DE4240340C2 - Vorrichtung zur Formgebung gießfähiger Massen, insbesondere von Bauelementen des Hochbaus - Google Patents
Vorrichtung zur Formgebung gießfähiger Massen, insbesondere von Bauelementen des HochbausInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung entspre
chend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zahlreiche, im Hochbau eingesetzte Bauelemente werden
aus gießfähigen, im Ausgangszustand oder unter Wärmeein
wirkung plastisch verformbaren Massen hergestellt. Es
kann sich bei diesen um anorganische Massen auf Zement
basis oder eines sonstigen hydraulischen Bindemittels
oder auch keramische Massen usw. handeln. Ein besonders
vorteilhafter, im Bauwesen einsetzbarer Werkstoff wird
in der Gruppe der Geopolymerwerkstoffe gesehen, welche
in zahlreichen Modifikationen, z. B. geschäumt und unge
schäumt einsetzbar sind und insbesondere im ungeschäum
ten Zustand im wesentlichen die Eigenschaften kerami
scher Werkstoffe aufweisen, wobei jedoch der für letzt
genannte Werkstoffgruppe anlagen- und energieintensive
Brennprozeß entfällt, da diese Geopolymerwerkstoffe in
einer Form bei Temperaturen unter 100°C aushärten.
Diese Geopolymerwerkstoffe sind beispielsweise aus der
DE 32 29 339 C2, der DE 33 03 409 C2 oder aus "Ceramic
Matrix for Composites" (Ceram. Eng. Sci. Proc., Seiten
835 bis 841) grundsätzlich bekannt. Diese bestehen in
der Ausgangsmischung aus einem Feststoffgemisch aus
Oxyden mit Gehalten von amorphem SiO₂ und Aluminiumoxyd
in Verbindung mit einer wasserhaltigen amorphen, dispers
pulverförmigen Kieselsäure sowie Füllstoffen, wie z. B.
Schwerspat, Zirkonsand, Glimmer, Abfällen aus Bauxit
schmelze, Basaltmehl, Quarz, Feldspat, Granitbruch usw.
sowie einer wäßrigen kalialkalischen Kaliumsilikatlösung.
Die aus diesen Komponenten bestehende Masse kann in eine
Form eingebracht werden und in dieser aushärten. Unter
Einsatz eines Schäumungsmittels kann das auf diese Weise
hergestellte Teil auch als Schaumstoffteil ausgebildet
werden.
Zur Formgestaltung durch Gießen sind zahlreiche Vorrich
tungen bekannt. So ist aus dem DE 83 02 642 U1 eine
Vorrichtung zum Ausformen topfförmiger Behälter bekannt,
deren Wesensmerkmal in einer Bodenplatte besteht, die
mit einer Anordnung von Stützleisten ausgerüstet ist,
die der Festlegung eines inneren Formteils einerseits
und - unter Belassung eines Abstandes einer äußeren
Formwand andererseits dienen. Der Zwischenraum zwischen
der Formwand und dem Formteil ist zum Ausgießen mittels
eines härtbaren oder polymerisierbaren Werkstoffs be
stimmt und das schließlich hergestellte Gußteil bildet
einen Behälter. Die äußere Formwand ist ein längsge
schlitzt ausgebildetes Bauteil, welches entlang seines
Längschlitzes mit einem Klemmglied zusammenwirkt, um auf
diese Weise den Längsschlitz zur Durchführung des Gieß
vorgangs schließen zu können und zur Entnahme des ferti
gen Gußstücks öffnen zu können. Diese Gießvorrichtung
erlaubt jedoch lediglich die Anfertigung spezieller,
hinsichtlich ihrer Abmessungen und Gestaltung genau
vorgegebener Gußstücke, so daß das Elementenpaar Form
wand/Formteil nicht zur Anfertigung geometrisch unter
schiedlich gestalteter Gußteile nutzbar ist.
Aus der DE-27 07 901 A1 sind ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Herstellung des Schneckenkörpers einer
Exzenterschneckenpumpe bekannt, bei denen der Schnecken
körper aus einem mit Füllstoffen versetzten Gießharz
besteht und wobei der Gießvorgang innerhalb einer,
innenseitig an die Außenkontur des Schneckenkörpers
angepaßten Gießform besteht, deren für den Gießvorgang
relevante Teile aus einem Kunstharz bestehen. Die Ver
wendung eines Trennmittels wie zum Beispiel Silikonöl
ermöglicht ein einfaches Entnehmen des ausgehärteten
Gußteils durch Herausdrehen aus dieser Form. Wesensmerk
mal auch dieser Gießvorrichtung ist eine spezielle
Anpassung an das jeweilige Gußstück.
