DE4242022A1 - Walzenpresse, insbesondere für die Papierindustrie - Google Patents
Walzenpresse, insbesondere für die PapierindustrieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse gemäß dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
Walzenpressen sind von alters her in einer Vielzahl von
Ausführungsformen bekanntgeworden. Nur beispielsweise wird
auf DE 41 10 205 A1 verwiesen. Hierbei sind zwei Preßwalzen
derart angeordnet, daß die Preßebene vertikal verläuft und
das Pressengestell demgemäß eine stehende Anordnung hat.
Abweichende Anordnungen sind ebenfalls bekannt.
US-PS 48 37 907 beschreibt eine Walzenpresse mit zwei
Walzen, bei denen die Lagerböcke der einen Walze mittels
Schrauben an den Lagerböcken der anderen Walze befestigt
sind. Die Schrauben müssen in belastetem Zustand hohe
Zugkräfte übertragen, entsprechend der im Preßspalt
herrschenden Preßkraft.
Bei der Walzenpresse gemäß dem Gattungsbegriff sind die
Lagerböcke der einen Preßwalze und jene der anderen
Preßwalze durch Zuganker miteinander verbunden, die relativ
leicht verbiegbar sind; ferner sind die Lagerböcke der
einen Preßwalze relativ zu den Lagerböcken der anderen
Preßwalze in Achsrichtung verschiebbar. Diese
Ausführungsform hat mehrere Vorteile: Zunächst vermögen die
Zuganker die notwendigen Zugkräfte zu übertragen. Weiterhin
erlaubt diese Ausführungsform ein rasches Lösen und
Wiederherstellen der Kopplung zwischen den Lagerböcken der
einen Walze und jenen der anderen. Schließlich erlaubt
diese Ausführungsform bei Auftreten unterschiedlicher
Längenänderungen der beiden Walzen eine Relativbewegung
zwischen diesen beiden, einschließlich deren Lagerböcken,
ohne daß es zu Spannungen kommt. Diese Ausführungsform
einer Presse hat sich sehr bewährt, weshalb die Erfindung
auch hiervon ausgeht.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die genannten Zuganker
nicht immer derart biegsam gestaltet werden können, wie
dies notwendig ist, um Spannungen zu vermeiden.
Insbesondere dann, wenn die Axialverschiebung zwischen den
beiden Walzen zufolge einer extrem unterschiedlichen
Längung sehr groß wird, kann es zu einer erzwungenen
Verbiegung dieser Zuganker kommen. Die Zuganker werden
daher nicht nur bestimmungsgemäß auf Zug beansprucht,
sondern auch noch auf ein ungewolltes Maß der Biegung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Walzenpresse
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 derart zu gestalten,
daß die Zuganker weitgehend auf Zug beansprucht werden.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale
gelöst.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert.
Darin ist im einzelnen folgendes dargestellt:
Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer Walzenpresse.
Fig. 1A ist ein Längsschnitt entlang der Linie A-A in
Fig. 1.
Fig. 1B ist eine Teilansicht der Walzenpresse gemäß Fig.
1, von oben gesehen in Richtung des Pfeiles B in Fig. 1.
Die Fig. 2 und 3 sind Teilansichten einer
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Walzenpresse, und
zwar im Endbereich dieser Walze; dabei ist Fig. 2 eine
Seitenansicht, und Fig. 3 eine stirnseitige Ansicht.
Die Fig. 4 und 5 sind Ansichten analog den Fig. 2 und
3, jedoch von einer abgewandelten Ausführungsform.
Die in den Fig. 1, 1A und 1B dargestellte Walzenpresse
hat eine untenliegende erste Preßwalze 1 und eine
obenliegende zweite Preßwalze 3. Die Achsen dieser
Preßwalzen liegen in einer Preßebene E. Die erste Preßwalze
1 hat einen drehbaren Walzenmantel 1a und einen daran
befestigten Lagerzapfen 2, der mittels eines Wälzlagers 2a
in einem Lagerbock 5 (mit Deckeln 5a und 5b) ruht. Der
Lagerbock 5 steht auf einem rahmenförmigen Maschinengestell
15, von dem in Fig. 1 einige Teilstücke angedeutet sind.
