DE9204405U1 - Lagerbaugruppe - Google Patents

Lagerbaugruppe

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DE9204405U1
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  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Rolls And Other Rotary Bodies (AREA)

Description

Anwaltsakte: P 4910
J. M. Voith GmbH
Kennwort: "Doppel-Freiheit"
Lagerbaugruppe
Die Erfindung betrifft eine Lagerbaugruppe zur Lagerung eines Lagerzapfens einer drehbaren Walze, Trommel (z.B. Trockenzylinder) oder dergleichen, im einzelnen mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen. Die Erfindung betrifft sowohl Lagerbaugruppen für eine Walze oder Trommel, deren Lagerzapfen gemeinsam mit dem Walzenkörper drehbar sind, als auch Lagerbaugruppen für eine Walze oder Preßeinheit, durch die sich ein stationäres Joch mit stationären Lagerzapfen erstreckt; dies ist z.B. eine Durchbiegungseinstellwalze oder eine Langspalt-
Preßeinheit.
Noch genauer gesagt: Die Erfindung betrifft eine Lagerbaugruppe, bei welcher der Lagerzapfen in der Achsrichtung im Lagergehäuse fixiert ist und bei der das Lagergehäuse mit Hilfe von Axialfuhrungselementen mit einem Sockel verbunden ist. Letzterer ist an einem Maschinengestell oder Fundament befestigt; unter Umständen kann er auch an einem Schwenkhebel befestigt sein. Die Axialführungselemente erlauben es, daß sich der drehbare Walzenkörper und/oder das stationäre Joch während des Betriebes in Längsrichtung ausdehnen, wobei der Lagerzapfen gemeinsam mit dem Lagergehäuse in Längsrichtung wandert. Diese Anordnung ermöglicht es, daß - im Falle eines drehbaren Lagerzapfens - das Wälzlager im Lagergehäuse axial fixiert, also in diesem axial nicht verschiebbar ist. Im Falle eines stationären Lagerzapfens ist dieser ebenfalls im Lagergehäuse axial fixiert. In beiden Fällen
kann also auf Gleitflächen verzichtet werden, die einerseits zur Übertragung großer Kräfte (z.B. Preßkräfte) und anderseits für die genannte Axialverschiebung geeignet sein müßten.
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung sind Preßvorrichtungen für eine laufende Bahn. Eine solche Preßvorrichtung kann beispielsweise Teil einer Papierherstellungsmaschine sein und zum Entwässern oder Glätten der herzustellenden Papierbahn dienen. Eine derartige Vorrichtung setzt sich zusammen vorzugsweise aus einer ersten drehbaren Preßwalze, deren Lagerzapfen gemeinsam mit dem Walzenkörper drehbar sind und aus einer zweiten Preßwalze oder einer Preßeinheit, durch die sich ein stationäres Joch mit stationären Lagerzapfen erstreckt. Bei diesen Fällen ist am stationären Joch eine innenliegende Belastungseinrichtung vorgesehen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um hydrostatische Stützelemente, welche die Preßkraft vom stationären Joch auf den Walzenmantel übertragen oder um einen Schuh, der die Preßkraft vom stationären Joch über einen flexiblen Preßmantel oder über ein flexibles Preßband auf die erste Preßwalze überträgt. Noch genauer gesagt: Es handelt sich vorzugsweise um eine Preßvorrichtung mit geschlossenem Kraftsystem; dies bedeutet, daß die aus der Preßkraft resultierenden Kräfte nicht in ein Maschinengestell
Fundament oder dergleichen eingeleitet,, sondern mit Hilfe von Zugelementen unmittelbar von der ersten Preßwalze auf die zweite Preßwalze oder die genannte Preßeinheit übertragen werden. Diese Zugelemente greifen vorzugsweise unmittelbar an den einander gegenüberliegenden Lagerböcken an; siehe z.B. Patentanmeldung P 41 10 205.2 (Akte P 4818).
