DE4242895C1 - Verriegelung für eine Längsverstellung eines Sitzes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verriegelung für eine Längsver­ stellung eines Sitzes, insbesondere eines Fahrzeugsitzes.

Aus dem DE-GM 89 13 244 ist ein einstellbarer Fahrzeugsitz be­ kannt, deren Längsverstellung über eine gattungsgemäße Vorrich­ tung mit mehreren Rastbolzen verriegelbar ist. Die Rastbolzen sind dabei so angeordnet und gestaltet, daß in jeder beliebigen Sitzstellung mindestens ein Rastbolzen in eine Rastöffnung einer Rastschiene einrasten und die Verstelleinrichtung ver­ riegeln kann, während die restlichen, in einer Zahn auf Zahn- Stellung befindlichen Stifte auf der Rastschiene aufsitzen. Beim manuellen Entriegeln werden zunächst die im Eingriff be­ findlichen Rastbolzen angehoben. Nachdem diese auf das Niveau der auf der Rastschiene aufsitzenden Rastbolzen gebracht sind, müssen auch diese zur vollständigen Entriegelung angehoben wer­ den. Dies führt zu einem deutlichen, die Bedienung erschweren­ den Kraftsprung am Betätigungsgriff.

Im weiteren ist aus der DE-OS 23 28 847 eine Einrichtung zum Ent­ sperren einer Verriegelung mittels eines von Hand bedienbaren Hebels bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zur Verbesserung des Bedienkomfortes und zum weitgehenden Ausschluß von Fehlbedienungen eine gattungsgemäße Verriegelung derart auszu­ bilden, daß die zum Entriegeln der Sitzlängsverstellung erfor­ derliche Betätigungskraft über den gesamten Betätigungsweg re­ lativ konstant verläuft und von Hand leicht aufzubringen ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merk­ malen des Patentanspruches 1 gelöst, wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen kenn­ zeichnen.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung der Über­ tragungselemente wird im Verlauf der Entriegelungsbewegung zwischen Handgriff und Riegelvorrichtung eine Änderung des Übersetzungsverhältnisses bewirkt, so daß das im Verlauf der Entriegelungsbewegung mit einem deutlichen Sprung anwachsende aufzubringende Drehmoment am Entriegelungshebel weitgehend kom­ pensiert wird und die erforderliche Betätigungskraft am Hand­ griff nahezu konstant bleibt. Diese Übersetzungsänderung wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß an einem von Hand zu be­ tätigenden Betätigungshebel ein Betätigungsnocken angebracht ist, der mit einer an einem Entriegelungshebel angeordneten Kurvenbahn zusammenwirkt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden näher be­ schrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht der Verriegelung im verriegelten Zustand;

Fig. 2 einen Schnitt durch die Vorderansicht der Verriegelung nach Fig. 1;

Fig. 3 die Ansicht entsprechend Fig. 2 im entriegelten Zustand.

Eine mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnete Verriegelung weist eine fahrzeugfest angebrachte Führungsschiene 2 auf, in der eine am nicht dargestellten Sitz befestigte Sitzschiene 3 in Kugelführungen 4 längsverschiebbar geführt ist. In der ebenen Auflageseite 5 der Führungsschiene 2 sind Rastöffnungen 6 ein­ gearbeitet, die sich über den gesamten Verstellbereich des Sitzes bzw. einer fest an der Sitzschiene 3 befestigten Rie­ gelvorrichtung 7 erstrecken. Die Riegelvorrichtung 7 umfaßt vier parallel zueinander und senkrecht zur Führungsschiene an­ geordnete und in einem Führungsteil 8 geführte Rastbolzen 9. An ihrem oberen Ende, welches sowohl über das Führungsteil 8 als auch über die Sitzschiene 3 hinausragt, weisen die Rastbolzen 9 jeweils einen Tragbund 10 auf, während sich die unteren, gegen die Rastöffnungen 6 gerichteten Endbereiche 11 konisch verjün­ gen.

