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Automatische Drehbank mit beweglichem Spindelstock In automatischen
Drehbänken mit beweglichem Spindelstock, wie sie z. B. zu Fassondrehar.beiten verwendet
werden, werden außer der Rückwärtsbewegung des Spindelstockes für den darauffolgen,
den Vorschub der Materialstange die Bewegungen des Spindelstockes auch gebraucht,
um mit feststehendem Werkzeug zylindrische und mit beweglichem Werkzeug konische
Teile zu drehen. Man bedient sich der Spindelstockbewegungen auch, um die Arbeitsstelle
von Formstählen zu ändern.
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Je nach der Länge der zu bearbeitenden Werkstücke wurden die Bewegungen
des Spindelstockes bisher einmal von Trommelnocken, ein anderes Mal von flachen
Nockenschenben gesteuert. Letztere sind einfacher herzustellen, nehmen aber im Verhältnis
zur Maschine zu große Dimensionen an, sobald die Werkstücke lang sind. Die Erfindung
will die Vorteile beider Arten von Steuernocken ausnutzen und die Herstellung komplizierter
Nocken vermeiden. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß der Spindelstock während
einer Umdrehung der Nockenwelle abwechselnd durch einen Trommelnocken und durch
mindestens eine flache Nockenscheibe bewegt.
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Diese Maßnahme gestattet auch, normalisierte Nockenträger herzustellen,
deren Nocken je nach Bedarf verstellt oder durch andere ersetzt werden können.
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Vorzugsweise bringt man die Nockentrommel und die Nockenseheibe auf
verschiedenen Wellen an, die unter einen Winkel von go° zueinander stehen:, und
von denen diejenige, die die Nockentrommel trägt, parallel zur Spindelstoakachse
und diejenige mit der Nockenscheihe senderecht zu dieser
Achse
liegt. Die Nockenscheibe oder -scheiben benutzt man vorteilhafter-weise zum Drehen
kurzer Längen, und die Nockentrommel, -die z.. B. aus einem Trommelkörper mit darauf
einstellbaren Nocken bestehen kann, zur Bearbeitung großer Längen. Die abwechselnde
Arbeit der beiden Nokkenarten wird natürlich der Art des Werkstückes angepaßt, wobei
Sorge dafür zu tragen ist, daß die Mittel zur Bewegungsübertragung von den Nocken
auf den Spi.nd@elstock sich nicht gegenseitig behindern.
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Die Zeichnung zeigt eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar ist von der Drehbank nur so viel gezeigt, als für das Verständnis der Erfindung
notwendig ist.
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Abb. i ist ein Seitenriß der Drehbank, Abb.2 ein Grundriß, Abb. 3
ein Aufriß der oberen Teile; Abb. 4 zeigt ein Detail einer 'besonderen Art von Nockentrommel
in größerem Maßstab und Abb. 5 zeigt schematisch ein auf der Drehbank herzustellendes
Werkstück.
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Auf dem Drehbankgestell io ist der Spindelstock i i verschiebbar angeordnet.
Die Spindel 12 des letzteren ist drehbar in Lagern 13 montiert und wird durch die
Riemenscheibe 14 angetrieben. Die Materialstange 15, aus welcher das Werkstück hergestellt
werden soll, ist mittels einer bekannten, nicht gezeigten Vorrichtung an der Spindel
12 befestigt und läuft in der Werkstofführung 16, welche in unmittelbarer Nähe des
Werkzeuges 17 angeordnet ist, das durch wohlbekannte, nicht dargestellte Mittel
gesteuert wird. Auf ihrer einen Längswrite hat die Drehbank zwei Lager 18, in welchen
eine erste zur Spindelstockachse parallele Nockenwelle i9 läuft, .die von einer
Stufenscheibe 21 über ein Schneckengetriebe 2o angetrieben wird. Die Welle i9 trägt
am einen Ende eine Nockentrommel22, deren Nocken 23 mit dem Fühler 26 eines in 25
drehbar gelagerten Hebels 24 unter der Wirkung der Feder 31 zusammenarbeiten kann.
An seinem andern Ende ist der Hebel 24 an eine Stange angelenkt, die aus zwei durch
eine Regelschraube 29 miteinander verbundenen Teilen 27, 28 besteht. Der Teil 27
ist mittels des Zapfens 30 gelenkig mit dem Spindelstock i i verbunden.
