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Selbsttätig wirkende Maschine zum Schleifpolieren profilierter Drehkörper.
Das Polieren und Schleifen von gedrückten, gezogenen oder gepreßten Metallwaren
geschah bisher von Hand an einem Polierbock. Diese Arbeit ist nicht nur sehr zeitraubend
und ermüdend, sondern auch in hohem Maße gesundheitsschädlich. Infolge der zahlreichen
und in ihrer Form ganz verschiedenen Metallwaren erfordert es eine erhebliche Geschicklichkeit
des gelernten Schleifers und eine längere t; bung, um sich auf einen neuen Artikel
einzuarbeiten.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Polierautomat, d.
h. eine Maschine, die nicht nur die bisherige Handarbeit des Schleifers selbsttätig
ausführt, sondern auch infolge ihrer sinnreichen Einrichtung ein; exaktes und sauberes
Arbeiten beliebig geformter @Verkstücke gewährleistet, ohne daß es hierzu eines
geübten Schleifers bedarf. Es können vielmehr mehrere Maschinen durch eine ungelernte
Person bedient werden, ohne Rücksicht darauf, ob die zu bearbeitenden Stücke rund,
oval, konisch, profiliert oder sonstwie, z. B. eckig usw., gestaltet sind.
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Das Wesen. der Maschine gemäß der Erfindung besteht hauptsächlich
darin, daß der die Spindel für das Werkstück und die Tastrolle bzw. das Musterstück
tragende Schwingrahmen auf einem Drehgestell gelagert ist, dessen Drehachse den
Kegeltrieb. zur Betätigung des Antriebes für den Arbeitsvorschub des ur@rkstückes
und seine Drehung trägt und das auf einem Parallelsupport zwiefach quer zur Werkstückspindel
verschiebbar ist, einerseits zur Einstellung des Werkstückes nach seiner Größe zum
Werkzeug von Hand, andererseits zur selbsttätigen An- und Abstel''ung mittels eines
Kurventrommelgetriebes.
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Auf der beiliegenden. Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
durch die Abb. i bis 5 dargestellt, und zwar zeigt Abb. i einen senkrechten Schnitt
der Maschine, während Abb.2 eine Oberansicht darstellt. Abb.3 zeigt einen senkrechten
Schnitt in Richtung der Trommelachse, und die Abb.4 und 5 stellen eine Einzelheit
in Ober- und Seitenansicht dar, die erkennen läßt, daß bei unrunden, eckigen oder
ovalen Werkstücken ein Musterstück auf die Arbeitswelle aufgebracht werden kann.
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In dem Gestell i, das die beiden gleichlaufenden Supporte 2 und 3
trägt, ist die Antr1.ebswelle 4 gelagert, die durch ein Gestänge 5 mit der Antriebsscheibe
6 kuppelbar ist, wobei die Kopplung 7 durch einen Rasthebel 8 in Eingriff gehalten
werden kann. Von der Antriebswelle 4 wird das auf der Trommelwelle 9 lose sitzende
Kegelrad i o angetrieben, das seinerseits wieder in Eingriff mit dem auf der Welle
i i festsitzenden. Räderpaar 12 und 13 steht. Das Rad 13 steht mit dem an der Nutentrommel
befestigten Rad 14, das nur zu einem Teil seines Umfanges mit Zähnen versehen ist,
nicht dauernd in Eingriff, sondern dreht sich nach dem Verlassen des Zahnsegmentes
des Rades 14 weiter, ohne daß Rad 14 hieran zunächst teilnimmt. Die Welle i i treibt
einerseits (links auf der Zeichnung, Abb.3) durch Schnecke 15 die Welle 16 und diese
das lose auf der Tromm,elwelle 9 sitzende und mit einem Mitnehmer 17 versehene Schneckenrad
18 an. Der Mitnehmer 17 greift in einen nur zu einem Kreisteil an der Wand der Trommel
i 9 herumgeführten Schlitz, und die außen mit Kurvennut 2o versehene Trommel zur
Bewegung des Supportes 3 quer zur Werkstück= oder Werkzeugspindel sitzt mit ihrem
Zahnrad 14 lose auf der Trommelachse. Von der Welle i i aus wird andererseits durch
Zahnrad 21 und 22 die Trommelwelle g dauernd angetrieben. Diese treibt wiederum
durch Räder 23 und 24 die Schraubenradwelle 25 an, von der aus durch Kegelräder