In der Ruhestellung der Verriegelung 1 werden die Rastbolzen 9 durch zwei Drehfedern 12 nach unten gegen die Führungsschiene 2 gedrückt, wobei der Abstand der Rastbolzen 9 zueinander im Ver­ gleich zum Abstand der Rastöffnungen 6 zueinander so gewählt ist, daß in jeder Position des Sitzes mindestens ein Rastbolzen 9 sofort einrastet und durch eine minimale, innerhalb der be­ treffenden Rastöffnung 6 möglichen Lageveränderung des bereits eingerasteten Rastbolzens 9 ein zweiter Rastbolzen 9 einrasten kann. Die beiden nicht eingerasteten Rastbolzen 9 stützen sich dabei auf der Auflageseite 5 der Führungsschiene 2 in Bereichen zwischen benachbarten Rastöffnungen 6 ab. Mit dieser Anordnung ist eine sichere und spielfreie Einrastung bzw. Arretierung des Sitzes in praktisch jeder Position seiner Längsverstellung ge­ währleistet.

Zur Betätigung der Rastbolzen 9 ist ein Entriegelungshebel 13 vorgesehen. Dieser Entriegelungshebel 13 ist als zweiarmiger, in einem Schwenklager 14 am Sitz gelagerter Hebel ausgebildet, wobei die Mittellängsachse des Schwenklagers 14 parallel zur Längserstreckung der Führungs- bzw. der Sitzschiene 2, 3 ver­ läuft. An dem den Rastbolzen 9 zugewandte Ende sind in dem Ent­ riegelungshebel 13 schlitzförmige Ausnehmungen 15 eingearbei­ tet, welche unterhalb der Tragbunde 10 die Rastbolzen 9 um­ greifen und mittels derer die Rastbolzen 9 in Öffnungsrichtung gegen die Kraft zweier Drehfedern 12 angehoben werden können. An dem den Rastbolzen 9 abgewandten Ende weist der Entriege­ lungshebel 13 eine Auflage 16 auf, auf der ein Betätigungsnok­ ken 17 eines in Fig. 2 und 3 angedeuteten Betätigungshebels 18 aufliegt, wobei statt des Betätigungsnockens 17 eine Betäti­ gungsrolle angebracht sein kann. Durch eine Zugfeder 19 wird der Entriegelungshebel 13 ständig in Verriegelungsrichtung beauf­ schlagt, so daß in verriegelter Stellung, d. h. in der Ruhestel­ lung der Verriegelung 1 das den Rastbolzen 9 zugewandte Ende des Entriegelungshebels 13 auf der Sitzschiene 3 aufliegt und der Betätigungshebel 18 in einer in Fig. 2 dargestellten Aus­ gangsstellung gehalten ist.

Der Betätigungshebel 18 ist ebenfalls als zweiarmiger Hebel mit einer sitzfest angeordneten Lagerstelle 24 ausgebildet, wobei die dem Betätigungsnocken 17 abgewandte Seite des Betätigungs­ hebels 18 einen Handgriff 25 aufweist, der von einer im Sitz sitzenden Person leicht greif- und betätigbar ist. Zum Ent­ riegeln der Sitzlängsverstellung wird der Handgriff 25 des Be­ tätigungshebels 18 nach oben gezogen, wodurch sich der Betäti­ gungsnocken 17 um die Lagerstelle 24 nach unten verschwenkt. Über die Auflage 16 überträgt sich die Schwenkbewegung auf den Entriegelungshebel 13, der damit seinerseits um sein Schwenk­ lager 14 schwenkt.

Dabei ist der Entriegelungshebel 13 so gestaltet und angeord­ net, daß beim Verschwenken innerhalb des Verschwenkbereiches eine relativ große Längsverschiebung des Betätigungsnockens 17 auf der Auflage 16 eintritt. Diese Verschiebung kann durch die Anordnung des Schwenklagers 14 im Bezug auf die Schwenklinie des Betätigungsnockens 17 bzw. der Hebel 13, 18 zueinander vor­ teilhaft dimensioniert werden.

