DE4239732A1 - Anleger für Druckmaschinen und Verfahren zur Vereinzelung und Ausrichtung von Bogen - Google Patents
Anleger für Druckmaschinen und Verfahren zur Vereinzelung und Ausrichtung von BogenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines Anlegers für eine
Druckmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Bekannt ist ein solcher Anleger aus der DE 40 35 907 -C1-.
Bei der bekannten Vorrichtung durchlaufen die mittels eines
Saughebers von einem Bogenstapel abgehobenen Bogen
nacheinander eine die Bogen mit der Vorderkante gegen
umlaufende Vordermarken und gegen verstellbare
Seitenanschläge ausrichtende und dem Greifersystem eines
Druckzylinders zuführende Vorrichtung. Dies ist zwischen
einem Saugkopfanleger herkömmlicher Bauart und dem ersten
Druckwerk einer Druckmaschine angeordnet. In dieser
Vorrichtung werden die durch Förderbänder vom Saugkopf
zugeführten Bogen durch auf Wellen umlaufende Walzen erfaßt,
die im Maschinenzyklus seitlich verschiebbar angeordnet sind
und dadurch den Bogen gegen die Seitenanschläge ausrichten,
wobei durch die Differenz der Geschwindigkeit zwischen den
Förderbändern und den Walzen gleichzeitig eine Ausrichtung
der Bogenvorderkante gegen umlaufende, an Bändern angeordnete
Vordermarken erfolgt. Die Ausrichtung des Bogens erfolgt
somit durch Bogenschiebung gegen Vorderkantenanschläge und
gegen Seitenkantenanschläge, so daß eine einwandfreie
Funktion nur bei relativ steifen Druckstoffen zu erwarten ist
und erhöhte Gefahren für Bogenbeschädigungen bestehen. Alle
Elemente zur Bogenausrichtung sind mechanisch und werden
außerdem mechanisch bewegt, so daß bei hohen
Druckgeschwindigkeiten Massenkräfte eine exakte Ausrichtung
verhindern und ein früher Verschleiß der Bauteile eintritt.
Mechanisch bewegte Bauteile führen ferner zu einer
vermehrten, aber unerwünschten Geräuschbildung und sind
häufig in den engen Bauräumen nur schwerlich unterzubringen.
Bei Schuppenanlegern ist es aus der DE 34 42 135 -A1-
bekannt, im oberen Bereich des Anlegetisches ein
Transportsystem zur schuppenförmig versetzten Förderung von
Bogen vorzusehen. Diesem schließt sich auf dem Anlegetisch
der Ausrichtbereich mit einem Diagonaltrieb, Seitenmarken und
in Förderrichtung umlaufende Vorderkanten Vorausrichtmarken
an. Mit dem Diagonaltrieb arbeitet dabei eine
Beschleunigungsvorrichtung zusammen, die den Bogen auf
Druckzylinderumfangsgeschwindigkeit beschleunigt. An einem
dem Diagonaltrieb folgenden Transportmittel sind Vordermarken
vorgesehen. Auch bei dieser Anordnung erfolgt die Ausrichtung
des Bogens somit durch mechanische, den Bogen gegen Anschläge
schiebende Elemente.
Schuppenanleger zum fließenden Anlegen von auf einem
Anlegetisch geschuppt zugeführten Bogen mit einem rotierenden
Ausrichtzylinder, auf dem zuerst die Vorderkantenausrichtung
gegen Vordermarken und danach eine Seitenkantenausrichtung
gegen Seitenmarken erfolgt, ist aus der DE 33 11 196 -C2
bekannt. Letztere Ausrichtbewegung des Bogens erfolgt
jedoch durch seitlich verschiebbar im Ausrichtzylinder
angeordnete Saugleisten, die den Bogen ansaugen und mit einer
Seitenkante gegen den oder die Seitenanschläge stoßen.
Saugwalzen zum Bogentransport im Anleger einer Druckmaschine
sind zum Beispiel aus der JP-Sho 62-186839 und anderen
Druckschriften bekannt.
