DE4238347A1

DE4238347A1 - Düsenkopf für eine Anlage zur Spinnvliesherstellung nach dem Meltblown-Verfahren

Info

Publication number: DE4238347A1
Application number: DE4238347A
Authority: DE
Inventors: Achim Kaun
Original assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Current assignee: Reifenhaeuser GmbH and Co KG Maschinenenfabrik
Priority date: 1992-11-13
Filing date: 1992-11-13
Publication date: 1994-05-19
Anticipated expiration: 2012-11-14
Also published as: JPH06240552A; US5435708A; ITMI932366A0; IT1266777B1; JPH0816283B2; DE4238347C2; ITMI932366A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Düsenkopf für eine Anlage zur Spinnvliesherstellung aus thermoplastischen Kunst stoffasern nach dem Meltblown-Verfahren, - mit
leistenförmiger, im Querschnitt keilförmiger, hori zontal verlaufender Kunststoffdüse, die eine Mehrzahl von Düsenbohrungen für den fadenförmig austretenden thermoplastifizierten Kunststoff aufweist, und mit
Blasluftzuführungseinrichtung mit Blasluftzuführungs gehäuse und Blasluftdüsenschlitzen beidseits der Kunststoffdüse,
wobei die Blasluftdüsenschlitze von jeweils einer Blas luftlippe gebildet sind, die mit ihrer Lippenkante gegen über der im Querschnitt keilförmigen Kunststoffdüse die Blasluftdüsenschlitze bildet und wobei die Blasluftlippen zur Düsenschlitzeinstellung sowie zur Setbackeinstellung verstellbar sind. - Ein Meltblown-Verfahren ist bei spielsweise in der Literaturstelle EP 0 377 926 A1 be schrieben. Es verlangt, wenn mit Düsenköpfen des be schriebenen Aufbaus gearbeitet wird, eine besondere Ein stellung der Dicke der Blasluftdüsenschlitze sowie eine Einstellung des Setbackmaßes. Das Setbackmaß gibt an, um welches Maß die Unterkante der Blasluftlippen über die Spitze der Kunststoffdüse nach unten hin übersteht. Der Überstand liegt regelmäßig im Bereich von einem Zehntel- oder mehreren Zehntelmillimetern.

Bei dem aus der Praxis bekannten Düsenkopf, von dem die Erfindung ausgeht, erfolgt die Einstellung der Dicke der Blasluftdüsenschlitze sowie die Einstellung des Setback maßes mit Hilfe von Schrauben. Dabei sind häufig über 100 Schrauben zu betätigen (vgl. EP 0 377 926 A1, wo aller dings lediglich die Dicke des Blasluftdüsenschlitzes ver stellbar ist). Da diese Einstellung bei Inbetriebnahme der Anlage, aber auch nach der Durchführung von Wartungs- und Pflegearbeiten durchgeführt werden muß, stören die be kannten Maßnahmen für die Einstellung der Dicke der Blasluftdüse sowie für das Setbackmaß in beachtlichem Maße, sie beeinträchtigen die Verfügbarkeit der Anlage zur Spinnvliesherstellung nach dem Meltblown-Verfahren ins gesamt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Düsenkopf des eingangs beschriebenen Aufbaus sowie der eingangs beschriebenen Zweckbestimmung so weiter auszubilden, daß auf sehr einfache Art und Weise und unter Verzicht auf die Betätigung einer Vielzahl von Schrauben eine Einstellung der Dicke der Blasluftdüsenschlitze und des Setbackmaßes möglich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung die Kombi nation der folgenden Merkmale:

a) Die Blasluftlippen sind jeweils an einer Lippenfüh rung gelagert,
b) die Lippenführungen sind jeweils an einer Setback leiste um eine horizontale Schwenkachse schwenkbar gelagert,
c) die Setbackleisten sind am Blasluftzuführungsgehäuse gelagert, wobei die einzelnen Blasluftlippen in ihrer Lippenführung zur Düsenschlitzeinstellung verstellbar und eingestellt festsetzbar sind,

wobei die einzelnen Setbackleisten mit der angeschlossenen Lippenführung und der darin gelagerten Blasluftlippe an dem Blasluftzuführungsgehäuse zur Setbackeinstellung ver stellbar und eingestellt festsetzbar sind und
wobei die einzelnen Lippenführungen mit der darin gelager ten Blasluftlippe um die horizontale Schwenkachse zumin dest zur Durchführung von Wartungs- und Pflegearbeiten schwenkbar sind. Die Wartungs- und Pflegearbeiten erfolgen z. B. an der Kunststoffdüse und/oder im Bereich der Blasluftdüsenschlitze.

Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sowohl die Einstellung der Dicke der Blasluftdüsenschlitze als auch die Einstellung des Setbackmaßes praktisch nur einmal erforderlich sind, nämlich bei Inbetriebnahme der Anlage, wenn die Dicke der Blasluftdüsenschlitze durch Verstellung der Blasluftlippen in den Lippenführungen und das Setback maß durch Verstellung der Setbackleisten an dem Blasluft zuführungsgehäuse erfolgt. Zur Durchführung von Wartungs- und Pflegearbeiten ist danach nur noch das beschriebene Abschwenken erforderlich, wobei die Einstellungen der Dicke der Blasluftdüsenschlitze und die Einstellung des Setbackmaßes unverändert bleiben. Folglich können Wartungs- und Pflegearbeiten auf einfache Weise und ohne störende Beeinträchtigung der Verfügbarkeit der Anlage insgesamt durchgeführt werden. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß bei einem erfindungsgemäßen Düsenkopf auch eine betriebsmäßige Verstellung der Blasluftdüsen dicke und des Setbackmaßes möglich ist. Das ist insbes. dann von Bedeutung, wenn es sich um einen Düsenkopf handelt, bei dem Blasluftdüsenschlitze eine Schlitzdicke d aufweisen und ein etwas größeres Setbackmaß von m vorge sehen ist, m = d + x. Hier besteht die Möglichkeit, die Anordnung und die Auslegung so zu treffen, daß der Radius für die Schwenkbewegung der Lippenführung ausreichend lang so gewählt ist, daß bei einer Schwenkbewegung, welche die Dicke der Blasluftdüsenschlitze um das Maß y verändert, sich das Setbackmaß ebenfalls um y verändert (d + y ent spricht d + x + y). Die Änderung der Dicke des Blasluft düsenschitzes und des Setbackmaßes, die betriebsmäßig durchgeführt werden, sind sehr klein und liegen im all gemeinen im Bereich von Zehntelmillimetern. Es versteht sich, daß die Lagerung der Blasluftlippen, der Lippen führungen und der Setbackleisten entsprechend genau und toleranzarm durchgeführt ist. Das gilt auch für die Stelltriebe.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung eines erfindungsgemäßen Düsenkopfes. So kann das Blasluftzufüh rungsgehäuse von einer isolierenden Verkleidung umgeben sein. Dann wird man die Anordnung so treffen, daß die Lippenführungen Laschen aufweisen, die mit Hilfe von Schlitzen aus der Verkleidung herausgeführt sind, wobei an die Laschen Stelltriebe für die Schwenkbewegung der Lippenführung angeschlossen sind. Die Stelltriebe können aus einem Spindeltrieb und einem Handrad für die Spindel betätigung bestehen, sie können aber auch einen Stellmotor aufweisen. Um nach der Durchführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten auf einfache Weise sicherzustellen, daß die Blaskopflippen wieder die vorgegebene Position ein nehmen, für die die Einstellung der Dicke der Blasluft düsenschlitze und die Einstellung des Setbackmaßes vorge nommen wurden, empfiehlt die Erfindung, daß die Blasluft lippen an ihren Seitenkanten unterseitig Taschen für auswechselbare Endmaße aufweisen, welche eine Sollstellung der Blasluftlippen fixieren, wobei den Endmaßen Anschläge an den Seitenwänden des Düsenkopfes zugeordnet sind.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen erfindungsgemäßen Düsenkopf,

Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 vergrößertem Maßstab den Ausschnitt A aus dem Gegenstand nach Fig. 1 und

Fig. 3 die linke Seite der Fig. 1 in anderer Funktions stellung.