Die Schwenkbewegung des Entriegelungshebels 13 wird über die an der Unterseite der Tragbunde 10 anstehenden Aussparungen 15 auf die Rastbolzen 9 übertragen.

In einem ersten Hubbereich "a" werden zunächst nur die beiden Rastbolzen 9 angehoben, welche in die Rastöffnungen 6 eingera­ stet waren. In einen zweiten, an den ersten Hubbereich "a" an­ schließenden Hubbereich "b" werden alle vier Rastbolzen 9 wei­ ter an- bzw. von der Führungsschiene 2 abgehoben. In diesem zweiten Hubbereich "b" ist, infolge der im Vergleich zum ersten Hubbereich "a" doppelten Anzahl der gegen die Kraft der Dreh­ federn 12 anzuhebenden Rastbolzen 9 das doppelte Drehmoment am Entriegelungshebels 13 erforderlich.

Um zu verhindern, daß sich der daraus resultierende deutliche Anstieg der Betätigungskraft des Entriegelungshebels 13 auf die manuell aufzubringende Betätigungskraft an Betätigungshebel 18 negativ auswirkt, ist die Auflage 16 im Bereich der Verschie­ bung des Betätigungsnockens 17 erfindungsgemäß als Kurvenbahn 20 gestaltet.

In einem dem Schwenklager 14 zugewandten ersten Abschnitt 21 weist die Kurvenbahn 20 einem im wesentlichen quer zur Richtung der Schwenkbewegung des Betätigungsnockens 17 angeordneten Ver­ lauf auf. Dieser Abschnitt 21 umfaßt den Verschiebebereich des Betätigungsnockens 17 auf der Auflage 16 im ersten Hubbereich "a" der Rastbolzen 9. Das dadurch bewirkte Übersetzungsverhält­ nis ergibt beim Aufbringen der erforderlichen Betätigungskraft einen, im Verhältnis zum Betätigungsweg am Handgriff 25 relativ großen Hubweg der Rastbolzen 9.

Ein an den ersten Abschnitt 21 anschließender, eben verlaufen­ der zweiter Abschnitt 22 der Kurvenbahn 20, über dem sich der Betätigungsnocken 17 beim Anheben aller vier Rastbolzen 9 im zweiten Hubbereich "b" verschiebt, verläuft in (Entriegelungs-) Schwenkrichtung geneigt, wobei der Übergang des Betätigungsnoc­ kens 17 vom ersten Abschnitt 21 in den zweiten Abschnitt 22 im Moment des Überganges in den zweiten Hubbereich "b" der Rast­ bolzen 9 erfolgt.

Infolge der Neigung der Kurvenbahn 20 zur Schwenkrichtung des Betätigungsnockens 17 muß der Betätigungsnocken 17 in diesem zweiten Abschnitt 22 der Kurvenbahn 20 zur Erzielung eines be­ stimmten Schwenkwinkels des Entriegelungshebels 13 einen grö­ ßeren Schwenkweg zurücklegen als im ersten Abschnitt 21 der Kurvenbahn 20.

Mit dieser Übersetzung innerhalb des zweiten Hubbereiches "b", die sich beim Schwenken des Betätigungshebels 18 einerseits in einer Verminderung des am Entriegelungshebel 13 bewirkten Schwenkwinkels sowie andererseits im umgekehrten Verhältnis in einer Vergrößerung des am Entriegelungshebel 13 bewirkten Schwenkmomentes auswirkt, wird die erforderliche Betätigungs­ kraft vermindert, wobei sich der erzielte Hubweg der Rastbolzen 9 entsprechend vermindert.

Trotz der sich im Verlauf des Hubweges "a" und "b" der Rastbol­ zen 9 ändernden erforderlichen Hubkraft wird infolge der sich beim Überfahren der Kurvenbahn 20 durch den Betätigungsnocken 17 ändernden Übersetzung ein nahezu konstanter Verlauf der er­ forderliche Betätigungskraft erreicht.

