DE10062820A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Ausrichtung von Bogen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Ausrichtung von BogenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur fließenden Ausrichtung von Bogen, die von einer Schuppvorrichtung schuppenförmig versetzt der Vorrichtung zugeführt und nach dem Ausrichten zumindest der Vorderkante und einer Seitenkante des Bogens an eine nachgeordnete Vorrichtung übergeben werden können.
Description
Die Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren gemäß dem Obergriff des Anspruchs
1.
Aus der EP 01 20 348 A2 ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Ausrichtung von
Bogen bekannt. Die Ausrichtung der Vorderkante der Bogen erfolgt dabei in der Art, dass
die schuppenförmig der Vorrichtung zugeführten Bogen mit einer Fördergeschwindigkeit
an einen Ausrichtzylinder in der Vorrichtung zugeführt werden, die zumindest geringfügig
größer als die Umfangsgeschwindigkeit des Ausrichtzylinders ist. Am Umfang des
Ausrichtzylinders sind Vordermarken angeordnet, an denen die Vorderkante der Bogen
zur Anlage bringbar ist. Auf Grund der Relativgeschwindigkeiten zwischen Bogen und
Vordermarken wird die Vorderkante der Bogen an den Vordermarken zumindest
geringfügig abgebremst und dadurch die Vorderkante des Bogens ausgerichtet. Nach der
Ausrichtung der Vorderkante des Bogens wird der Bogen im Bereich der Vorderkante
durch Anlegen eines Unterdruckes an einer Saugleiste fixiert, so dass der Bogen den
Ausrichtzylinder, auf Grund des fortlaufenden rotatorischen Antriebs des
Ausrichtzylinders, an dessen Umfang umschlingt. Nach der Ausrichtung der Vorderkante
des Bogens und vor der Übergabe des Bogens an eine nachgeordnete Vorrichtung wird
der Seitenversatz einer Seitenkante des Bogens mit Hilfe einer Messeinrichtung
vermessen. In Abhängigkeit des Messergebnisses wird die Saugleiste, an der die
Vorderkante des Bogens fixiert ist, axial in Richtung der Rotationsachse des
Ausrichtzylinders linear verstellt, um dadurch die Seitenkante des Bogens entsprechend
der gewünschten Sollausrichtung auszurichten. Im Ergebnis wird dadurch erreicht, dass
der Bogen sowohl gegenüber der Vorderkante als auch gegenüber einer Seitenkante
lagerichtig an eine nachgeordnete Vorrichtung, beispielsweise eine Bogendruckmaschine,
übergeben werden kann.
Aus der DE 23 13 150 C3 ist eine Vorrichtung zur Bogenzuführung für eine
Bogenrotationsdruckmaschine bekannt, bei der die Bogen geschuppt auf einem
Anlegetisch zu der Vorrichtung hin und von der Vorrichtung weg gefördert werden. Zur
Förderung der flächig auf dem Anlegetisch aufliegenden Bogen wird die Verwendung von
Saugwalzen beschrieben, an deren gesamten Umfang Ausnehmungen vorgesehen sind.
Durch Anlegen eines Unterdruckes kann der Bogen am Umfang der Saugwalze fixiert
werden. Die Saugwalze ist dabei derart in einer Ausnehmung des Anlegetisches
angeordnet, dass die Bogen flächig auf dem Anlegetisch aufliegend und tangential am
Umfang der Saugwalze anliegend antreibbar sind. Dadurch wird erreicht, dass die Bogen
mit der Saugwalze jeweils nur in einem linienförmigen Kontaktbereich in Berührung
kommen, wobei die Antriebskräfte von der Saugwalze im linienförmigen Kontaktbereich
reibschlüssig auf den Bogen übertragen werden. Ein Umschlingung der Saugwalzen
durch die Bogen ist somit nicht erforderlich.