Schließlich ist durch das DE-GM 91 10 473 ein Bogenanleger
für vorwiegend vertikal in einem Bogenstapel angeordnete
Bogen offenbart worden, bei dem mehrere nebeneinander endlos
umlaufende, durch Reibschluß wirksame Förderbänder vorgesehen
sind. Diese weisen einen geraden, gegenüber der
Stapelvorderfläche leicht geneigt verlaufenden
Vereinzelungsabschnitt und einen sich daran nach einer
Ablenkung anschließenden Förderabschnitt auf, durch den das
Unterschieben des jeweils folgenden Bogens unter den jeweils
vorhergehenden Bogen und somit eine Schuppenlage der Bogen
ermöglicht wird.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, einen Anleger der
eingangs genannten Bauart in der Weise auszubilden, daß die
Bogenausrichtung nach deren Vereinzelung auf dem Wege zur
Druckmaschine ohne Anschläge für die Bogenvorderkante und
für die Bogenseitenkante und ohne Bogenstopp erfolgt.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Ausbildung
entsprechend dem Kennzeichen des Patentanspruches 1.
Diese Ausbildungsmerkmale ermöglichen eine genaue
Bogenausrichtung während des Bogenlaufs auf dem Transportwege
der Bogen von ihrer Vereinzelung beim Aufnehmen der Bogen vom
Bogenstapel bis zur Übergabe an das erste Druckwerk ohne
Bogenstopp und ohne einen Bogenstoß gegen einen festen
Anschlag. Die Bogen werden nach ihrem Aufnehmen vom
Bogenstapel bis zum Einlauf in das erste Druckwerk ohne
Zwischenstopp oder Zwischenverzögerung auf
Maschinengeschwindigkeit beschleunigt und dabei optimal
ausgerichtet. Besonders dünnere Papiere lassen sich dadurch
selbst bei hohen Maschinengeschwindigkeiten störungsfrei
exakt ausrichten. Die Bogenaufnahme kann entweder horizontal
von einem Bogenstapel aus flach aufeinanderliegenden Bogen
oder vertikal an einer Seite eines Bogenstapels aus mit
einer Seitenkante auf einem Stapeltisch oder dergleichen
ruhenden Bogen erfolgen.
Bevorzugt wird eine Anordnung, bei der getrennte Antriebe für
Saugförderer zur Bogenvereinzelung auf beiden Maschinenseiten
vorgesehen sind. Diese Antriebe sind durch Steuerimpulse aus
einem Regelkreis für die Steuerung der Fördermittel zum
Bogentransport in das Druckwerk auf der gleichen
Maschinenseite steuerbar. Dadurch wird eine Grobausrichtung
der Bogen auf den die Bogenaufnahme vom Bogenstapel
bewirkenden Saugförderer und eine Feinausrichtung der Bogen
auf den sich anschließenden Fördermitteln ermöglicht, wobei
der Regelkreis für die Steuerung der Antriebe dieser
Fördermittel seinerseits die Steuerimpulse für die
Grobausrichtung der Bogen durch die Saugförderer liefert. Für
die seitliche Ausrichtung der Bogen sind zur Bogenaufnahme
Saugförderer aus umlaufenden Saugbändern vorgesehen, und
diese Saugbänder sind um eine etwa senkrecht zur Umlaufebene
liegende Achse auf beiden Maschinenseiten unabhängig
voneinander schwenkbar gelagert. Dadurch können die
Saugbänder auf beiden Maschinenseiten mit voneinander
abweichender Geschwindigkeit angetrieben und auch unabhängig
voneinander um die genannte Achse geschwenkt werden, so daß
eine Bogenausrichtung in Laufrichtung der Bogen und quer dazu
durchgeführt werden kann.
Als Fördermittel für den weiteren Transport und zur
Feinausrichtung der Bogen ist nach einem besonderen
Erfindungsgedanken eine Saugtrommel aus mehreren Saugscheiben
vorgesehen, deren Einzelantriebe auf beiden Maschinenseiten
unabhängig voneinander steuerbar sind. Eine solche
Saugtrommel ist relativ kostengünstig. Die Saugscheiben sind
mit Einzelantrieben oder mit Gruppenantrieben sowohl in der
Fördergeschwindigkeit als auch in der Umlaufebene individuell
regelbar. Dabei stellt es eine weitere Besonderheit der
Erfindung dar, daß die Saugscheiben beiderseits der
Maschinenmitte mit einem divergierenden Sturz angeordnet sind
und dieser Sturz gegebenenfalls während des Maschinenlaufs
regelbar ist, so daß der auf den Saugscheiben der Saugwalze
transportierte Bogen von der Maschinenmitte nach außen
gestrafft wird und diese Straffung durch Veränderung des
Sturzes einstellbar ist, wobei die Veränderung des Sturzes
auf beiden Maschinenseiten gegebenenfalls unabhängig
voneinander vorgenommen werden kann.
