DE4238516A1 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Kunststoffolientasche mit Einlegeblatt zum Gebrauch als Doku
mentenordner.
Es sind Ordner bekannt, die aus einer Anzahl zusammenhängen
der Klarsichthüllen aus Kunststoff bestehen. Solche Folien
taschen sind im allgemeinen aus Kunststoff hergestellt und
weisen eine gute Transparenz auf, so daß sie gut dazu benutzt
werden können, um Aktenmaterial, Dokumente und wertvolle
Sammlungen aufzubewahren und zu schützen. Um die Stabilität
zu erhöhen, wird oftmals ein Einlegeblatt in eine derartige
Folientasche eingeführt.
Ein bekanntes Verfahren zur Herstellung solcher Folientaschen
besteht zum Beispiel darin, daß ein Kunststoffmaterial wie
etwa Polyäthylen von einer Folienblasanlage zu einem durch
gehenden Schlauchmaterial mit relativ hoher Transparenz
geformt wird und danach an den als untere Enden der Taschen
vorgesehenen Stellen heißversiegelt und dort abgetrennt wird.
Es wird in der gewünschten Größe der Folientaschen abge
schnitten und damit das obere Ende jeder Tasche bestimmt.
Das Einführen von Einlegeblättern in Folientaschen erfolgt
dergestalt, daß nach dem Öffnen des oberen Endes jeder Tasche
zwei Einlegeblätter durch die Öffnung in die Tasche einge
führt und in einem Abstand nebeneinandergelegt werden. Ordner
werden hergestellt, indem man eine Anzahl von Folientaschen
mit Einlegeblättern von oben erwähnter Art aufeinander auf
eine als äußere Schutzhülle dienende Hülle legt und diese in
der Mitte zwischen den Einlegeblättern verschweißt.
Entsprechend dieser bekannten Herstellungsmethode von Folien
taschen ist es jedoch notwendig, daß die Einlegeblätter in
jede bereits taschenförmig ausgestaltete Tasche eingeführt
werden müssen. Dies bringt die Schwierigkeit mit sich, daß
die Mechanisierung des Einführvorgangs von Einlegeblättern
nicht möglich und der Vorgang nicht ohne manuelle Tätigkeit
möglich ist. Tatsächlich ist ein beträchtlicher Arbeitsauf
wand zur Einführung und genauen Positionierung zweier Ein
legeblätter notwendig.
Deshalb entspricht das Angebot von Folientaschen mit Einlege
blättern nicht der wachsenden Nachfrage nach Ordnern mit sol
chen Folientaschen und dies ist der Grund einer niedrigen
Produktivität bei der Herstellung von Ordnern.
Eine erste Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur
Herstellung von Folientaschen mit Einlegeblättern zu schaf
fen, welches das oben erwähnte Problem beim Einführungsprozeß
eines Einlegeblatts in eine Folientasche löst und das eine
Erleichterung beim Einführen von Einlegeblättern schafft, bei
mechanisierten Vorgängen anwendbar ist und eine höhere Pro
duktivität liefert.
Zur Lösung der Aufgabe umfaßt die Erfindung folgende Verfah
rensschritte:
Ein von einer Kunststoffolien-Blasanlage kontinuierlich
geformter Folienschlauch wird an seinen gegenüberliegenden
Seiten zu einer flachen, schlauchförmigen Fläche, bestehend
aus einer oberen Folienfläche und einer unteren Folienfläche,
gefaltet; die obere Folienfläche wird in der Mitte der Länge
nach aufgeschnitten; die zwei Hälften der zertrennten oberen
Folienfläche werden geöffnet und es werden Einlegeblätter
zwischen den jeweils geöffneten Hälften der oberen Folienflä
che und den entsprechenden Teilen der unteren Folienfläche
eingeführt; die Schnittkanten der oberen Folienfläche werden
an die untere Folienfläche angeheftet; der Folienschlauch mit
den eingeführten Einlegeblättern wird auf die bestimmte Größe
einer Folientasche zugeschnitten und das so erhaltene
Schnittende des Folienschlauches wird verschweißt; daraufhin
werden die Schnittkanten oder anliegende Bereiche der oberen
Folienfläche mit wenigstens der unteren Folienfläche ver
schweißt.
