DE4241538A1 - Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten alpha-Methylstyrol-MSA-Copolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten alpha-Methylstyrol-MSA-CopolymerenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von nicht
äquimolar aufgebauten Copolymeren aus α-Methylstyrol und
MSA in Gegenwart von radikalbildenden Initiatoren.
Die Copolymerisation von MSA mit einer Vielzahl von Monomeren
wie z. B. α-Olefinen, Vinylaromaten, Vinylethern oder
Vinylestern in Gegenwart von radikalbildenden Initiatoren ist
umfangreich untersucht und beschrieben worden.
Charakteristisch dabei ist, daß bis auf wenige Ausnahmen alter
nierend aufgebaute und damit äquimolar zusammengesetzte Copoly
mere entstehen, und zwar unabhängig von der molaren Zusammen
setzung des verwendeten Monomerengemisches.
Eine weitere Besonderheit besteht darin, daß solche Klassen von
Monomeren wie Vinylether, α-Olefine mit mehr als zwei
Kohlenstoffatomen oder bestimmte Vinylaromaten wie z. B.
Stilben, die radikalisch nicht oder nur sehr schwer polymeri
sierbar sind, in Gegenwart von MSA sehr leicht zu hochmoleku
laren äquimolar aufgebauten Copolymeren umgesetzt werden können.
Die abwechselnde Anordnung der einzelnen Monomermoleküle führt
im Copolymer zu einer starren Rückgratkette, was sich in den
hohen Glasübergangsbereichen und der extremen Sprödigkeit der
Produkte ausdrückt. Daher sind äquimolar aufgebaute Copolymere
des MSA als thermoplastisch verarbeitbare Werkstoffe nicht
geeignet. Die wirtschaftliche Bedeutung dieser Copolymeren liegt
vielmehr auf dem Gebiet der polymeren Hilfs- und Zusatzstoffe
oder der Polyelektrolyte in solchen Zweigen wie in der Textil
industrie, der Kosmetik, der Abwasserbehandlung oder der
Papierherstellung. Hierzu werden die im Polymer enthaltenen
cyclischen Dicarbonsäureanhydridgruppen vollständig oder teil
weise mit Wasser, Alkalien, Ammoniak, primären oder sekundären
Aminen oder Alkoholen chemisch umgesetzt, und es gelingt, dem
Copolymeren gezielt neue technisch interessante Eigenschaften
zu verleihen.
Demgegenüber kann man nur in wenigen Fällen statistisch aufge
baute Copolymere mit weniger als 50 Mol% MSA-Anteil durch radi
kalisch ausgelöste Copolymerisation erzeugen.
Technische Bedeutung haben nichtäquimolare Styrol-MSA-Copolymere
erlangt, die einen ein- bis dreifachen molaren Überschuß an
einpolymerisiertem Styrol enthalten.
Die Herstellung von α-Methylstyrol-MSA-Copolymeren ist be
kannt, jedoch im Vergleich zu anderen Monomerenpaaren wenig
untersucht. α-Methylstyrol selbst ist radikalisch oberhalb
der Ceilingtemperatur von 63°C nicht polymerisierbar. Da unter
üblichen Bedingungen MSA gleichfalls keine Homopolymeren bildet,
war die Bildung von ausschließlich alternierend aufgebauten
Copolymeren zu erwarten.
Seymour und Garner (Polymer, 17, 21-24 (1976)) fanden, daß bei
der Copolymerisation von α-Methylstyrol und MSA, initiiert
durch 2,5% AIBN als Initiator, alternierend aufgebaute Copoly
mere bis zu einer Reaktionstemperatur von 80°C in Dekalin als
Reaktionsmedium gebildet werden. Bei einer Copolymerisations
temperatur von 100°C und bei Anwendung von 10 Masse% AIBN
sollen Produkte mit hohem Anteil an einpolymerisiertem α-
Methylstyrol gebildet werden.
