DE4238752C1 - Hydraulisch dämpfendes Motorlager - Google Patents
Hydraulisch dämpfendes MotorlagerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein hydraulisch dämpfen
des Motorlager mit zumindest teilweise von elastischen
Wänden begrenzten, fluidgefüllten Kammern und einer die
Kammern trennenden, begrenzt auslenkbaren Membran, mit
mindestens einem die Kammern verbindenden Kanal, wobei
die Lagercharakteristik durch die Änderung der Steifig
keit einer in einer der Kammern angeordneten flexiblen
Wand einstellbar ist, die bei geringer Steifigkeit gegen
ein in einem Zwischenraum eingeschlossenes Gasvolumen
arbeitet und die bei hoher Steifigkeit zumindest teil
weise in Anlage an einen Anschlag kommt, wobei zur
Belüftung des Zwischenraumes ein Schalter eine
Strömungsverbindung zur Atmosphäre oder einem Druckspeicher freigibt
und die Entlüftung des Zwischenraumes über ein Ventil in der
Strömungsverbindung erfolgt.
Derartige Motorlager sind bereits bekannt (z. B. DE
34 46 725 C2), bei denen zwischen den beiden Kammern
eine Trennwand angeordnet ist und eine Kammer eine
ringförmig an der Außenwand verlaufende elastische
Membran aufweist, wobei der von der elastischen Membran
mit der starren Außenwand gebildete Zwischenraum zur
Erzielung einer hohen Steifigkeit des Motorlagers mit
einem Unterdruck beaufschlagbar ist. Soll das Lager im
Fahrbetrieb hart geschaltet werden, ist es notwendig,
einen Unterdruck an den Zwischenraum zu legen, so daß
sich die elastische Wand direkt an die Außenwand des
Lagers anlegt. Bei dieser Ausführung ist von Nachteil,
daß die Unterdruckversorgung des Zwischenraumes Probleme
bereitet, denn es sind starre Leitungen erforderlich, da
flexible Zuleitungen bei Auflegung eines Unterdruckes
zusammenklappen. Ein Anzapfen der Bremsleitung ist aus
sicherheitsrelevanten Gründen nicht möglich. Darüber
hinaus bringt eine lange Zuleitung auch in starrer Bau
weise den Nachteil mit sich, daß die flexible Wand sich
erst am starren Anschlag anlegt, wenn die Restluft aus
der Unterdruckleitung ebenfalls abgesaugt ist. Alle
diese Nachteile zeigen, daß die Beaufschlagung des
Zwischenraumes mit einem Unterdruck für die Praxis nicht
geeignet ist.
Weiter sind Motorlager bekannt (z. B. DE 34 47 950 C2, DE
39 26 696 A1), deren Kammern von elastischen Wänden
begrenzt sind, wobei eine quer zur Längsachse verlaufen
de Membran zusammen mit einem weiteren Bauteil des
Motorlagers einen Zwischenraum bildet. Dieser Zwischen
raum ist über eine Strömungsverbindung entlüftbar bzw.
die Strömungsverbindung ist über ein Ventil und einen
Schalter beaufschlagbar. Das Ventil und der Schalter
sind allerdings mit einer extern angeordneten Vakuum
pumpe verbunden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein hydraulisch dämpfendes
Motorlager zu schaffen, welches wahlweise hart oder
weich gesteuert werden kann, wobei nicht nur ein großer
Bauaufwand vermieden werden soll, sondern auch erreicht
werden soll, daß eine einfache und sichere Steuerung in
unmittelbarer Nähe des Motorlagers lange Leitungswege
vermeidet.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorge
sehen, daß als Ventil ein Rückschlagventil im Bereich
der Außenwand vorgesehen ist, welches über die flexible
Wand durch die Zug- und Druckbewegungen des Motorlagers
beaufschlagbar ist, so daß der Zwischenraum durch die
Pumparbeit der elastischen Wände über das Rückschlag
ventil leerpumpbar ist.
Hierbei ist von Vorteil, daß der Zwischenraum, der zur
Beeinflussung der Federeigenschaften dient, für den
Fall, daß das Lager hart geschaltet werden soll, ohne
Fremdhilfe entlüftet werden kann. Während des Lager
betriebes erfolgt ein Pumpen durch die Zug- und Druck
bewegungen, so daß der auf die flexible Wand wirkende
Innendruck den Zwischenraum über das Rückschlagventil
bis zur Anlage der flexiblen Wand an den starren Bauteil
entleert. Für die Belüftung des Zwischenraumes ist der
Schalter zu öffnen, so daß der Zwischenraum mit der
Atmosphäre verbunden wird und die flexible Wand in ihre
Grundposition gebracht wird. Es handelt sich demnach um
ein einfaches, sicheres Prinzip der Steuerung, indem die
elastischen Wände durch ihre Pumparbeit den Zwischenraum
über das Rückschlagventil freipumpen, während bei
Betätigung des Schalters Gas von der Atmosphäre oder
einem Druckspeicher in den Zwischenraum strömt.
Nach einem wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß der
Schalter manuell, elektromagnetisch, pneumatisch oder
hydraulisch betätigbar ist.
