DE102008033366A1 - Medizinische Vorrichtung - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine medizinische Vorrichtung zur Steuerung eines Saug- und/oder Spülstromes zum Saugen und/oder Spülen im Verlauf einer Operation, umfassend eine einen Saugkanal definierende Saugleitung mit einem an eine externe Saugquelle anschließbaren Saugkanalauslass und einem Saugkanaleinlass, eine erste Ventileinrichtung und eine Betätigungseinrichtung, durch deren Betätigung die erste Ventileinrichtung von einer ersten Freigabestellung, in der der Saugkanal freigegeben ist, in einhlossen ist, überführbar ist und umgekehrt, eine einen Spülkanal definierende Spülleitung mit einem an eine externe Spülquelle anschließbaren Spülkanaleinlass und einem Spülkanalauslass sowie eine zweite Ventileinrichtung, die von einer zweiten Schließstellung, in der der Spülkanal verschlossen ist, in eine zweite Freigabestellung, in der der Spülkanal freigegeben ist, überführbar ist und umgekehrt. Um eine solche Vorrichtung derart weiterzubilden, dass sie einfacher handhabbar ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine Kopplungseinrichtung umfasst zum Koppeln der ersten Ventileinrichtung mit der zweiten Ventileinrichtung in Abhängigkeit von der Betätigung der Betätigungseinrichtung, um die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine medizinische Vorrichtung zur Steuerung eines Saug- und/oder eines Spülstromes zum Saugen und/oder Spülen im Verlauf einer Operation, umfassend eine einen Saugkanal definierende Saugleitung mit einem an eine externe Saugquelle anschließbaren Saugkanalauslass und einem Saugkanaleinlass, eine erste Ventileinrichtung und eine Betätigungseinrichtung, durch deren Betätigung die erste Ventileinrichtung von einer ersten Freigabestellung, in der der Saugkanal freigegeben ist, in eine erste Schließstellung, in der der Saugkanal verschlossen ist, überführbar ist und umgekehrt, eine einen Spülkanal definierende Spülleitung mit einem an eine externe Spülquelle anschließbaren Spülkanaleinlass und einem Spülkanalauslass sowie eine zweite Ventileinrichtung, die von einer zweiten Schließstellung, in der der Spülkanal verschlossen ist, in eine zweite Freigabestellung, in der der Spülkanal freigegeben ist, überführbar ist und umgekehrt.
  • Eine derartige Vorrichtung kommt während einer Operation beispielsweise zum Einsatz, um das Körperinnere eines Patienten mit einer Spülflüssigkeit zu spülen. Bei der Spülflüssigkeit kann es sich zum Beispiel um eine isotonische Kochsalzlösung handeln. Die Vorrichtung ist über den Spülkanaleinlass an eine externe Spülquelle anschließbar, und durch den Spülkanal hindurch kann die Spülflüssigkeit in das Körperinnere geleitet werden. In entsprechender Weise können mittels der Vorrichtung beispielsweise die Spülflüssigkeit und Körperflüssigkeiten – nachfolgend Sauggut – aus dem Körperinneren abgesaugt werden. Dies erfolgt durch Ansaugen des Sauggutes durch den Saugkanal hindurch, dessen Saugkanalauslass an eine externe Saugquelle, etwa eine Pumpe, anschließbar ist. Mittels der ersten Ventileinrichtung kann der Saugkanal wahlweise verschlossen und freigegeben werden, wobei ”Verschließen des Saugkanals” nicht auf ein körperbehaftetes Versperren des Saugkanals beschränkt zu sein braucht. ”Verschließen” kann allgemein die Unterbrechung eines den Saugkanal durchströmenden Saugstromes bezeichnen. In entspre chender Weise kann mittels der zweiten Ventileinrichtung der Spülkanal wahlweise freigegeben und verschlossen werden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine gattungsgemäße medizinische Vorrichtung derart weiterzubilden, dass sie einfacher handhabbar ist.
  • Diese Aufgabe wird bei einer medizinischen Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Vorrichtung eine Kopplungseinrichtung umfasst zum Koppeln der ersten Ventileinrichtung mit der zweiten Ventileinrichtung in Abhängigkeit von der Betätigung der Betätigungseinrichtung, um die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen.
  • Die Kopplungseinrichtung erlaubt es, die erste Ventileinrichtung mit der zweiten Ventileinrichtung zu koppeln, wenn die Betätigungseinrichtung zum Überführen der ersten Ventileinrichtung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung betätigt wird. Aufgrund der Kopplung wird die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführt. Dies bedeutet, dass durch Betätigen der Betätigungseinrichtung der Saugkanal mittels der ersten Ventileinrichtung verschlossen wird und der Spülkanal mittels der zweiten Ventileinrichtung freigegeben wird. Durch Betätigen der Betätigungseinrichtung ist es dadurch einem Operateur möglich, die Vorrichtung von einem Saugbetrieb in einen Spülbetrieb zu überführen, bei welchem kein Sauggut mehr angesaugt wird und mittels der Vorrichtung ein Spülstrom bereitstellbar ist. Dadurch kann dem Benutzer erspart werden, die erste Ventileinrichtung und die zweite Ventileinrichtung gesondert von der ersten Freigabe- in die erste Schließstellung und von der zweiten Schließ- in die zweite Freigabestellung überführen zu müssen. Auf diese Weise ist die Vorrichtung benutzerfreundlicher und einfacher handhabbar.
  • Günstig ist es, wenn die erste Ventileinrichtung zwischen dem Saugkanaleinlass und dem Saugkanalauslass in den Saugkanal geschaltet ist und/oder wenn die zweite Ventileinrichtung zwischen dem Spülkanalauslass und dem Spülkanaleinlass in den Spülkanal geschaltet ist. Auf diese Weise ist der Saugkanal zwischen dem Saugkanaleinlass und dem Saugkanalauslass verschließbar und freigebbar, und der Spülkanal ist zwischen dem Spülkanalauslass und dem Spülkanaleinlass verschließbar und freigebbar.
  • Von Vorteil ist es, wenn die erste Ventileinrichtung einen den Saugkanal in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden ersten Ventilkörper umfasst und/oder wenn die zweite Ventileinrichtung einen den Spülkanal in der zweiten Schließstellung verschließenden und in der zweiten Freigabestellung freigebenden zweiten Ventilkörper umfasst. Nimmt die erste Ventileinrichtung ihre erste Freigabestellung oder ihre erste Schließstellung ein, so gilt dies jeweils auch für den ersten Ventilkörper. In entsprechender Weise gilt diese Aussage für die zweite Ventileinrichtung und deren zweiten Ventilkörper. Mittels des ersten Ventilkörpers kann beispielsweise der Querschnitt des Saugkanals zu dessen Verschließen in der ersten Schließstellung verringert werden und zu dessen Freigabe in der ersten Freigabestellung wieder vergrößert werden. In entsprechender Weise kann mittels des zweiten Ventilkörpers der Querschnitt des Spülkanals zu dessen Verschließen in der zweiten Schließstellung verringert werden und zu dessen Freigabe in der zweiten Freigabestellung wieder vergrößert werden. Der erste Ventilkörper steht zum Beispiel mit einem Betätigungsglied der Betätigungseinrichtung in Wirkverbindung und ist insbesondere mit dem Betätigungsglied verbunden. Er kann beispielsweise auch einstückig mit dem Betätigungsglied ausgebildet sein. Der zweite Ventilkörper ist mittels der Kopplungseinrichtung zum Beispiel mit dem ersten Ventilkörper gekoppelt, um in Abhängigkeit von dessen Überführung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung von seiner zweiten Schließstellung in seine zweite Freigabestellung überführt zu werden.
  • Vorzugsweise weist die Vorrichtung ein erstes Führungselement für den ersten Ventilkörper zu dessen Überführung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung und umgekehrt auf und/oder ein zweites Führungselement für den zweiten Ventilkörper zu dessen Überführung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung und umgekehrt. Das erste und/oder das zweite Führungselement ermöglichen eine zuverlässige Überführung des ersten Ventilkörpers beziehungsweise des zweiten Ventilkörpers von der jeweiligen Schließstellung in die jeweilige Freigabestellung und umgekehrt. Beispielsweise werden das erste und/oder zweite Führungselement durch Wände oder Wandabschnitte eines ersten und/oder zweiten Aufnahmeraumes gebildet, innerhalb dessen der erste und/oder der zweite Ventilkörper beweglich angeordnet sind.