Gemäß USP Nr. 4 098 718 ist bei einer Umsetzung von α-
Methylstyrol und MSA bei Temperaturen zwischen 100 und 200°C
mit Konkurrenzreaktionen zur Copolymerisation in erheblichem
Ausmaß zu rechnen. Mit steigender Reaktionstemperatur werden
zunehmend Oligomere gefunden, die über eine einfache oder
doppelte Reaktion nach dem Diels-Alder-Mechanismus mit sich
anschließenden Folgereaktionen gebildet werden können. Im
Kontrast zu Seymour und Garner wird jedoch ein erhöhter Einbau
des MSA in das Oligomer gefunden. Bis zu Temperaturen von 150°C
treten nach obiger Patentschrift auch ohne Anwesenheit eines
radikalbildenden Initiators erhebliche Mengen an Copolymeren
auf, und erst bei Reaktionstemperaturen um 200°C wird eine
Polymerbildung nicht mehr beobachtet.
Vukovic und Mitarbeiter (Journal of Polymer Science, Polymer
Chemistry Edition, Vol. 20, 978 (1982)) untersuchten die Co
polymerisation von α-Methylstyrol und MSA im Temperatur
bereich zwischen 60 und 80°C sowohl in Lösungsmitteln als auch
in Masse. Sie fanden, daß unabhängig von der Zusammensetzung des
Monomergemisches auch bei extremem Überschuß eines der Monomeren
ausschließlich äquimolar aufgebaute Copolymere gebildet werden.
Solche Copolymere schmelzen bei 307°C unter Zersetzung und
zeigen Glastemperaturen (Tg) von 245°C.
Deshalb war es überraschend und auch nicht vorhersehbar, daß
bereits im Temperaturbereich zwischen 40 und 100°C aus α-
Methylstyrol und MSA unter Verwendung radikalischer Initiatoren
Copolymere herstellbar sind, die deutlich von einer äquimolaren
Zusammensetzung abweichen und α-Methylstyrol in Mengen bis
zu 65 Mol% enthalten können.
Die vorliegende Erfindung schafft somit ein Verfahren zur Her
stellung von statistischen Copolymeren des α-Methylstyrols
mit MSA unter Anwendung radikalbildender Initiatoren im Tempe
raturbereich von 40 bis 100°C.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf die Her
stellung nichtalternierend aufgebauter α-Methylstyrol-MSA-
Copolymerer mit relativen Molekülmassen zwischen 400 und
20 000 g/Mol.
Zur Realisierung dieser Molmassen sind voneinander unabhängige
Synthesewege gefunden worden, in deren Ergebnis Copolymere ent
stehen, die in ihrer Zusammensetzung deutlich vom äquimolaren
Verhältnis abweichen. Die Synthesewege werden folgend näher
erläutert.
Syntheseweg A: Die Copolymerisation von α-Methylstyrol und
MSA wird in Gegenwart von 0,01 bis 6,0 Masse%, vorzugsweise je
doch von 0,3 bis 2,0 Masse% einer Brom enthaltenden organischen
Verbindung durchgeführt. Besonders geeignete organische Brom
verbindungen sind Dibrommethan, Tribrommethan, Tetrabrommethan,
Tribromchlormethan, Dibromdichlormethan. Besonders bevorzugt ist
Tetrabrommethan.
Geeignete Lösungsmittel sind Ketone wie z. B. Aceton, Methyl
ethylketon, tert.Butylmethylketon, Cyclohexanon oder bestimmte
Halogenkohlenwasserstoffe wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff oder
Dichlorethan. Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Aceton
und Dichlorethan. Als radikalbildende Initiatoren werden Per
oxide, Hydroperoxide oder Diazoverbindungen verwendet, die bei
Polymerisationstemperatur Halbwertszeiten von 2 bis 20 Stunden
aufweisen. Bevorzugte Radikalbildner sind somit Diisopropyl
peroxodicarbonat, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
Lauroylperoxid, Didecanoylperoxid, Dioctanoylperoxid oder Azo
bisisobutyronitril (AIBN). Besonders bevorzugt sind im Tempera
turbereich zwischen 40 und 75°C AIBN und zwischen 60 und 100°C
Dibenzoylperoxid.
Die einzusetzende Initiatormenge liegt zwischen 0,5 und 6 Masse%
bezogen auf Monomere, vorzugsweise jedoch bei 1 bis 4 Masse%,
und ist abhängig vom gewünschten Einbaugrad an α-
Methylstyrol.
