DE4236329C2 - Endoskopisches Instrument - Google Patents
Endoskopisches InstrumentInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem endoskopischen Instrument nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 wie es in der JP 61-28 37 A offenbart
ist. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein laparoskopisches Laser
instrument.
Endoskopische Instrumente, und inbesondere solche für laparoskopische
Eingriffe, erfordern fast ausnahmslos eine Einhandbedienung sowohl zum
translatorischen und rotativen Postitionieren des Instruments bezüglich der
Applikationsstelle als auch zum Ein- und Ausschalten der einzelnen Instru
mentenfunktionen, also etwa der Ventilsteuerung für die Spül- und/oder
Saugfunktion und/oder der Aktivierung eines im Führungsrohr enthaltenen
Applikationselements, z. B. eines zwischen einer Schneid- und einer Tast
position vor- und zurückschiebbaren Laserlichtleiters. Bei derartigen Instru
menten, wie sie aus der eingangs genannten JP 61-28 37 A, der US 4 146
019, oder auf dem Gebiet der Resektoskopie aus der DE 24 28 000 C3 oder
dem DE-GM 16 92 416 bekannt sind, ergibt sich jedoch das Problem, daß
die Betätigungselemente für die Ventilsteuerung nur in einer bestimmten
Drehlage des Instruments gut bedienbar sind und die Positionierung des In
struments durch die Bedienung der Betätigungselemente und die Strömungs
mittel-Anschlußschläuche am Handstück erschwert bzw. gestört wird.
Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, ein endoskopisches Instrument
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß auf einfache Weise eine
ergonomiegerechte Einhandbedienung unabhängig von der Drehung des
Handstücks gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird mit einem endoskopischen Instrument gemäß Patentan
spruch 1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Instrument wird durch die besondere Ausbil
dung der Ventilsteuerung einerseits sichergestellt, daß das Handstück
aufgrund der rotativen Entkoppelung von den Ventilanschlüssen frei
und ungehindert auf eine irgenderwünschte Drehposition eingestellt
werden kann, ohne daß sich die im allgemeinen flexiblen Anschlußlei
tungen am Handstück verwickeln oder gar abgeklemmt werden können, und
andererseits eine hochstabile und -genaue manuelle Instrumentenfüh
rung und -positionierung dadurch erreicht, daß anstelle einer radia
len eine rein axiale Betätigung der Ventilsteuerung vorgesehen und
dadurch eine wesentlich kippsicherere Handbedienung des Instruments
gewährleistet wird. Hierdurch wird die Instrumentenhandhabung insbe
sondere auf dem Gebiet der laparaskopischen Operationstechnik signi
fikant verbessert.
In weiterer, besonders bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist
das Betätigungselement gemäß Anspruch 2 als bezüglich der Instrumen
ten-Längsachse rotationssymmetrische Schiebehülse ausgebildet und/
oder gemäß Anspruch 3 um die Instrumenten-Längsachse frei drehbar am
Handstück angeordnet, so daß die Ventilsteuerung in jeder Drehposi
tion des Instruments und unabhängig von der vom Operateur gewählten
Handstellung gleich gut mit der rechten wie mit der linken Hand be
dienbar ist, wobei eine wesentliche konstruktive Vereinfachung gemäß
Anspruch 4 dadurch erreicht wird, daß das Betätigungselement bei frei
drehbarer Anordnung am Handstück mit dem Ventilanschlußteil einstüc
kig fest verbunden ist.
Zur einfachen Sichtkontrolle der Ventilstellung und als äußerer Be
zugspunkt für die Instrumenten-Drehlage ist zweckmäßigerweise gemäß
Anspruch 5 eine Markierung am Handstück vorgesehen.