Eine fertigungstechnisch günstige Ausführungsform sieht
vor, daß die mit dem Zwischenraum verbundene Strömungs
verbindung in zwei einzelne Strömungsverbindungen
aufgeteilt ist. Hierbei ist die gemeinsame Strömungs
verbindung Bestandteil vom Motorlager, während die
beiden einzelnen Strömungsverbindungen, die mit dem
Schalter und dem Rückschlagventil versehen sind, außer
halb des Motorlagers angeordnet werden können.
Nach einem wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß das
Rückschlagventil im Schalter integriert ist.
In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß bei
Verwendung eines elektromagnetischen Schalters der
Magnetanker direkt oder indirekt als Schalter ausge
bildet ist. Hierbei ist mit Vorteil vorgesehen, daß der
Magnetanker in Schließrichtung des Schalters, durch
Beaufschlagung einer Feder, als Rückschlagventil ausge
bildet ist.
Ein wesentliches Merkmal sieht vor, daß der Querschnitt
der den Schalter enthaltenden Strömungsverbindung so
gestaltet ist, daß eine ungedrosselte Gaszufuhr zum
Zwischenraum gewährleistet ist.
Eine günstige Ausgestaltung sieht vor, daß der Schalter
abhängig von der Motordrehzahl eines Kraftfahrzeuges
steuerbar ist. Hierdurch kann die Charakteristik des
Lagers gezielt, abhängig von der Motordrehzahl, beein
flußt werden.
Zur Vermeidung von Setzungsverhalten der flexiblen Wand
nach längerer Stehzeit des Motors ist vorgesehen, daß
eine Steuerung automatisch nach längerer Stehzeit eine
Belüftung des Zwischenraumes vornimmt. Diese Steuerung
braucht lediglich den Schalter kurzzeitig zu bestromen,
so daß der Schalter öffnet, während im stromlosen
Zustand der Schalter über eine Feder in Schließstellung
gebracht wird.
Eine weitere Beeinflussung der Federeigenschaften des
Lagers läßt sich erzielen, indem die Strömungsver
bindungen mit einem Druckspeicher verbunden sind. Der
Druckspeicher läßt sich problemlos dem Rückschlagventil
nachschalten, so daß eine Belüftung des Zwischenraumes
anschließend nur über den Schalter möglich ist.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in
den Zeichnungen schematisch dargestellt.
Es zeigt
Fig. 1 ein Motorlager im Schnitt mit einem Rückschlag
ventil und einem Schalter,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines Motorlagers,
bei dem das Rückschlagventil im Schalter integriert ist,
Fig. 3 eine Variante, bei der in der Strömungsver
bindung ein Druckspeicher angeordnet ist.
Das in Fig. 1 dargestellte hydraulisch dämpfende Motor
lager besteht im wesentlichen aus den Befestigungsteilen
8 und 9, der gummielastischen Umfangswand 10, wobei die
beiden mit Dämpfungsmittel gefüllten Kammern 11 und 12
durch eine Trennwand 13 getrennt sind. Die Verbindung
der beiden Kammern 11 und 12 erfolgt über den Kanal 14.
Die auslenkbare Membran 15 dient der Entkopplung von
hochfrequenten Schwingungen mit kleinen Amplituden.
Im radialen Randbereich ist eine flexible Wand 16 vorge
sehen, die einen Zwischenraum 1 abtrennt, wobei der
Zwischenraum 1 über eine Strömungsverbindung 2 einer
seits mit einem Rückschlagventil 3 und andererseits mit
dem Schalter 4 in Verbindung steht. Zur einwandfreien
Funktion des Lagers ist die flexible Wand 16 weicher
ausgebildet als die Membran 15, damit durch die Pump
wirkung der gummielastischen Umfangswand 10 zunächst die
flexible Wand 16 zur Anlage gelangt, bevor die Membran
15 die entsprechenden Schwingungen entkoppelt.
Durch die Pumpwirkung der gummielastischen Umfangswand
10 erfolgt zunächst bei geschlossenem Schalter 4 ein
Entlüften des Zwischenraumes 1 durch die flexible Wand
16, indem bei Druckspitzen das Rückschlagventil 3
öffnet. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange bis der
Zwischenraum 1 entlüftet und die flexible Wand 16 an der
metallischen Seitenwandung zur Anlage kommt. In diesem
Ausführungsbeispiel entweicht das Gas des Zwischenraumes
1 über das Rückschlagventil 3 in die Atmosphäre. Wird
bei Bedarf der Schalter 4 geöffnet, so strömt wiederum
Gas aus der Atmosphäre am Schalter 4 vorbei in den
Zwischenraum 1, so daß sich die flexible Wand 16 in die
gezeichnete Position bewegt.