Die anzuwendende Monomerkonzentration ist frei wählbar und liegt
im allgemeinen zwischen 10 und 60 Masse%.
An das Verfahren der Copolymerisation sind keine speziellen
Anforderungen geknüpft. Die Monomeren werden im entsprechenden
Lösungsmittel im äquimolaren Verhältnis, vorzugsweise jedoch
mit 20 Mol% Überschuß an α-Methylstyrol, gelöst. Initiator
und Bromverbindung werden vor Polymerisationsbeginn vorgelegt.
Eine schrittweise Dosierung dieser Komponenten im Verlaufe der
Copolymerisation ist gleichfalls möglich. Die Polymerisation
kann drucklos, unter dem Druck des verwendeten Lösungsmittels
oder auch unter Inertgas bei erhöhtem Druck durchgeführt werden.
Eine besonders bevorzugte Variante besteht darin, daß zu einer
bereits polymerisierenden Charge mit maximal 25 Masse% Monomer
gehalt und einem Umsatz von über 50% erneut die Monomeren und
der Initiator in unverdünnter Form im notwendigen Mengenverhält
nis zugeführt werden, jedoch ohne einen weiteren Zusatz an Brom
verbindung.
Überraschenderweise ergibt diese Variante bei hoher Polymerisa
tionsgeschwindigkeit einen gleichbleibenden bevorzugten Einbau
des α-Methylstyrols. Die Isolierung des Copolymeren kann in
bekannter Weise durch Fällung in Wasser oder in geeignete
Alkohole oder auch einfach durch Verdampfen des Lösungsmittels
erfolgen.
Syntheseweg B: Syntheseweg A wird wie folgt modifiziert. Der
Copolymerisation analog A wird eine Vorreaktion der Bromver
bindung, vorzugsweise Tetrabrommethan, mit geeigneten Monomeren
in Gegenwart von radikalbildenden Initiatoren, vorzugsweise von
AIBN, vorangestellt. Die dabei entstehenden Addukte sind aus
gezeichnete Modifikatoren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
nichtäquimolaren Copolymeren. Geeignete Monomere zur Vorreaktion
sind α-Methylstyrol und α-Olefine mit 6 bis 18 Kohlen
stoffatomen; besonders bevorzugt sind Hexen, Octen und Trimethyl
pentengemische (technisches Diisobuten) . Die Monomeren können im
äquimolaren Verhältnis mit der Bromverbindung zur Reaktion ge
bracht werden; ein Überschuß ist jedoch von Vorteil. Diese Vor
reaktion kann im Polymerisationsreaktor vor der Copolymerisation
durchgeführt werden; es ist jedoch sinnvoll, diese Modifizierung
in einem anderen Reaktor durchzuführen.
Syntheseweg C: Syntheseweg C unterscheidet sich vom Syntheseweg A
dadurch, daß als Modifikator in Mengen von 0,01 bis 3,0 Masse%
ein Gemisch aus einer Bromverbindung, vorzugsweise aus Tetra
brommethan, und einer Eisenverbindung in Form von Eisen-III-
chlorid zur Copolymerisation verwendet wird. Überraschenderweise
bewirkt ein Zusatz dieser Eisenverbindung den bevorzugten Ein
bau von α-Methylstyrol. In der verwendeten Modifikator
kombination beträgt das Masseverhältnis von Bromverbindung zu
Eisenverbindung 100 zu 1 bis 1 zu 1.
Nach diesem Syntheseweg können zusätzlich extrem niedermolekulare
nichtäquimolar zusammengesetzte α-Methylstyrol-MSA-Copoly
mere gewonnen werden.
Syntheseweg D: Überraschenderweise gelingt die Herstellung von
α-Methylstyrol-MSA-Copolymeren mit bis zu 60 Mol% einpoly
merisiertem α-Methylstyrol ohne Verwendung eines zusätzlichen
Modifikators, wenn eine Lösungspolymerisation unter Anwendung
eines Überschusses an α-Methylstyrol durchgeführt wird und
die verwendete Initiatormenge zwischen 0,5 und 5,0 Masse% be
zogen auf die Monomeren beträgt.
