DE4237185C2 - Vorrichtung zum Absperren von auf der Wasseroberfläche schwimmenden Verunreinigungen - Google Patents
Vorrichtung zum Absperren von auf der Wasseroberfläche schwimmenden VerunreinigungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absperren von
auf einer Wasseroberfläche schwimmenden Verunreinigungen,
insbesondere Öl, nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
Eine derartige Absperrvorrichtung ist aus der GB 2 140 401
A bekannt. Bei dieser Vorrichtung sind im wesentlichen zwei
Schläuche vorgesehen, wobei der untere Schlauch durch Bän
der in eine ovale Form gezogen werden soll. Mit dem unte
ren, mit Wasser füllbaren Schlauch steht über eine Lasche
ein herabhängendes engmaschiges Netz in Verbindung. Beson
ders nachteilig an dieser schlauchförmigen Ausgestaltung
der Absperrvorrichtung ist die Tatsache, daß seitlich auf
treffendes, durch Windkräfte in Wellen herangeführtes Öl
durch die im Mittelbereich vertikale Ausrichtung der
Schlauchwandung hochgeschleudert wird und dabei das Hinder
nis überwindet. Insbesondere bei schwerer See ist damit
eine sichere Eingrenzung der Verunreinigungen somit nicht
mehr gewährleistet.
Der Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde,
eine Absperrvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1 so auszubilden, daß die Gefahr des Über
tretens der Verunreinigungen über die Absperrung wesentlich
verringert wird.
Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im
Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen Merkmale, wobei
hinsichtlich bevorzugter Ausgestaltungen der Absperr
vorirchtung auf die Merkmale der Unteransprüche verwiesen
wird.
Nach der Erfindung ist zumindest die obere Kammer im Quer
schnitt dreieckförmig ausgebildet, wobei in der bestim
mungsgemäßen Schwimmlage nur eine Spitze des dreieckförmi
gen Querschnittes nach oben gerichtet ist, derart, daß eine
dammförmige Schrägfläche, ähnlich wie bei Deichen, gebildet
ist. Hierdurch laufen sich, wie sich dies beim Deichbau als
äußerst wirksam erwiesen hat, die Wellen tot, so daß ein
Übertreten der Verunreinigungen auch bei schwerer See ver
hindert oder doch die Gefahr des Übertretens zumindest we
sentlich verringert wird.
Die untere mit Wasser gefüllte Kammer sorgt für eine ruhige
Lage der Ölsperre auch bei schwerem Seegang. Die obere
luftgefüllte Kammer gewährleistet, daß die ölsperre stets
aufrecht im Wasser schwimmt und verhindert durch die erfin
dungsgemäße Ausbildung des Querschnitts das Übertreten von
Öl oder anderen Verunreinigungen. Durch diese Ausbildung
kann man, etwa im Falle einer Tankerhavarie, auslaufendes
Öl bei bis zu etwa 10 Windstärken eingrenzen, um es dann
abzusaugen und zu entsorgen.
Es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, daß im
Laufe der nachfolgenden Beschreibung Öl lediglich als Bei
spiel einer auf dem Wasser aufschwimmenden Verunreinigung
herangezogen wird. Auch andere schwimmfähige Stoffe, wie
Farben, Lösungsmittel, geschäumte Kunststoffe und ähnli
ches, lassen sich durch die Vorrichtung gemäß der Erfindung
sicher eingrenzen.
Es ist vorteilhaft, die obere und/oder die untere Kammer
mit Unterteilungen zu versehen. Es wird hierdurch ein Mehr
kammersystem geschaffen, welches die Sicherheit wesentlich
erhöht. Für den Fall, daß eine Kammer etwa durch im Wasser
schwimmende Gegenstände bei rauher See beschädigt wird,
bleibt die Funktionsfähigkeit voll aufrechterhalten. Gemäß
einer zweckmäßigen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vor
richtung ist die Schürze entlang ihrer unteren Begrenzung
mit Gewichten versehen. Hierdurch wird die Wirksamkeit der
Sperre noch wesentlich erhöht. Einerseits verbessern die
Gewichte die Stabilität der Sperre, während andererseits
gleichzeitig verhindert wird, daß ggf. ein Teil der Verun
reinigungen unter der Sperre entkommt. Die Gewichte beste
hen zweckmäßig aus Blei oder Bleischrot.
Der Schwimmkörper besteht vorteilhaft aus einem seewasser
festen und luftdichten beschwichteten Gewebe oder einer
entsprechenden Kunststoff-Folie. Der Schwimmkörper läßt
sich damit bei Nichtgebrauch raumsparend lagern und etwa in
der Form von Rollen bereithalten.
Weitere Vorteile, Einzelheiten und erfindungswesentliche
Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
verschiedener Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnun
gen. Dabei zeigen im einzelnen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erste bevorzugte
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrich
tung mit dreieckförmiger Ausgestaltung der Kam
mern,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß
einer anderen Ausführungsform, bei welcher die
Kammern viereckig ausgebildet sind,
Fig. 3 einen Querschnitt durch die Vorrichtung gemäß
einer weiteren Ausgestaltung der Kammern und
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Einsatzes
der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Die Fig. 1 gibt den Querschnitt durch eine erste Ausführungs
form des Schwimmkörpers gemäß der Erfindung wieder, der in
seiner Gesamtheit mit der Bezugsziffer 10 versehen ist. Die
im Querschnitt dreieckförmig ausgestaltete obere Kammer 11
ist mit einer vertikalen Unterteilung 12 versehen, wodurch
die Unterkammern 11a und 11b gebildet werden. Für den Fall
daß in rauher See eine der Kammern beschädigt wird, bleibt
die Sperrfunktion nach wie vor erhalten. Die in der Kammer 11
befindliche Luft läßt den Schwimmkörper 10 auf dem Wasser 13
aufschwimmen, wobei im wesentlichen die obere Kammer 11 die
Sperrfunktion für das Öl 14 bildet.