Insbesondere im Hochbau besteht ein Bedürfnis nach
vorgefertigten Bauteilen mit jeweils dem Einzelfall
angepaßten, zum Teil gekrümmten Seitenflächen, beispiels
weise im Rahmen von Gewölbe- oder Bogenkonstruktionen.
Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der
eingangs bezeichneten Art zu entwerfen, die in flexibler
Weise die Formgestaltung von Bauelementen des Hochbaus
ermöglicht, und zwar insbesondere mit Hinblick auf
individuell angepaßte Bauformen. Gelöst ist diese Aufga
be durch die
Merkmale des Anspruchs 1.
Ausgangspunkt ist eine Form, deren wenigstens eine
Seitenwandung nach Maßgabe vorgebbarer Krümmungsradien
gekrümmt werden kann, so daß diese in einfacher Weise
zwecks Anpassung an individuelle Gestaltungen des Bau
elements variierbar ist. Es kann im einfachsten Fall
lediglich eine Seitenwandung in diesem Sinne krümmungs
fähig sein. Grundsätzlich können jedoch auch sämtliche
Seitenwandungen krümmbar ausgebildet sein, womit sich
ein hohes Maß an Variabilität der Form ergibt. Die
Seitenwandungen stehen lösbar mit einer Bodenplatte in
Verbindung, wobei diese Verbindung und damit die Boden
platte jedoch dahingehend ausgestaltet sind, daß die
wenigstens eine krümmungsfähige Seitenwandung mit einem
definierten Krümmungsradius oder in einer sonstigen
definierten gekrümmten Konfiguration festlegbar ist. Die
Seitenwandung ist zu diesem Zweck elastisch ausgebildet.
Unter Krümmungen in diesem Sinne sollen solche Krümmun
gen verstanden werden, die sich als Krümmungen in Ebenen
senkrecht zu der Ebene der Bodenplatte darstellen. Die
Bodenplatte wird im Regelfall eine ebene Platte sein -
sie kann jedoch in besonderen Fällen auch zylindrisch,
sphärisch oder in allgemeiner Weise gekrümmt ausgebildet
sein. Es sind alternative Ausbildungsformen der Seiten
wandungen möglich. Diese können hiernach grundsätzlich
aus einem elastisch biegbaren metallischen Formband
hergestellt sein, welches im Rahmen der Elastizitäts
grenzen beliebig und insbesondere stufenlos gekrümmt
werden kann. Es kann die Seitenwand jedoch auch aus
einem Gliederband bestehen, welches aus einzelnen ge
lenkig miteinander in Verbindung stehenden, starren
Gliedern zusammengesetzt ist. Es ist eine Bodenplatte
eingesetzt, die mit einer Vielzahl von Verriegelungsele
menten bestückt ist, die zum Eingriff mit der Form bzw.
den sonstigen Seitenwandungen bestimmt und ausgestaltet
sind. Wesentlich ist in diesem Zusammenhang, daß die
Verriegelungselemente zumindest eindimensional relativ
zu der Bodenplatte verschiebbar und in beliebigen Posi
tionen entlang ihres Verschiebeweges fixierbar sind. Es
sind auf diese Weise entsprechend der Position der
Verriegelungselemente Unterschiedliche Krümmungen der
Seitenwandungen vorgebbar.
Die Merkmale des Anspruchs 2 bringen den Vorteil einer
besonders gleichförmigen Ausfüllung der Form sowie deren
Eignung zur Verarbeitung schäumfähiger Massen mit sich.
Es kann die Vorrichtung in Verbindung mit einer Ab
deckung derart benutzt werden, daß die genannte Boden
platte während des Gießvorgangs auf einer horizontalen
Unterlage aufsteht. Es kann die Vorrichtung jedoch auch
derart benutzt werden, daß eine der Seitenwandungen als
Aufstandfläche benutzt wird.