Bevorzugt wird eine Synthese, wonach α-Methylstyrol und
gegebenenfalls eine kleine Menge an Initiator und MSA im ent
sprechenden Lösungsmittel im Reaktionsgefäß vorgelegt und eine
Lösung aus MSA und Initiator im gleichen Lösungsmittel in einer
der Polymerisationsgeschwindigkeit angepaßten Zeit kontinuier
lich oder chargenweise zugeführt wird.
Die nach Syntheseweg A bis D herstellbaren statistischen α-
Methylstyrol-MSA-Copolymeren weisen gegenüber den alternierend
aufgebauten Produkten wesentliche Vorteile auf. Sie besitzen
Glasübergangstemperaturen (Tg) im Bereich zwischen 150 und 200°C
und schmelzen zwischen 190 und 250°C ohne sich zu zersetzen.
Damit sind sie zur Reaktivcompoundierung für hydroxylgruppen-
oder aminogruppenhaltige Polymere wie z B. Polyester und Poly
amide geeignet.
Die folgenden Beispiele sollen die Herstellung der erfindungs
gemäßen α-Methylstyrol-MSA-Copolymeren näher erläutern.
In einem Vierhalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und Gasein
leitungsrohr werden 800 ml Dichlorethan, 98 g MSA, 141,6 g
α-Methylstyrol (MST), 4 g Tetrabrommethan und 4 g Dibenzoyl
peroxid vereinigt und mit Argon begast. Die gebildete Lösung
wird auf 84°C erhitzt, und es wird 20 Stunden lang bei dieser
Temperatur polymerisiert, wobei nach 8 Stunden Polymerisation
nochmals 3 g Dibenzoylperoxid zugesetzt werden.
Nach beendeter Polymerisation wird die Lösung auf Raumtempera
tur gekühlt und der Restmonomergehalt mittels Gaschromatografie
bestimmt. Danach beträgt der Umsatz an MSA 85 Masse% und an
MST 95,1 Masse%. Eine andere Probe der Copolymerlösung wird mit
Aceton auf die Hälfte des Feststoffanteiles verdünnt und danach
in eine 10fache Menge an Wasser gefällt. Die Ausfällung wird
etwa 60 Minuten lang bei einer Temperatur zwischen 60 und 85°C
gerührt, wobei die Lösungsmittel und gegebenenfalls auch α-
Methylstyrol verdampft werden. Die wäßrige Aufschlämmung des
Copolymer wird filtriert. Im wäßrigen Filtrat läßt sich mittels
potentiometrischer Titration die durch Hydrolyse des nichtum
gesetzten MSA gebildete Maleinsäure mit hoher Genauigkeit be
stimmen. Danach wird ein Umsatz des MSA von 83,4 Masse% gefunden.
Das durch Filtration abgetrennte feuchte Copolymer wird im
Hochvakuum bei einer Temperatur von 55°C 40 Stunden lang ge
trocknet, in wenig Natronlauge in der Wärme gelöst und mit
Salzsäure potentiometrisch titriert. Die Titration der Summe
der polymer gebundenen Carboxylgruppen ergibt einen Anteil von
38,9 Masse% an einpolymerisiertem MSA im Copolymeren.
Das Copolymere besitzt eine gewichtsmittlere Molmasse Mw von
4700.
In einem Vierhalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und Gasein
leitungsrohr werden unter Stickstoffatmosphäre 800 ml Dichlor
ethan, 4 g Tetrabrommethan, 5 g Diisobuten und 0,5 g AIBN vorge
legt und zwei Stunden lang bei einer Temperatur von 75°C umge
setzt. Danach werden 98 g MSA, 141,6 g MST und 3 g AIBN als
reine Substanzen zugesetzt. Es wird 6 Stunden lang bei 75°C
polymerisiert. Zu diesem Zeitpunkt sind nach gaschromatogra
phischer Analyse 67,3 Masse% des eingesetzten MST und 54,4 Masse%
an MSA umgesetzt. Bei diesem Umsatz werden nun 98 g MSA,
141,6 g MST und 3 g AIBN als reine Substanzen zugefügt. Die
Polymerisation wird zunächst 16 Stunden lang bei 75°C fortge
setzt und nach Zugabe von 3 g AIBN wird anschließend weitere
4 Stunden lang bei einer Temperatur von 84°C zu Ende polymeri
siert.