Gemäß Anspruch 6 ist das Umschaltventil in besonders bevorzugter Wei
se mit einer durch Axialverschiebung des Betätigungselements zuneh
mend auf- bzw. zusteuerbaren Steuerkante versehen, wodurch eine stu
fenlose Regulierung des Strömungsmittelstroms, also etwa bei einem
laparoskopischen Laserinstrument eine feinfühlige Rauchgasabsaugung,
ermöglicht wird. Im Hinblick auf eine weitere konstruktive Verbes
serung erfolgt die Ventilabdichtung gemäß Anspruch 7 unter Verzicht
auf gesonderte, baulich aufwendige und störanfällige Dichtelemente
zweckmäßigerweise durch einen paßgenauen Schiebesitz zwischen Betä
tigungselement und Handstück.
Nach einer weiteren, in Verbindung mit der bedienungsleichten Drehpo
sitionierung des Instruments wesentlichen Ausgestaltung der Erfindung ist
der Strömungsmittelkanal gemäß Anspruch 8 am distalen
Führungsrohrende bezüglich der Instrumenten-Längsachse exzentrisch
geöffnet und/oder gemäß Anspruch 9 im Führungsrohr ein am distalen
Instrumentenende exzentrisch angeordnetes Applikationselement, etwa
ein Laserlichtleiter, untergebracht, der gemäß Anspruch 10
vom Handgriff aus axial vor- und zurückschiebbar im Führungs
rohr angeordnet ist, um zusätzlich zur Schneid- und Koagulations
funktion bei aktiviertem Laser auch eine Tastfunktion bei zurückge
zogenem Laserlichtleiter ausüben zu können.
In besonders bevorzugter Weise umfaßt die Ventilsteuerung am Hand
stück gemäß Anspruch 11 mehrere Strömungsmittelfunktionen, die je
weils auf die erfindungsgemäße Weise ausgebildet, d. h. mit frei um
die Instrumenten-Längsachse drehbaren Ventilanschlüssen versehen und
durch eine rein axiale Ventilbedienung steuerbar sind. Dabei wird
eine baulich und bedienungsmäßig wesentliche Vereinfachung dadurch
erzielt, daß eine Doppelventilsteuerung mit einem einzigen, axial
verschieblichen Betätigungselement zur gegensinnigen, vorzugsweise
wiederum stufenlosen Regulierung der Strömungsmittelfunktionen am
Handgriff vorgesehen ist. Um in der Strömungsmittelfunktionen sper
renden Mittelstellung des Betätigungselements eine sichere Positio
nierung zu erzielen, ist das Betätigungselement gemäß Anspruch 13
vorzugsweise mit einer federnd überdrückbaren Mittellagenarretie
rung versehen. Aus Gründen einer weiteren baulichen Vereinfachung
empfiehlt es sich schließlich gemäß Anspruch 14, die Ventilanschluß
teile für die einzelnen Strömungsmittelfunktionen und das oder die
zugeordneten Betätigungselemente einstückig auszubilden.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispieles in
Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, die in ihrer einzigen
Figur in stark schematisierter Darstellung einen Längsschnitt eines
multifunktionalen, laparoskopischen Laserinstruments zeigt.
Dieses enthält ein rotationssymmetrisches Handstück 2 und ein an
diesem befestigtes, zum distalen Instrumentenende verlaufendes, ge
wünschtenfalls auch flexibel ausgebildetes Führungsrohr 4 mit einem
im zentralen Lumen von Handstück 2 und Führungsrohr 4 angeordneten,
zum distalen Führungsrohrende hin offenen Strömungsmittelkanal 6,
sowie ein Ventil-Betätigungselement in Form einer auf dem Handstück 2
axial begrenzt verschieblich und frei drehbar angeordneten, ebenfalls
rotationssymmetrischen Schiebehülse 8 mit einstückig angeformten Ven
til-Anschlußteilen 10, 12, die über flexible Anschlußleitungen 14, 16
mit einer nicht gezeigten Spülmittelquelle bzw. einer Absaugeinrich
tung verbunden sind.