Die US 4,272,317 beschreibt eine Preßvorrichtung, bei der ebenfalls mit Hilfe von Zugstäben ein geschlossenes Kraftsystem gebildet ist. Die obere Preßwalze dieser Preßvorrichtung ist mit Hilfe von Axialführungselementen an einem Sockel aufgehängt. Diese Axialführungselemente brauchen also nur das Eigengewicht der gesamten Preßvorrichtung zu tragen; sie dienen nicht zur übertragung der Preßkräfte. Im einzelnen ist dort folgendes vorgesehen: Am einen Walzenende ist das Lagergehäuse mittels zweier Laschen an einem Sockel aufgehängt, das seinerseits an der
Unterseite eines Gestells befestigt ist. Am anderen Walzenende ist das Lagergehäuse mittels eines Gelenks an einem ähnlichen Sockel aufgehängt. Ein Nachteil dieser Konstruktion ist, daß sie nur anwendbar ist, wenn die Walze (bzw. die gesamte Preßvorrichtung) an der Unterseite eines Gestells aufgehängt werden kann; denn bei allen anderen Anordnungen, z.B. bei einer stehenden Anordnung, wäre diese Konstruktion instabil.
Bekannt sind auch sogenannte Schneiden-Lager. Hier ruht das Lagergehäuse auf Wälzkörpern, die ihrerseits auf der Oberseite eines Sockels abgestützt sind. Ein Nachteil dieser Konstruktion ist, daß sie ausschließlich für eine stehende Anordnung geeignet ist. Außerdem darf die Kraftübertragung vom Lagergehäuse auf den Sockel immer nur in Richtung von oben nach unten stattfinden, nicht in der umgekehrten Richtung.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Lagerbaugruppe mit Axialführungselementen derart auszubilden, daß sie für alle denkbaren Einbau-Situationen und Kraftrichtungen geeignet ist, also sowohl für hängende als auch für stehende Anordnungen; genauso soll es möglich sein, daß die Lagerbaugruppe an der Seite eines stehenden Gestellteiles befestigt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Danach sind zwei zueinander und zur Längsachse der Lagerbaugruppe parallele Führungsstangen vorgesehen. Durch diese ist das Lagergehäuse (zusammen mit dem darin ruhenden Lagerzapfen) einerseits in axialer Richtung verschiebbar, andererseits jedoch in allen Einbau-Situationen sicher geführt.
Die genannten Führungsstangen werden vorzugsweise gemäß den Ansprüchen 2 und/oder 3 am Umfang des Lagergehäuses angeordnet. Wenn mittels der zwei Führungsstangen relativ große Kräfte (z.B. das Eigengewicht einer aus zwei Preßwalzen bestehenden Preßvorrichtung) vom Lagergehäuse auf den Sockel übertragen werden müssen, dann versucht man, die zwei Führungsstangen möglichst gleichmäßig zu belasten. Im einfachsten Fall liegen die zwei Preßwalzen senkrecht übereinander. Hierbei können die Merkmale
zumindest eines der Ansprüche 4 bis 6 angewandt werden. Es kann aber auch vorkommen, daß das Eigengewicht einer Walze oder eines Trockenzylinders durch nur eine der beiden Führungsstangen vom Lagergehäuse auf den Sockel übertragen wird, beispielsweise wenn der Sockel an der Seite eines Gestells befestigt werden muß. In diesem Fall kann es zweckmäßig sein, den Durchmesser der kraftübertragenden Führungsstange größer zu machen als den Durchmesser der anderen Führungsstange, die überwiegend nur zur Führung dient.
Falls das Lagergehäuse und der Sockel während des Betriebes ungleich erwärmt oder abgekühlt werden, kann die Gefahr auftreten, daß die Führungsstangen zum Klemmen neigen. In diesem Fall ist eine leichte axiale Verschiebbarkeit des Lagergehäuses relativ zum Sockel nicht mehr sicher gewährleistet. Deshalb besteht eine zusätzliche Aufgabe der Erfindung darin, Maßnahmen zu treffen, durch welche eine leichte axiale Verschiebbarkeit auch bei unterschiedlicher Temperierung von Lagergehäuse und Sockel gewährleistet ist.