  • Die Vorrichtung erhält eine konstruktiv einfache Ausgestaltung, wenn der erste Ventilkörper und/oder der zweite Ventilkörper als verschieblich gelagerte Ventilstifte ausgebildet sind. Der erste und/oder der zweite Ventilkörper können beispielsweise innerhalb des vorstehend genannten ersten beziehungsweise zweiten Aufnahmeraumes verschieblich gelagert und durch dessen Wand geführt sein. Die Verschiebung des ersten und/oder des zweiten Ventilkörpers erfolgt zum Beispiel quer und insbesondere senkrecht relativ zum Saugkanal beziehungsweise zum Spülkanal, um den Saugkanal beziehungsweise den Spülkanal wahlweise zu verschließen oder freizugeben.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Kopplungseinrichtung so ausgebildet ist, dass die erste Ventileinrichtung und die zweite Ventileinrichtung pneumatisch miteinander gekoppelt sind. Unter ”pneumatischer Kopplung” wird vorliegend eine Kopplung unter Einsatz eines gasförmigen Fluides und insbesondere von Luft verstanden. In Abhängigkeit von der Betätigung der Betätigungseinrichtung kann zum Beispiel ein bestimmtes Gasvolumen oder ein Druck eines bestimmten Gasvolumens so manipuliert werden, dass dadurch die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführbar ist.
  • Eine pneumatische Kopplung der ersten Ventileinrichtung mit der zweiten Ventileinrichtung kann beispielsweise erzielt werden, wenn die Kopplungseinrichtung so ausgebildet ist, dass die zweite Ventileinrichtung unter der Wirkung eines von der Saugquelle im Saugkanal erzeugbaren Saugstromes von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführbar ist. Die an die Vorrichtung anschließbare Saugquelle dient im Betrieb der Vorrichtung zur Ausbildung eines Saugstromes im Saugkanal, um Sauggut anzusaugen. Die Kopplungseinrichtung kann so ausgebildet sein, dass bei Betätigung der Betätigungseinrichtung zum Überführen der ersten Ventileinrichtung in die erste Schließstellung der Saugstrom zum Überführen der zweiten Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung einsetzbar ist.
  • Vorzugsweise definiert die Kopplungseinrichtung einen Unterdruckraum, der durch Überführen der ersten Ventileinrichtung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung mit dem Saugkanal zur Unterdruckbeaufschlagung in Strömungsverbindung bringbar ist und umgekehrt. Wenn der Unterdruckraum in der ersten Schließstellung der ersten Ventileinrichtung mit dem Saugkanal in Strömungsverbindung steht, kann ein Saugstrom im Saugkanal zur Unterdruckbeaufschlagung des Unterdruckraumes eingesetzt werden. Günstigerweise ist dabei die Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal und dem Unterdruckraum an einem Saugkanalabschnitt zwischen dem Saugkanalauslass und der ersten Ventileinrichtung ausbildbar. Durch Betätigen der Betätigungseinrichtung lässt sich bei dieser Ausführungsform der Druck eines Gases im Unterdruckraum manipulieren, zum Beispiel zur Ausbildung einer pneumatischen Kopplung zwischen der ersten Ventileinrichtung und der zweiten Ventileinrichtung.
  • Vorteilhafterweise umfasst die erste Ventileinrichtung ein erstes Sperrglied, mit welchem ein eine Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal und dem Unterdruckraum ausbildender erster Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt der Vorrichtung in der ersten Freigabestellung verschließbar und in der ersten Schließstellung freigebbar ist. Das Sperrglied verschließt den Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt in der ersten Freigabestellung und gibt ihn in der ersten Schließstellung frei. Infolgedessen besteht in der ersten Schließstellung eine Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal und dem Unterdruckraum, so dass der Unterdruckraum mittels ei nes im Saugkanal erzeugbaren Saugstromes mit Unterdruck beaufschlagbar ist. In der ersten Freigabestellung wird die Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal und dem Unterdruckraum unterbunden. Kommt bei der Vorrichtung zur Verbindung des Saugkanals und des Unterdruckraumes ein erster Verbindungskanalabschnitt zum Einsatz, kann es sich bei diesem zum Beispiel um den Rand einer Öffnung handeln, über welche der Saugkanal in den Unterdruckraum mündet. Es kann vorgesehen sein, dass der Saugkanal und der Unterdruckraum eine gemeinsame Wand aufweisen.
  • Bevorzugt ist das erste Sperrglied an einen ersten, den Saugkanal in der ersten Schließstellung verschließenden und der ersten Freigabestellung freigebenden Ventilkörper der ersten Ventileinrichtung gehalten oder wird davon umfasst. Dies erlaubt es auf konstruktiv einfache Weise, die Ventileinrichtung so auszubilden, dass mittels des ersten Sperrgliedes der erste Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt beim Überführen der ersten Ventileinrichtung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung und umgekehrt freigebbar beziehungsweise verschließbar ist. Mit dem ersten Ventilkörper ist das erste Sperrglied vorteilhafterweise einstückig verbunden. Der erste Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt ist bevorzugt nahe einem Bereich des Saugkanals angeordnet, welche mittels des ersten Ventilkörpers in der ersten Schließstellung verschließbar ist. Dies gibt die Möglichkeit, den ersten Ventilkörper kompakt auszubilden.
  • Günstig ist es, wenn der erste Ventilkörper einen den ersten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt in der ersten Schließstellung teilweise begrenzenden ersten Wandabschnitt aufweist. Dies erlaubt es, der Vorrichtung eine kompakte Bauform zu verleihen. Der erste Ventilkörper dient nicht nur zum Verschließen des Saugkanals in der ersten Schließstellung, sondern in dieser bildet er auch einen Wandabschnitt des ersten Verbindungskanals oder Verbindungskanalabschnittes aus. Der erste Wandabschnitt kann darüber hinaus einen Wandabschnitt des Saugkanals und/oder des Unterdruckraumes ausbilden. Beim Überführen des ersten Ventilkörpers von der ersten Schließstellung in die erste Freigabestellung kann der erste Wandabschnitt zum Beispiel so bewegt werden, dass er einen Raum freigibt für das erste Sperrglied zum Verschließen des ersten Verbindungskanals oder Verbindungskanalabschnittes.
  • Von Vorteil ist es, wenn ein zweiter, den Spülkanal in der zweiten Freigabestellung freigebender und in der zweiten Schließstellung verschließender Ventilkörper der zweiten Ventileinrichtung oder ein mit dem zweiten Ventilkörper verbundenes Kraftübertragungselement der zweiten Ventileinrichtung den Unterdruckraum mit einer Wirkfläche teilweise begrenzt. Dabei ist günstigerweise vorgesehen, dass das zweite Ventilkörper beweglich relativ zum Unterdruckraum ausbildet ist. Wenn der Unterdruckraum wie vorstehend beschrieben mit Unterdruck durch einen von der Saugquelle im Saugkanal erzeugbaren Saugstrom beaufschlagt wird, kann dadurch eine aus dem Unterdruck resultierende Betätigungskraft auf den zweiten Ventilkörper ausgeübt werden. Die Betätigungskraft kann durch die Größe des Unterdruckes und die Größe der Wirkfläche bestimmt werden. Sie kann auf den zweiten Ventilkörper unmittelbar einwirken oder mittelbar, indem sie auf ein mit dem zweiten Ventilkörper verbundenes Kraftübertragungselement der zweiten Ventileinrichtung einwirkt. Mittels der Betätigungskraft ist es möglich, den zweiten Ventilkörper relativ zum Spülkanal zu bewegen und so die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen.
  • Vorzugsweise ist der Unterdruckraum teilweise von einem Wandabschnitt begrenzt, in dem eine der Wirkfläche gegenüberliegende oder im Wesentlichen gegenüberliegende Einlassöffnung gebildet ist, durch welche hindurch der Unterdruckraum in der ersten Schließstellung der ersten Ventileinrichtung mit dem Saugkanal in Strömungsverbindung steht. Durch die Einlassöffnung hindurch, welche der Wirkfläche gegenüberliegt oder im Wesentlichen gegenüberliegt, ist so bei der Beaufschlagung des Unterdruckraumes mit Unterdruck ein Saugstrom ausbildbar, dessen Abgangsrichtung durch die Einlassöffnung hindurch von der Wirkfläche wegweist. Es hat sich gezeigt, dass dies auf zuverlässigere Weise ermöglicht, den zweiten Ventilkörper relativ zum Spülkanal und zum Unterdruckkanal zu bewegen.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich als günstig erwiesen, wenn mit dem zweiten Ventilkörper ein Kraftübertragungselement der zweiten Ventileinrichtung verbunden ist, welche den Unterdruckraum mit einer Wirkfläche teilweise begrenzt. Das Kraftübertragungselement ist dabei vorteilhafterweise an einer Stirnfläche des zweiten Ventilkörpers festgelegt.