Die Erfindung ermöglicht somit ein Verfahren zur Vereinzelung
und zur Ausrichtung von Bogen in einem Anleger einer
Bogendruckmaschine, bei dem die beim Aufnehmen vom
Bogenstapel beschleunigten Bogen ohne Zwischenstopp zur
Druckmaschine transportiert und dabei sowohl mit der
Vorderkante als auch mit einer Seitenkante in einer ersten
Stufe grob ausgerichtet werden. Dann werden sie in einer
nachfolgenden Stufe fein ausgerichtet, wobei die Regelimpulse
der Feineinstellung Verstellantriebe für die Grobausrichtung
steuern. Bei diesem Verfahren erfolgt die Bogenausrichtung
durch Steuerung der Antriebe für die Bogenförderelemente, und
zwar sowohl hinsichtlich der Fördergeschwindigkeit als auch
hinsichtlich der Förderrichtung einzelner Bogenförderelemente
auf beiden Maschinenseiten unabhängig voneinander.
Die Kontrolle der Lage des Bogens auf den Saugbändern der
Bogenaufnahme und auf den Saugscheiben der Saugwalze kann
bevorzugt durch an sich bekannte CCD-Zeilen erfolgen. Dazu
muß gewährleistet sein, daß zum Detektieren der Bogenkante
diese Bogenkante auf der Fokusebene der CCD-Zeile gehalten
wird, zum Beispiel durch Beaufschlagung mit Blasluft, die den
Bogen gegen die CCD-Zeile drückt.
In den Unteransprüchen 6 bis 9 sind weitere Merkmale zur
vorteilhaften Gestaltung der Erfindung enthalten.
Es wird nunmehr auf die Zeichnung Bezug genommen, auf der
Ausführungsbeispiele der Erfindungsmerkmale schematisch
dargestellt sind.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Anlegers mit vertikaler
Bogenaufnahme,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines Anlegers mit horizontaler
Bogenaufnahme,
Fig. 3 eine Vorderansicht von Saugbändern zur vertikalen
Bogenaufnahme,
Fig. 4 eine Vorderansicht einer Saugwalze aus Saugscheiben
zur Bogenausrichtung,
Fig. 5 eine Draufsicht auf eine Saugwalze entsprechend
Fig. 4 und
Fig. 6 ein die Antriebsregelung und Verstellung der
Förderelemente darstellendes Blockschema.
In dem Anleger sind für die Bogenaufnahme sowohl in
vertikaler als auch in horizontaler Richtung nebeneinander
umlaufende Saugbänder 1 und daran anschließend eine Saugwalze
2 aus mehreren Saugscheiben 3 vorgesehen. Die Saugbänder 1
der Bogenaufnahme sind über mehrere Umlenkungen 4, 5 und
6 geführt, so daß zwischen den Umlenkungen 5 und 6 ein etwa
gerade verlaufender Ansaugbereich gebildet ist. Die Umlenkung
6 ist im Maschinengestell 7 beweglich gelagert und mit einem
Antrieb versehen, so daß die Saugbänder 1 im Arbeitstakt
der Maschine mit dem geraden Ansaugbereich periodisch gegen
den vorderen bzw. oberen Bogen im Bogenstapel 8 anschwenkbar
und zurückschwenkbar sind. In der Fig. 1 ist beispielsweise
ein motorischer Exzenterantrieb 9 dargestellt, mit dem
die Umlenkung 6 durch ein Gestänge verbunden ist. In den
Fig. 1 und 2 sind die Saugbänder in der angeschwenkten
Stellung mit vollen Linien und in der zurückgeschwenkten