Aus der WO 97/35795 A1 ist eine Vorrichtung mit einer Saugtrommel bekannt, an deren
Umfang die zu transportierenden Bogen durch Anlegen eines Unterdruckes reibschlüssig
fixierbar sind. Der Antrieb der Saugtrommel ist dabei derart ausgebildet, dass die
Drehzahl und/oder der Drehwinkel der Saugtrommel durch einen unabhängigen
Elektromotor nach vorgegebenen Bewegungsgesetzen geregelt werden kann.
Aus der DE-AS 20 46 602 ist eine Bogenzuführung für Druckmaschinen bekannt, bei der
der seitliche Versatz einer Seitenkante der Bogen relativ zu einer Sollausrichtung mit
einer Messeinrichtung feststellbar ist. Zur Ausrichtung der Seitenkante des Bogens kann
dabei in Abhängigkeit vom Messergebnis ein Ausrichtzylinder, an dessen Umfang der
Bogen fixiert ist, axial in Richtung seiner Rotationsachse verstellt werden.
Aus der EP 01 20 348 A2 ist eine Vorrichtung zur Messung der Lage der Seitenkante
eines Bogens bekannt. Diese Messvorrichtung besteht im wesentlichen aus 2
Messköpfen, die zur Messung der Lage der Seitenkante mit am Umfang einer
Förderwalze angeordneten Abfragespalten zusammenwirken. Um die Messköpfe variabel
auf unterschiedliche Bogenbreiten einrichten zu können, sind die Messköpfe an einer
oberhalb der Bogenförderebene angeordneten Traverse von Hand verschiebbar gelagert.
Aus der EP 07 16 287 A2 ist eine berührungslos arbeitende Vorrichtung zum Messen der
Lage von Bogen bekannt, bei der die Seitenkanten der Bogen mittels eines optischen
Systems vermessen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Ausrichtung von Bogen zu schaffen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass der
Kantenversatz des Bogens vor, während und nach der Ausrichtung mit insgesamt vier
Sensoren gemessen werden kann, wobei die Messergebnisse der verschiedenen
Sensoren einerseits zur Ansteuerung der verschiedenen Stellorgane, insbesondere des
Ausrichtzylinders, mit denen die Ausrichtung des Bogens beeinflussbar ist, verwendet
werden kann und zugleich eine im wesentlichen durchgängige Kontrolle und/oder
Dokumentation der Bogenausrichtung gewährleistet ist. Insbesondere kann durch die
Messung der Bogenausrichtung während der unterschiedlichen Phasen der Förderung
eine Vorausrichtung der Bogen vor der eigentlichen Feinausrichtung am Ausrichtzylinder
ermöglicht werden. Außerdem ist eine Endkontrolle der Bogenausrichtung vor der
Übergabe an nachgeordnete Vorrichtungen, beispielsweise einen Transferzylinder,
möglich, so dass beispielsweise bei einer Überschreitung der zulässigen Lagetoleranzen
eine Übergabe nicht erfolgt und der entsprechende Bogen ausgesteuert wird.
Wird in der Vorrichtung zusätzlich noch ein fünfter Sensor vorgesehen, der in
Förderrichtung der Bogen hinter dem dritten Sensor angeordnet ist, so kann der
Kantenversatz der Vorderkante des Bogens auch noch während der Ausrichtung des
Bogens durch den Ausrichtzylinder gemessen und kontrolliert werden, so dass die
Ausrichtung in Abhängigkeit des Messergebnisses des fünften Sensors noch durch
entsprechende Stellbewegung des Ausrichtzylinders korrigierbar ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass zur Ausrichtung der Kanten des
Bogens eine neuartige Funktionsweise des Stellorgans vorgeschlagen wird. Anders als
bei den bekannten Ausrichtzylindern, an deren Umfang Vordermarken vorgesehen sind,
so dass durch eine Relativgeschwindigkeit zwischen Vordermarken und Bogenkante eine
Ausrichtung des Bogens erreicht wird, kann der Bogen nach der Lehre der vorliegenden
Erfindung dadurch ausgerichtet werden, dass am Ausrichtzylinder zumindest zwei
Zylinderelemente vorgesehen sind, die jeweils am Bogen zur Anlage kommen können
und relativ zueinander gegenüber der Rotationsachse des Ausrichtzylinders verstellbar
sind. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass die Zylinderelemente während des Kontakts
am Bogen sich mit unterschiedlichen Absolutgeschwindigkeiten bewegen, wobei durch
den Kontakt zwischen Zylinderelementen und Bogen diese Geschwindigkeitsdifferenz auf
den Bogen übertragen wird. Aufgrund der Geschwindigkeitsdifferenz werden die
verschiedenen Abschnitte des Bogens während der Anlage am Ausrichtzylinder
unterschiedlich weit weitergefördert, so dass durch entsprechende Wahl der
Relativgeschwindigkeit zwischen den Zylinderelementen eine gezielte Ausrichtbewegung
des Bogens bewirkt werden kann.