Die obere, zweite Preßwalze 3 ist eine sogenannte
Langspalt-Preßwalze. Ihr Walzenmantel 3a ist ein
schlauchförmiger, flexibler Preßmantel, der an zwei
drehbaren Manteltragscheiben 3b befestigt ist. Jede
Manteltragscheibe ruht auf dem stationären Lagerzapfen 4
eines stationären Tragkörpers 4a, der sich durch das Innere
des Walzenmantels 3a erstreckt. Der Tragkörper 4a hat
gegenüber der unteren Preßwalze 1 eine Ausnehmung 4b und
darin einen kolbenartigen und hydraulisch betätigbaren
Preßschuh 4c. Dieser preßt mit seiner konkaven Gleitfläche
den Preßmantel 3a gegen die untere Preßwalze 1, um
hierdurch einen (in Laufrichtung) verlängerten Preßspalt zu
bilden. Durch diesen läuft eine zu entwässernde Papierbahn
zusammen mit wenigstens einem endlosen Filzband F. Die
obere Preßwalze 3 ruht (an jedem Walzenende) mit dem
Lagerzapfen 4 in einem Lagerbock, der nachfolgend
"Stützelement 6" genannt wird. Zwischen dem Lagerbock 5 und
dem Stützelement 6 ist ein entfernbares und auf dem
Lagerbock 5 liegendes Zwischenstück 9 vorgesehen. Auf
diesem ruht das Stützelement 6 der oberen Preßwalze 3, wenn
die Walzenpresse in ihrem unbelasteten Zustand ist (d. h.,
wenn die Ausnehmung 4b drucklos ist). Dargestellt ist
jedoch der belastete Zustand, in dem der Preßschuh 4c auf
die untere Preßwalze 1 eine Preßkraft ausübt. Die daraus
resultierenden Reaktionskräfte werden mit Hilfe von
biegeweichen Zugstäben 7 und 8 vom Stützelement 6 auf den
Lagerbock 5 übertragen.
Gemäß Fig. 1 ist beidseits der Preßebene E je ein
biegeweicher Zugstab 7 vorgesehen. Diese sind von der Seite
her in Ausnehmungen des Lagerbockes 5 und des
Stützelementes 6 eingesetzt. Jeder der biegeweichen
Zugstäbe 7, 8 hat an jedem Ende einen Hammerkopf 20 und ist
vorzugsweise nach Art einer Blattfeder ausgebildet, deren
"Blattebene" senkrecht zur Preßebene E liegt. Hierdurch
können sich die Zugstäbe 7, 8 gemäß Fig. 4 verformen,
sofern der Tragkörper 4, 4a der zweiten Preßwalze 3 eine
(z. B. thermisch bedingte) Längenänderung erfährt und/oder
sich unter der Preßkraft durchbiegt. Folglich kann das
Stützelement 6 starr mit dem Lagerzapfen 4 verbunden sein;
auf die bisher erforderliche Axial-Gleitfläche zwischen
diesen beiden Bauteilen und auf eine kugelige Muffe kann
verzichtet werden. Die leichte axiale Verschiebbarkeit
und/oder Neigbarkeit des Stützelementes 6 (bei einer
Längen-Änderung oder Durchbiegung des Tragkörpers 4, 4a)
wird auch noch durch die nachfolgend beschriebene Maßnahme
unterstützt: Die Länge der biegeweichen Zugstäbe 7, 8 ist
derart bemessen, daß sich das Stützelement 6, im belasteten
Zustand der Walzenpresse, ein wenig vom Zwischenstück 9
abhebt. Mit anderen Worten: Es stellt sich zwischen dem
Stützelement 6 und dem Lagerbock 5 ein Spiel p ein. Die
Größe dieses Spiels kann dadurch bestimmt werden, daß an
jedem der Zugstäbe 7, 8 zwischen dem Hammerkopf 20 und dem
Stützelement 6 ein U-förmiger Keil 10, 11 mehr oder weniger
weit eingeschoben wird. Man kann mit diesem Keil im
unbelasteten Zustand der Walzenpresse das Spiel p
eliminieren oder die Zugstäbe 7, 8 unter eine leichte
Vorspannung setzen.