Diese zusätzliche Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im Anspruch 7 angegebene Maßnahme gelöst. Hierdurch wird es möglich, daß sich das Lagergehäuse - beispielsweise bei einer
Temperaturerhöhung - unabhängig vom Sockel quer zur Längsachse der Lagerbaugruppe (z.B. Längsachse der Walze) dehnen kann, ohne daß in den Axialführungselementen die Gefahr des Klemmens besteht. Die genannte Wärmedehnung des Lagergehäuses kann insbesondere in der Richtung der sogenannten Stangenebene stattfinden, die durch die Achsen der Führungsstangen bestimmt ist. Wesentlich ist, daß für wenigstens eine der beiden Führungsstangen eine sogenannte "Quer-Verschiebbarkeit" - relativ zum Sockel oder relativ zum Lagergehäuse - vorgesehen wird.
Es gibt mehrere konstruktive Möglichkeiten für die Realisierung der Quer-Verschiebbarkeit der einen Führungsstange oder beider Führungsstangen. Bevorzugt wird eine Ausführungsform, bei der die betreffende Führungsstange zwei zueinander parallele Führungsflächen aufweist, die an entsprechenden Gleitflächen des
Lagergehäuses oder des Sockels anliegen. Mit anderen Worten es werden zwei zueinander parallele Gleitflächenpaare gebildet.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß wenigstens eine der Führungsstangen in einem flexiblen Arm ruht, der ein Teil entweder des Lagergehäuses oder des Sockels ist.
Vorzugsweise wird die Quer-Verschiebbarkeit nur für eine der beiden Führungsstangen vorgesehen. Dies bedeutet, daß die Position der Längsachse der anderen Führungsstange sowohl im Sockel als auch im Lagergehäuse unverändert bleibt. Diese Bauweise hat zur Folge, daß die Längsachse der Lagerbaugruppe und somit die Längsachse der darin gelagerten Walze an einer Quer-Verschiebung der beweglichen Führungsstange teilnimmt. Allerdings beträgt die Größe der Quer-Verschiebung der Walzen-Längsachse nur ungefähr die Hälfte der Quer-Verschiebung der Führungsstange. Da außerdem diese temperaturbedingten Quer-Verschiebungen in der Regel sehr viel kleiner als lmm sind können sie in vielen Anwendungsfällen toleriert werden. Beispielsweise in Papierherstellungsmaschinen, in denen die Erfindung hauptsächlich anwendbar ist, vorzugsweise in Walzenpressen zum Entwässern oder zum Glätten der Papierbahn, hat man es bisher sorgfältig vermieden, den Lagern für eine Walze die Möglichkeit für eine Quer-Verschiebung zu geben. Die Erfindung
beruht also u.a. auf der Erkenntnis, daß eine derartige Querverschiebung in vielen Anwendungsfällen durchaus zulässig ist.
Bei anderen Ausführungsformen der Erfindung ist die genannte Quer-Verschiebbarkeit für beide Führungsstangen vorgesehen. Dies kann z.B. dann vorteilhaft sein, wenn das Maß der Quer-Verschiebbarkeit einer einzelnen Stange nicht ausreicht, wenn also eine besonders große Wärmedehnung beispielsweise des Lagergehäuses zu erwarten ist. Die Quer-Verschiebbarkeit beider Führungsstangen ist insbesondere dann notwendig, wenn eine Quer-Verschiebung der Längsachse der Lagerbaugruppe (und somit der Walzen-Längsachse) vermieden werden soll. In diesem Fall ist es erforderlich, zwischen den zwei Führungsstangen ein zusätzliches Führungselement vorzusehen mit im wesentlichen senkrecht zur Stangenebene - und in geringem Abstand voneinander - angeordneten Gleitflächenpaaren. Dieses zusätzliche Führungselement sorgt dafür, daß die
Wärmedehnung des Lagergehäuses (oder des Sockels) je zur Hälfte gleichmäßig nach beiden Seiten hin stattfindet. Hierdurch bleibt die Position der Längsachse der Lagerbaugruppe unverändert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Die Fig. 1 ist eine Seitenansicht auf eine Walzenpresse in Richtung des Pfeiles I der Fig. 2.