  • Von Vorteil ist es, wenn das Kraftübertragungselement den Unterdruckraum relativ zu einem zweiten Aufnahmeraum für den zweiten Ventilkörper abdichtet oder im Wesentlichen abdichtet, innerhalb dessen der zweite Ventilkörper relativ zum Spülkanal beweglich angeordnet ist. Bei der Beaufschlagung des Unterdruckraumes mit Unterdruck wird dadurch zum einen sichergestellt, dass mittels des am Unterdruckraum anliegenden Saugstromes kein Ansaugen von Sauggut durch den zweiten Aufnahmeraum und den Unterdruckraum hindurch in den Saugkanal erfolgt. Zum anderen lässt sich infolgedessen der Unterdruck im Unterdruckraum verstärken und damit der Betrag der Betätigungskraft erhöhen. Auf diese Weise ist der zweite Ventilkörper zuverlässiger von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführbar.
  • Vorzugsweise ist das Kraftübertragungselement als elastisches Element ausgebildet. Bei dem Kraftübertragungselement kann es sich insbesondere um eine Membran handeln. Mit einem derartigen Kraftübertragungselement kann eine wirkungsvolle Abdichtung des Unterdruckraumes relativ zum zweiten Aufnahmeraum ausgebildet werden. Die Membran ist beispielsweise an einer den Unterdruckraum begrenzenden Wand festgelegt. Aufgrund der Elastizität des elastischen Elementes ist es außerdem möglich, dass das Kraftübertragungselement wieder eine Grundstellung einnimmt, wenn aufgrund des Nachlassens der Unterdruckbeauschlagung der Druck im Unterdruckraum wieder ansteigt. Diese Grundstellung kann derart definiert sein, dass der mit dem Kraftübertragungselement verbundene zweite Ventilkörper darin den Spülkanal verschließt und somit die zweite Ventileinrichtung die zweite Schließstellung einnimmt.
  • Günstig ist es, wenn die Wirkfläche des Kraftübertragungselementes größer ist als eine dem Unterdruckraum zugewandte Fläche des Ventilkörpers. Wie oben erwähnt, ergibt sich die Höhe der auf den zweiten Ventilkörper einwirkenden Betätigungskraft durch den Druck im Unterdruckraum und die Größe der Wirkfläche, wobei die Betätigungskraft umso größer ist, je größer die Wirkfläche ist. Bei dieser Ausführungsform lässt sich mittels des Kraftübertragungselementes infolgedessen eine erhöhte, auf den zweiten Ventilkörper einwirkende Betätigungskraft ausbilden.
  • Bevorzugt umfasst die erste Ventileinrichtung ein zweites Sperrglied, mit welchem ein eine Strömungsverbindung zwischen dem Unterdruckraum und der Atmosphäre ausbildender zweiter Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt der Vorrichtung in der ersten Freigabestellung freigebbar und in der ersten Schließstellung verschließbar ist. Unter ”Atmosphäre” wird vorliegend der Raum verstanden, in welchem die Vorrichtung zum Einsatz kommt, zum Beispiel ein Operationssaal. Durch Überführen der ersten Ventileinrichtung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung und umgekehrt wird der zweite Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt mittels des zweiten Sperrgliedes verschlossen beziehungsweise freigegeben. In der ersten Freigabestellung besteht eine Strömungsverbindung zwischen der Atmosphäre und dem Unterdruckraum. Dies gibt die Möglichkeit, den Unterdruckraum mit Gas aus der Atmosphäre zu belüften, so dass Gas im Unterdruckraum den atmosphärischen Druck aufweisen kann. Durch diese Drucksteigerung kann die Betätigungskraft auf den zweiten Ventilkörper entfallen. In der ersten Freigabestellung der ersten Ventileinrichtung besteht keine Strömungsverbindung zwischen der Atmosphäre und dem Unterdruckraum. Bei der Beaufschlagung des Unterdruckraumes mit Unterdruck wird so sichergestellt, dass kein atmosphärisches Gas in den Unterdruckraum gelangt.
  • Von Vorteil ist es, wenn das zweite Sperrglied an einem ersten, den Saugkanal in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden Ventilkörper der ersten Ventilreinrichtung gehalten ist oder davon umfasst wird. Dadurch kann der Vorrichtung eine kompakte Bauform verliehen werden. Der erste Ventilkörper kann sowohl zum Freigeben und Verschließen des Saugkanals eingesetzt werden als auch zum Freigeben und Verschließen des zweiten Verbindungskanals oder Verbindungskanalabschnittes.
  • Bevorzugt weist der erste Ventilkörper einen den zweiten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt in der ersten Freigabestellung teilweise begrenzenden zweiten Wandabschnitt auf. Auf diese Weise kann eine kompakte Bauform der Vorrichtung erzielt werden. Der erste Ventilkörper kann zum Freigeben und Verschließen des Saugkanals benutzt werden, und in der ersten Freigabestellung begrenzt er den zweiten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt teilweise. Wird die erste Ventileinrichtung in die erste Schließstellung überführt, wird der erste Ventilkörper bewegt und damit auch der zweite Wandabschnitt. Dieser kann auf diese Weise beispielsweise einen Raum freigeben für das zweite Sperrglied, welches den zweiten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt in der ersten Schließstellung verschließt. Der zweite Wandabschnitt des ersten Ventilkörpers kann insbesondere identisch sein mit dem vorstehend erwähnten ersten Wandabschnitt, welcher in der ersten Schließstellung der ersten Ventileinrichtung den ersten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt teilweise begrenzt.
  • Günstig ist es, wenn der Unterdruckraum zumindest teilweise als Unterdruckkanal ausgebildet ist. Dadurch lässt sich die Vorrichtung flexibel ausbilden. Je nach Art deren Ausgestaltung kann durch eine geeignete Führung des Unterdruckkanals sichergestellt werden, dass die erste Ventileinrichtung mittels der zweiten Ventileinrichtung pneumatisch koppelbar ist. Es kann vorgesehen sein, dass der Unterdruckraum ferner zumindest teilweise eine Unterdruckkammer umfasst, die von dem zweiten Ventilkörper oder von einem mit dem zweiten Ventilkörper verbundenen Kraftübertragungselement mit einer Wirkfläche teilweise begrenzt wird. Durch eine der Wirkfläche vorzugsweise gegenüberliegend angeordnete Einlassöffnung hindurch kann der Unterdruckkanal in die Unterdruckkammer münden. Der Unterdruckkanal kann über den ersten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt mit dem Saugkanal in Strö mungsverbindung bringbar sein und mit dem zweiten Verbindungskanal oder zweiten Verbindungskanalabschnitt mit der Atmosphäre.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Vorrichtung eine Verschlusseinrichtung mit einem den Unterdruckraum in einer Verschlussstellung teilweise begrenzenden Verschlussglied umfasst, das in eine Öffnungsstellung überführbar ist, in welchem einem Benutzer der Zugang zum Unterdruckraum ermöglich ist und umgekehrt. Mittels der Verschlusseinrichtung ist es dem Benutzer möglich, den Unterdruckraum durch Überführen des Verschlussgliedes von der Verschlussstellung in die Öffnungsstellung zu öffnen. Dadurch können zum Beispiel Wartungsarbeiten an der Vorrichtung durchgeführt werden.
  • Vorteilhafterweise ist die Verschlusseinrichtung an der zweiten Ventileinrichtung angeordnet. Dies gibt die Möglichkeit, dass der Benutzer nach dem Öffnen des Unterdruckraumes Zugang zur zweiten Ventileinrichtung erhält, beispielsweise zu deren Wartung.
  • Für eine vereinfachte Handhabung der Vorrichtung ist es günstig, wenn die Verschlusseinrichtung so ausgebildet ist, dass das Verschlussglied werkzeuglos von der Verschlussstellung in die Öffnungsstellung und umgekehrt überführbar ist. Das Verschlussglied kann zum Beispiel als ein lösbar mit dem Rest der Vorrichtung zu verbindender Deckel ausgebildet sein, insbesondere als Schraubdeckel.
  • Vorzugsweise umfasst die Vorrichtung eine erste Rückstelleinrichtung zum Überführen der ersten Ventileinrichtung von der ersten Schließstellung in die erste Freigabestellung und/oder eine zweite Rückstelleinrichtung zum Überführen der zweiten Ventileinrichtung von der zweiten Freigabestellung in die zweite Schließstellung. Die erste Rückstelleinrichtung kann insbesondere von der Betätigungseinrichtung umfasst sein. Durch die Wirkungen der ersten Rückstelleinrichtung beziehungsweise der zweiten Rückstelleinrichtung ist es möglich, den Saugkanal freizugeben beziehungsweise den Spülkanal zu verschließen.