Eine Ausgestaltung der Vorrichtung entsprechend den
Merkmalen der Ansprüche 3 und 4 wird der Regelfall sein,
wonach sich die Bodenplatte und die Abdeckung parallel
zueinander erstrecken und die Seitenwandungen senkrecht
hierzu.
Die Ausbildung des Formbandes als Winkelprofil entspre
chend den Merkmalen der Ansprüche 5 und 6 ist insoweit
besonders vorteilhaft, als dieses Element zum unmittel
baren Aufstehen auf einer Bodenplatte geeignet ist. Der
sich tangential zu der Bodenplatte erstreckende Steg des
Formbandes ist durch eine besondere Gestaltung elastisch
ausgebildet und ermöglicht eine Krümmung des vertikalen
Steges - in der Ebene der Bodenplatte gesehen -. Die
Gestalt der Ausnehmungen des tangentialen Steges ist
grundsätzlich beliebig, soweit diese geeignet sind,
diesem Steg die erforderliche Biegeelastizität zu ver
leihen.
Besonders vorteilhaft im Sinne der Ansprüche 7 und 8
ist es, wenn die genannten Verriegelungselemente der
Bodenplatte auch in zwei, zueinander senkrecht verlau
fenden Richtungen relativ zu dieser verschiebbar ange
ordnet sind. Dies eröffnet weitere Freiheitsgrade bei
der Krümmung der Seitenwandungen bzw. der Formbänder.
Aufgrund dieser beweglich angeordneten Verriegelungsele
mente kann die Bodenplatte somit als ein Koordinaten
system angesehen werden, innerhalb welchem nahezu be
liebige Positionen der Verriegelungselemente und damit
Konfigurationen der Seitenwandungen der Form möglich
sind.
Die Merkmale des Anspruchs 9 dienen der Vereinfachung
der Herstellung der Position der einzelnen Verbindungs
elemente und es können zu diesem Zweck besondere Betäti
gungsorgane im Randbereich der Bodenplatte vorgesehen
sein.
Die antiadhäsiv wirkende Beschichtung im Sinne der
Merkmale des Anspruchs 10 ist naturgemäß werkstoffspezi
fisch gewählt und dient dazu, Anbackungserscheinungen
zwischen der zu gießenden und in der Form aushärtenden
Masse einerseits und den Wandungen der Form andererseits
auszuschließen.
Es kann diese Vorrichtung besonders vorteilhaft zur
gießtechnischen Verarbeitung von Geopolymer-Werkstoffen
benutzt werden, und zwar sowohl in ungeschäumtem als
auch in geschäumtem Zustand.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die
in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der wesentlichen
Teile eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Draufsicht;
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Vorrichtung entsprechend
einer Schnittebene II-II der Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der wesentlichen
Teile eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung in der Draufsicht;
Fig. 4 eine isolierte Darstellung eines im Rahmen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzten Formbandes in
der Draufsicht;
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung einer im Rahmen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzten Bodenplat
te.
Mit 1 ist in Fig. 1 ein sich entlang einer Halbkreislinie
erstreckendes, aus Stahl bestehendes Formband bezeichnet,
welches auf einer im folgenden noch zu beschreibenden
Bodenplatte in geeigneter Weise fixiert ist. Dem Form
band 1 steht radial innenseitig mit Abstand ein zu
diesem koaxial angeordnetes weiteres Formband 2 gegenüber,
welches in vergleichbarer Weise auf einer Bodenplatte
befestigt ist.
Jedes der Formbänder 1, 2 besteht aus einem, sich gegen
über der Bodenplatte vertikal erstreckenden Steg 3 und
einem, sich parallel zur Ebene der Bodenplatte erstrecken
den, in dem gezeigten Ausführungsbeispiel durch eine
Folge von unmittelbar aneinander anschließenden Dreieck
profilen gekennzeichneten Steg 4. Aufgrund dieser beson
deren Ausbildung weisen die global als Winkelprofile
ausgebildeten Formbänder - in der Zeichenebene der Fig.
1 gesehen - eine gewisse Elastizität hinsichtlich einer
Biegung um den, beiden Formbändern gemeinsamen Krümmungs
mittelpunkt 5 auf. Die Stege 4 erstrecken sich jeweils
auf der radialen Innenseite des Formbandes 2 und auf der
radialen Außenseite des Formbandes 1.