In welcher Art die Relativgeschwindigkeit zwischen den Zylinderelementen des
Ausrichtzylinders realisiert wird, ist dabei grundsätzlich gleichgültig. Beispielsweise ist es
denkbar, dass die Zylinderelemente gemeinsam auf einem Grundkörper mit einer
bestimmten Grundgeschwindigkeit umlaufen und zur Ausrichtung des Bogens die
Zylinderelemente jeweils relativ zum Grundkörper und damit relativ zum jeweils anderen
Zylinderelement verstellt werden können. Auch ist es denkbar, dass die Zylinderelemente
jeweils unabhängig voneinander angetrieben werden, wobei dabei zur Förderung der
Bogen ohne Ausrichtung der Kanten die Zylinderelemente zueinander synchron, d. h. mit
gleichen Antriebsgeschwindigkeiten, angetrieben werden müssen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur fließenden Ausrichtung von
Bogen in einem schematisch dargestellten Querschnitt;
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in einer schematisch dargestellten Seitenansicht;
Fig. 3 eine zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur fließenden Ausrichtung
von Bogen in einem schematisch dargestellten Querschnitt;
Fig. 4 die Vorrichtung gemäß Fig. 3 in einer schematisch dargestellten Seitenansicht;
In den Fig. 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 01 zur fließenden
Ausrichtung von Bogen dargestellt. Auf einem in der Art eines Gestells ausgebildeten
zweiten Rahmenteil 02 ist ein erstes Rahmenteil 03 mit drei Linearführungen 04 axial
verschiebbar gelagert. Im ersten Rahmenteil 03 ist ein Ausrichteinrichtung 06, z. B. ein
Ausrichtzylinder 06, der im wesentlichen aus einer Antriebswelle 07 und zwei zueinander
auf Antriebswelle 07 beabstandet angeordneten Saugwalzen 08; 09 aufgebaut ist,
drehbar gelagert.
Zum rotatorischen Antrieb des Ausrichtzylinders 06 dient ein Antriebsmotor 11, der
gestellfest am zweiten Rahmenteil 02 befestigt ist und dessen Antriebsbewegung über
einen Längenausgleich ermöglichende Kupplung 12 auf die Antriebswelle 07 übertragen
wird.
Am Umfang der Saugwalzen 08; 09 ist jeweils eine Vordermarke 13 befestigt. Ein Bogen
14, der der Vorrichtung 01 aus einer nicht dargestellten Schuppvorrichtung zusammen mit
anderen Bogen zugeführt wird, kommt mit einer Relativgeschwindigkeit an den
Vordermarken 13 zur Anlage, so dass die Vorderkante des Bogens 14 durch Abbremsen
an den Vordermarken 13 ausgerichtet wird. Nach der Ausrichtung der Vorderkante des
Bogens 14 wird der Bogen 14 durch Anlegen eines Unterdrucks mit z. B. von 0,2 bis 0,6 bar
aus einer Unterdruckquelle in nicht dargestellten Saugkammern an den Saugwalzen
08; 09 fixiert. Damit liegt der Bogen 14 flächig auf einem an der Oberseite des ersten
Rahmenteils 03 angeordneten Anlegetisch 16 auf und ist über die Saugwalzen 08; 09 mit
dem ersten Rahmenteil 03 kraftschlüssig verbunden.