26, 27 auf der senkrechten Schraubenwelle die das lange Zahnritzel 28 (Abb. i) und
am Ende noch die Schnecke eines Schneckengetriebes 29 tragende Welle 30 ihren
Antrieb .erhält. Von dem Schneckengetriebe 29 aus erhält endlich durch Zahnräder
31 und 32 (Abb. 2) die Kurbelscheibe 33 ihren Antrieb, die durch die Pleuelstange
34 mit dem Werkstückspindelstock
3 5 verbunden ist und diesem eine
hin und her gehende Bewegung erteilt. Von der wagerechten Schneckenwelle 3o aus
wird außerdem durch Zahnrad 36 und 37 die Welle 38 angetrieben, von der endlich
durch Zwischenrad 39 die Werkstückwelle .Io in Drehung versetzt wird. Die Welle
q.o, auf der eine Tastrolle 41 sitzt, ist nun so in einen um eine auf dem Drehgestell
42- sitzende Achse 38 schwingbaren Rahmen 42 gelagert, daß sie sich z. B. innerhalb
des aus Abb. 3 ersichtlichen, strichpunktiert angedeuteten Winkels hin und her schwingen
läßt. Hierbei wird der Kopf 4.2 durch unter dem Einfluß- verstellbarer Federn stehende
Rollen ,i3 gegen eine auswechselbar angeordnete Linienschablone 44 gedrückt. Es
kann also ein Werkstück 4.5 beliebiger Gestalt unter Mithilfe der Kurbelscheibe
33 bzw. Schubstange 3.1 und Führungslineal 4.¢ sowohl vor- und rückwärts, als auch
seitlich bewegt und so an einer auf der Zeichnung angedeuteten Polierscheibe 55
vorbeigeführt werden. Das selbsttätige Lösen des Werkstückes 45 erfolgt beispielsweise
durch einen mitwandernden Hebel 46, der kurz vor dem Abheben des Werkstückes vom
Werkzeug gegen einen ortsfesten Anschlag 4.7 stößt. Dies kann gewünschten Falles
auch auf andere Weise geschehen, z. B. durch Handvorrichtung. -Bei Anwendung eines
Magnets wird dieser Vorgang zur Stromunterbrechung benutzt.
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Die Abb. q. und 5 -lassen erkennen, daß außer profilierten, runden
Werkstücken auch andere, z. B. ovale oder eckige Gegenstände bearbeitet werden können.
Zweckmäßig wird in diesem Falle ein Musterstück 48 auf die Werkstückspindel ¢a gesetzt,
das dann federnd gegen eine Tastrolle 49 gehalten wird (Abb. -. und 5).
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Der Arbeitsgang der Maschine ist folgender: Die gezeichnete Stellung
stellt diejenige kurz vor dem Abheben des Werkstückes von der Polierscheibe durch
die Trommel i9 dar. Diese ist also so weit durch Schnecke 18 gedreht, daß
ihr Zahnrad i ;l mit Rad 13 in Eingriff gebracht wird. Ist dies geschehen,
so dreht sich die Trommel 19 schneller, als von der Schnecke angetrieben,
eilt also dem Mitnehmer 17 voraus und schiebt dabei mittels ihrer Kurvennut den
Spindelstock 3 5 durch Rolle 51 nach rechts, also von der Polierscheibe weg. Unterdessen
ist aber auch ein Anschlag 5o (Abb. i) auf den Rasthebel 8 aufgelaufen, und die
Kupplung 7 wird ausgeschaltet, die Maschine somit stillgesetzt. Nach Aufbringen
eines neuen Werkstückes wird die Kupplung wieder eingeschaltet und durch Rasthebel
8 arretiert. Da sich Zahnrad 14 noch in Eingriff mit 13 befindet, so erfolgt wieder
eine schnelle Drehung der Trommel, diesmal jedoch den Spindelstock 35 nach links,
also an die Polierscheibe schiebend. In der jetzt folgenden Zeit findet durch das
obere Getriebe die Bearbeitung des Werkstückes statt. Indessen holt der Mitnehmer
17 die Voreilung der Trommel wieder auf und dreht sie langsam bis zu der am Anfang
angegebenen Stellung, in der das Verschieben des Spindelstockes beginnt und die
Maschine ausgeschaltet wird.
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Es ist nicht Bedingung, daß die betreffende Polierscheibe an dem Polierapparat
selbst gelagert. wird, sondern sie kann, wie dies auch im Ausführungsbeispiel der
Fall ist, getrennt von dieser gelagert sein. Es steht jedoch nichts im Wege, beides,
also Polierscheibe und Polierapparat, als eine Maschine herzustellen.