  • Von Vorteil ist es, wenn die erste Ventileinrichtung durch die Wirkung der ersten Rückstelleinrichtung in der ersten Freigabestellung gehalten ist und/oder wenn die zweite Ventileinrichtung durch die Wirkung der zweiten Rückstelleinrichtung in der zweiten Schließstellung gehalten ist. Auf diese Weise definiert die erste Freigabestellung eine Grundstellung der ersten Ventileinrichtung, und/oder die zweite Schließstellung definiert eine Grundstellung der zweiten Ventileinrichtung. Im Normalzustand der Vorrichtung ist dadurch der Saugkanal freigegeben, und/oder der Spülkanal ist geschlossen.
  • Vorzugsweise umfassen die erste Rückstelleinrichtung und/oder die zweite Rückstelleinrichtung elastische Elemente zum Überführen der ersten Ventileinrichtung beziehungsweise der zweiten Ventileinrichtung. Die elastischen Elemente sind beispielsweise konstruktiv einfach in Form von Druckfedern ausgebildet. Sie können insbesondere zur mittelbaren oder unmittelbaren Kraftbeaufschlagung des ersten Ventilkörpers der ersten Ventileinrichtung beziehungsweise des zweiten Ventilkörpers der zweiten Ventileinrichtung ausgebildet sein.
  • Vorteilhafterweise stehen die Saugleitung und die Spülleitung miteinander in Strömungsverbindung. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, dass die Saugleitung und die Spülleitung einen gemeinsamen Abschnitt aufweisen. Dieser gemeinsame Abschnitt kann sowohl zum Ansaugen von Sauggut als auch zum Hindurchführen einer Spülflüssigkeit eingesetzt werden. Eine derartige Ausführungsform ist konstruktiv einfach und weist eine kompakte Bauform auf.
  • Auf konstruktiv einfache Weise kann ein gemeinsamer Abschnitt der Saugleitung und der Spülleitung ausgebildet werden, wenn der Saugkanal und der Spülkanal zwischen der ersten Ventileinrichtung und dem Saugkanaleinlass sowie zwischen der zweiten Ventileinrichtung und dem Spülkanalauslass ineinander münden. Vom Saugkanalauslass in Richtung des Saugkanaleinlasses weist die Vorrichtung somit einen mittels der ersten Ventileinrichtung ver schließbaren und freigebbaren Abschnitt des Saugkanals auf, an den sich ein gemeinsamer Saug- und Spülkanalabschnitt anschließt. Vom Spülkanaleinlass in Richtung des Spülkanalauslasses weist die Vorrichtung einen mittels der zweiten Ventileinrichtung freigebbaren und verschließbaren Abschnitt des Spülkanals auf, an den sich der gemeinsame Saug- und Spülkanalabschnitt anschließt. Durch den gemeinsamen Abschnitt hindurch kann sowohl gesaugt als auch gespült werden. Dies gibt auch die Möglichkeit, den gemeinsamen Abschnitt im Falle einer Verstopfung durch Sauggut mittels der Spülflüssigkeit durchzuspülen und auf diese Weise wieder freizugeben.
  • Bevorzugt weisen der Saugkanal und der Spülkanal zumindest einen gemeinsam Ein- und/oder Auslass auf. Dies begünstigt die Einfachheit der Konstruktion der Vorrichtung.
  • Insbesondere können der Saugkanaleinlass und der Spülkanalauslass identisch sein. Der Saugkanaleinlass und der Spülkanalauslass können an dem Ende eines gemeinsamen Saug- und Spülkanalabschnittes des Saugkanals und des Spülkanals gebildet sein. Dieser gemeinsame Abschnitt ist günstigerweise der ersten Ventileinrichtung und der zweiten Ventileinrichtung nachgeschaltet, betrachtet vom Saugkanalauslass und vom Spülkanaleinlass. Durch den gemeinsamen Saugkanaleinlass und Spülkanalauslass hindurch kann sowohl Sauggut angesaugt werden als auch Spülflüssigkeit von der Vorrichtung abgegeben werden.
  • Günstig ist es, wenn die Vorrichtung mindestens ein mit dem Saugkanaleinlass lösbar verbindbares Saugrohr aufweist und/oder wenn die Vorrichtung mindestens ein mit dem Spülkanalauslass lösbar verbindbares Spülrohr aufweist. Je nach den durch die Operation vorgegebenen Anforderungen kann es erforderlich sein, unterschiedliche Saugrohre und/oder Spülrohre einzusetzen. Beispielsweise können Saugrohre und/oder Spülrohre unterschiedlicher Länge und/oder unterschiedlichen Durchmessers zum Einsatz kommen. Die Vorrichtung kann eine Mehrzahl von Saug- und/oder Spülrohren umfassen. Dadurch ist sie besonders vielseitig einsetzbar.
  • Vorzugsweise weist die Vorrichtung mindestens ein mit einem gemeinsamen Ein- und/oder Auslass des Saugkanals und des Spülkanals lösbar verbindbares Saug- und/oder Spülrohr auf. Dies ermöglicht eine noch vielseitigere Ausgestaltung der Vorrichtung. Das mindestens eine Saugrohr kann an einen Ein- und/oder Auslass angeschlossen werden, zum Beispiel einen Saugkanaleinlass, welcher identisch zum Spülkanalauslass ist. Je nach Anforderungen der durchzuführenden Operation können mehrere Saug- und/oder Spülrohre verschiedener Länge oder verschiedenen Durchmessers vorgesehen sein.
  • Um eine kompakte Bauform der Vorrichtung zu erzielen, ist es vorteilhaft, wenn die Vorrichtung ein Gehäuse umfasst, in dem Saugleitung und/oder die Spülleitung zur Definition des Saugkanals beziehungsweise des Spülkanals zumindest teilweise ausgebildet sind. Der Saugkanal und/oder der Spülkanal können insbesondere als Durchgänge oder Durchbrechungen des Gehäuses ausgebildet sein. Das Gehäuse kann zum Beispiel aus einem einstückigen Körper und insbesondere aus einem Kunststoffformteil gebildet sein.
  • Weiter ist es zur Erzielung einer kompakten Bauform der Vorrichtung günstig, wenn am Gehäuse ein Saugkanalauslass und ein Spülkanaleinlass sowie ein Saugkanaleinlass und ein Spülkanalauslass angeordnet sind oder davon umfasst werden.
  • Bevorzugt ist es, wenn das Gehäuse einen ersten Aufnahmeraum für einen ersten, den Saugkanal in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden Ventilkörper der ersten Ventileinrichtung ausbildet, innerhalb welches ersten Aufnahmeraumes der erste Ventilkörper relativ zum Saugkanal beweglich gelagert ist und/oder einen zweiten Aufnahmeraum für einen zweiten, den Spülkanal in der zweiten Freigabestellung freigebenden und in der zweiten Schließstellung verschließenden Ventilkörper der zweiten Ventileinrichtung, innerhalb welches zweiten Aufnahmeraumes der zweite Ventilkörper relativ zum Spülkanal beweglich gelagert ist. Dies ermöglicht eine noch kompaktere Bauform der Vorrichtung. Eine Wand des ersten Aufnahmeraumes und/oder eine Wand des zweiten Aufnahmeraumes können insbesondere Führungselemente für den ersten Ventilkörper beziehungsweise den zweiten Ventilkörper ausbilden. Der erste Ventilkörper und/oder der zweite Ventilkörper können auf diese Weise zuverlässig relativ zum Saugkanal beziehungsweise zum Spülkanal bewegt werden.
  • Außerdem ist es für eine kompakte Bauform der Vorrichtung von Vorteil, wenn das Gehäuse zumindest teilweise einen Unterdruckraum definiert, der mittels eines von der Saugquelle im Saugkanal erzeugbaren Saugstromes mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
  • Noch bevorzugter ist es, wenn das Gehäuse zumindest teilweise einen den Unterdruckraum teilweise ausbildenden Unterdruckkanal definiert. Dies ermöglicht eine noch kompaktere Ausgestaltung der Vorrichtung.