Während die Saugwalzen 08; 09 weiter umlaufen und dadurch den Bogen 14 in
Förderrichtung weiterfördern, kann zur Ausrichtung einer Seitenkante des Bogens 14 das
ganze erste Rahmenteil 03 zusammen mit dem Ausrichtzylinder 06 und dem Anlegetisch
16 axial in Richtung der Rotationsachse des Ausrichtzylinders 06 verstellt werden. Dazu
dient ein Antriebsmotor 17, der über eine Kupplung 18 eine in einem Festlager 19
gelagerte Kugelgewindespindel 21 antreibt. In der seitlichen Bauteilwandung des ersten
Rahmenteils 03 ist eine Gewindemutter 22 befestigt, die mit der Kugelgewindespindel 21
im Eingriff steht, so dass durch Antrieb der Kugelgewindespindel 21 das gesamte erste
Rahmenteil 03 in den Linearführungen 04 verschoben werden kann.
Zur Drehmomentübertragung von der Antriebswelle 07 auf die Saugwalzen 08; 09 sind
zwei drehfest mit der Antriebswelle 07 verbundene Naben 37; 38 vorgesehen, die zur
Formatverstellung verschiebbar auf der Antriebswelle 07 festgelegt werden können. Zur
Umfangsverstellung der Vordermarken 13 können die Saugtrommeln 08; 09 auf den
Naben 37; 38 verdreht werden, wobei zur Feineinstellung der Vordermarken 13 jeweils
Feinjustiereinrichtungen 39 zwischen den Naben 37; 38 einerseits und den Saugwalzen
08; 09 andererseits vorgesehen sind.
In Fig. 2 ist die Vorrichtung 01 mit den Antriebsmotoren 11; 17, der Saugwalze 08 und der
daran angeordneten Vordermarke 13, dem aus drei Platten 23; 24; 26 gebildeten
Anlegetisch 16, den Linearführungen 04 und dem ersten Rahmenteil 03 schematisch in
seitlicher Ansicht dargestellt. Zur Messung des Kantenversatzes der in der Vorrichtung 01
auszurichtenden Bogen 14 sind insgesamt vier Sensoren 27; 28; 29; 31 vorgesehen. Mit
dem Sensor 27 kann der Kantenversatz, insbesondere der Kantenversatz der
Vorderkante, eines Bogens 14 vor dem Einlaufen in die Vorrichtung 01 gemessen
werden. Zur Vorausrichtung der Bogen 14 vor der eigentlichen Ausrichtung in der
Vorrichtung 01 ist ein von zwei parallel zueinander verlaufenden Transportbändern
gebildetes Stellorgan 32 der Vorrichtung 01 vorgelagert. In Abhängigkeit des
Messergebnisses des Sensors 27 können die in Fig. 2 hintereinander liegend
dargestellten Transportbänder 33; 34 mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
angetrieben werden, so dass durch die Differenzgeschwindigkeit eine Ausrichtbewegung
der Bogen 14 um eine Vertikalachse erzeugt wird. Ob mit dem Stellorgan 32 eine
Vorderkante oder eine Seitenkante der Bogen 14 vorausgerichtet wird, ist grundsätzlich
beliebig und eine Frage des jeweiligen Anwendungsfalls. In den meisten Fällen wird
jedoch eine Vorderkante der Bogen 14 mit dem Stellorgan 32 vorausgerichtet werden.