Auf diese Weise wird entsprechend der Erfindung die obere
Folienfläche des Folienschlauches zuerst in der Mitte der
Länge nach aufgeschnitten und dann werden Einlegeblätter zwi
schen den jeweils geöffneten Hälften der oberen Folienfläche
und den entsprechenden Teilen der unteren Folienfläche einge
führt. Dies erlaubt ein einfaches Einführen der Einlegeblät
ter und ermöglicht eine Mechanisierung des Einführungsvor
gangs der Einlegeblätter. So kann bei der Herstellung von
Kunststoffolientaschen mit Einlegeblättern eine höhere Pro
duktivität erzielt werden.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung beispielhaft die
Herstellung eines Folienschlauches.
Fig. 2 zeigt in perspektivischer Darstellung beispielhaft
einen Folienschlauch, dessen obere Folienfläche in der
Mitte der Länge nach aufgeschnitten ist, mit in den
Folienschlauch eingeführten Einlegeblättern und mit
angehefteten Schnittkanten der oberen Folienfläche.
Fig. 3 zeigt den Folienschlauch aus Fig. 2 zu der Größe von
Folientaschen zugeschnitten.
Fig. 4 zeigt eine Anzahl von Folientaschen mit Einlegeblatt,
die auf einem äußeren Umschlagblatt aufgeschichtet
sind und deren Schnittkanten der oberen Folienfläche
durch Verschweißen verschlossen sind.
Fig. 5 zeigt Folientaschen, die jeweils ein Einlegeblatt ent
halten.
In Fig. 1 und 2 bezeichnet das Bezugszeichen 1 ein fortlau
fendes, aus dünner Folie bestehendes Schlauchmaterial, das
kontinuierlich aus Kunststoffmaterial von einer Folienblasan
lage geformt wird. Es bieten sich als Kunststoffe für eine
Folienblasanlage solche an, die einen verhältnismäßig hohen
Grad an Transparenz haben und zusätzlich eine gute Verform
barkeit und eine hohe mechanische Stabilität aufweisen. Es
können zum Beispiel vorteilhaft Polyolefine wie Polyäthylen
und Polypropylen verwendet werden.
In Fig. 1 besitzt eine Folienblasanlage (Inflation molding
machine) 15 eine Extrudieröffnung, aus der flüssiger Kunst
stoff in eine schlauchartige Form gespritzt wird. Das extru
dierte Schlauchmaterial wird durch hineingepreßte Luft aufge
blasen und erhält so die Form eines Folienschlauches 1 mit
gleicher Materialstärke.
Der Folienschlauch wird durch eine Führungsrolle 16 geführt
und dann durch Anpreßrollen 17 flach zusammengefaltet.
Dadurch wird, wie in Fig. 2 gezeigt, der an den gegenüberlie
genden Seiten 4 gefaltete Folienschlauch zu einer flachen
schlauchartigen Fläche geformt, die aus einer oberen Folien
fläche 2 und einer unteren Folienfläche 3 besteht. Dann wird
die obere Folienfläche 2 durch ein Schneidwerkzeug 18 in der
Mitte der Länge nach aufgeschnitten.
Daraufhin wird eine der Hälften 12 der oberen Folienfläche 2
mit Hilfe von Vakuum-Saugnäpfen oder ähnlichem von der unte
ren Folienfläche 3 abgehoben, wodurch die eine Hälfte 12 an
einer Schnittkante 5 geöffnet wird (siehe Fig. 2). Durch eine
so geformte Öffnung 12A wird ein Einlegeblatt 6 (support
sheet) in einer vorher festgelegten Größe zwischen der einen
Hälfte 12 und dem entsprechenden Teil der unteren Folienflä
che 3 eingeführt und zwar von der Schnittkante 5 aus zur
Seite 4 hin. Mit der anderen Hälfte 12 wird ebenfalls eine
Öffnung 12A gebildet und ein Einlegeblatt 6 durch die Öffnung
in die richtige Position eingeführt. Auf diese Weise werden
die Öffnungen 12A in abwechselnden Intervallen zur Einführung
von Einlegeblättern gebildet, wodurch die Behinderung eines
Einschiebevorgangs durch den anderen wirksam verhindert wer
den kann.