  • Als vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Vorrichtung eine Belüftungseinrichtung umfasst, mit einer einen Belüftungskanal definierenden Belüftungsleitung, die eine Ansaugöffnung an ihrem ersten Ende aufweist, über welche der Belüftungskanal in die Atmosphäre mündet, sowie eine Austrittsöffnung an ihrem zweiten Ende, über welche der Belüftungskanal in den Saugkanal mündet. Atmosphärisches Gas kann durch die Ansaugöffnung hindurch in den Belüftungskanal eintreten und diesen durch die Austrittsöffnung hindurch verlassen, indem sie in den Saugkanal eintritt. Dies ermöglicht es, mittels eines von der Saugquelle im Saugkanal erzeugbaren Saugstromes atmosphärisches Gas durch die Belüftungsleitung hindurch anzusaugen. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, eine Saugleistung am Saugkanaleinlass zu vermindern, so dass weniger Sauggut angesaugt wird. Eine derartige Reduktion der Saugleistung am Saugkanaleinlass kann bei Operationen wünschenswert sein. Es kann vorgesehen sein, dass die Ansaugöffnung teilweise verschließbar ist, um die Menge an atmosphärischem Gas, die dem Saugstrom zugeführt wird, zu variieren. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die Saugleistung am Saugkanaleinlass zusätzlich zu variieren. Beispielsweise ist sie bei verschlossener Ansaugöffnung maximal und bei vollständig freigegebener Ansaugöffnung minimal. Es ist ins besondere möglich, dass die Belüftungseinrichtung derart ausgelegt ist, dass bei vollständig freigegebener Ansaugöffnung ausschließlich atmosphärisches Gas vom Saugstrom angesaugt wird und die Saugleistung am Saugkanaleinlass verschwindet. Die Saugquelle kann dadurch dauerhaft während einer Operation eingeschaltet bleiben. Wird die Ansaugöffnung verschlossen, steigt die Saugleistung am Saugkanaleinlass an, und Sauggut kann angesaugt werden.
  • Optional kann bei einer medizinischen Vorrichtung der eingangs genannten Art vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine Belüftungseinrichtung umfasst, mit einer einen Belüftungskanal definierenden Belüftungsleitung, die eine Ansaugöffnung an ihrem ersten Ende aufweist, über welche der Belüftungskanal in die Atmosphäre mündet, sowie eine Austrittsöffnung an ihrem zweiten Ende, über welche der Belüftungskanal in den Saugkanal mündet.
  • Als besonders benutzerfreundlich hat sich die Vorrichtung erwiesen, wenn die Belüftungseinrichtung so ausgebildet ist, dass die Ansaugöffnung von einem Benutzer manuell verschließbar ist. Dies ist dadurch bedingt, dass Vorrichtungen zur Steuerung eines Saug- und/oder eines Spülstromes typischerweise vom Operateur manuell bedient werden.
  • Vorzugsweise umfasst die Belüftungseinrichtung ein Anlegeglied, das einen ein erstes Ende der Belüftungsleitung bildenden ersten Abschnitt der Belüftungsleitung ausbildet und eine Anlegefläche aufweist, in welcher die Ansaugöffnung gebildet ist. Die an der Anlegefläche des Anlegegliedes gebildete Ausgangsöffnung kann der Operateur verschließen und freigeben, um beispielsweise die Menge an atmosphärischem Gas zu variieren, welche dem Saugstrom zugefügt wird. Dies kann zum Beispiel manuell erfolgen, indem der Operateur die Ansaugöffnung mit einem Finger ganz oder teilweise abdeckt.
  • Vorteilhafter ist die Anlegefläche an eine Fingerkuppe eines menschlichen Fingers angepasst. Dies vereinfacht die Handhabung der Vorrichtung und ermöglicht es einem Operateur auf einfache Weise, seinen Finger zum Verschließen oder teilweisen Verschließen der Ansaugöffnung an die Anlegefläche anzulegen. Die Anlegefläche weist beispielsweise eine Krümmung in zwei quer und insbesondere senkrecht zueinander ausgerichteten Raumrichtungen auf.
  • Bevorzugt bildet das Anlegeglied ein Betätigungsglied der Betätigungseinrichtung der Vorrichtung zum Überführen der ersten Ventileinrichtung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung aus. Dies erweist sich für die Handhabung der Vorrichtung als besonders vorteilhaft. Zum einen ist es mittels des Anlegegliedes möglich, die Menge an atmosphärischem Gas zu variieren, welche dem Saugstrom zugeführt wird. Darüber hinaus bildet das Anlegeglied ein Betätigungsglied, um die erste Ventileinrichtung in die erste Schließstellung zu überführen und aufgrund der Kopplung der ersten Ventileinrichtung und der zweiten Ventileinrichtung die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen. Dadurch ist insbesondere die Möglichkeit gegeben, die Vorrichtung mittels eines einzigen Betätigungsgliedes zu bedienen. Mittels der Belüftungseinrichtung kann die Saugleistung am Saugkanaleinlass variiert werden, und durch Betätigen der Betätigungseinrichtung kann von Saugbetrieb auf Spülbetrieb umgeschaltet werden.
  • Als vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Ansaugöffnung zumindest teilweise längserstreckt ausgebildet ist. Dadurch wird es einem Operateur erleichtert, die Ansaugöffnung teilweise zu verschließen oder freizugeben und so eine Variation der Saugleistung am Saugkanaleinlass zu bewirken.
  • Eine kompakte Bauform der Vorrichtung kann erzielt werden, wenn ein erster, den Saugkanal in der ersten Schließstellung verschließender und in der ersten Freigabestellung freigebender Ventilkörper der ersten Ventileinrichtung einen zweiten Abschnitt der Belüftungsleitung ausbildet. Der erste Ventilkörper kann auf diese Weise sowohl eine Funktion der ersten Ventileinrichtung als auch eine Funktion der Belüftungseinrichtung wahrnehmen. Beispielsweise bildet der erste Ventilkörper einen Hohlkörper aus, und er ist mit dem einen ersten Abschnitt der Belüftungsleitung bildenden Anlegeglied verbunden, so dass der erste Ventilkörper und das Anlegeglied gemeinsam die Belüftungsleitung ausbilden.
  • Der zweite Abschnitt der Belüftungsleitung bildet günstigerweise das zweite Ende der Belüftungsleitung.
  • Vorzugsweise liegt ein die Austrittsöffnung des Belüftungskanals einfassender Rand der Belüftungsleitung dichtend oder im Wesentlich dichtend an einer Wand des Saugkanals an, wenn die erste Ventileinrichtung ihre erste Schließstellung einnimmt. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben, die erste Belüftungsleitung zu verschließen, wenn die erste Ventileinrichtung ihre erste Schließstellung einnimmt. In der ersten Schließstellung ist der Saugkanal verschlossen und damit auch der Belüftungskanal verschlossen. Dadurch ist sichergestellt, dass in der ersten Schließstellung kein atmosphärisches Gas vom Saugstrom in den Saugkanal eingesaugt wird. Der Saugstrom kann auf diese Weise gezielt zur Unterdruckbeaufschlagung des Unterdruckraumes eingesetzt werden, um die erste Ventileinrichtung mit der zweiten Ventileinrichtung zu koppeln und die zweite Ventileinrichtung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen. Diese Ausführungsform lässt sich beispielsweise konstruktiv einfach umsetzen, wenn der erste Ventilkörper das zweite Ende der Belüftungsleitung bildet und somit auch einen die Austrittsöffnung einfassenden Rand der Belüftungsleitung umfasst. Beim Überführen des ersten Ventilkörpers in die Schließstellung kann der Rand der Austrittsöffnung zur Anlage an einer Wand des Saugkanals gelangen.
  • Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
  • 1: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
  • 2: eine Längsschnittansicht (teilweise) der Vorrichtung aus 1;
  • 3: eine vergrößerte Darstellung von Detail A in 2 mit der Vorrichtung im Saugbetrieb; und
  • 4: eine vergrößerte Darstellung von Detail A in 2 mit der Vorrichtung im Spülbetrieb.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform einer medizinischen Vorrichtung zur Steuerung eines Saug- und/oder eines Spülstromes im Verlauf einer Operation ist in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 10 belegt. Wie insbesondere aus den 1 und 2 hervorgeht, umfasst die Vorrichtung 10 einen Grundkörper 12 in Form eines Gehäuses 14. Das Gehäuse 14 kann einstückig ausgebildet sein, insbesondere aus einem einstückigen Kunststoffformteil. Sämtliche funktionswesentlichen Komponenten der Vorrichtung 10 sind am Gehäuse 14 angeordnet oder werden von diesem umfasst oder ausgebildet.
  • Das Gehäuse 14 bildet eine Saugleitung 16 aus, welche einen Saugkanal 18 definiert. Dieser durchquert das Gehäuse 14 in Längsrichtung von dessen Vorderseite 20 über dessen Rückseite 22 hinaus. An der Rückseite 22 weist die Saugleitung 16 einen Saugkanalauslass 24 auf in Form eines am Gehäuse 14 gehaltenen ersten Anschlussstutzens 26. An der Vorderseite 20 weist die Saugleitung 16 einen Saugkanaleinlass 28 auf in Gestalt eines zweiten Anschlussstutzens 30.