Die Ausführungsform gemäß der Fig. 2 und 3 läßt wiederum
den Walzenzapfen 2 erkennen. Dieser ist in einer
Kugelbüchse 30 geführt. Die Kugelbüchse ihrerseits ist in
den Lagerbock 5 eingepaßt. Dabei ist eine besonders
reibungsarme Gleitpaarung geschaffen, und zwar durch eine
geschliffene Kugel in einem PTFE-haltigen Gehäusebelag.
Hierdurch kommt eine leichtgängige Kippbarkeit zustande.
Außerdem ist der Lagerbock 5 in einer Konsole 31 schwenkbar
aufgehängt. Die Aufhängung ist mittels Bohrungen 32 in der
Konsole sowie Stiften 33 verwirklicht, die in die Bohrungen
32 eingreifen. Die Kippachse 34 ist aus den Fig. 3 und 4
erkennbar. Konsole 5 hat T-Nuten 35, in welche hier nicht
dargestellte Zuganker 7, 8 eingreifen, um eine
Zugverbindung zur entsprechenden Konsole der darüber
befindlichen Walze herzustellen.
Die Ausführungsform gemäß der Fig. 4 und 5 ist ganz
ähnlich jener gemäß der Fig. 2 und 3. Jedoch ist hierbei
am einen Ende der Walze ein Kulissenstein 36 vorgesehen,
der in einer Kulissenführung 37 in axialer Richtung zu
gleiten vermag. Dabei ist der Kulissenstein 36 dem
Lagerbock 5 zugeordnet, indem er auf den betreffenden
Lagerstift 33 aufgesetzt ist. Die Kulissenführung 37
hingegen ist der Konsole 31 zugeordnet.
Die Anordnung mit den Kulissensteinen und der
Kulissenführung dient der Aufnahme von Längenänderungen
zwischen Pressengestell und Walzenachse. Solche
Längenänderungen sind beispielsweise temperaturbedingt. Der
Längenausgleich ist natürlich nur an einem einzigen
Walzenende vorzusehen, wo sich somit das Loslager befindet.
Claims (5)
1. Walzenpresse
- 1.1 mit zwei Preßwalzen (1, 3), die einen Preßspalt miteinander bilden und deren Achsen in einer Preßebene (E) liegen;
- 1.2 mit je einem Lagerzapfen (2) an den Enden einer jeden Walze (1, 3);
- 1.3 mit Lagerböcken (5) zum Aufnehmen der Lagerzapfen (2);
- 1.4 mit einem Gestell zum Tragen der Lagerböcke (5);
1.5 mit Zugstäben (7, 8), die beidseits der Preßebene
(E) und wenigstens annähernd parallel zu dieser
angeordnet sind;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale: - 1.6 es sind Konsolen (31) vorgesehen, die die Lagerböcke (5) tragen;
- 1.7 zwischen den Konsolen (31) und den Lagerböcken (5) ist eine gelenkige Verbindung vorgesehen, die ein Verschwenken der Lagerböcke (5) um eine Achse (34) erlaubt, die senkrecht zur Preßebene (E) sowie im wesentlichen in der Axialebene der betreffenden Walze (1, 3) verläuft.
2. Walzenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerzapfen (2) über Kugelbüchsen (30) in den
Lagerböcken (5) gelagert sind.
3. Walzenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schwenklagerung zwischen
Konsole (31) und Lagerbock (5) durch Lagerbohrungen
(32) und in diese eingreifende Stifte (33) ausgeführt
ist.
4. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß die einzelne Konsole (31) und der
zugehörende Lagerbock (5) in Richtung der Walzenachse
relativ zueinander verschiebbar sind.
5. Walzenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschiebbarkeit zwischen Konsole (31) und
Lagerbock (5) ausgeführt ist durch Kulissensteine
(36), die dem einen Bauteil, und entsprechende
Kulissenführungen (37), dem anderen Bauteil zugeordnet
sind.
Priority Applications (5)
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