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Verfahren und Vorrichtung zur Bereitung sterilisierend wirkender physiologischer
Salzlösungen Das Verfahren zur Bereitung sterilisierend wirkender physiologischer
Salzlösungen nach der vorliegenden Erfindung kennzeichnet sich den bekannten Verfahren
dieser Art gegenüber im wesentlichen dadurch, daß dabei in einer nach An- und Einstellung
im wesentlichen selbsttätig arbeitenden Dirchlaufapparatur pli#s'iologische Salzlösung
durch kontinuierlichen Zufluß von Wasser einerseits und konzentrierter Salzlösung
andererseits in der gewünschten Konzentration hergest.ellt, in einer bis auf die
Zufluß- und Entnahmeöffnungen geschlossenen Kammer mittels regelbarer Elektrolyse
mit antiseptisch wirkenden Substanzen angereichert und gleichzeitig auf Körpertemperatur
gebracht wird, so daß die den Elektrolyseur verlassende Lösung unmittelbax für antiseptische
Behandlungszwecke verwendbar ist.
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In an sich bekannter Weise kommen dabei als Chemikalien für die Bereitung
der physiologischen Salzlösungen vorzugsweise Chlornatrium, Chlorkalium oder Chlannagnesium
in Betracht.
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Das vorliegende Verfahren und die zur praktischen Ausführung des Verfahrens
der Erfindunom gemäß hergestellte Apparatur ermöglichen eine einfache und sichere
antiseptische Behandlung von Wunden u. dgl. mit physiologischen Salzlösungen von
Körpertemperatur (etwa 37 bis 40' C), nachdem dieselben in dem Elektrolvseur
mit antiseptisch wirkenden Substanzen, insbesondere in Gasform, kurz vor der Entnahme
angereichert worden sind, so daß auch die desinfizierende Wirkung dieser Gaseauf
die zu behandelnden Körperteile voll zur Wirkung gebracht werden kann. Da ferner
die Durchlaufmenge in verhältnismäßig weiten Grenzen veränderlich und regelbar ist,
die Apparatur nach einmaliger Einstellung und Einschaltung im wesentlichen vollständig
selbsttätig arbeitet und daher auch ohne längeres Anlernen leicht-und richtig zu
bedienen ist und ferner, abgesehen von stationären Anlagen, nach der Erfindung auch
transportable Apparaturen in Handkofferform von nur 5 bis 6kg, Gesamtgewicht
ausführbar sind, er,-eben sich sehr vielseitige Anwendungsmö glichkeiten dafür nicht
nur in Krankenhäusern, in Kliniken us-v#,., sondern auch z. B. am Krankenbett in
Privatwohnungen. Von besonderem Vor-teil ist dabei die sofortige Betriebsbereitschaft
uii,d das rasche Ingangsetzen der Apparatur im Bedarfsfalle. -
Von den beispielsweise
dargestellten Ausführungsarten von Vorrichtungen nach der Erfindung zeigen Abb.
i eine Gesamtanordnung der Vorrichturig in schematischer Darstellung Abb. i a eine
Ausführungsform einer Speisevorrichtung mit Moforpumpe,
Abb. 2 in
Teilansicht eine andere Ausfülirungsform der Speisevorrichtung mittels Mischturbine,
Abb. 3 eine besondere Ausführungsart der.: Elektroden.
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Das Elektrolyseurgefäß i ist aus unangreif-' barem Werkstoff, z. B.
Glas, Ouarz. o. dgl-, hergestellt und durch einen eingepaßten Deckel 2 aus gleichem
Material mit abdichtender Zwischenlage 3 aus Kautschul, o. dgl. abgeschlossen.