Die Fig. 2 ist ein Längsschnitt entlang der Linie II der Fig. 1.
Die Figuren 3 und 4 sind Teilschnitte entlang der Linien III bzw. IV der Fig. 1.
Die Figuren 5 und 6 sind schematische Seitenansichten von zwei unterschiedlichen Lagerbaugruppen, die beide von Fig. 1 abweichen.
Die Fig. 7 ist ein Teilschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel, mit einem Schnittverlauf, der ungefähr der Linie VII-VII der Fig. 5 entspricht.
Die Fig. 8 zeigt eine (z.B. für einen Trockenzylinder) vorgesehene Lagerbaugruppe für den seitlichen Anbau an ein vertikales Gestell.
Die Fig. 9 ist ein Teilschnitt entlang der Linie IX der Fig. 8.
Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Walzenpresse umfaßt zahlreiche schon bekannte Elemente, nämlich eine obenliegende Preßwalze 1 und eine untenliegende Langspalt-Preßwalze 3. Die Hauptachsen dieser Preßwalzen 1 und 3 liegen in einer Preßebene E, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel vertikal verläuft. Die Preßwalze 1 hat einen drehbaren metallischen Walzenmantel la und einen daran befestigten Lagerzapfen 2, der mittels eines Pendelrollenlagers 2a in einem Lagergehäuse 5 (mit Deckeln 5a und 5b) ruht. Das Lagergehäuse 5 bildet mit einem Sockel 10 (und mit weiter unten beschriebenen Zusatzelementen) eine insgesamt mit bezeichnete Lagerbaugruppe, die hängend an der Unterseite eines obenliegenden Teiles eines (nur teilweise sichtbaren)
rahmenförmigen Maschinengestells 15 (Fig. 1) befestigt ist. Das Wälzlager 2a ist im Lagergehäuse 5 axial nicht verschiebbar; denn es ist zwischen die Deckel 5a und 5b eingespannt.
Die untenliegende Langspalt-Preßwalze 3 hat einen drehbaren Walzenmantel 3a, der als schlauchförmger, flexibler Preßmantel ausgebildet und an beiden Enden an je einer drehbaren Manteltragscheibe 3b befestigt ist. Die letztere ruht auf dem stationären Lagerzapfen 4 eines stationären Tragkörpers 4a, der sich durch das Innere des Walzenmantels 3a erstreckt. Der Tragkörper 4a hat gegenüber der unteren Preßwalze 1 eine Ausnehmung 4b und darin einen kolbenartigen und hydraulisch betätigbaren Preßschuh 4c. Dieser Preßschuh preßt mit seiner konkaven Gleitfläche den Preßmantel 3a gegen die obere Preßwalze 1, um hierdurch einen (in Laufrichtung) verlängerten Preßspalt zu bilden. Durch diesen läuft eine zu entwässernde Papierbahn zusammen mit wenigstens einem endlosen Filzband F. Der stationäre Lagerzapfen 4 des Tragkörpers 4a ruht in einem Lagerbock 6. Dieser hängt mit Hilfe von zwei I-förmigen Zugstäben 7 und 8 am Lagergehäuse 5 der oberen Preßwalze 1. Diese Zugstäbe übertragen die aus der Preßkraft resultierende Reaktionskraft unmittelbar vom Lagerbock 6 zum Lagergehäuse 5, so daß das Maschinengestell 15 nur das Eigengewicht der beiden Preßwalzen 1 und 3 tragen muß.