Die Schiebehülse 8 ist durch einen paßgenauen Schiebesitz, ohne ge
sonderte Dichtungselemente, strömungsmitteldicht auf Handstück 2 ge
führt und in der gezeigten Mittelstellung, in der beide Ventilan
schlüsse 10 und 12 zum Strömungsmittelkanal 6 gesperrt sind, mittels
eines Federrings 18 Überdrückbar arretiert. Wird die Schiebehülse 8
aus der gezeigten Mittellage relativ zum Handstück 2 axial verscho
ben, so wird je nach Verschieberichtung entweder der Spülmittelan
schluß 10 oder der Sauganschluß 12 zunehmend von der linken, bzw.
rechten Steuerkante 20 bzw. 22 einer am Außenumfang des Handstücks 2
ausgebildeten, flachen Steuernut 24 aufgesteuert, die mit dem Strö
mungskanal 6 über eine oder mehrere Querbohrungen 26 in Verbindung
steht. Dies gestattet eine feinfühlige Regulierung wahlweise der
Spül- oder der Saugfunktion und eine manuelle Drehpositionierung des
Handstücks 2 und des Führungsrohrs 4, ohne daß das Betätigungselement
8 und die zugeordneten Strömungsmittelanschlüsse 10 bis 16 mitver
geht werden.
Als Bezugspunkt für die Drehposition des Handstücks 2 und zur Sicht
kontrolle der Steuerlage der Schiebehülse 8 ist am Handstück 2 ein
Markierungspunkt 28 angebracht.
An dem dem Führungsrohr gegenüberliegenden Ende des Handstücks 2 ist
über eine Überwurfmutter 30 ein Verlängerungsstück 32 mit einem
Klemmkonus 34 lösbar befestigt, in dem sich ein zentrales Aufnahme
rohr 36 befindet, welches im Lumen des Handstücks 2 und des Führungs
rohrs 4 zum distalen Instrumentenende verläuft und dort exzentrisch
zur Instrumenten-Längsachse L angeordnet ist. Im Aufnahmerohr 36 er
streckt sich ein Applikationselement in Form eines Laserlichtleiters
38, der mittels einer Rändelmutter 40 mit einem Klemmkegel 42 an ei
ner Schiebemuffe 44 eingespannt ist, welche auf dem Verlängerungs
stück 32 begrenzt axialverschieblich, aber drehfest angeordnet ist.
Durch Verschieben der Muffe 44 läßt sich der Laserlichtleiter 38 im
Aufnahmerohr 36 manuell zwischen einer Parkposition, in der das di
stale Laserlichtleiterende in das Führungsrohr 4 zurückgezogen ist,
und einer über das Führungsrohrende vorstehende Arbeitsposition axial
verstellen.
Das Instrument ermöglicht eine einfache, sichere und zeitsparende
Einhandbedienung sämtlicher Instrumentenfunktionen. In der Arbeitspo
sition des Laserlichtleiters 38 kann mittels eines Laserlichtstrahls
Gewebe bei gleichzeitiger Blutstillung geschnitten werden. Der dabei
entstehende Rauch wird durch Verschieben der Schiebehülse 8 auf eine
schwach eingestellte Saugfunktion abgesaugt, so daß die Sicht im Ab
domen ungestört erhalten bleibt. Ohne Rauchgasabsaugung müßte der
Schneidevorgang aufgrund der mangelhaften Sicht ständig unterbrochen
werden, bei voll geöffneter Saugfunktion hingegen könnte der erfor
derliche abdominelle Überdruck nicht aufrecht erhalten werden. Wech
selweise zur Saug- kann mittels der Schiebehülse 8 die Spülfunktion
stufenlos aktiviert werden, wie dies zum Ausspülen und Absaugen von
Blutresten notwendig ist. Zusätzlich läßt sich die regulierbare Flüs
sigkeitsspülung dazu verwenden, die Koagulationswirkung des Laser
strahls auf das Gewebe zu variieren. Von der Schneidefunktion kann
durch Verstellen der Schiebemuffe 44 in die Parkposition des Laser
lichtleiters 38 rasch auf die zum stumpfen Präparieren benötigte
Tastfunktionen des Instruments umgeschaltet werden.
In modifizierter Version kann das Instrument ohne Laserlichtleiter 38
als Saug-Spülinstrument mit Rauchgasabsaugung für nicht laserspezifi
sche Anwendungen benutzt werden, wobei anstelle des Laserlichtleiters
38 auch ein anderes Applikationselement eingesetzt werden kann. Fer
ner könnte das distale Instrumentenende flexibel abgewinkelt werden.