Dann werden die Schnittkanten 5 an der unteren Folienfläche 3
durch Punktschweißung, wie durch Bezugszeichen 7 gezeigt an
mehreren Stellen angeheftet. Durch dieses Anheften werden die
Einlegeblätter an einem möglichen Verrutschen gehindert.
Daraufhin wird der Folienschlauch 1 mit den zwischen den
Hälften 12 und den entsprechenden Teilen der unteren Folien
fläche 3 eingeführten Einlegeblättern 6 zerschnitten und des
sen abgetrenntes Ende 8 wird entsprechend Fig. 3 verschweißt.
Das auf diese Weise durch Schweißen verschlossene Ende 8 bil
det die untere Kante einer Kunststoffolientasche 10. Ein Ende
9, das die obere Kante der Tasche 10 bildet, wird dadurch
geschaffen, daß der Folienschlauch 1 entsprechend der
gewünschten Taschengröße abgeschnitten wird. Das Ende 9 als
obere Kante der Tasche wird nicht verschweißt und bleibt
offen.
Das Abtrennen am Ende 8 kann durch eine sogenannte Schmelz
methode (Fusion method) erfolgen, bei der das Abschneiden und
das Verschweißen gleichzeitig erfolgt.
Ebenso ist es möglich, das Abschneiden von Ende 9 und das
Verschweißen von Ende 8 gleichzeitig durchzuführen. Es ist
auch möglich, den Schneidevorgang am Ende 9 und das Ver
schweißen am Ende 8 zeitlich versetzt durchzuführen, wie zum
Beispiel Verschweißen von Ende 8 nach Abschneiden von Ende 9.
Wie in Fig. 4 gezeigt, werden dann eine Anzahl von Taschen 10
auf einem äußeren Umschlagblatt 11 aufgeschichtet und die
Taschen 10 werden an den Schnittkanten 5 der oberen Folien
fläche 2 auf das äußere Umschlagblatt 11 aufgeschweißt. Somit
werden die außer an den Heftpunkten 7 noch offenen Schnitt
kanten 5 gleichzeitig verschlossen.
Zum Gebrauch als äußeres Umschlagblatt ist ein Material
geeignet, das eine hohe Festigkeit und eine gute Schweißbar
keit in Bezug auf die Folientaschen 10 aufweist, wie zum Bei
spiel Polypropylen. Zum Aufschweißen der Taschen 10 auf das
Umschlagblatt 11 empfiehlt sich das Ultraschallschweißen. Bei
Anwendung der Ultraschallschweißtechnik kann eine Schweißnaht
13 erhalten werden, die - vergleichbar einer Nietverbindung -
eine hohe Stabilität aufweist und bei der keine umgebenden
Bereiche durch den Schweißvorgang beeinflußt werden. Das
äußere Umschlagblatt 11 wird an der die Mittellinie bildenden
Schweißnaht 13 zwischen Umschlagblatt und den Taschen 10
gefaltet, so daß ein gewünschter Ordner erhalten wird.
In der vorhergehenden Anordnung wurden eine Anzahl von
Taschen 10 auf ein äußeres Umschlagblatt 11 eines Ordners
aufgeschichtet und daraufhin wurden die Schnittkanten der
oberen Folienfläche 2 verschweißt. Alternativ dazu können die
Taschen 10 auch ohne äußeres Umschlagblatt 11 verschweißt
werden oder jede Tasche 10 kann einzeln verschweißt werden.
Wenn der Schweißvorgang mit einer einzelnen Tasche 10 an der
Schnittkante 5 der oberen Folienfläche 2 erfolgt und nicht
mit auf einem Umschlagblatt 11 aufgeschichteten Taschen, dann
kann der Folienschlauch 1, der jeweils zwei Taschen neben
einander enthält, an einer Mittellinie auseinandergeschnitten
werden. So können zwei Folientaschen 20 in halber Größe, die
jeweils ein Einlegeblatt enthalten, erhalten werden (siehe
Fig. 5).