Die sich vertikal zu der Bodenplatte erstreckenden Stege
3 weisen eine gleiche Höhe auf und bilden bestimmungsge
mäß die radial inneren und äußeren Wandungen einer zur
gießtechnischen Gestaltung bestimmten Form, wobei das zu
gießende Formteil die Gestalt eines Halbkreisbogens
aufweist.
Fig. 3 zeigt eine weitere Anordnung von Formbändern, die
zur Herstellung eines anders gestalteten Bauteils be
stimmt sind. Diese Vorrichtung besteht aus rechtwinklig
zueinander verlaufenden, ein Rechteck definierenden
Stegen 6, 7, die in geeigneter Weise auf einer Bodenplat
te befestigt sind sowie einem Formband 8, welches die
Gestalt eines Halbkreises aufweist und dessen Krümmungs
mittelpunkt 9 mit dem Linienmittelpunkt der einen der
beiden Längsseiten des genannten Rechtecks zusammenfällt.
Das Formband 8 entspricht weder den Formbändern 1, 2 der
Fig. 1 und besteht aus einem vertikalen Steg 3 sowie
einem, durch eine Folge von Dreieckprofilen gekennzeich
neten, sich parallel zur Ebene einer Bodenplatte er
streckenden Steg 4. Die Höhen der Stege 3, 6, 7 sind
wiederum identisch.
Fig. 4 zeigt lediglich beispielhaft in isolierter Dar
stellung ein einzelnes Formband, welches aufgrund seiner
elastischen Eigenschaften bei Loslösung von der Boden
platte eine gerade Gestalt annimmt. Eine unmittelbare
Aneinanderreihung der Dreieckprofile im Rahmen des
Steges 4 ist nicht zwingend erforderlich, da diese
Profile lediglich dazu dienen, ein Aufstehen des Steges
3 auf einer horizontalen Unterlage zu ermöglichen. Auch
ist die dreieckförmige Gestaltung nicht zwingend notwen
dig und es kann grundsätzlich jede Gestaltungsform des
Steges 4 benutzt werden, der dem Formband - in der
Zeichenebene der Fig. 1, 3, 4 gesehen - biegeelastische
Eigenschaften hinsichtlich einer Biegung um die dortigen
Krümmungsmittelpunkte 5, 9 verleiht.
Fig. 5 zeigt in stark schematisierter Darstellung den
grundsätzlichen Aufbau einer im Rahmen der erfindungsge
mäßen Vorrichtung nutzbaren Bodenplatte 10. Diese bildet
einerseits den unteren Abschluß der durch die Vorrichtung
gebildeten Gießform, jedoch gleichzeitig ein Mittel zur
Befestigung der Formbänder, und zwar nach Maßgabe vorgeb
barer Krümmungen derselben.
Die Bodenplatte 10 ist zu diesem Zweck mit einer Reihe
von sich parallel zu einer Seitenkante 11 derselben
erstreckenden, mit Abstand zueinander angeordneten
schlitzartigen Ausnehmungen 12 versehen, die sich über
den wesentlichen Teil der Längenerstreckung der Boden
platte in Richtung der Seitenkante 11 erstrecken. Diese
Ausnehmungen 12 dienen als Führung für Verriegelungsele
mente 13, die zum Zusammenwirken mit den Formbändern
1, 2, 8 sowie den Stegen 6, 7 bestimmt und ausgestaltet
sind. Die Verriegelungselemente sind in geeigneter Weise
entlang der Ausnehmungen 12 in Richtung der Pfeile 14
verschiebbar angeordnet. Dies kann konstruktiv beispiels
weise derart realisiert sein, daß die Verriegelungselemen
te 13 unterhalb der Bodenplatte 10 mit Gewindespindeln
im Eingriff stehen, durch deren Drehung jede beliebige
Position des einzelnen Verriegelungselements 13 entlang
der Ausnehmung 12 einstellbar ist. Es kann der Antrieb
der Verriegelungselemente 13 in Richtung der Pfeile 14
auch über unterhalb der Bodenplatte 10 angeordnete, mit
Endlosschrauben zusammenwirkende Zugstangen erfolgen.