Nach der Vorausrichtung durch das Stellorgan 32 werden die Bogen 14 in die Vorrichtung
01 eingefördert und kommen mit der Vorderkante an den zumindest geringfügig
langsamer umlaufenden Vordermarken 13 zur Anlage. Durch die Relativgeschwindigkeit
zwischen Bogen 14 und Vordermarken 13 läuft die Vorderkante auf die Vordermarken 13
auf und wird dabei ausgerichtet. Sobald die Vordermarken 13 ihren höchsten Punkt
während eines Umlaufs passiert haben, ist die Ausrichtung der Vorderkante eines Bogens
14 im wesentlichen abgeschlossen und wird durch Messung mittels des Sensors 29
kontrolliert.
Durch weiteren Antrieb der Saugwalzen 08; 09 wird der Bogen 14 in der Vorrichtung 01
weitergefördert und der Kantenversatz einer Seitenkante des Bogens 14 nach der
Ausrichtung der Vorderkante an den Vordermarken 13 mittels des Sensors 28 vermessen.
In Abhängigkeit des Messergebnisses des Sensors 28 wird das erste Rahmenteil 03
durch Antrieb des Antriebsmotors 17 so lange linear verstellt, bis die Differenz zwischen
der Sollausrichtung der Seitenkante und der gemessenen Istausrichtung zu Null
geworden ist. Auch während der Ausrichtung der Seitenkante des Bogens 14 wird der
Bogen 14 durch fortlaufenden Antrieb der Saugwalzen 08; 09 in Förderrichtung
weitergefördert. Dabei werden die Saugwalzen 08; 09 durch den Antriebsmotor 11 derart
beschleunigt, dass der Bogen 14 bei Erreichen einer der Vorrichtung 01 nachgelagerten
Vorrichtungen 36, beispielsweise eines Transferzylinders 36, die gleiche
Fördergeschwindigkeit aufweist wie die nachgelagerte Vorrichtung 36. Bei der Übergabe
der Bogen 14 von der Vorrichtung 01 an die nachgelagerte Vorrichtung 36 wird die
Ausrichtung der Vorderkante der Bogen 14 nochmals mittels des Sensors 31 vermessen,
um die Einhaltung der vorgegebenen Lagetoleranzen zu kontrollieren.
In Fig. 3 und 4 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 41 dargestellt,
deren Aufbau dem Aufbau der Vorrichtung 01 aus Fig. 1 mit zweitem Rahmenteil 02,
erstem Rahmenteil 03, den Linearführungen 04, dem Anlegetisch 16 und der aus dem
Antriebsmotor 17, der Kupplung 18, dem Festlager 19, der Gewindespindel 21 und der
Gewindemutter 22 gebildeten Querverstelleinrichtung im wesentlichen entspricht.
Der Ausrichtzylinder 06, Vorrichtung 41 weist zwei unabhängige Antriebsstränge auf, die
die Bogen 14 unabhängig voneinander antreiben können. Anders als bei der Vorrichtung
01 wird bei der Vorrichtung 41 der Ausrichtzylinder 06 nicht von einer Antriebswelle 07,
sondern von zwei Antriebswellen 42; 43 angetrieben, so dass die
Umfangsgeschwindigkeit von Elementen 44; 46, z. B. von Zylinderelementen 44; 46,
insbesondere von Saugwalzen 44; 46 durch entsprechende Ansteuerung von zwei
Antriebsmotoren 47; 48 unabhängig voneinander eingestellt werden kann.
Zur normalen Förderung der Bogen 14 in Förderrichtung werden die Antriebsmotoren 47;
48 synchron zueinander angesteuert, so dass die Zylinderelemente 44; 46 mit gleicher
Umfangsgeschwindigkeit umlaufen. Zur Ausrichtung einer Kante des Bogens 14,
insbesondere zur Ausrichtung der Vorderkante, sind an den Zylinderelementen 44; 46
nicht wie bei der Vorrichtung 01 Vordermarken vorgesehen. Vielmehr werden zur
Ausrichtung des Bogens 14 die Antriebsmotoren 47; 48 so von der Steuerung
angesteuert, dass die Zylinderelemente 44; 46 eine bestimmte Differenzgeschwindigkeit
aufweisen, durch die der linearen Förderbewegung der Bogen 14 in Förderrichtung eine
Drehbewegung um eine vertikale Hochachse überlagert wird. Durch die Drehbewegung
um die vertikale Hochachse kann die entsprechende Kante des Bogens 14 ausgerichtet
werden.