Der in den Figuren dargestellte Düsenkopf 1 gehört zu einer Anlage zur Spinnvliesherstellung aus thermo plastischen Kunststoffasern nach dem Meltblown-Verfahren. Zum grundsätzlichen Aufbau des Düsenkopfes 1 gehören
eine leistenförmige, im Querschnitt keilförmige, horizontal verlaufende Kunststoffdüse 2, die eine Mehrzahl von nichtgezeichneten Düsenbohrungen für den fadenförmig austretenden thermoplastischen Kunststoff aufweist und
eine Blasluftzuführungseinrichtung 3 mit Blasluftzu führungsgehäuse 4 und Blasluftdüsenschlitzen 5 beid seits der Kunststoffdüse 2.

Die Blasluftdüsenschlitze 5 sind jeweils von einer Blas luftlippe 6 gebildet, die mit ihrer Lippenkante gegenüber der im Querschnitt keilförmigen Kunststoffdüse 2 die Blasluftdüsenschlitze 5 bilden. Die Blasluftlippen 6 sind zur Düsenschlitzeinstellung sowie zur Setbackeinstellung verstellbar. In der Fig. 2 erkennt man eine eingestellte Dicke d der Blasluftdüsenschlitze und ein eingestelltes Setbackmaß in, welches den Überstand der Unterkante über die Spitze der keilförmigen Kunststoffdüse angibt (d < m).

Die Blasluftlippen 6 sind jeweils an einer Lippenführung 7 gelagert. Die Lippenführungen 7 sind jeweils an einer Setbackleiste 8 um eine horizontale Schwenkachse 9 schwenkbar gelagert. Die Setbackleisten 8 sind am Blas luftzuführungsgehäuse 4 gelagert. Die Anordnung ist so getroffen, daß die einzelnen Blasluftlippen 6 in ihrer Lippenführung 7 zur Düsenschlitzeinstellung verstellbar und eingestellt festsetzbar sind. Fernerhin sind die einzelnen Setbackleisten 8 mit der angeschlossenen Lippen führung 7 und der darin gelagerten Blasluftlippe 6 an dem Blasluftzuführungsgehäuse 4 zur Setbackeinstellung ver stellbar und eingestellt festsetzbar. Die einzelnen Lip penführungen 7 mit der darin gelagerten Blasluftlippe 6 und die horizontale Schwenkachse 9 sind zumindest zur Durchführung von Wartungs- und Pflegearbeiten, die z. B. an der Kunststoffdüse 2 und/oder im Bereich der Blasluft düsenschlitze 5 durchgeführt werden, schwenkbar.

Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungs form der Erfindung besitzen die Blasluftdüsenschlitze 5 eine Schlitzdicke d, die bereits erläutert wurde. Im übrigen ist ein Setbackmaß von m vorgesehen. Dabei ist das Setbackmaß m nur wenig dicker als die Schlitzdicke d, m = d + x. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist dazu die Position der Schwenkachse 9 so eingerichtet und ist der Radius 10 für die Schwenkbewegung der Lippenführung 7 ausreichend lang so gewählt, daß bei einer Schwenkbewegung, die die Schlitzdicke der Blasluftdüsenschlitze 5 um das Maß y verändert, das Setbackmaß sich ebenfalls um y verändert. Ausreichend lang bedeutet, daß die Schwenkbewegung so durchgeführt werden kann, daß sich die Schlitzdicke der Blasluftdüsenschlitze 5 über die Länge der Blasluftdüsen schlitze 5 in Strömungsrichtung nicht störend verändert. Dabei gilt d + y einerseits entspricht d + x + y anderer seits.

Im Ausführungsbeispiel ist das Blasluftzuführungsgehäuse 4 von einer isolierenden Verkleidung 11 umgeben. Die Lippen führungen 7 weisen Laschen 12 auf, die mit Hilfe von Schlitzen aus der Verkleidung 11 herausgeführt sind. An die Laschen 12 sind Stelltriebe 13 für die Schwenkbewegung der Lippenführungen 7 angeschossen. Sie bestehen aus einem Spindeltrieb 14 und einem Handrad 15. Die Blasluftlippen 6 besitzen an ihren Seiten unterseitig Taschen 16, aus denen in die Taschen 16 auswechselbar einsetzbare Endmaße 17 vorstehen. Diesen sind nicht gezeichnete Anschläge an den Seitenwänden des Düsenkopfes 1 zugeordnet, die sicher stellen, daß die Blasluftlippen 6 in bezug auf die Dicke der Blasluftdüsenspalte und in bezug auf das Setbackmaß ihre Sollposition wieder einnehmen, wenn z. B. aus Gründen der Wartung und Pflege ein Abklappen stattgefunden hat. In der Fig. 3 ist eine solche abgeklappte Position darge stellt worden. Dabei ist auch ein Bauteil der isolierenden Verkleidung 11 abgeklappt worden.