Die Zugstäbe 7 und 8 sind in der zur Preßebene E parallelen Richtung biegeweich, so daß sich der Tragkörper 4, 4a in Längsrichtung (z.B. infolge einer Temperaturerhöhung) dehnen kann; außerdem kann er sich unter der Preßkraft durchbiegen. Mit anderen Worten: Der Lagerzapfen 4 und der Lagerbock 6 können gemeinsam relativ zum Lagergehäuse 5 der oberen Preßwalze 1 in Längsrichtung wandern und/oder sich aus der horizontalen Richtung neigen. Ein Zwischenstück 9 dient hauptsächlich zur Führung des Lagerbockes 6 in der Preßebene E. Die Zugstäbe 7 und 8 und das Zwischenstück 9 können (nach Anheben des Lagerbockes 6 mittels einer Hubeinrichtung 14) entfernt werden, um einen Wechsel des Filzbandes F und/oder des Walzenmantels 3a zu ermöglichen.
Damit das Lagergehäuse 5 relativ zum Maschinengestell 15 in der Richtung der Walzen-Längsachse verschiebbar ist (um eine
Längsdehnung des Walzenkörpers 2,2a zu ermöglichen) ist folgendes vorgesehen: Das Lagergehäuse 5 hat beidseitig der Preßebene E je einen Arm 5a und 5b. Jeder dieser Arme erstreckt sich zwischen zwei paarweise angeordnete Arme 10a bzw. 10b des Sockels 10. Parallel zur Walzen-Längsachse erstrecken sich zwei Führungsstangen 12a und 12b. Die eine Führungsstange 12a ruht in Bohrungen der Arme 5a und 10a, die andere Stange 12b in Bohrungen der Arme 5b und 10b. Die Achsen der Führungsstangen liegen in einer sogenannten Stangenebene S, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel horizontal liegt. Hierdurch werden die beiden Führungsstangen quer zu ihrer Längsachse gleichmäßig je durch die Hälfte des Eigengewichtes der kompletten Walzenpresse belastet.
Aus den Figuren 3 und 4 ist ersichtlich, daß zu beiden Seiten jedes Armes 5a bzw. 5b des Lagergehäuses 5 einige Millimeter Abstand vorgesehen sind zu den benachbarten Armen 10a bzw. 10b, so daß sich Lagergehäuse 5 und Sockel 10 relativ zueinander in Achsrichtung bewegen können. Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die beiden Führungsstange 12a und 12b und die Längsachse der Preßwalze 1 miteinader ein stumpfwinkliges (und vorzugsweise gleichseitiges) Dreieck bilden, wobei die Preßwalzen-Längsachse in der stumpfwinkligen Ecke des Dreiecks angeordnet ist. Alternativ hierzu kann die Preßwalzen-Längsachse in der Stangenebene S liegen.
Die beiden Führungsstangen 12a und 12b sind beispielsweise in je einem der Sockel-Arme 10a, 10b fixiert, beispielsweise mittels einer (nur symbolisch dargestellten) Stellschraube 13. Die Führungsstange 12a hat über ihre gesamte Länge einen gleichbleibenden Durchmesser. Zur Verminderung der Gleitreibung kann im Arm 5a eine Gleithülse 16 vorgesehen sein. Die Innenfläche der Gleithülse 16 und die Oberfläche der Stange 12a bilden ein Flächenpaar mit einem sehr niedrigen Reibungskoeffizienten.
Alle diese Maßnahmen erlauben, wie schon erwähnt, eine Längsdehnung des Walzenkörpers 2, 2a. Dieser kann sich außerdem unter der Preßkraft durchbiegen; deshalb sind selbsteinstellende Pendelrollenlager 2a vorgesehen.