In die exakte Dimensionierung der Übersetzungsverhältnisse fließen neben der konkretem Gestaltung der Kurvenbahn 20 solche Faktoren wie die Form des Betätigungsnockens 17, die geome­ trische Gestalt bzw. die Anordnung des Entriegelungs- und des Betätigungshebel 13, 18 mit ein.

Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Ausrasten des Betätigungs­ nockens 17 vom Ende der Auflage 16 und zur Begrenzung des Hub­ weges der Rastbolzen 9 kann die Kurvenbahn 20 in einem dritten Abschnitt 23 nochmals entgegen der (Entriegelungs-) Schwenk­ richtung abgeknickt sein.

Claims (6)

1. Verriegelung für eine Längsverstellung eines Sitzes, insbe­ sondere eines Fahrzeugsitzes, welche eine parallel zur Ver­ stellrichtung verlaufende fahrzeugfeste und mit Rastöffnungen (6) versehene Führungsschiene (2) sowie mehrere am Sitz ge­ führte federbelastete Rastbolzen (9) umfaßt, von denen in ver­ riegelter Stellung mindestens einer in eine Rastöffnung (6) eingerastet ist und welche weiterhin einen am Sitz schwenkbar um eine parallel zur Führungsschiene (2) angeordnete Mittellängsachse gelagerten Entriegelungshebel (13) aufweist, der mit einem Ende in Entriegelungsrichtung an den Rastbolzen (9) zu deren Mit­ nahme entgegen der Wirkung einer Feder anliegt und mit seinem anderen Ende eine Auflage (16) für einen ebenfalls um eine parallel zur Führungsschiene (2) angeordnete Lagerstelle (24) schwenkbaren Betätigungshebel (18) bildet, wobei die Auflage (16) als Kurvenbahn (20) zur Einstel­ lung unterschiedlicher Hebelverhältnisse zwischen Betätigungs­ hebel (18) und Entriegelungshebel (13) ausgebildet ist.

2. Verriegelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Betätigungshebel (18) als zweiarmiger, am Sitz schwenk­ bar gelagerter Hebel ausgebildet ist, der an einem Ende einen mit der Kurvenbahn (20) zusammenwirkenden Betätigungsnocken (17) und am anderen Ende einen Handriff (25) aufweist.

3. Verriegelung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager (14) des als zweiarmiger Hebel ausgebil­ deten Entriegelungshebels (13) sowie die Lagerstelle (24) des Betätigungshebels (18) so angeordnet ist, daß bei einem Ver­ schwenken des Betätigungs- und damit des Entriegelungshebels (13, 18) eine im Verhältnis zum Schwenkbereich große Relativbe­ wegung des Betätigungsnockens (17) auf der Kurvenbahn (20) in Längsrichtung des Entriegelungshebels (13) erfolgt.

4. Verriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahn (20) einen dem Schwenklager (14) zugewandten ersten Abschnitt (21) aufweist, welcher sich quer zur Schwenk­ richtung und im wesentlichen radial zur Schwenkbewegung des Entriegelungshebels (13) erstreckt an den sich ein dem Schwenk­ lager (14) abgewandter zweiter Abschnitt (22) anschließt, wel­ cher zum ersten Abschnitt (21) in Entriegelungsrichtung abge­ winkelt verläuft.

5. Verriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Hubhöhe aller Rastbolzen (9) auf der Position der auf der Führungsschiene (2) aufsitzenden Rastbolzen (9) der Betätigungsnocken (17) im Bereich des Überganges vom ersten Abschnitt (21) auf den zweiten Abschnitt (22) der Kurvenbahn (20) positioniert ist.

6. Verriegelung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahn (20) einen an den zweiten Abschnitt (22) an­ schließenden dritten Abschnitt (23) aufweist, der zum zweiten Abschnitt (22) entgegen der Betätigungsrichtung abgewinkelt verläuft.