Um den bei der Ausrichtung der Seitenkante des Bogens 14 erforderlichen
Längenausgleich zwischen den Antriebsmotoren 47; 48 einerseits und den Antriebswellen
42; 43 andererseits zu ermöglichen, werden wiederum entsprechend ausgebildete
Kupplungen 12, die einen Längenausgleich ermöglichen, verwendet.
Fig. 4 zeigt die Vorrichtung 41 mit dem vorgelagerten Stellorgan 32 und der
nachgelagerten Vorrichtung 36 in einer schematisch dargestellten Seitenansicht. Die
Funktion der Sensoren 27; 28; 31 zur Ansteuerung des Stellorgans 32 bzw. der
Querverstelleinrichtung bzw. zur Endkontrolle der Bogenausrichtung entspricht der
Funktion der Vorrichtung 01 (siehe Fig. 2). Anders als bei der Vorrichtung 01 sind bei der
Vorrichtung 41 oberhalb der Zylinderelemente 44; 46 zwei Sensoren 49; 51 in
Förderrichtung der Bogen 14 hintereinander angeordnet. Mit dem Sensor 49 wird der
Kantenversatz der Vorderkante eines Bogens 14 unmittelbar vor der Übergabe des
Bogens 14 an die Zylinderelemente 44; 46 gemessen und anschließend die
Relativgeschwindigkeit zwischen den Zylinderelemente 44; 46 in Abhängigkeit des
Messergebnisses des Sensors 49 so gewählt, dass die gewünschte Sollausrichtung der
Vorderkante erreicht wird. Mit dem Sensor 51 wird die Ausrichtung der Vorderkante des
Bogens 14 nach der ersten Ausrichtbewegung durch entsprechende
Relativgeschwindigkeit zwischen den Zylinderelementen 44; 46 kontrolliert, wobei die
Bogen 14 zum Zeitpunkt der Kontrolle durch den Sensor 51 noch immer an den
Zylinderelementen 44; 46 anliegen. Ergibt sich bei der Messung durch den Sensor 51
eine nicht tolerierbare Abweichung der Ausrichtung der Vorderkante, werden die
Zylinderelemente 44; 46 wiederum mit entsprechenden Relativgeschwindigkeiten
angetrieben, um die Ausrichtung der Vorderkante zu korrigieren.
Erst nach Korrektur der Ausrichtung der Vorderkante wird die Ausrichtung der
Seitenkanten mittels des Sensors 28 gemessen und durch Antrieb des Motors 17
ausgerichtet.
01 Vorrichtung
02 Rahmenteil, zweites
03 Rahmenteil, erstes
04 Linearführung
05 -
06 Ausrichteinrichtung, Ausrichtzylinder
07 Antriebswelle
08 Saugwalze
09 Saugwalze
02 Rahmenteil, zweites
03 Rahmenteil, erstes
04 Linearführung
05 -
06 Ausrichteinrichtung, Ausrichtzylinder
07 Antriebswelle
08 Saugwalze
09 Saugwalze
10
-
11
Antriebsmotor
12
Kupplung
13
Vordermarke
14
Bogen
15
-
16
Anlegetisch
17
Antriebsmotor
18
Kupplung
19
Festlager
20
-
21
Kugelgewindespindel
22
Gewindemutter
23
Platte (
16
)
24
Platte (
16
)
25
-
26
Platte (
16
)
27
Sensor
28
Sensor
29
Sensor
30
-
31
Sensor
32
Stellorgan
33
Transportband
34
Transportband
35
-
36
Vorrichtung, Transferzylinder, nachgeordnet
37
Nabe
38
Nabe
39
Feinjustiereinrichtung
40
-
41
Vorrichtung
42
Antriebswelle
43
Antriebswelle
44
Element, Zylinderelement, Saugwalze
45
-
46
Element, Zylinderelement, Saugwalze
47
Antriebsmotor
48
Antriebsmotor
49
Sensor
50
-
51
Sensor
Claims (25)
1. Vorrichtung zur fließenden Ausrichtung von Bogen (14), mit einer Ausrichteinrichtung
(06) zur Messung eines Versatzes einer Vorderkante eines Bogens (14), dadurch
gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung (06) zumindest zwei nebeneinander
angeordnete Elemente (44; 46) aufweist, und dass die Elemente (44; 46) zur
Ausrichtung des Bogens (14) in Abhängigkeit des Messergebnisses der
Messeinrichtung (49, 51) während des Kontakts mit dem Bogen (14) mit
unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten antreibbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichteinrichtung
(06) als Ausrichtzylinder (06) und die Elemente (44; 46) als Zylinderelemente (44; 46)
ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderelemente
(44; 46) in der Art von Saugwalzen (44; 46) ausgebildet sind, an deren Umfang jeweils
zumindest eine Ausnehmung vorgesehen ist, wobei der Bogen (14) durch Anlegen
eines Unterdrucks in der Ausnehmung zumindest abschnittsweise reibschlüssig am
Umfang der Zylinderelemente (44; 46) fixierbar ist, so dass im Kontaktbereich
reibschlüssig Antriebskräfte von den Zylinderelementen (44; 46) auf den Bogen (14)
übertragbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausrichtung der
Vorderkante des Bogens (14) durch Verstellung der Zylinderelemente (44; 46) erfolgt
und zur geregelten oder gesteuerten Ausrichtung einer Seitenkante des Bogens (14)
eine Querverstelleinrichtung (17, 18, 19, 21, 22) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderelemente
(44; 46) unabhängig voneinander von jeweils einem Antriebsmotor (47; 48) antreibbar
sind, dessen Beschleunigung und/oder Geschwindigkeit und/oder Drehwinkel nach
vorgegebenen Bewegungsgesetzen, insbesondere in Abhängigkeit des Drehwinkels
des Ausrichtzylinders (06), und/oder in Abhängigkeit des Messergebnisses eines
Sensors (49; 51) steuerbar oder regelbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch, dass einen Anlegetusch (16), auf
dem die Bogen (14) flächig aufliegend zu der Vorrichtung (01; 41) hin und/oder von
der Vorrichtung (01; 41) weg gefördert werden können, wobei der Ausrichtzylinder
(06) derart unter- oder oberhalb des Anlegetisches (16) angeordnet ist, dass der
Umfang des Ausrichtzylinders (06) im wesentlichen tangential in zumindest einem
Kontaktbereich an einem Bogen (14) zur Anlage bringbar ist, so dass im
Kontaktbereich reibschlüssig Antriebskräfte vom Ausrichtzylinder (06) auf den Bogen
(14) übertragbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausrichtzylinder (06)
mittels der Querverstelleinrichtung (17, 18, 19, 21, 22) axial in Richtung der
Rotationsachse des Ausrichtzylinders (06) verstellbar angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Anlegetisch (16) zusammen mit dem Ausrichtzylinder (06) mittels der
Querverstelleinrichtung (17, 18, 19, 21, 22) axial in Richtung der Rotationsachse des
Ausrichtzylinders (06) verstellbar angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (01; 41)
insgesamt mittels der Querverstelleinrichtung (17, 18, 19, 21, 22) axial in Richtung der
Rotationsachse des Ausrichtzylinders (06) verstellbar angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausrichtzylinder (06)
nach dem Ausrichten der auszurichtenden Kanten auf eine Umfangsgeschwindigkeit
beschleunigbar ist, die der Fördergeschwindigkeit einer nachgeordneten Vorrichtung
(36), insbesondere der Umfangsgeschwindigkeit eines nachgeordneten
Transferzylinders (36), entspricht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausrichtzylinder (06)
zumindest zwei Antriebswellen (42; 43) aufweist, auf der jeweils ein Zylinderelement
(44; 46) angeordnet ist, wobei die Antriebswellen (42; 43) mit unterschiedlichen
Geschwindigkeiten rotatorisch antreibbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass am Umfang der
Saugwalzen (08; 09; 44; 46) über einen bestimmten Drehwinkelbereich mehrere
Ausnehmungen hintereinander und/oder nebeneinander angeordnet sind, so dass ein