Stellung mit gestrichelten Linien dargestellt. Die Saugbänder
1 sind beiderseits der in Fig. 3 eingezeichneten
Maschinenmitte 10 mit gesonderten Antriebsmotoren 11
ausgestattet. Die Saugbänder 1 sind mit ihrer Umlenkung 5 um
eine senkrecht zur Achse dieser Umlenkung 5 liegend e Achse
12 auf der Antriebswelle 13 gelagert und daher um diese
Schwenkachse 12 in dem in Fig. 3 mit gestrichelten Linien
eingezeichneten Bereich schwenkbar. Die Schwenkung wird
mittels Kugelgelenk (Kraftschluß durch Nut und Feder oder
Kraftschluß extern angelenkt), flexible Kupplung oder
eines schwenkbaren Nadellagers realisiert. Zur Durchführung
dieser Schwenkbewegung sind die Umlenkungen 6 auf jeder
Maschinenseite mit einem Verstellantrieb 14 verbunden, durch
den die Saugbänder 1 um ihre Schwenkachse 12 beweglich
sind. Die Saugscheiben 3 der Saugwalze 2 sind auf jeder
Maschinenseite beiderseits der Maschinenmitte 10 auf einer
gesonderten Welle 15 im Maschinengestell gelagert und jeweils
mit einem eigenen Antriebsmotor 16 verbunden. Die beiden
Wellen 15 sind axial verschiebbar im Maschinengestell 7
gelagert, und jede Welle 15 ist mit einem gesonderten
Verstellantrieb 17 verbunden, durch den die Saugscheiben 3
auf jeder Maschinenseite axial verschiebbar sind.
Die Kontrolle der Lage des Bogens 8a auf der Saugwalze 2
erfolgt durch CCD-Zellen 18, 19 und 20. Die Kante des Bogens
wird als Helligkeltsunterschied erkannt und stellt somit eine
Positionsangabe dar. Die Taktfrequenz wird so groß gewählt,
daß von einer zur nächsten Abfrage auch bei maximaler
Druckgeschwindigkeit höchstens die maximale Auflösung der
CCD-Zeile passiert wird. Die CCD-Zeilen 18, 19 und 20 sind
auf einer Befestigung 21 angebracht, deren Form entsprechend
der Saugwalzenform ausgebildet ist. Dadurch wird
gewährleistet, daß die Bogenvorderkante entlang der CCD-Zeile
gezogen wird.
Aus der Darstellung in der Fig. 5 ergibt sich die
vorteilhafte Anordnung der Saugscheiben 3 auf den Wellen 15
mit einem auf jeder Seite gegenüber der Maschinenmitte 10
divergierenden Sturz.
Beim Anlaufen der Maschine wird der gerade Ansaugbereich der
Saugbänder 1 durch den Exzenterantrieb 9 gegen den obersten
Bogen auf dem Bogenstapel 8 geschwenkt. Im Arbeitstakt der
Maschine wird die Saugluft eingeschaltet, so daß der
vorderste bzw. obere Bogen vom Bogenstapel durch das Saugband
angesaugt und mitgenommen wird. Die Antriebe der Saugbänder
zu beiden Seiten der Maschinenmitte beschleunigen die
Saugbänder synchron oder asynchron. Der erste Bogen wird ohne
Grobausrichtung an die Saugwalze 2 übergeben. Jeder folgende
Bogen erhält jedoch eine Grobausrichtung. Der schwenkbare
Teil der Saugbänder 1 schwenkt dann vom Stapel 8 weg, damit
der nachfolgende Bogen nicht unkontrolliert angesaugt wird.
Die Bogenvorderkante wird durch ein Leitblech oder mehrere
Leitbleche 22 von den Saugbändern 1 zur Saugwalze 2 geführt.