  • Über den Saugkanalauslass 24 ist der Saugkanal 18 an eine externe und an sich bekannte Saugquelle anschließbar, zum Beispiel eine Pumpe. Dies erlaubt es, im Saugkanal 18 einen Saugstrom zu erzeugen, um Sauggut, beispielsweise Körperflüssigkeiten und/oder eine Spülflüssigkeit, durch die Saugleitung 16 hindurch mittels der Vorrichtung 10 anzusaugen. Dies erfolgt im Rahmen einer Operation, wobei auf den Saugkanaleinlass 28 verschiedene Saugrohre lösbar aufgesetzt werden können, von welchen in der Zeichnung nur ein Saugrohr 32 dargestellt ist. Je nach Anforderungen an die Vorrichtung 10, die durch die Art der Operation vorgeben sein können, kann es erforderlich sein, Saugrohre verschiedener Länge und verschiedenen Durchmessers einzusetzen.
  • Das dem Gehäuse 14 abgewandte Ende 34 des Saugrohrs 32 wird bei der Operation zum Beispiel in das Körperinnere eines Patienten eingeführt, um das Sauggut aus dem Körperinneren abzusaugen.
  • Über die Saugleitung 16 hinaus bildet das Gehäuse 14 eine Spülleitung 36 aus, die einen Spülkanal 38 definiert. Die Spülleitung 36 umfasst einen ersten Spülleitungsabschnitt 40, der von der Rückseite 22 des Gehäuses 14 in Richtung der Vorderseite 20 des Gehäuses 14 parallel zur Saugleitung 16 verläuft. Er mündet in einen zweiten Spülleitungsabschnitt 42, welcher ungefähr in der Mitte des Gehäuses 14 senkrecht zum ersten Spülleitungsabschnitt 40 verläuft. Der zweite Spülleitungsabschnitt 42 ist an einer Einmündestelle 44 mit der Saugleitung 16 strömungsverbunden, so dass der Spülkanal 38 in den Saugkanal 18 einmündet. Von der Einmündestelle 44 bis zum Saugkanaleinlass 28 ist auf diese Weise eine gemeinsame Saugleitung 16 und Spülleitung 36 gebildet mit einem gemeinsamen Saugkanal 18 und Spülkanal 38. Aus diesem Grund bildet der Saugkanaleinlass 28 auch einen Spülkanalauslass 46 aus. An der Rückseite 22 weist der Spülkanal 38 einen Spülkanaleinlass 48 auf in Form eines dritten Anschlussstutzens 50.
  • Über den Spülkanaleinlass 48 kann die Vorrichtung 10 an eine externe und an sich bekannte Spülquelle angeschlossen werden, zum Beispiel an eine Pumpe, um eine Spülflüssigkeit durch den Spülkanal 38 hindurch in das Körperinnere eines Patienten zu pumpen, beispielsweise um während einer Operation Körperhohlräume zu spülen. Als Spülflüssigkeit kann zum Beispiel eine isotonische Kochsalzlösung zum Einsatz kommen. Da die Saugleitung 16 und die Spülleitung 36 teilweise gemeinsam ausgebildet sind, kann die Spülflüssigkeit durch das Saugrohr 32 in das Körperinnere gepumpt werden, weswegen das Saugrohr 32 auch ein Spülrohr 52 ausbildet.
  • Um den Saugkanal 18 wahlweise freizugeben und zu verschließen, umfasst die Vorrichtung 10 eine erste Ventileinrichtung 54 sowie eine Betätigungseinrichtung 56. Die erste Ventileinrichtung 54 umfasst einen ersten Ventilkörper 58 in Form eines ersten Ventilstiftes 60. Ein erster Aufnahmeraum 62, der vom Gehäuse 14 ausgebildet ist, nimmt den ersten Ventilstift 60 formschlüssig auf. Innerhalb des ersten Aufnahmeraumes 62 ist der erste Ventilkörper 58 relativ zum Saugkanal 18 beweglich gelagert. Der erste Aufnahmeraum 62 zweigt von Saugkanal 18 zwischen der Einmündestelle 44 und dem Saugkanalauslass 24 im rechten Winkel zum Saugkanal 18 ab.
  • An dem dem Saugkanal 18 abgewandten Ende des ersten Ventilstiftes 60 ist ein Betätigungsglied 64 der Betätigungseinrichtung 56 festgelegt in Form eines Tasters 66. Ein Schwenkhebelglied 68, das am Gehäuse 14 schwenkbar gelagert ist, verbindet den Taster 66 mit dem Gehäuse 14.
  • Mittels des Betätigungsgliedes 64 kann die erste Ventileinrichtung 54 und insbesondere deren erster Ventilkörper 58 von einer ersten Freigabestellung in eine erste Schließstellung überführt werden. In der ersten Freigabestellung (2 und 3) gibt der erste Ventilstift 60 den Saugkanal 18 frei. Durch Kraftbeaufschlagung des Betätigungsgliedes 64 kann der erste Ventilstift 60 relativ zum Saugkanal 18 bewegt werden, wobei er durch eine Wand des ersten Aufnahmeraumes 62 geführt ist. Die Verschiebung des ersten Ventilstiftes 60 kann solange erfolgen, bis dessen dem Betätigungsglied 64 abgewandtes Ende in eine muldenförmige Ausnehmung 70 der Saugleitung 16 eintaucht, die gewissermaßen einen Abschnitt des ersten Aufnahmeraumes 62 bildet. Dies definiert eine erste Schließstellung der ersten Ventileinrichtung 54, insbesondere deren ersten Ventilkörpers 58. Der Saugkanal 18 ist dabei verschlossen, und es kann kein Sauggut angesaugt werden (4).
  • Mittels einer von der Betätigungseinrichtung 56 umfassten Rückstelleinrichtung 72 kann die erste Ventileinrichtung 54 und insbesondere der erste Ventilstift 60 von der ersten Schließstellung wieder in die erste Freigabestellung überführt werden. Die erste Rückstelleinrichtung 72 umfasst hierfür ein elasti sches Element 74 in Form einer Druckfeder 76, mit welchen sich das Betätigungsglied 64 am Gehäuse 14 abstützt.
  • Von den Komponenten der ersten Ventileinrichtung 54 und der Betätigungseinrichtung 56 wird eine Belüftungseinrichtung 78 der Vorrichtung 10 ausgebildet. Die Belüftungseinrichtung 78 umfasst eine Belüftungsleitung 80 mit einem vom Betätigungsglied 64 ausgebildeten ersten Abschnitt und einem ersten Ventilstift 60 ausgebildeten zweiten Abschnitt. Zur Ausbildung des ersten Abschnittes der Belüftungsleitung 80 umfasst das Betätigungsglied 64 eine Durchbrechung 82, und zur Ausbildung des zweiten Abschnittes der Belüftungsleitung 80 ist der erste Ventilstift 60 als Hohlkörper und insbesondere näherungsweise hohlzylindrisch ausgebildet.
  • Die Belüftungsleitung 80 definiert einen Belüftungskanal 84. Der Belüftungskanal 84 mündet über eine Ansaugöffnung 86, welche in einer dem Gehäuse 14 abgewandten Anlegefläche 88 des Betätigungsgliedes 64 gebildet ist, in die Atmosphäre. Das Betätigungsglied 64 wird deswegen auch als Anlegeglied 90 bezeichnet. Unter ”Atmosphäre” wird vorliegend der Raum verstanden, in welchem die Vorrichtung 10 zum Einsatz kommt, beispielsweise ein Operationssaal. Die Ansaugöffnung 86 ist teilweise schlitzförmig und somit teilweise längserstreckt ausgebildet. Über eine Austrittsöffnung 92, welche an dem dem Saugkanal 18 zugewandten Ende des ersten Ventilstiftes 60 gebildet ist, mündet der Belüftungskanal 84 in den Saugkanal 18. Die Austrittsöffnung 92 ist von einem Rand 94 umgeben.
  • In der ersten Freigabestellung der ersten Ventileinrichtung 54 ist durch die Belüftungsleitung 80 eine Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal 18 und der Atmosphäre hergestellt, sofern die Ansaugöffnung 86 nicht vollständig verschlossen wird, beispielsweise abgedeckt wird (3). Wenn mittels der Saugquelle im Saugkanal 18 ein Saugstrom erzeugt wird, führt dies dazu, dass durch den Belüftungskanal 84 hindurch atmosphärisches Gas in den Saugkanal 18 eingesaugt wird. Die Belüftungseinrichtung 78 ist so dimensioniert, dass dann, wenn die Ansaugöffnung 86 vollständig freigegeben ist, am Saugkanal einlass 28 die Saugleistung verschwindet. Bei vollständig freigegebener Ansaugöffnung 86 wird daher kein Sauggut durch das Saugrohr 32 und den Saugkanal 18 angesaugt, sondern lediglich atmosphärisches Gas durch den Belüftungskanal 84 und den Saugkanal 18. Dies gibt die Möglichkeit, mit der Vorrichtung 10 mit dauerhaft aktivierter Saugquelle zu arbeiten, ohne dass Sauggut angesaugt wird. Das Ende 34 des Saugrohres 32 kann daher während einer Operation dauerhaft im Körperinneren des Patienten verbleiben.