In der Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
welches im Prinzip dem in Fig. 1 bereits gezeigten
entspricht. Der Schalter 4 wird dabei von einem Elektro
magneten beaufschlagt, dessen Magnetanker 5 gegen eine
Feder 6 abgestützt ist. Im stromlosen Zustand hält die
Feder 6 über den Schalter 4 die Strömungsverbindung 2
geschlossen, wobei die Feder 6 derart gestaltet ist, daß
über die Pumpwirkung der gummielastischen Umfangswand 10
und der flexiblen Wand 16 ein Abheben des Schalters 4
gegen die Feder 6 möglich ist, so daß der Zwischenraum 1
entlüftet werden kann. Wird der Elektromagnet bestromt,
so wird über den Magnetanker 5 der Schalter 4 gegen die
Kraft der Feder 6 geöffnet, so daß eine Belüftung des
Zwischenraumes 1 aus der Atmosphäre erfolgen kann.
Bei allen Ausführungsbeispielen ist der Zwischenraum 1
größenmäßig derart gestaltet, daß eine möglichst
schnelle Entlüftung erfolgen kann, wozu auch eine
möglichst kurze Strömungsverbindung 2 benötigt wird.
In der Fig. 3 ist eine Variante des Motorlagers darge
stellt, indem die das Rückschlagventil 3 aufweisende
Strömungsverbindung 2a sowie die über den Schalter ver
bundene Strömungsverbindung 2b mit einem Druckspeicher 7
versehen sind. Bei diesem Ausführungsbeispiel wird durch
einen entsprechenden Druck im Druckspeicher 7 bei
geöffnetem Schalter 4 der Zwischenraum 1 entsprechend
druckbeaufschlagt, so daß die Lagercharakteristik ent
sprechend beeinflußt werden kann. Ansonsten arbeitet
auch bei diesem Ausführungsbeispiel die gummielastische
Umfangswand 10 über das Rückschlagventil 3 auf den
Druckspeicher 7 zur Entleerung des Zwischenraumes 1.
Bezugszeichenliste
1 - Zwischenraum
2 - Strömungsverbindung
3 - Rückschlagventil
4 - Schalter
5 - Magnetanker
6 - Feder
7 - Druckspeicher
8 - Befestigungsteil
9 - Befestigungsteil
10 - gummielastische Umfangswand
11 - Kammer
12 - Kammer
13 - Trennwand
14 - Kanal
15 - Membran
16 - flexible Wand
2 - Strömungsverbindung
3 - Rückschlagventil
4 - Schalter
5 - Magnetanker
6 - Feder
7 - Druckspeicher
8 - Befestigungsteil
9 - Befestigungsteil
10 - gummielastische Umfangswand
11 - Kammer
12 - Kammer
13 - Trennwand
14 - Kanal
15 - Membran
16 - flexible Wand
Claims (10)
1. Hydraulisch dämpfendes Motorlager mit zumindest
teilweise von elastischen Wänden begrenzten, fluid
gefüllten Kammern und einer die Kammern trennenden,
begrenzt auslenkbaren Membran, mit mindestens einem
die Kammern verbindenden Kanal, wobei die Lager
charakteristik durch die Änderung der Steifigkeit
einer in einer der Kammern angeordneten flexiblen
Wand einstellbar ist, die bei geringer Steifigkeit
gegen ein in einem Zwischenraum eingeschlossenes
Gasvolumen arbeitet und die bei hoher Steifigkeit
zumindest teilweise in Anlage an einen Anschlag
kommt, wobei zur Belüftung des Zwischenraumes ein
Schalter eine Strömungsverbindung zur Atmosphäre oder einem
Druckspeicher freigibt und die Entlüftung des Zwischenraumes über
ein Ventil in der Strömungsverbindung erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Ventil ein Rückschlagventil (3) im Bereich
der Außenwand vorgesehen ist, welches über die
flexible Wand (16) durch die Zug- und Druckbe
wegungen des Motorlagers beaufschlagbar ist, so daß
der Zwischenraum (1) durch die Pumparbeit der
elastischen Wände über das Rückschlagventil (3)
leerpumpbar ist.
2. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (4) manuell, elektromagnetisch,
pneumatisch oder hydraulisch betätigbar ist.
3. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Zwischenraum (1) verbundene
Strömungsverbindung (2) in zwei einzelne Strömungs
verbindungen (2a, 2b) aufgeteilt ist.
4. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rückschlagventil (3) im Schalter (4) inte
griert ist.
5. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung eines elektromagnetischen
Schalters (4) der Magnetanker (5) direkt oder
indirekt als Schalter (4) ausgebildet ist.
6. Motorlager nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetanker (5) in Schließrichtung des
Schalters (4) durch Beaufschlagung einer Feder (6)
als Rückschlagventil (3) ausgebildet ist.
7. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der den Schalter (4) ent
haltenden Strömungsverbindung (2) so gestaltet ist,
daß eine ungedrosselte Gaszufuhr zum Zwischenraum
(1) gewährleistet ist.
8. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (4) abhängig von der Motordrehzahl
eines Kraftfahrzeuges steuerbar ist.
9. Motorlager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Steuerung automatisch nach längerer Steh
zeit eine Belüftung des Zwischenraumes (1) vor
nimmt.
10. Motorlager nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsverbindungen (2a, 2b) mit einem
Druckspeicher (7) verbunden sind.
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