Nach Übernahme des Bogens 8a durch die Saugwalze 2 wird die
Saugluft in den Saugbändern 1 abgeschaltet, so daß der
schwenkbare Bereich der Saugbänder wieder an den obersten
Bogen in Stapel zurückgeführt werden kann. Dabei verlangsamen
die Saugbänder ihre Geschwindigkeit und kommen gegebenenfalls
ganz zum Stillstand, bevor die Saugluft zum Ansaugen des
nächsten Bogens wieder angeschaltet wird. Die erste Abfrage
der Bogenvorder- und Bogenseitenkante des ersten Bogens
liefert Korrekturwerte für die Grobausrichtung des zweiten
Bogens und jedes folgenden Bogens. Zur Grobausrichtung eines
Frühbogens werden die Antriebe der beiden Gruppen auf jeder
Seite der Maschinenmitte während des Bogentransports synchron
verlangsamt. Alternativ können die Saugbänder auch mechanisch
abgebremst oder die Antriebsgeschwindigkeiten auf beiden
Maschinenseiten synchron reduziert werden. Zur
Grobausrichtung eines Spätbogens werden die Antriebe der
Saugbändergruppen auf beiden Maschinenseiten während des
Bogentransports entsprechend synchron beschleunigt.
Die Grobausrichtung eines Schrägbogens erfolgt dadurch, daß
die Antriebe der Saugbändergruppen auf beiden Seiten der
Maschine asynchron abgebremst bzw. während des
Bogentransports beschleunigt werden. Dabei ergibt die
Schräglage der Bogenvorderkante Steuerimpulse für den Antrieb
der Saugbänder auf beiden Maschinenseiten.
Zur Grobausrichtung der Bogenseitenkante in Richtung zur
Bedienungsseite der Maschine werden alle Saugbänder,
ausgehend von der Vorderansicht auf die Saugbänder gegen den
Uhrzeigersinn, um die Achsen 12 verschwenkt. Zur
Grobausrichtung der Bogenseitenkante in Richtung zur
Antriebsseite erfolgt sinngemäß eine Verschwenkung um die
Achsen 12 im Uhrzeigersinn. Zur Streckung der
Bogenvorderkante wird die antriebsseitige Gruppe im
Uhrzeigersinn verschwenkt, um die Streckung zur
Bedienungsseite hin durchzuführen, wobei die
bedienungsseitige Gruppe im Antrieb nicht verändert wird.
Umgekehrt erfolgt eine Streckung in Gegenrichtung. Dabei ist
es empfehlenswert, die nicht veränderte Antriebsgruppe mit
einer erhöhten Saugleistung zu beaufschlagen, um die
Bezugsseitenkante zu stabilisieren.
Sobald die Saugscheiben 3 der Saugwalze 2 den Bogen 8a
fixiert haben, erfolgt eine erste Abfrage von Bogenvorder-
und Bogenseitenkante über die CCD-Zellen 18, 19 und 20. Diese
Abfrage führt zu einer ersten Antriebskorrektur und somit zu
einer ersten Korrektur der Bogenkanten auf der
Saugwalze 2. Zugleich werden die Abfragedaten an die Antriebe
der Saugbänder 1 der Bogenaufnahme übergeben, um die
Grobausrichtung des nächsten Bogens zu veranlassen. Die erste
Abfrage entscheidet auch darüber, ob es möglich ist, den
Bogen 8a bis zur Übergabe an den ersten Umführzylinder
23 des Druckwerks zu korrigieren. Ist dies nicht möglich,
werden die Saugwalze und die Saugbänder gestoppt. Falls eine
einmalige Abfrage nicht ausreicht, wird der Bogen 8a
mehrmals in festgesetzten Abständen auf dem Weg zum
Umführzylinder 23 abgefragt und justiert, so daß der Bogen
bei der Übergabe an das Greifersystem eines Umführzylinders
23 die gewünschte Endlage erreicht hat.
Die Feinausrichtung eines Frühbogens erfolgt in der Weise,
daß die Antriebe der beiden Saugwalzengruppen auf jeder
Maschinenseite synchron gegenüber dem Umführzylinder 23
verlangsamt werden. Dies kann alternativ durch mechanisches
Abbremsen und eventuell auch über einen Stellantrieb geregelt
werden. Zur Feinausrichtung eines Spätbogens werden die
Antriebe der beiden Saugwalzengruppen auf jeder
Maschinenseite synchron gegenüber dem Umführzylinder 23
beschleunigt. Auch dies kann durch mechanisches
Beschleunigen, eventuell über einen beeinflußbaren Freilauf,
erfolgen. Zur Feinausrichtung eines Schrägbogens werden die
Antriebe der beiden Saugwalzengruppen asynchron, je nach
Bogenschräglage, abgebremst oder beschleunigt. Die
Feinausrichtung der Seitenkanten des Bogens 8a erfolgt durch
axiales Verfahren der Wellen 15, auf denen die Saugscheiben 3
angeordnet sind, durch die Stellantriebe 17.