  • Um Sauggut ansaugen zu können, kann der Operateur seinen Finger F an die Anlegefläche 88 des das Anlegeglied 90 ausbildenden Betätigungsgliedes 64 anlegen (3). Die Anlegefläche 88 ist so ausgestaltet, dass sie an den Finger F angepasst ist. Insbesondere weist sie eine Krümmung in zwei zueinander senkrecht ausgerichtete Raumrichtungen auf. Der Finger F lässt sich daher geschmeidig und spaltlos an die Anlegefläche 88 anlegen. Je nachdem, ob der Operateur die Ansaugöffnung 86 mit dem Finger F vollständig oder teilweise verschließt, variiert die Saugleistung am Saugkanaleinlass 28. Wenn die Ansaugöffnung 86 mit dem Finger F vollständig verschlossen wird (3), ist die Saugleistung am Saugkanaleinlass maximal. In diesem Fall wird kein atmosphärisches Gas durch den Belüftungskanal 84 angesaugt. Wird die Ansaugöffnung 86 vom Operateur mit seinem Finger F teilweise freigegeben, wird sowohl atmosphärisches Gas durch den Belüftungskanal 84 angesaugt als auch Sauggut durch das Saugrohr 32 und dem Saugkanal 18. Da die Ansaugöffnung 86 teilweise längserstreckt und insbesondere schlitzförmige ausgestaltet ist, wird dem Operateur mittels geringfügiger Bewegung des Fingers F eine besonders feinfühlige Variation der Saugleistung am Saugkanaleinlass 28 ermöglicht.
  • Wird die erste Ventileinrichtung wie vorstehend erläutert von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung überführt, gelangt der Rand 94 der Austrittsöffnung 92 zur Anlage an einen Rand 96 der muldenförmigen Vertiefung 70 der Saugleitung 16 (4). Die Ränder 94 und 96 liegen dadurch dichtend oder im Wesentlichen dichtend aneinander an. Unabhängig davon, ob der Operateur bei betätigter Betätigungseinrichtung 56 die Ansaugöffnung 86 teilweise oder ganz freigibt, kann so vermieden werden, dass mittels des Saugstromes im Saugkanal 18 atmosphärisches Gas durch den Belüftungskanal 84 hindurch angesaugt wird.
  • Um den Spülkanal 38 wahlweise freizugeben und zu verschließen, und zwar im Bereich des ersten Spülleitungsabschnittes 40, weist die Vorrichtung 10 eine zweite Ventileinrichtung 98 auf. Die zweite Ventileinrichtung 98 umfasst einen zweiten Ventilkörper 100 in Form eines zweiten Ventilstiftes 102. Dieser ist innerhalb eines zweiten Aufnahmeraumes 104 der zweiten Ventileinrichtung 98, der vom Gehäuse 14 ausgebildet ist, relativ zum Spülkanal 38 verschieblich gelagert. Der zweite Aufnahmeraum 104 und der erste Aufnahmeraum 62 sowie der zweite Ventilkörper 100 und der erste Ventilkörper 58 sind koaxial zueinander ausgerichtet.
  • Die zweite Ventileinrichtung 98 kann von einer zweiten Schließstellung, in welcher sie mittels des zweiten Ventilkörpers 100 den Spülkanal 38 verschließt, in eine zweite Freigabestellung überführt werden, in welcher sie mittels des Ventilkörpers 100 den Spülkanal 38 freigibt. In der zweiten Schließstellung greift der zweite Ventilkörper 100 mit seinem dem Saugkanal 18 zugewandten Ende in eine sacklochartige Vertiefung 106 der Spülleitung 36 an ihrem ersten Spülleitungsabschnitt 40 ein. Die sacklochartige Vertiefung 106 bildet damit gewissermaßen einen Teil des zweiten Aufnahmeraumes 104 aus.
  • In der zweiten Schließstellung dichtet ein Rand 108 der Vertiefung 106 eine Durchbrechung 110 des zweiten Ventilkörpers 100 ganz oder im Wesentlichen ganz ab (2 und 3). In der zweiten Schließstellung der zweiten Ventileinrichtung 98 ist der Spülkanal 38 daher verschlossen, und es kann keine Spülflüssigkeit durch den Spülkanal 38 und das Spülrohr 52 hindurch ins Körperinnere des Patienten gepumpt werden.
  • Wird die zweite Ventileinrichtung 98 auf nachfolgend erläuterte Weise von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführt, erfolgt dies durch Verschieben des zweiten Ventilkörpers 100 relativ zum Spülkanal 38.
  • Eine Wand des zweiten Aufnahmeraums 104 dient dabei als Führung für den zweiten Ventilkörper 100, welcher in einer vom Saugkanal 18 weg weisenden Richtung so weit verschoben werden kann, bis die Durchbrechung 110 mit dem Spülkanal 38 fluchtet oder im Wesentlichen fluchtet (4). In der zweiten Freigabestellung ist der Spülkanal 38 freigegeben, und eine Spülflüssigkeit kann mittels der Spülquelle vom Spülkanaleinlass 48 durch das Spülrohr 52 hindurch ins Körperinnere des Patienten zum Spülen gepumpt werden.
  • Die zweite Ventileinrichtung 98 umfasst ferner einen Ventileinsatz 112, der in eine Ausnehmung 114 eingesetzt ist, die im Gehäuse 14 an der der Betätigungseinrichtung 56 gegenüberliegenden Seite gebildet ist. Der Ventileinsatz 112 weist ein erstes ringförmiges Verankerungsteil 116 sowie ein zweites ringförmiges Verankerungsteil 118 auf, wobei das erste Verankerungsteil 116 in radialer Richtung formschlüssig in der Ausnehmung 114 angeordnet ist und am Gehäuse 14 anliegt. Zwischen dem Verankerungsteil 116 und dem Verankerungsteil 118 ist ein Kraftübertragungselement 120 in Form einer elastischen Membran 122 eingespannt. Die Membran 122 ist mit dem der Vertiefung 106 abgewandten Ende des zweiten Ventilkörpers 100 verbunden. In der zweiten Schließstellung der zweiten Ventileinrichtung 98 liegt sie am Gehäuse 14 an (2 und 3).
  • Vom Verankerungsteil 116 steht über die Ausnehmung 114 hinaus ein Rand 124 ab. Mit dem Rand 124 ist ein Verschlussglied 126 einer Verschlusseinrichtung 128 der Vorrichtung 10 lösbar verbindbar. Das Verschlussglied 126 ist bei der Vorrichtung 10 ausgebildet in Form eines Schraubdeckels 130, welcher von einem Benutzer werkzeuglos auf den Rand 124 aufgeschraubt und von diesem abgeschraubt werden kann. Auf diese Weise ist zwischen dem Schraubdeckel 130 und der Membran 122 ein nachfolgend als Unterdruckkammer 132 bezeichneter Raum ausgebildet. Die Unterdruckkammer 132 wird begrenzt vom Schraubdeckel 130, vom Rand 124, vom Verankerungsteil 118 und der Membran 122, die dem Schraubdeckel 130 zugewandt eine Wirkfläche 133 umfasst.
  • Eine zweite Rückstelleinrichtung 134 der zweiten Ventileinrichtung 98 umfasst ein elastisches Element 136, insbesondere in Form einer Druckfeder 138. Die Druckfeder 138 stützt sich am Schraubdeckel 130 ab und beaufschlagt die Membran 122 und auf diese Weise den zweiten Ventilkörper 100 mit einer Rückstellkraft in Richtung der Vertiefung 106. Durch die Wirkung der Druckfeder 138 wird die zweite Ventileinrichtung 98 und insbesondere deren zweiter Ventilkörper 100 in der zweiten Schließstellung gehalten, bei welcher der Spülkanal 38 mittels des zweiten Ventilkörpers 100 verschlossen ist. Entgegen der Wirkung der Druckfeder 138 kann die zweite Ventileinrichtung 98 und insbesondere deren zweiter Ventilkörper 100 in die zweite Freigabestellung überführt werden, in welcher der Spülkanal 38 freigegeben ist.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 umfasst eine Kopplungseinrichtung 140 zum Koppeln der ersten Ventileinrichtung 54 mit der zweiten Ventileinrichtung 98 in Abhängigkeit von der Betätigung der Betätigungseinrichtung 56, um durch Überführen der ersten Ventileinrichtung 54 von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung die zweite Ventileinrichtung 98 von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen. Über die bereits genannte Unterdruckkammer 132 hinaus umfasst die Kopplungseinrichtung 140 einen Unterdruckkanal 142, wobei der Unterdruckkanal 142 und die Unterdruckkammer 132 gemeinsam einen Unterdruckraum 144 ausbilden. Der Unterdruckkanal 142 umfasst einen ersten Abschnitt 146, einen zweiten Abschnitt 148 sowie einen dritten Abschnitt 150.