Die untere Kammer 15 ist mit Wasser gefüllt und sorgt somit
für eine stabile und ruhige Lage des Schwimmkörpers 10. Um
die Sperrwirkung zu erhöhen und die Stabilität noch zu ver
bessern, ist entlang der Unterkante der unteren Kammer 15
eine Schürze 16 angeordnet. Sie trägt an ihrem unteren Rand
Gewichte 17, die etwa aus Bleistangen bestehen können. An
dererseits kann auch entlang des unteren Randes der Schürze
ein Hohlraum ausgebildet sein, der mit Bleischrot oder
anderen spezifisch schweren Materialien in Pelletform
gefüllt ist.
Als Material für die Herstellung des Schwimmkörpers 10 dient
seewasserfest beschichtetes Gewebe, bzw. eine seewasserfeste
Folie, was sowohl für die Außenhaut der Kammern 11 und 15
als auch für die Unterteilungen 12 und die Schürze 16 zu
trifft.
Die Fig. 2 zeigt eine andere Ausgestaltungsform des Quer
schnittes des Schwimmkörpers 10. Die Funktion ist jedoch
völlig die gleiche, so daß die Erläuterungen der anhand
der Fig. 1 geschilderten Ausführungsform auch hier zu
treffen. Die Kammern 11 und 15 sind im Querschnitt trapez
förmig bzw. rechteckförmig ausgestaltet. Auch bei dieser
Ausführungsform ist die Luftkammer 11 mit einer Unterteilung
12 versehen, zur Bildung von Unterkammern 11a und 11b. Die
mit Wasser gefüllte untere Kammer 15 stellt einen ruhenden
Block dar, wodurch die Stabilität der Sperre erhöht wird.
Bei dieser Ausgestaltung ist entlang jeder unteren Seitenkante
jeweils eine Schürze 16 angeordnet, die jeweils durch Gewichte
17 gestrafft und in vertikaler Ausrichtung gehalten werden.
Die dem abzugrenzenden Öl 14 abgewandte Schürze ist mit (nicht
dargestellten) Vertikalschlitzen versehen, um zu verhindern,
daß bei rauher See sich unter der unteren Kammer 15 ein Luft
polster bildet, welches der Stabilität abträglich sein könnte.
Schließlich zeigt die Fig. 3 einen Querschnitt durch eine
weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Absperrvor
richtung. Der Unterschied zu der anhand der Fig. 1 beschriebe
nen Ausführungsform liegt darin, daß die obere Kammer mit
mehreren Unterteilungen versehen ist, wodurch eine Mehrzahl
von Unterkammern 11a bis 11d gebildet wird. Auch die untere
Kammer besitzt eine Unterteilung 18, so daß zwei Teilkammern
15a und 15b entstehen. Diese Ausführungsform eignet sich für
besonders rauhen Einsatz, wobei selbst dann wenn mehrere
Kammern beschädigt werden, die Absperrfunktion nach wie vor
erhalten bleibt.
Die Fig. 4 zeigt in einer schematischen Darstellung den Ein
satz der erfindungsgemäßen Absperrvorrichtung. Das aus einem
Tank aus laufende Öl 14 breitet sich auf der Wasseroberfläche
aus und wird durch einzelne Abschnitt des Schwimmkörpers 10
umhüllt. Diese Abschnitte können jeweils eine Länge von 10,
50 oder 100 m besitzen. Somit ist die Länge der Hüllkurve be
liebig anpaßbar. Für den Gebrauch auf hoher See können je
doch die Abschnitte eine Länge von bis zu etwa 1000 m besitzen.
Es soll an dieser Steile ausdrücklich angegeben werden, daß
es sich bei der vorangehenden Beschreibung lediglich um eine
solche beispielhaften Charakters handelt und daß verschiedene
Abänderungen und Modifikationen möglich sind, ohne dabei den
Rahmen der Erfindung zu verlassen. Dies betrifft einerseits
die Querschnittsausgestaltung, die unterschiedliche Formen
annehmen kann, die Verwendung bestimmter Materialien für die
Herstellung des Schwimmkörpers 10 wie auch den Einsatz zum
Absperren unterschiedlichster auf dem Wasser aufschwimmender
Stoffe.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Absperren von auf einer Wasserober
fläche schwimmenden Verunreinigungen, insbesondere Öl, mit
tels eines Schwimmkörpers, der mindestens zwei übereinander
angeordnete Kammern umfaßt, wobei die obere mit Luft und
die untere mit Wasser anfüllbar ist und die untere Kammer
eine nach unten gerichtete Schürze trägt,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest die obere Kammer (11) im Querschnitt dreieck
förmig ausgebildet ist, wobei in der bestimmungsgemäßen
Schwimmlage nur eine Spitze des dreieckförmigen Querschnit
tes nach oben gerichtet ist, derart, daß eine dammförmige
Schrägfläche, ähnlich wie bei Deichen, gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die obere und/oder die untere Kammer (11, 15) Untertei
lungen (12, 18) aufweisen.
3. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schürze (16) entlang ihrer
unteren Begrenzung mit Gewichten (17) versehen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichte (17) aus Blei bestehen.
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1992
- 1992-11-04 DE DE4237185A patent/DE4237185C2/de not_active Expired - Fee Related
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