In der beschriebenen Weise erfolgt die Vereinzelung und
Ausrichtung von Bogen auf ihrem Transportwege durch den
Anleger ohne Zwischenstopp bzw. Verzögerung. Die Bogen werden
nach der Aufnahme vom Bogenstapel einmal beschleunigt und in
einer ersten Stufe durch die Saugbänder der Bogenaufnahme
grob ausgerichtet und in einer nachfolgenden Stufe durch die
Saugscheiben der Saugwalze fein ausgerichtet, so daß sie das
Greifersystem des Umführzylinders 23 in optimaler Lage
erreichen. Dabei wirken die Regelimpulse der Feineinstellung
als Steuerimpulse für die Verstellantriebe zur
Grobausrichtung auf den Saugbändern der Bogenaufnahme. Ein
beispielhaftes Regelschema dazu ist in der Fig. 6
dargestellt.
Entsprechend der Winkelstellung alpha der Maschine muß die
Vorderkante des Druckbogens an einer bestimmten Stelle an der
CCD-Zeile 20 liegen. Besteht keine Übereinstimmung wird durch
eine Regelung der Antriebsmotor 16 der Saugscheiben 3
entsprechend verzögert bzw. beschleunigt. Eine zweite
CCD-Zeile 18 kontrolliert in Abhängigkeit von der CCD-Zeile
20, ob die Vorderkante rechts und links die gleiche Position
einnimmt, das heißt, ob Parallelität des Bogens zu den
Zylindern gegeben ist. Besteht keine Parallelität, kann
dadurch, daß antriebs- und bedienungsseitig jeweils ein
separater Antriebsmotor 16 für die jeweilige Saugscheibe 3
bzw. Saugscheibengruppe vorhanden ist, eine Korrektur der
Bogenlage vorgenommen werden. Dies geschieht dadurch, daß ein
Signal, welches die Differenz der antriebsseitigen Position
gegenüber der bedienungsseitigen Position darstellt, einem
Regler zugeführt wird, der eine Beschleunigung bzw.
Verzögerung des Saugscheibenantriebsmotors 16 bewirkt. Die
dritte bzw. vierte CCD-Zeile 19 kontrolliert das
Seitenregister gegenüber einem absoluten Maß, welches
formatabhängig ist und vom Drucker manuell eingestellt wird.
Eine Korrektur des Seitenregisters wird dadurch
bewerkstelligt, daß Stellmotoren 17 eine Parallelverschiebung
der Wellen 15 der Saugscheiben 3 vornehmen.
Bezuszeichenliste
1 Saugbänder
2 Saugwalze
3 Saugscheiben
4 Umlenkung
5 Umlenkung
6 Umlenkung
7 Maschinengestell
8 Bogenstapel
9 Exzenterantrieb
10 Maschinenmitte
11 Antriebsmotor
12 Schwenkachse
13 Welle
14 Verstellantrieb
15 Welle
16 Antriebsmotor
17 Verstellantrieb
18 CCD-Zeile
19 CCD-Zeile
20 CCD-Zeile
21 Befestigung
22 Leitblech
23 Umführzylinder
2 Saugwalze
3 Saugscheiben
4 Umlenkung
5 Umlenkung
6 Umlenkung
7 Maschinengestell
8 Bogenstapel
9 Exzenterantrieb
10 Maschinenmitte
11 Antriebsmotor
12 Schwenkachse
13 Welle
14 Verstellantrieb
15 Welle
16 Antriebsmotor
17 Verstellantrieb
18 CCD-Zeile
19 CCD-Zeile
20 CCD-Zeile
21 Befestigung
22 Leitblech
23 Umführzylinder
Claims (11)
1. Anleger für Bogendruckmaschinen, bei dem zur
Bogenvereinzelung von einem Bogenstapel in Förderrichtung
nebeneinander bewegliche Saugförderer und im Anschluß
daran zur Bogenausrichtung umlaufende und verstellbare
Fördermittel angeordnet sind, die die Bogen nacheinander
einem Greifersystem eines Zylinders der Druckmaschine
zuführen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fördermittel (2) zur Bogenausrichtung auf beiden
Maschinenseiten unabhängig voneinander und mit
unterschiedlicher Geschwindigkeit antreibbar und deren
Antriebe (16) durch elektrische Impulse aus zwischen den
umlaufenden Fördermitteln (2) angeordneten
Bogenkantenabfrageelementen (18, 19, 20) steuerbar sind.