Die Taschen 20 nach Fig. 5 werden jede an einer Seite mit
einer Anzahl von Löchern 21, 22 in verschiedener Form verse
hen, die zum Befestigen an Eingriffselementen vorgesehen
sind, welche an einem Ordner zum Einordnen der Taschen 20
angebracht sind. Das Versehen mit Löchern 21 und 22 in ver
schiedenen Formen dient dazu, die Taschen 20 in einer Viel
zahl von Ordnern mit verschiedenen Arten von Eingriffselemen
ten benutzen zu können. Es ist auch die Anordnung anderer,
unterschiedlicher Löcher möglich.
In den Taschen 20 nach Fig. 5 wird jede Tasche an einer
Stelle innerhalb der Löcher 21, 22 verschweißt, um das Einle
geblatt 6 daran zu hindern, gegen die Löcher 21, 22 zu rut
schen. Mit Bezugszeichen 23 ist eine Schweißnaht gezeigt.
Entsprechend der Erfindung wird der Folienschlauch 1 durch
eine Folienblasanlage kontinuierlich geformt, was eine sehr
schnelle Massenproduktion ermöglicht.
Entsprechend der Erfindung wird die obere Folienfläche 2 in
der Mitte der Länge nach von einem Schneidwerkzeug 18 aus
einandergeschnitten, worauf die beiden Hälften 12 der oberen
Folienfläche 2 an ihren Schnittkanten 5 geöffnet werden und
Einlegeblätter 6 zwischen den jeweiligen Hälften 12 und den
entsprechenden Teilen der unteren Folienfläche 3 eingeführt
werden. Dadurch kann das Einführen der Einlegeblätter 6
leicht erfolgen und der Vorgang eignet sich zur Mechanisie
rung.
Die Schnittkanten 5 werden jeweils an verschiedenen Stellen
durch Punktschweißung angeheftet und die Heftpunkte 7 hindern
die Einlegeblätter 6 am Verrutschen. Also verhindert dies ein
Verrutschen der Einlegeblätter 6 beim Transport des Folien
schlauchs 1 zur nächsten Stufe der Verarbeitung, wo das
Abschneiden an den Enden 8, 9 und das Verschweißen am Ende 8
durchgeführt wird.
Wie oben beschrieben, wird entsprechend der Erfindung die
obere Folienfläche des Folienschlauchs in der Mitte der Länge
nach aufgeschnitten und Einlegeblätter werden zwischen den
jeweiligen Hälften der oberen Folienfläche und den entspre
chenden Teilen der unteren Folienfläche eingeführt. Dies
erleichtert das Einführen der Einlegeblätter und somit auch
die Mechanisierung des Einführungsvorgangs, wodurch eine Ver
besserung der Produktivität erreicht wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolientasche mit
Einlegeblatt zum Gebrauch in Ordnern, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- (a) Ein von einer Kunststoffolien-Blasanlage kontinuier lich geformter Folienschlauch wird an seinen gegenüberlie genden Seiten zu einer flachen, schlauchförmigen Fläche, bestehend aus einer oberen Folienfläche und einer unteren Folienfläche, gefaltet.
- (b) Die obere Folienfläche wird in der Mitte der Länge nach aufgeschnitten.
- (c) Die zwei Hälften der zertrennten oberen Folienfläche werden geöffnet und es werden Einlegeblätter zwischen den jeweils geöffneten Hälften der oberen Folienfläche und den entsprechenden Teilen der unteren Folienfläche eingeführt.
- (d) Die Schnittkanten der oberen Folienfläche werden an die untere Folienfläche angeheftet.
- (e) Der Folienschlauch mit den eingeführten Einlegeblät tern wird auf die bestimmte Größe einer Folientasche zuge schnitten und das so erhaltene Schnittende des Folien schlauches wird verschweißt.
- (f) Daraufhin werden die Schnittkanten oder anliegende Be reiche der oberen Folienfläche mit wenigstens der unteren Folienfläche verschweißt.
2. Verfahren zur Herstellung einer Kunststoffolientasche nach
Anspruch 1, bei dem die Schnittkanten der oberen Folien
fläche oder anliegende Bereiche davon mit wenigstens der
unteren Folienfläche verschweißt werden und der Folien
schlauch an seiner Mittellinie auseinandergeschnitten
wird.
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