Am höchsten Punkt des Gefäßes i ist seitlich ein Auslaßrohr4 angeschlossen, die
Salzlösung tritt unter Druck durch die Öfinung 5 iiii unteren Teil des Elektrolyseurs
i ein. Ein Abzapfstutzen (1
ermögliät die Entfernung des Bodensatzes. Die
z. B. mittels eines Handrades 8 oder durch Änderung der wirksamen Länge mittels
einer Mutter o. dgl.' 8' regelbaren Elektroden 7, 7' sind leicht reibend
und dicht durch den Deckel 2, z. B. innerhalb von Platinrohren
9, 9#, bindurchgeführt. Ein am Auslaßrohr 4 angebrachtes Therinoineter J
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ist zur Temperaturkontrolle der antisel)-tischen Flüssigkeit vorgesehen.
In die eine der beiden Zuleitungen i i züi den Elektroden des Elektrolyseurs i ist
ein Regelungswiderstand 12 zum Ausgleich der Widerstandsänderung zwischen den Elektroden
7, 7' angeordnet.
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Wie in Abb. 3 dargestellt, können die Elektroden auch kelgelventilartig
ausgebildet sein. Die verstellbare Elektrode 7... ist dabei gegenüber einer entsprechend
hohlkegelig bzw. trichterförmig gestalteten, 7. B. einen Wandungsteil des
Elektrolyseurs i bildenden Gegenelektrode7" in der H.ölie verstellbar und erlaubt
somit gleichzeitig die Regelung des Flüssigkeitsdurchsatzes evtl. bis zur vollständigen
Absperrung bei vorheriger Stromabschaltung.
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13 bezeichnet einen in den Elektrodenzuleitungen ii liegenden
Polweclisler, der, wie iiii vorliegenden Fall angenommen, bei gleichzurichtendein
Wechselstrom zwischen der Platte 14 des Gleichrichters 15 und Jer Transformatorspule
16 eingeschaltet ist. Am Apparateanschluß 17, 17' sind die üblichen Kontroll-
und Selnitz-eräte schematisch an-"edetitet. Der elektrische Hauptschalter iS sitzt
zweckmäßig, wie stricliptinktiert angedeutet, auf derselben -Schaltachse wie der
Polwechsler 13. Ein Elektroniagnet ig ermöglicht die Einlialtung der gewünschten
Stromintensitat durch Einwirkung auf den iiii Speisungsstroinkreis liegenden Regeltingswiderstand
2o statt durch Änderung der wirksamen Länge beispielsweise der Elektrode
7' des Elektrolyseurs i an der Einstellniutter 8'. Ein in der Eleltrolvtztileittiii"-zum
Elektrolyseur i angeordneter Teinperaturregler 21 mit von ihm beeinflußten Regelungswiderstand
22 bewirkt die selbsttätige Einhaltung der gewünschten Normaltempei#4tur unter Vermittlung
eines elektromagne-#-ti#schen SchaltwerkS 23, 24, 25, 26,
27, der auf die Achse des an der gekröpften Elektrode /- angebrachten Handrades
angreift, indem der Elektrodenabstand selbsttätig verkleinert wird, wenn die Temperatur
der zufließenden Lösung unter 15' sinkt. Die Feder 26 bewirkt dabei
jeweils die Zurückführung des elektromagnetisIchen Schaltwerks in die Ruhelage nach
Erreichung der Normaltemperatur, während der verstellbare Anschlag 27
entgegen
der Wirkung dieser Feder auch die Änderung des Elektrodenabstandes mittels des Handrades
8 und ferner die Einstellung des selbsttätigen elektromagnetischen Schaltwerks
für andere Temperaturgrenzen als 150 ermöglicht.
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Ein oberhalb der Mischkammer 28 in der Elektrolytzuführungsleitung
zurn Elektrolyseur i vorgesehener Regelungshahn 29 dient zur Regelung des Flüssigkeitsdurchsatzes
und wirkt gleichzeitig init seinem in der wirksanien Länge regelbaren Fortsatz 31
auf den drehbaren Einstellbehel 3o des Regelungsmagneten ig und damit auf den von
(liesem Magneten betätigten Regelungswiderstand 2o des Strornreglers im Sinne des
je-
weiligen Flüssigkeitsdurchsatzes ein.