2. Anleger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß getrennte Antriebe (11) für Saugförderer (1) zur
Bogenvereinzelung auf beiden Maschinenseiten vorgesehen
und diese Antriebe (11) durch Steuerimpulse aus
Regelkreisen für die Steuerung der Fördermittel (2) auf
der jeweils gleichen Maschinenseite steuerbar sind.
3. Anleger nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß Saugförderer aus umlaufenden Saugbändern (1) zur
Bogenvereinzelung um eine etwa senkrecht zur Umlaufebene
liegende Achse (12) auf beiden Maschinenseiten unabhängig
voneinander schwenkbar gelagert sind.
4. Anleger nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Fördermittel zur Bogenausrichtung eine Saugwalze
(2) aus mehreren Saugscheiben (3) vorgesehen ist, deren
Antriebe (16) auf beiden Maschinenseiten unabhängig
voneinander steuerbar sind.
5. Anleger nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugscheiben (3) der Saugwalze (2) gegenüber der
Maschinenmitte (10) und bezogen auf den Kontakt mit dem
Bogen (8a) mit einem divergierenden Sturz angeordnet
sind.
6. Anleger nach den Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Saugscheiben (3) der Saugwalze (2) und eine
oder mehrere umlaufende Saugbänder (1) auf jeder
Maschinenseite jeweils einen gemeinsamen Antrieb (11, 16)
aufweisen.
7. Anleger nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugscheiben (3) der Saugwalze (2) und die
Saugbänder (1) auf jeder Maschinenseite paarweise
angeordnet und paarwelse angetrieben sind.
8. Anleger nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugbänder (1) zur Bogenvereinzelung mit einem
geraden Bogenaufnahmebereich im Arbeitstakt der Maschine
gemeinsam um eine horizontale Achse (5) gegen den jeweils
vorderen Bogen im Bogenstapel (8) anschwenkbar und
abschwenkbar angeordnet sind.
9. Anleger nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Saugbänder (1) über in der Seitenansicht in einem
Dreieck angeordnete Umlenkrollen (4, 5, 6) geführt sind,
von denen die mittlere Umlenkrolle (5) das Saugband (1)
an der Stapelkante führt und eine weitere Umlenkrolle
(6) am Ende des geraden Bogenaufnahmebereiches um die
Mittelachse der mittleren Umlenkrolle (5) gegen den
vorderen Bogen des Bogenstapels (8) anschwenkbar und
zurückschwenkbar geführt ist.
10. Verfahren zur Vereinzelung und Ausrichtung von Bogen in
einem Anleger einer Bogendruckmaschine nach einem oder
mehreren der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Bogen
auf ihrem Transportweg durch den Anleger mit der
Vorderkante und einer Seitenkante ausgerichtet
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beim Aufnehmen vom Bogenstapel beschleunigten
Bogen ohne Stop zur Druckmaschine transportiert und dabei
in einer ersten Stufe grob ausgerichtet und in einer
nachfolgenden Stufe fein ausgerichtet werden, wobei
die Regelimpulse der Feinausrichtung Verstellantriebe für
die Grobausrichtung steuern.
11. Verfahren zur Bogenausrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bogenausrichtung durch Steuerung der Antriebe der
Bogenförderelemente mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten auf beiden Maschinenseiten erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4239732A DE4239732A1 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Anleger für Druckmaschinen und Verfahren zur Vereinzelung und Ausrichtung von Bogen |
US08/158,687 US5527027A (en) | 1992-11-26 | 1993-11-26 | Device and method for separating and aligning sheets in a sheet feeder of a printing machine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4239732A DE4239732A1 (de) | 1992-11-26 | 1992-11-26 | Anleger für Druckmaschinen und Verfahren zur Vereinzelung und Ausrichtung von Bogen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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