Bogen (14) durch Anlegen eines Unterdruckes jeweils über einen dem
Umfangsabschnitt entsprechenden Drehwinkelbereich der Saugwalzen (08; 09; 44;
46) reibschlüssig am Umfang der Saugwalzen (08; 09; 44; 46) fixierbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugwalzen (08; 09;
44; 46) über jeweils einem feststehenden Saugelement mit zumindest einer an eine
Unterdruckquelle angeschlossenen Saugkammer rotieren, wobei die Saugkammer in
der Art an der Innenseite der Saugwalze (08; 09; 44; 46) angeordnet sind, dass
zumindest die Ausnehmungen der Saugwalzen (08; 09; 44; 46), die sich jeweils im
Kontaktbereich zwischen Saugwalze (08; 09; 44; 46) und Bogen (14) befinden,
zumindest teilweise mit Unterdruck aus einer Saugkammer beaufschlagbar sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass mit der
Unterdruckquelle einen Unterdruck von 0,2 bis 0,6 bar erzeugbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Ausrichtzylinder
(06) im Kontaktbereich zwischen Ausrichtzylinder (06) und Bogen (14) achsparallel
gegenüberliegend eine Bogenniederhalterwalze angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bogenniederhalterwalze synchron mit dem Ausrichtzylinder (06) rotierend angetrieben
wird.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenumfang der
Bogenniederhalterwalze spiralförmig ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bogenniederhalterwalze derart angetrieben wird, dass der maximale Durchmesser der
spiralförmig ausgebildeten Bogenniederhalterwalze jeweils während des Ausrichtens
der Vorderkante eines Bogens (14) am Bogen (14) zur Anlage kommen kann.
19. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass
Bogenniederhalterwalze zumindest geringfügig in der Höhe relativ zum
Ausrichtzylinder (06) verstellbar ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anlegetisch (16) und
Ausrichtzylinder (06) zumindest geringfügig in der Höhe relativ zueinander verstellbar
sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der
Ausrichtzylinder (06) und/oder der Anlegetisch (16) an einem ersten Rahmenteil (03)
montiert sind, wobei das erste Rahmenteil (03) axial in Richtung der Rotationsachse
des Ausrichtzylinders (06) verstellbar auf einem gestellfest montierbaren zweiten
Rahmenteil (02) gelagert und mittels der Querverstelleinrichtung (17, 18, 19, 21, 22)
antreibbar ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rahmenteil
(03) in der Art einer wälzgelagerten Lineareinheit ausgebildet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Rahmenteil
(03) mit einem Antriebsmotor (17) linear in Richtung der Rotationsachse des
Ausrichtzylinders (06) antreibbar ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass zur Kraftübertragung
zwischen Antriebsmotor (17) und erstem Rahmenteil (03) zumindest ein Getriebe,
insbesondere ein Kugelgewindetrieb (21, 22) und/oder ein Kurvenscheibengetriebe
und/oder ein Planetengetriebe, angeordnet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Antriebsmotoren (11; 47;
48) zum rotatorischen Antrieb des Ausrichtzylinders (06) gestellfest angeordnet sind
und zwischen Antriebswellen (07; 42; 43) des Ausrichtzylinders (06) und den
Antriebsmotoren (11; 47; 48) Kupplungen (12) vorgesehen sind, die einer
Längenausgleich axial in Richtung der Rotationsachse der Antriebswellen (07; 42; 43)
ermöglichen.
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