Wesentlich ist insoweit, daß durch Positionierung der
einzelnen Verriegelungselemente 13 entsprechend der
Dichte der Ausnehmungen 12 - in Richtung senkrecht zu
den Pfeilen 14 gesehen - nahezu beliebige Krümmungsradien
der einzelnen Formbänder 1, 2, 8 einstellbar sind, und
zwar lediglich durch dementsprechende Betätigung der
Antriebe der einzelnen Verriegelungselemente 13.
Das Zusammenwirken der Verriegelungselemente 13 mit den
Formbändern 1, 2, 8 sowie den Stegen 6, 7 kann ebenfalls
grundsätzlich beliebig ausgebildet sein. Beispielsweise
kommt ein formschlüssiger Eingriff mit den sich in der
Ebene der Bodenplatte 10 erstreckenden Stegen 4 der
Formbänder in Betracht. Dieser Eingriff kann jedoch auch
reibschlüssig oder in sonstiger, eine eindeutige Fixie
rung der Formbänder ermöglichenden Weise vorgenommen
sein.
Die erfindungsgemäße, aus der Bodenplatte 10 sowie
beispielsweise den Formbändern 1, 2 oder den Stegen 6, 7
in Verbindung mit dem Formband 8 gebildete Formvorrich
tung wird an deren Stirnseiten 14, 15 durch geeignete,
zeichnerisch nicht dargestellte, in gleicher Weise wie
die Formbänder auf der Bodenplatte 10 fixierbare Abschluß
wandungen verschlossen, deren Höhe derjenigen der verti
kalen Stege 3 entspricht. Schließlich wird die Formvor
richtung komplettiert durch eine oberseitige Abdeckung,
die in geeigneter Weise an den sonstigen Wandungen der
Formvorrichtung befestigbar ist, auf deren zeichnerische
Darstellung jedoch ebenfalls verzichtet worden ist.
Diese Formvorrichtung wird zur gießtechnischen Herstel
lung von Schaumstoffbauteilen, beispielsweise auf der
Basis von Geopolymeren benutzt, kann jedoch gleicherma
ßen auch zur gießtechnischen Gestaltung von nicht zu
schäumenden Werkstoffen, wiederum auf Geopolymerbasis
benutzt werden. Sie kann jedoch grundsätzlich auch zur
Formgebung anderer, vorzugsweise anorganischer Massen
benutzt werden. Sie dient in diesem Zusammenhang der
Herstellung gekrümmter Bauteile des Hochbaus, z. B. von
Balken, Gewölben usw., deren wenigstens eine Seite eine
definierte Krümmung aufweisen soll.
Nachdem die genannten Geopolymere im Ausgangszustand
gewisse Klebeeigenschaften haben, sind die Oberflächen
der Formvorrichtung, die mit diesem Werkstoff während
des Gießens in Berührung gelangen, mit einer, ein An
backen verhindernden, antiadhäsiv wirkenden Beschichtung
versehen. So können die aus Stahlblech, Edelstahlblech
usw. bestehende Bodenplatte 10 sowie Stege 6, 7 und
Formbänder 1, 2, 8 mit einer Wirbelsinterbeschichtung auf
der Basis von Polyethylen überzogen sein.
Der Grundwerkstoff der Bodenplatte 10 sowie der Formbän
der 1, 2, 8 sowie der Stege 6, 7 kann grundsätzlich auch
ein geeigneter Kunststoff sein, soweit dieser zur Aufnah
me der insbesondere bei großen Bauteilen erheblichen
Druckkräfte geeignet ist, die bei der Reaktion des
Geopolymerwerkstoffs, insbesondere beim Schäumen auftre
ten.
Die Formvorrichtung wurde oben dahingehend beschrieben,
daß die Bodenplatte 10 horizontal angeordnet ist, so daß
die genannten Formbänder 1, 2, 8, Stege 6, 7 und die an den
Stirnseiten 14, 15 angeordneten Abschlußwandungen horizon
tale Begrenzungsflächen der Form bilden. Es ist naturge
mäß auch denkbar, die Bodenplatte 10 vertikal anzuordnen,
so daß - in Verbindung mit einer dementsprechend ausge
bildeten Abdeckung der Formbänder der Gießvorgang auch
in vertikaler Anordnung der Formvorrichtung erfolgen
kann.
Wie sich aus obigen Ausführungen ergibt, steht in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung eine sehr einfach handhab
bare, zur Gestaltung beliebiger Bauteilformen bzw.