Claims

1. Düsenkopf für eine Anlage zur Spinnvliesherstellung aus thermoplastischen Kunststoffasern nach dem Meltblown-Ver fahren, - mit
leistenförmiger, im Querschnitt keilförmiger hori zontal verlaufender Kunststoffdüse, die eine Mehrzahl von Düsenbohrungen für den fadenförmig austretenden thermoplastifizierten Kunststoff aufweist, und mit
Blasluftzuführungseinrichtung mit Blasluftzuführungs gehäuse und Blasluftdüsenschlitzen beidseits der Kunststoffdüse,
wobei die Blasluftdüsenschlitze von jeweils einer Blas luftlippe gebildet sind, die mit ihrer Lippenkante gegen über der im Querschnitt keilförmigen Kunststoffdüse die Blasluftdüsenschlitze bildet und wobei die Blasluftlippen zur Düsenschlitzeinstellung sowie zur Setbackeinstellung verstellbar sind, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Merkmale:

a) Die Blasluftlippen (6) sind jeweils an einer Lippen führung (7) gelagert,
b) die Lippenführungen (7) sind jeweils an einer Setbackleiste (8) um eine horizontale Schwenkachse (9) schwenkbar gelagert,
c) die Setbackleisten (8) sind am Blasluftzuführungs gehäuse (4) gelagert, wobei die einzelnen Blasluftlippen (6) in ihrer Lippen führung (7) zur Düsenschlitzeinstellung verstellbar und eingestellt festsetzbar sind,

wobei die einzelnen Setbackleisten (8) mit der ange schlossenen Lippenführung (7) und der darin gelagerten Blasluftlippe (6) an dem Blasluftzuführungsgehäuse (4) zur Setbackeinstellung verstellbar und eingestellt festsetzbar sind und
wobei die einzelnen Lippenführungen (7) mit der darin gelagerten Blasluftlippe (6) um die horizontale Schwenk achse (9) zumindest zur Durchführung von Wartungs- und Pflegearbeiten schwenkbar sind.

2. Düsenkopf nach Anspruch 1, bei dem die Blasluftdüsen schlitze (5) eine Schlitzdicke d und ein Setbackmaß von m aufweisen, in = d + x, dadurch gekennzeichnet, daß die Position der Schwenkachse (9) so eingerichtet ist und der Radius (10) für die Schwenkbewegung der Lippenführung (7) ausreichend lang so gewählt ist, daß bei einer Schwenk bewegung, welche die Schlitzdicke der Blasluftdüsen schlitze (5) um das Maß y verändert, sich das Setbackmaß ebenfalls um y verändert (d + y entspricht d + x + y).

3. Düsenkopf nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Blasluftzuführungsgehäuse (4) von einer isolierenden Ver kleidung (11) umgeben ist und die Lippenführungen (7) Laschen (12) aufweisen, die mit Hilfe von Schlitzen aus der Verkleidung (11) herausgeführt sind, und da an die Laschen (12) Stelltriebe (13) für die Schwenkbewegung der Lippenführung (7) angeschlossen sind.

4. Düsenkopf nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelltriebe (13) als Spindeltriebe (14) mit Hand rad (15) oder Stellmotor ausgebildet sind.

5. Düsenkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasluftlippen (6) an ihren Seiten unterseitig Taschen (16) für auswechselbare Endmaße (17) aufweisen, die für eine Sollstellung der Blasluftlippen (6) eingerichtet sind, und daß an den Seitenwänden des Düsenkopfes (1) Anschläge für diese Endmaße angeordnet sind.