Claims (14)
1. Endoskopisches Instrument
mit mindestens einem vom Instrumenten-Handstück (2) zum
distalen Instrumentenende in einem drehfest mit dem Handstück (2)
verbundenen Führungsrohr (4) verlaufenden Strömungsmittelkanal (6) so
wie mit einem mit dem Strömungsmittelkanal (6) verbundenen, manuell zwi
schen einer Öffnungs- und einer Schließlage verstellbaren Um
schaltventil (8, 10, 12, 24, 26), das über ein Anschlußteil (10, 12) am Handstück (2) mit einer
äußeren Strömungsmittelquelle verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ventilbetätigung ein das Handstück (2) hülsenförmig umgrei
fendes und auf diesem in Instrumenten-Längsrichtung (L) axial
verschiebliches Ventil-Betätigungselement (8) vorgesehen und
das Ventil-Anschlußteil (10, 12) um die Instrumentenachse frei
drehbar am Handstück (2) angeordnet ist.
2. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (8) als bezüglich der Instrumenten-Längs
achse (L) rotationssymmetrische Schiebehülse ausgebildet ist.
3. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (8) um die Instrumenten-Längsachse (L)
frei drehbar am Handstück (2) angeordnet ist.
4. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Betätigungselement (8) und das Ventil-Anschlußteil
(10, 12) fest miteinander verbunden sind.
5. Endoskopisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Handstück (2) mit einer die Axiallage des Betätigungsele
ments (8) bezüglich des Handstücks anzeigenden Markierung (28)
versehen ist.
6. Endoskopisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Umschaltventil mit einer durch Axialverschiebung des Betä
tigungselements (8) zunehmend auf- bzw. zusteuerbaren Steuerkan
te (20, 22) zur stufenlosen Regelung des Strömungsmittelstroms
versehen ist.
7. Endoskopisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Abdichtung zwischen Betätigungselement (8) und Handstück (2)
ein paßgenauer, dichtelementenfreier Schiebesitz vorgesehen ist.
8. Endoskopisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet daß
der Strömungsmittelkanal (6) am distalen Führungsrohrende mit
zumindest einer exzentrisch zur Instrumenten-Längsachse (L) aus
gebildeten Strömungsmittelöffnung versehen ist.
9. Endoskopisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein im Führungsrohr verlaufendes Applikations
element (38), insbesondere ein Lichtwellenleiter vorgesehen ist,
wobei
das Applikationselement (38) am distalen Führungsrohrende exzen
trisch zur Instrumenten-Längsachse (L) angeordnet ist.
10. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Applikationselement (38) axial vor- und zurückschiebbar im
Führungsrohr (4) angeordnet ist.
11. Endoskopisches Instrument nach einem der vorhergehenden Ansprü
che,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Handstück jeweils ein ventilgesteuerter spülmittel- und ein
ventilgesteuerter Sauganschluß für ein flüssiges oder gasförmiges Medium vorge
sehen ist,
und daß
beide Ventilanschlüsse (10, 12) um die Instrumenten-Längsachse
(L) frei drehbar angeordnet sind und sowohl die Spül- als auch
die Saugfunktion durch Axialverschiebung des Ventil-Betätigungs
elements (8) steuerbar ist.
12. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Handstück (2) mit einem einzigen, die Spül- und
Saugfunktion steuernden Ventil-Betätigungselement (8) versehen
ist.
13. Endoskopisches Instrument nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Mittelstellung des Betätigungselements (8) die Spül- und
die Saugfunktion gesperrt sind und das Betätigungselement eine
federnd überdrückbare Mittelstellungsarretierung (Federring 18)
aufweist.
14. Endoskopisches Instrument nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet daß
das Betätigungselement (8) und beide Ventilanschlußteile (10,
12) einstückig ausgebildet sind.
Priority Applications (1)
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DE19924236329 DE4236329C2 (de) | 1992-10-28 | 1992-10-28 | Endoskopisches Instrument |
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Family
ID=6471515
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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