Damit sich das Lagergehäuse 5, z.B. unter Wärme-Einwirkung, seitlich also quer zur Preßebene E ausdehnen kann, ist folgendes vorgesehen: Die Führungsstange 12b hat im Bereich des Armes 5b zwei zueinander parallele Führungsflächen 17, die an entsprechenden Gleitflächen des Armes 5b anliegen. Diese Führungsflächen 17 liegen, in Fig. 1 gesehen, ungefähr parallel zu der sogenannten Stangenebene S, die durch die Achsen der Führungsstangen 12a und 12b bestimmt ist. Außerdem ist der Durchmesser der Führungsstange 12b im Bereich des Armes 5b reduziert, zumindest um das Maß der erwarteten Wärmedehnung des Lagergehäuses. Die genannten Gleitflächen des Armes 5b können vorzugsweise durch Zylinderabschnitte 18 gebildet werden, die in die Bohrung des Armes 5b eingepaßt sind. Im Bereich der Arme 10b hat die Führungsstange 12b den normalen kreisförmigen Querschnitt, dessen Durchmesser dem gemeinsamen Durchmesser der Zylinderabschnitte 18 entspricht. Die Führungsflächen 17 und die Gleitflächen der Zylinderabschnitte 18 sind derart ausgebildet, daß sie einen niedrigen Reibungskoeffizienten haben. Zusätzlich kann im Arm 5b (um die Zylinderabschnitte 18 herum) eine Gleithülse vorgesehen werden. Die beschriebene Konstruktion ermöglicht es, daß der Arm 5b des Lagergehäuses 5 (zusammen mit den Zylinderabschnitten 18) relativ zur Führungsstange 12b und zum Sockel 10 seitlich geringfügig wandern kann. Die Zylinderabschnitte 18 können somit als ein Bestandteil des Armes 5b angesehen werden. Alternativ zur dargestellten Bauweise könnte im Arm 5b anstelle der Bohrung eine rechteckige Ausnehmung vorgesehen werden. Eine weitere Alternative wäre, anstelle der dargestellten Führungsstange 12b eine Stange mit durchgehend rechteckigem Querschnitt vorzusehen.
Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung könnte ohne weiteres um 180° gewendet werden, so daß sie mit Hilfe des Sockels 10 auf dem unteren Bereich des Maschinengestelles 15 steht. Derartige Lagerbaugruppen sind in der Figuren 5 und 6 dargestellt. Man erkennt dort wieder ein Lagergehäuse 25 mit zwei beidseitig angeordneten Armen 24. In beiden Figuren 5 und 6 hat der Sockel bzw. 20' wiederum zwei Armpaare 21 bzw. 21'. In Fig. 5 sind zwei gleiche Führungsstangen 22 vorgesehen, die beide (entsprechend der Führungsstange 12b der Fig. 1 und 4) ein Führungsflächenpaar 17
aufweisen. Falls erforderlich, kann in der Mitte zwischen den beiden Führungsstangen ein zusätzliches Führungselement 26 vorgesehen werden, das wiederum zwei zueinander parallele Führungsflächen aufweist, die in geringem Abstand a voneinander und symmetrisch zur Längsachse der Lagerbaugruppe angeordnet sind. Das Führungselement 26 greift sowohl in das Lagergehäuse 25 als auch in den Sockel 20 ein.
In Fig. 6 sind beide Führungsstangen 27 über ihre gesamte Länge zylindrisch und im übrigen entsprechend der Führungsstange 12a der Figuren 1 und 3 ausgebildet. Eine Querdehnung des Lagergehäuses in der Richtung der Stangenebene S wird dadurch ermöglicht, daß die Arme 21' des Sockels 20' - in einer Seitenansicht gemäß Fig. 6 gesehen - eine verhältnismäßig geringe Dicke aufweisen und somit flexibel ausgebildet sind.