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Die erste Nockenwelle 19 trägt auch ein Kegelrad 32, das .mit einem
Kegelrad 33 im Eingriff steht, dessen Bewegung durch ein Getriebe 34 auf eine zweite
Nockenwelle 35 übertragen wird, welche das Drehbankgestell senkrecht zur Welle i9
durchquert und auf der dem Getriebe 34 abgekehrten Seite zwei Nockenschei@ben 36,
37 trägt, die mittels einer Mutter 38 befestigt und durch einen Ring 39 im Abstand
voneinander gehalten sind.
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Auf der Nockensaheibe 36 stützt sich der Fühler 40 eines in 42 gelagerten
Winkelhebels 41 ab, dessen einer Arm mit einem Führungsschlitz 43 versehen ist,
in welchem ein Stift 44 verstellbar ist. Auf diesem Stift ist ein Schuh 45 schwingbar
angeordnet. Dieser Schuh stützt sich gegen einen Anschlag 55 ab, der längs der Nut
46 einer Führung 47 verstell-,und feststellbar .ist. Die Ausgangsstellung des Schuhes
ist durch diejenige, des Anschlages 55 gegeben, welch letzterer mittels der Mutter
56 festgestellt werden kann.
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Durch Mittel, die denjenigen gleichen., die mit der Nockenscheibe
36 zusammenarbeiten, stützt sich auf der Nockenscheibe 37 ein Arm 48 ab, der lose
auf der Achse des Winkelhebels 41 sitzt. Auf letzterem ruht eine Schraube 49, die
in einem seitlichen, über dem Fühler 40 des Hebels 41 liegenden Fortsatz des Hebels
48 eingeschraubt ist.
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Diese Verbindung zwischen den Hebeln 41, 48 macht den Hebel 48 beim
Ablaufen von einem Nocken vom Hebel 41 unabhängig, während der Hebel 48 mitgenommen
wird, wenn der Hebel 41 auf die Schraube 49 drückt.
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Will man dass in Fig. 5 gezeigte Stück bearbeiten, so verwendet man
eine flache Nockenscheibe für den für die Längen A und B notwendigen
Vorschub des Spindelstockes, während man für die Länge C eine Nockentrommel wählen
wird.
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In der in Fig.2 dargestellten Stellung beginnt der Arbeitszyklus.
Die Nocken der Scheibe 36 heben nacheinander den Fühler 40, um den Hebel 41 zu verschwenken
und dadurch den Spindelstock i i gegen die Wirkung der Feder 31 zweimal nach vorn
zu bewegen. Diese beiden Bewegungen haben nun aber den Fühler 26 des Hebels 24 in
den Aktionsbereich des Nockens 23 der Trommel 22 gebracht, welche auf einem Teil
ihres Umfanges ausgespart ist, um dem Fühler 26 den Durchtritt zu gestatten. Der
Nocken 23 wird den Hebel 24 verschwenken und dem Spindelstock .den gewünschten Vorschub
geben. Diese Bewegung vollzieht sich unabhängig von der Stellung .des Schuhes 45,
welcher in der Nut 46 der Führung 47 gleitet, während der Anschlag 55 der Bewegung
.des Spindelstockes ii folgt.
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In Fig.4 ist in größerem Maßstab als in den anderen Figuren gezeigt,
wie eine Nockentrommel, wie sie auf der Welle i9 gebraucht wird, hergestellt sein
dann. Der Trommelkörper 6o isst mittels einer Mutter 61 am Ende der Nockenwelle
19 befestigt. Dieser Trommelkörper hat an seinem Umfang eine Nut 62 von trapezförmigem
Querschnitt, in welcher Muttern 63 gleicher Form verschiebbar angeordnet sind. In
diese Muttern 63 sind Schrauben 64 eingeschraubt, mittels welcher Nocken, wie z,B.
Nocken. 65, am Umfang des Trommelkörpers 6o befestigt werden, welche Nocken aus
dem Mantel eines Hohlzylinders gewonnen sind. Solche Nocken können normalisiert
werden und zur Herstellung verschiedener Werkstücke dienen, indem sie entweder einfach
am Umfang des Trommelkörpers verstellt oder durch Nocken anderer Höhe ersetzt werden.