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Die Speisung mit Elektrolyt kann z. B. geii; ß der Nebenabbildung
i a durch eine Motorpumpe 32 erfolgen, die aus einem z. B. %#,-ärmeisolierteri
bzw. erwärmten Behälter 33
die darin vorher hergestellte Salzlösung mit an
einem Widerstand 0. dgl. 34 regelbarer Fördergeschwindigkeit ansaugt und
in einer bei 34', 34" am Hauptstromkreis angeschlossenen Zweigleitung eingeschaltet
ist.
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Bei Einschaltung des Schalters 18 wird hierbei die Elek-trolN.tförderpurnpe
gleichzeitig init der Stromzufulir zu den Elektro,-den des Elektrolyseurs i eingeschaltet,
Gemäß Abb. i erfolgt die Zufuhr der konzentrierten Salzlösung zweckmäßig unter Zwischenselialtung
eines Filters aus einem Nachfüllgefäß 44 über einen Absperrhabn 43 und einen Zwischenbebälter
-12, dessen Ausflußrolir einen Absperrhahn -15 und darunter einen Hahn 48
für die tropfenweise Zufuhr der konzentrierten Salzlösung aufweist, in ein Fang-
und Ableittingsrohr 38 des Mischgefäßes 37. Die Mischwasserzufuhr
zum Mischbehälter 37 kann entweder ebenfalls aus einem hochgestellten Vorratsgefäß
oder aber, wie in Abb. i gezeigt, im Anschluß an eine Wasserleitung durch ein Rohr35
erfolgen, in welchem ein z. B. mit Handrad 47 regelbares Ventil 46 und darunter
ein Hahn 49 für die Feinregelung der \#'zisserzuftihr eingeschaltet
sind.
Das Handrad 47 ist, wie durch eine strichpunktierte Verbindungslinie angedeutet,
gleichzeitig das Betätiggungs- bzw. Steuerorgan sowohl für den Wasserhahn 46 als
auch für den Hauptzuflußhahn 45 der kon-/entrierten Salzlösung sowie ferner für
den Hauptstromschalter 18 als auch für den Polwechsler 13, so daß allein durch Betätigung
dieses Stenerorganes die ganze Vorrichtung mechanisch und elektrisch gleichzeitig
an-und abstellbar ist. Die lichte Weite des Zuführungsrohres 38 ist derart
reichlich bemessen, daß die Flüssigkeitshöhe 39 im Rohr 38 mit dem
Flüssigkeitsspiegel außerhalb des Rohres 38 im Behälter 37 übereinstimmt.
Der Auslaß aus dem Mischbehälter 37 zum Fortleitungsrehr 4o ist ebenfalls
in der lichten Weite reichlich bemessen und endet in einem Konus 36. Zum
Ausgleich des Luftdruckes in den Behältern 42 und 37 sind die beiden genannten
Cefäße je-weils oben durch ein Ausgleichrohr41 miteinander verbunden.
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Gemäß Abb. 2. kann die Elektrolytlösung auch unter Zuhilfenahme einer
Mischturbine bereitet werden. Dabei münden der Vorratsbehälter 5 1 der konzentrierten
S alzlösung und die Wasserzuleitung 53 in das Turbinengehäuse und
werden in eingestellten, abgemessenen Mengen in den Ausnehniungen 52-des Turbinenrades
50 bzw. über den Nebenkanal 54 ins Zuführungsrohr zum Elektrolyseur abgeleitet.
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Gemäß Abh. i sind - am Ableitungsrohr 4 des Elektrolyseurs
i bzw. an dessen Verteilerrohr 4' beispielsweise drei verschiedenartige Düsenmundstücke
55 bis 57 zur unmittelbaren Aufbringüng der sterilisierenden Flüssigkeit
angeschlossen. So dient z. B. das Mundstück 5 5 zur Behandlung mit
aufsteigenden Gasen, das Mundstück 56 zur Druckstrahlbehandlung und das Mundstück
57 zum Aufsprühen der antiseptischen Flüssigkeit.