Die Fig. 7 zeigt eine Durchbiegungseinstellwalze 30, die an ihrem einen Walzenende eine erfindungsgemäße Lagerbaugruppe HA aufweist. Die wesentlichen Elemente der Walze 30 sind ein metallischer Walzenmantel 31, der an beiden Walzenenden mittels eines Langerhalses 32 und eines Pendelrollenlagers 33 auf der Außenseite eines rohrförmigen Kragarmes 34a eines Lagergehäuses 34, 34' gelagert ist. Ein stationäres Joch 35 ist ebenfalls an beiden Walzenenden mittels einer kugeligen Büchse 36 im Inneren des rohrförmigen Kragarmes 34a gelagert, und zwar axial nicht verschiebbar. Letzteres deshalb, weil die Büchse 36 mittels eines Ringes 40 axial fixiert ist. Die kugeligen Büchsen 36 erlauben eine Durchbiegung des Jochs 35. Für das (in der Zeichnung) linke Walzenende gilt folgendes: Unterhalb des Lagerhalses 32a (in Fig. 7 gesehen) umgreift das Lagergehäuse 34' den Lagerhals. Das Lagergehäuse 34' hat dort zu beiden Seiten des Lagerhalses 32a ein Arm-Paar 37. Dazwischen erstreckt sich auf jeder Seite ein Arm 38 eines im übrigen nicht sichtbaren Sockels. Lagergehäuse und Sockel sind wiederum miteinander durch zwei Führungsstangen 39 verbunden, die in den Armen 38 des Sockels quer verschiebbar sind, entsprechend den obigen Erläuterungen zu den Figuren 1 bis 6. Diese Konstruktion erlaubt eine Längsdehnung des Jochs 35.
Die in den Figuren 8 und 9 dargestellte Lagerbaugruppe HB dient zur Lagerung eines drehbaren und mittels Dampf heizbaren Trockenzylinders 41, der in bekannter Weise einen drehbaren Lagerzapfen 42 aufweist. Die Lagerbaugruppe HB setzt sich wiederum zusammen aus einem Lagergehäuse 45, einem Sockel 44 sowie zwei Führungsstangen 46 und 47. Der Lagerzapfen 42 ist mittels eines nicht sichtbaren Wälzlagers im Lagergehäuse 45 drehbar gelagert. In Achsrichtung ist das Lagergehäuse am Lagerzapfen 42 fixiert. Der Sockel 44 ist an einer beispielsweise vertikalen Seitenfläche eines Gestells 43 angeschraubt. Abweichend von Fig. 1 hat das in den Figuren 8 und 9 dargestellte Lagergehäuse 45 im Bereich jeder Führungsstange nicht nur einen einzigen Arm, sondern insgesamt drei Arme, nämlich einen mittleren Arm 45a und zwei äußere Arme 45b. Der Sockel 44 hat im Bereich jeder Führungsstange wiederum zwei Arme 44a, die sich zwischen die Arme 45a und 45b des Lagergehäuses erstrecken. Abweichend von Fig. 1 ist jede Führungsstange 46 bzw. 47 in zwei zueinander koaxiale Stangenhälften unterteilt, wie in Fig. 9 am Beispiel der Stange 46 dargestellt. Die somit zweiteilige Führungsstange 46 ist vertikal unterhalb der Drehachse des Trockenzylinders 41 angeordnet. Die beiden Führungsstangenhälften 46 haben über ihre gesamte Länge einen gleichbleibenden Durchmesser; ihre Achse ist somit sowohl im Sockel 44 als auch im Lagergehäuse 45 fixiert. Der Durchmesser dieser zweiteiligen Führungsstange 46 ist größer als der Durchmesser der (ebenfalls zweiteiligen) Führungsstange 47. Die letztere hat entsprechend den Figuren 1 und 4 zueinander parallele Führungsflächen und gestattet somit eine thermische Ausdehnung des Lagergehäuses 45, in der Richtung der Stangenebene S. Zur Übertragung der Gewichtskraft des Trockenzylinders 41 dient in Fig. 8 nahezu ausschließlich die untere zweiteilige Führungsstange 46. Das in Fig. 8 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt, daß Sockel 44 und Lagergehäuse 45 sowie die Führungsstangen 46 und 47 nicht unbedingt symmetrisch zur Kraftrichtung liegen müssen. Eine solche symmetrische Anordnung ist jedoch insbesondere dann vorteilhaft, wenn die erfindungsgemäße Lagerbaugruppe die Gewichtskraft einer kompletten Preßvorrichtung (z.B. gemäß den Fig. 1 und 2) übertragen muß und wenn deren Preßebene E vertikal angeordnet ist.
