht. Die Temperaturen
im Gehäuse a und im Vergaserraum 1a werden durch geeignet eingeführteThermometerkontrolliert.
Der Eintritt der eingesaugten Luft vom Gehäuse in den Vergaserraum k erfolgt durch
eine auf beliebige Weise veränderliche Öffnung i.. Vor derselben sind im Innern.
des Gehäuses a weitere veränderliche Heizwiderstände k vorgesehen, durch welche
die Luft vor Eintritt in den Vergaserraum h hindurchtritt. Zum Schutz des Vergaserraumes
gegen Verunreinigungen durch die Ausatmung ist in dem Gasaustrittsrohr ein Rückschlagventil
u vorgesehen. In dem Gehäuse ist kurz vor der Luftäustrittsöffnung i zum
Vergaserraum 1r eine Öffnung in angeordnet, durch welche die durch die Windschraube
c angesaugte überschüssige Luft austritt und anderen Zwecken, z. B. der Bedienung
eines Inhalations-, Desinfektions-, Massageapparates o. dgl., nutzbar gemacht wird.
Es kann, wie in Abb. 2 angedeutet, an diese Öffnung ein Sauerstoffentwicklungsapparat
n bekannter Bauart angeschlossen werden, so daß die bisher notwendige Sauerstoffflasche
entbehrlich wird. Über dem Vergaser g werden durch Vermittlung eines auf dem Gehäuse
:befestigten Trägers 1 zwei Behälter o und p zur Aufnahme von verschiedenen Narkoseflüssigkeiten
getragen. Die Behälter sind graduliert, so daß die jedem Behälter :entnommene Flüssigkeitsmenge
jederzeit kontrolliert werden kann. Die Flüssigkeiten beider Behälter o und p werden
durch Hähne q und r so gesteuert, daß sie bei geöffneten Hähnen durch Vermittlung
eines U-Rohres s und eines in letzteres mündendes gemeinsames Berieselungsrohr t
unmittelbar auf die Vergaseroberfläche tropfen. Die Tropfgeschwindigkeit kann mit
Hilfe von Einrichtungen bekannter Art (z. B. durch die Stellung der Hähne kontrollierende
Zeigerskalen) für jedes der beiden Flüssigkeitsgefäße nach Bedarf eingestellt werden.
Der
Vorgang ist nun folgender: Die durch die Windschraube c in das Gehäuse a eingesaugte
Luft wird auf ihrem Weg bis zum Vergaserraum h auf die gewünschte Temperatur erwärmt.
Durch Veränderung der Offnung i läßt man nur so viel Luft in denVergaserraum einströmen,
als zur Erzeugung eines wirksamen Gasgemisches notwendig ist. Dieses Gasgemisch
wird durch Vermittlung eines Schlauches z der Narkosemaske L zugeleitet.
Die Veränderung des Durchmessers der öffnung i wird zweckmäßig durch eine Skala
kontrolliert, so daß es möglich ist, eine ganz bestimmte vorgeschriebene Menge Luft
dem Vergaserraum h zuzuführen. Die überschüssige Luft tritt durch die seitliche
Öffnung 3n. aus und wird unter Zuhilfenahme des, Sauerstoffentwicklungsapparates
it zur Zuführung des gewünschten Gemisches von Sauerstoff und Luft verwendet. Das
Einlaufen der Narkoseflüssigkeit (Äther, Chloroform oder Äther und Chloroform) geschieht
durch ganzes oder teilweises Öffnen der Hähne q und r. Hierbei laufen die Flüssigkeiten
durch das ()-Rohr s und das Berieselungsrohr t unmittelbar auf die Vergaseroberfläche.
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Soll die Narkose- des Patienten beendigt werden, so werden zunächst
die Hähne abgeschlossen, so daß den Behältern o und p keine Flüssigkeit mehr entströmt.
Hierauf wird mittels eines in dein Schlauch z vorgesehenen Hahnes q. der Luftstrom
in demselben gesperrt, die Narkosemaske abgenommen und an den Sauerstoff entwicklungsapparat
it angeschlossen. Selbstverständlich kann die Zuführung des Sauerstoffes auch auf
die bisher übliche Weise mit Hilfe einer Sauerstoffflasche erfolgen. Zum Anschluß
der letzteren an den Schlauch z ist ein Anschlußhahn 5 vorgesehen.
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Der verwendete Sauerstoffentwicklungsapparat ist so klein, daß er
mit der Narkotisiervorrichtung zusammen ohne Schwierigkeit überallhin mitgenommen
werden kann. Er zeigt insofern einen Vorteil, als der frisch entwickelte Sauerstoff
intensiver wirkt als der der Sauerstoffflasche.
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Die Narkose (einfache oder Mischnarkose), die oft mehrere Stunden
dauert, kann mittels des beschriebenen Apparates dieser Erfindung dauernd und gleichmäßig
unterhalten `-erden, ohne daß seich der Arzt oder das Hilfspersonal darum zu kümmern
brauchen. Durch die fein regulierbare Luftzuführungsklappe, die vor dem Vergaser
angebracht ist, kann das Narkosegas auf schwache, mittlere oder stärkste Wirkung
eingestellt werden, was von Fall zu Fall von größter Wichtigkeit ist.