Bauelementen von Gewölben oder Bodenkonstruktionen zur
Verfügung, deren Verwendung insbesondere bei der gieß
technischen Verarbeitung von Geopolymerwerkstoffen von
Vorteil ist.
Claims (11)
1. Vorrichtung zur Formgebung gießfähiger, in der Form
aushärtender, gegebenenfalls schäumfähiger Massen,
insbesondere zur Herstellung von Bauelementen des
Hochbaus, mit einer, zumindest aus einer Bodenplatte
(10) und Seitenwandungen bestehenden Form, wobei die
Seitenwandungen auf der Bodenplatte (10) lösbar
befestigt sind, und wobei wenigstens eine Seitenwand
- in der Ebene der Bodenplatte (10) gesehen - krüm
mungsfähig ausgebildet ist und nach Maßgabe vorgeb
barer Krümmungsradien auf der Bodenplatte (10) fest
legbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die wenigstens eine krümmungsfähige Seitenwand aus einem metallischen, elastisch biegbaren Form band (1, 2, 8) oder aus einem, aus Kunststoff oder Metall bestehenden, aus plattenartigen, unterein ander gelenkig verbundenen Gliedern zusammenge setzten Gliederband besteht,
- - daß die Bodenplatte (10) mit Verriegelungselementen (13) versehen ist, die mit dem Formband und/oder sonstigen Seitenwandungen der Form in Eingriff bringbar sind und
- - daß die Verriegelungselemente (13) relativ zu der Bodenplatte (10) verschiebbar angeordnet und an beliebigen Stellen entlang ihres Verschiebeweges fixierbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Form zusätzlich zu den Seitenwandungen und der Bodenplatte (10) eine Abdeckung aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sich die Seitenwandungen senkrecht zu der Bodenplatte (10) erstrecken.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Bodenplatte (10) und die Abdeckung parallel zueinander verlaufen.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß das Formband (1, 2, 8) aus einem Winkelprofil besteht, dessen einer Steg (3) sich senkrecht zu der Bodenplatte (10) und dessen anderer Steg (4) sich tangential zu der Bodenplatte (10) erstreckt und
- - daß der tangentiale, in der Ebene der Bodenplatte (10) krümmungsfähige Steg (4) zur lösbaren Befesti gung des Formbandes auf der Bodenplatte (10) be stimmt und ausgestaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der tangentiale Steg (4) zur Erhöhung seiner Biegeelastizität - in der Ebene der Bodenplatte (10) gesehen - mit Ausnehmungen versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sämtliche Verriegelungselemente (13) zumindest entlang zueinander parallel verlaufender Bahnen relativ zu der Bodenplatte (10) verschiebbar ange ordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß wenigstens ein Teil der Verriegelungselemente (13) relativ zu der Bodenplatte (10) in zwei, zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen ver schiebbar und an beliebiger Stelle des Verschiebe weges fixierbar angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß zur Verschiebung der Verriegelungselemente (13) Antriebe mit Gewindespindeln, Zugstangen oder dergleichen vorgesehen sind, die unterhalb der Bodenplatte (10) angebracht sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche
1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß sämtliche, mit den zu formenden gießfähigen Massen in Berührung gelangende Teile der Form mit einer antiadhäsiv wirkenden Beschichtung überzogen sind.
11. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der vorange
gangenen Ansprüche 1 bis 10 zur Herstellung von
Bauteilen aus geschäumten oder ungeschäumten Geo
polymer-Werkstoffen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19924240340 DE4240340C2 (de) | 1992-12-01 | 1992-12-01 | Vorrichtung zur Formgebung gießfähiger Massen, insbesondere von Bauelementen des Hochbaus |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19924240340 DE4240340C2 (de) | 1992-12-01 | 1992-12-01 | Vorrichtung zur Formgebung gießfähiger Massen, insbesondere von Bauelementen des Hochbaus |
Publications (2)
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DE4240340A1 DE4240340A1 (de) | 1994-06-09 |
DE4240340C2 true DE4240340C2 (de) | 1996-06-20 |
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ID=6474083
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924240340 Expired - Fee Related DE4240340C2 (de) | 1992-12-01 | 1992-12-01 | Vorrichtung zur Formgebung gießfähiger Massen, insbesondere von Bauelementen des Hochbaus |
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