26. März 1992

Claims (1)

  1. Anwaltsakte: P 4910
    J. M. Voith GmbH
    Kennwort: "Doppel-Freiheit11
    Ansprüche
    1. Lagerbaugruppe (11) zur Lagerung eines (drehbaren oder stationären) Lagerzapfens einer drehbaren Walze (1), Trommel oder dergleichen, mit den folgenden Merkmalen:
    a) der Lagerzapfen (2) ist mittels eines kugeligen Lagerelements (2a) in einem Lagergehäuse (5) abgestützt;
    b) in Richtung der Längsachse der Lagerbaugruppe (11) ist der Lagerzapfen (2) im Lagergehäuse (5) fixiert;
    c) das Lagergehäuse (5) ist mit Hilfe von
    Axialführungselementen mit einem Sockel (10) verbunden, der an einem Gestell (15) oder Fundament (oder an einem Schwenkhebel) befestigt ist;
    d) dadurch gekennzeichnet, daß die Axialführungselemente zwei Führungsstangen (12a, 12b) aufweisen, die sich parallel zu der genannten Längsachse erstrecken und die sowohl in das Lagergehäuse (5) als auch in den Sockel (10) eingreifen.
    2. Lagerbaugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstangen (12a, 12b) an einander entgegengesetzten Bereichen des Umfanges des Lagergehäuses (5) angeordnet sind.
    3. Lagerbaugruppe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse der Lagerbaugruppe (11) und die Achsen der
    Führungsstangen (12a, 12b), in Achsrichtung gesehen, in den Ecken eines stumpfwinkligen Dreiecks angeordnet sind, wobei die genannte Längsachse der stumpfwinkligen Ecke zugeordnet ist.
    4. Lagerbaugruppe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Dreieck gleichseitig ist.
    5. Lagerbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine sogenannte Stangenebene (S), die durch die Achsen der beiden Führungsstangen (12a, 12b) bestimmt ist, im wesentlichen senkrecht zur Richtung der Kraft liegt, welche die Führungsstangen vom Lagergehäuse (5) auf das Sockel (10) übertragen.
    6. Lagerbaugruppe nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Führungsstangen (12a, 12b) wenigstens angenähert gleiche Durchmesser aufweisen.
    7. Lagerbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine (12b) der beiden Führungsstangen quer zu ihrer Achse (= Stangenachse) verschiebbar ist, so daß das Lagergehäuse (5) relativ zum
    Sockel (10) quer verschiebbar ist.
    8. Lagerbaugruppe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Führungsstange (12b) wenigstens angenähert parallel zur Stangenebene (S) quer verschiebbar ist.
    9. Lagerbaugruppe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Führungsstange (12b) zwei Führungsflächen (17) aufweist, die sowohl zueinander als auch zur Stangenachse parallel sind und die an entsprechenden Gleitflächen des Lagergehäuses (5) oder des Sockels (10) anliegen.
    10. Lagerbaugruppe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächen von Zylinderabschnitten (18) gebildet sind, die - im Querschnitt gesehen - an einem gemeinsamen Kreis
    liegen, dessen Durchmesser gleich dem Durchmesser der Führungsstange (12b) ist.
    11. Lagerbaugruppe nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß entweder das Lagergehäuse oder der Sockel (20') wenigstens einen in der Querrichtung flexiblen (elastisch biegsamen) Arm (21') aufweist, in den die Führungsstange (27) eingreift. (Fig. 6).
    12. Lagerbaugruppe nach einem der Ansprüche 7 bis 11, kennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
    a) beide Führungsstangen (22) sind quer verschiebbar;
    b) zwischen den beiden Führungsstangen (22) ist ein zusätzliches Führungselement (26) vorgesehen, das einerseits in das Lagergehäuse (25) und andererseits in den Sockel (20) eingreift und das zwei zueinander parallele und im wesentlichen senkrecht zur Stangenebene angeordnete Gleitflächenpaare aufweist.
    13. Lagerbaugruppe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitflächenpaare des zusätzlichen Führungselements (26)
    in kleinem Abstand (a) voneinander und relativ zur Längsachse der Lagerbaugruppe symmetrisch angeordnet sind.
    26. März 1992
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