Die analytische Untersuchung der viskosen, leicht gelbgefärbten
Lösung wird nach den in Beispiel 1 beschriebenen Methoden durch
geführt. Mittels GC bestimmt beträgt der Umsatz an MST 95,5
Masse% und der an MSA 83,8 Masse%. Nach potentiometrischer
Titration in Wasser beträgt die Menge an nichtpolymerisiertem
MSA 17,1 Masse%. Im Copolymeren sind 39,3 Masse% MSA-Monomer
einheiten einpolymerisiert.
Das gewichtsmittlere Molekulargewicht Mw beträgt 5800.
In einem Vierhalskolben mit Rührer, Rückflußkühler und Gasein
leitungsrohr werden unter Inertgasatmosphäre 98 g MSA, 141,6 g
MST, 4 g AIBN, 0,08 g Eisen-III-chloridhexahydrat und 0,6 g
Tetrabrommethan in 800 ml Dichlorethan vermischt. Es wird 20
Stunden lang bei einer Temperatur von 75°C polymerisiert, wo
bei nach 8 Stunden Polymerisationszeit nochmals 2 g AIBN zuge
fügt werden.
Die analytische Untersuchung der Copolymerisation erfolgt nach
den im Beispiel 1 beschriebenen Methoden. Die gaschromato
graphische Bestimmung der Restmonomeren ergibt einen Umsatz
von 96,1 Masse% an MST und 89,3 Masse% an MSA. Demgegenüber be
trägt der Umsatz an MSA, ermittelt als Maleinsäure nach Ausfäl
lung in Wasser, lediglich 86,2 Masse%. Im Copolymeren können
39,1 Masse% einpolymerisiertes MSA als gebundene Carboxylgruppen
nachgewiesen werden.
In einem Rührautoklav werden 240 g MST, 10 g MSA, 2 g AIBN und
200 ml Aceton eingefüllt und auf 75°C erhitzt. Innerhalb von
10 Stunden werden mittels einer Mikrodosierpumpe eine Mischung
aus 306 ml Aceton, 176 g MSA und 14 g AIBN gleichmäßig ein
dosiert, wobei die Innentemperatur von 75°C aufrechterhalten
wird. Danach wird noch zwei Stunden lang zu Ende polymerisiert.
Nach Abkühlung wird eine etwa 50%ige niedrigviskose Lösung
des Copolymeren erhalten. Die analytische Untersuchung dieser
Lösung wird wie im Beispiel 1 beschrieben durchgeführt. Der
Umsatz bezogen auf MST, ermittelt durch GC, beträgt 98,7 Masse%.
Die nichtpolymerisierte Menge an MSA, ermittelt durch potentio
metrische Titration, beträgt 14,9 Masse%. Im Polymer sind
41,3 Masse% MSA Monomereinheiten einpolymerisiert. Das gewichts
mittlere Molekulargewicht Mw beträgt 14 300.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten
α-Methylstyrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, gekenn
zeichnet dadurch, daß die Copolymerisation im Temperaturbe
reich zwischen 40 und 100°C unter Anwendung von radikalbil
denden Initiatoren und organischen Lösungsmitteln, die
gegenüber den Monomeren nicht reaktiv sind, in Gegenwart von
0,01 bis 6,0 Masse% einer Brom enthaltenden organischen Ver
bindung aus der Gruppe der Dibrommethan, Tribrommethan,
Tetrabrommethan, Tribromchlormethan und Dibromdichlormethan
umfassenden Verbindungen durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Copolymerisation in Gegenwart von 0,3 bis 2,0 Masse% der
Brom enthaltenden organischen Verbindung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Tetrabrommethan als Brom enthaltende organische Verbindung
eingesetzt wird.
4. Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten
α-Methylstyrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, gekenn
zeichnet dadurch, daß die Copolymerisation im Temperatur
bereich zwischen 40 und 100°C unter Anwendung von radikal
bildenden Initiatoren und organischen Lösungsmitteln, die
gegenüber den Monomeren nicht reaktiv sind, in Gegenwart von
0,01 bis 6,0 Masse% einer Brom enthaltenden organischen Ver
bindung aus der Gruppe der Dibrommethan, Tribrommethan,
Tetrabrommethan, Tribromchlormethan und Dibromdichlormethan
umfassenden Verbindungen, die in einer Vorreaktion mit unge
sättigten Verbindungen aus der Gruppe der Vinylaromaten oder
der Gruppe der α-Olefine in Gegenwart von radikalbilden
den Initiatoren umgesetzt wurde, durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Brom enthaltende organische Verbindung Tetrabrommethan ein
gesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
radikalbildender Initiator für die Vorreaktion Azobisiso
butyronitril eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
vinylaromatische Verbindung für die Vorreaktion α-
Methylstyrol eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als
ungesättigte Verbindungen α-Olefine mit 6 bis 18 Kohlen
stoffatomen für die Vorreaktion eingesetzt werden.
9. Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten
α-Methylstyrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, gekenn
zeichnet dadurch, daß die Copolymerisation im Temperaturbe
reich zwischen 40 und 100°C unter Anwendung von radikal
bildenden Initiatoren und organischen Lösungsmitteln, die
gegenüber den Monomeren nicht reaktiv sind, in Gegenwart von
0,01 bis 3,0 Masse% einer Kombination aus einer Brom enthal
tenden organischen Verbindung aus der Gruppe der Dibrom
methan, Tribrommethan, Tetrabrommethan, Tribromchlormethan
und Dibromdichlormethan umfassenden Verbindungen und aus
Eisen-III-chlorid, wobei in der Kombination ein Masseverhält
nis von Brom enthaltender organischer Verbindung zu Eisen-
III-chlorid von 100 zu 1 bis 1 zu 1 eingehalten wird, durch
geführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß als
Brom enthaltende organische Verbindung Tetrabrommethan
eingesetzt wird.
11. Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten
α-Methylstyrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren gekenn
zeichnet dadurch, daß die Copolymerisation im Temperatur
bereich zwischen 40 und 100°C unter Anwendung von radikal
bildenden Initiatoren in Mengen von 0,5 bis 5,0 Masse%
bezogen auf die Monomeren und organischen Lösungsmitteln,
die gegenüber den Monomeren nicht reaktiv sind, in einem
Überschuß an α-Methylstyrol durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, 4, 9 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß als organische Lösungsmittel, die gegenüber
den Monomeren nicht reaktiv sind, Ketone, vorzugsweise
Aceton, Methylethylketon, tert.Butylmethylketon oder
Cyclohexanon, oder Halogenkohlenwasserstoffe, vorzugsweise
Tetrachlorkohlenstoff oder Dichlorethan, eingesetzt werden.
13. Verfahren nach Anspruch 1, 4, 9 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß als radikalbildende Initiatoren Peroxide,
Hydroperoxide oder Diazoverbindungen, die bei Polymerisa
tionstemperatur Halbwertzeiten von 2 bis 20 Stunden auf
weisen, in Mengen von 0,5 bis 6 Masse% bezogen auf Monomere
eingesetzt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß
Diisopropylperoxodicarbonat, Dibenzoylperoxid, tert.
Butylhydroperoxid, Lauroylperoxid, Didecanoylperoxid,
Dioctanoylperoxid oder Azobisisobutyronitril eingesetzt
werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
Azobisisobutyronitril im Temperaturbereich zwischen 40
und 75°C und Dibenzoylperoxid zwischen 60 und 100°C
eingesetzt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924241538 DE4241538A1 (de) | 1992-12-10 | 1992-12-10 | Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten alpha-Methylstyrol-MSA-Copolymeren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4241538A1 true DE4241538A1 (de) | 1994-06-16 |
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ID=6474835
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924241538 Ceased DE4241538A1 (de) | 1992-12-10 | 1992-12-10 | Verfahren zur Herstellung von nichtäquimolar aufgebauten alpha-Methylstyrol-MSA-Copolymeren |
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DE (1) | DE4241538A1 (de) |
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