  • Der erste Abschnitt 146 des Unterdruckkanals 142 verläuft zwischen dem Saugkanalauslass 24 und dem ersten Ventilkörper 58 parallel zum Saugkanal 18, mit welchem er eine gemeinsame Wand 152 aufweist. Der erste Abschnitt 146 kann über einen ersten Verbindungskanalabschnitt 154, der neben dem ersten Ventilkörper 58 angeordnet ist, mit dem Saugkanal 18 in Strömungsverbindung gebracht werden (4).
  • Mittels eines ersten Sperrgliedes 156, welches der erste Ventilkörper 58 auf seiner dem Saugkanalauslass 24 zugewandten Seite umfasst, kann der erste Verbindungskanalabschnitt 154 in der ersten Freigabestellung verschlossen werden (2 und 3). Nimmt die erste Ventileinrichtung 54 die erste Schließstellung ein, so ist das erste Sperrglied 156 im Saugkanal 18 angeordnet, und der erste Verbindungskanalabschnitt 154 ist freigegeben zur Ausbildung einer Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal 18 und dem ersten Abschnitt 146 des Unterdruckkanals 142. In der ersten Schließstellung begrenzt ein Wandabschnitt 158 des ersten Ventilkörpers 58 den ersten Verbindungskanalabschnitt 154 teilweise.
  • Der erste Abschnitt 146 ist darüber hinaus über einen zweiten Verbindungskanal 160 mit der Atmosphäre in Strömungsverbindung bringbar. Der zweite Verbindungskanal 160 ist gebildet zwischen dem ersten Ventilkörper 58 und einem Wandabschnitt 162 des ersten Aufnahmeraumes 62. Er verläuft vom ersten Abschnitt 146 in Richtung der Druckfeder 76, bei der er in die Atmosphäre mündet.
  • Mittels eines zweiten Sperrgliedes 164, welches der erste Ventilkörper 58 auf seiner dem Saugkanalauslass 24 abgewandten Seite aufweist, kann der zweite Verbindungskanal 160 freigegeben und verschlossen werden. In der ersten Freigabestellung der ersten Ventileinrichtung 54 ist das erste Sperrglied 156 in Abstand zum Wandabschnitt 162 des ersten Aufnahmeraumes 62 angeordnet, und es besteht eine Strömungsverbindung vom ersten Abschnitt 146 durch den zweiten Verbindungskanal 160 hindurch in die Atmosphäre. Dabei begrenzt der Wandabschnitt 158 des ersten Ventilkörpers 58 den zweiten Verbindungskanal 160 teilweise (2 und 3).
  • In der ersten Schließstellung der ersten Ventileinrichtung 54 verschließt das zweite Sperrglied 164 den zweiten Verbindungskanal 160 an seinem der Druckfeder 76 zugewandten Ende, und es besteht keine Strömungsverbindung zwischen dem ersten Abschnitt 146 und der Atmosphäre (4).
  • Der zweite Abschnitt 148 des Unterdruckkanals 142 verläuft senkrecht zur Saugleitung 16 und zum ersten Spülleitungsabschnitt 40 und in Abstand zu diesen und wird durch das Gehäuse 14 ausgebildet. Er mündet an einem an der Unterseite 165 des Gehäuses 14 gebildeten Schlauchanschlusses 166 in den dritten Abschnitt 150 des Unterdruckkanals 142. Der dritte Abschnitt 150 wird definiert durch einen Schlauch 168, welcher am Schlauchanschluss 166 mit dem Gehäuse 14 lösbar verbunden ist.
  • Das dem Schlauchanschluss 166 abgewandte Ende des Schlauches 168 ist auf einen Stutzen 170 aufgesetzt. Dieser greift in eine Durchgangsöffnung 172 ein, die im Schraubdeckel 130 gebildet ist. Dadurch mündet der dritte Abschnitt 150 des Unterdruckkanals 142 in die Unterdruckkammer 132. Der Stutzen 170 ist koaxial zum zweiten Ventilkörper 100 ausgerichtet, und die Durchgangsöffnung 172 ist auf der der Wirkfläche 133 gegenüberliegenden Seite der Unterdruckkammer 132 angeordnet. Durch den zweiten Abschnitt 148 und den dritten Abschnitt 150 hindurch besteht eine Strömungsverbindung vom ersten Abschnitt 146 zur Unterdruckkammer 132. Die Unterdruckkammer 132 ist mittels der Membran 122 relativ zum zweiten Aufnahmeraum 104 für den zweiten Ventilkörper 100 abgedichtet.
  • Wie bereits erwähnt, erlaubt es die Kopplungseinrichtung 140, die erste Ventileinrichtung 54 mit der zweiten Ventileinrichtung 98 zu koppeln. Dies und damit der Betrieb der Vorrichtung 10 können folgendermaßen erfolgen:
    In der ersten Freigabestellung der ersten Ventileinrichtung 54 ist der Saugkanal 18 wie vorstehend beschrieben freigegeben, um mittels der Vorrichtung 10 Sauggut anzusaugen, sofern die Ansaugöffnung 86 der Belüftungseinrichtung 78 zumindest teilweise verschlossen ist (3). Es besteht keine Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal 18 und dem Unterdruckkanal 142. Zwischen dem Unterdruckkanal 142 und der Atmosphäre besteht eine Strömungsverbindung durch den zweiten Verbindungskanal 160, so dass in der Unterdruckkammer 132 aufgenommenes Gas den atmosphärischen Gasdruck aufweist.
  • Die Druckfeder 138 beaufschlagt die Membran 122 und damit den zweiten Ventilkörper 100 mit einer in Richtung der Vertiefung 106 weisenden Rückstellkraft. Die zweite Ventileinrichtung 98 nimmt daher die zweite Schließstellung ein, in welcher der Spülkanal 38 durch den zweiten Ventilkörper 100 verschlossen ist.
  • Durch Betätigen der Betätigungseinrichtung 56 wird die erste Ventileinrichtung 54 in die erste Schließstellung überführt, in welcher der Saugkanal 18 mittels des ersten Ventilkörpers 58 verschlossen ist. Ebenso ist der Belüftungskanal 84 verschlossen. Durch den ersten Verbindungskanalabschnitt 154 hindurch besteht eine Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanalauslass 24 zugewandten Ende des Saugkanals 18 mit dem Unterdruckkanal 142. Der zweite Verbindungskanal 162 ist mittels des zweiten Sperrgliedes 164 verschlossen.
  • Der mittels der Saugquelle im Saugkanal 18 erzeugbare Saugstrom ermöglicht es, den Unterdruckkanal 142 und damit auch die Unterdruckkammer 132 mit Unterdruck zu beaufschlagen. Aufgrund dieses Unterdruckes wird auf die Wirkfläche 133 eine Betätigungskraft ausgeübt, deren Größe sich aus der Größe der Wirkfläche 133 und des Unterdruckes im Unterdruckraum 144 ergibt. Die Vorrichtung ist so ausgelegt, dass dann, wenn der Druck im Unterdruckraum 144 aufgrund der Unterdruckbeaufschlagung durch die Saugquelle einen gewissen Schwellenwertdruck unterschreitet, die auf die Membran 122 wirkende Betätigungskraft die Rückstellkraft der Druckfeder 138 übertrifft. Infolgedessen wird die Membran 122 und damit der mit dieser verbundene zweite Ventilkörper 100 in Richtung des Schraubdeckels 130 angezogen und damit relativ zum Spülkanal 38 bewegt (4).
  • Dabei hat es sich als günstig erwiesen, dass die Richtung, in der Gas aus der Unterdruckkammer 132 durch den Stutzen 170 hindurch in den Schlauch 168 angesaugt wird, näherungsweise koaxial zur Bewegungsrichtung des zweiten Ventilkörpers 100 ausgerichtet ist. Da die Unterdruckkammer 132 relativ zum zweiten Aufnahmeraum 104 mittels der Membran 122 abgedichtet ist, wird kein Sauggut, insbesondere keine Spülflüssigkeit, durch den Spülkanal 38 und den zweiten Aufnahmeraum 104 hindurch angesaugt, und der zweite Ventilkörper 100 kann zuverlässig bewegt werden.
  • Auf die vorstehend beschriebene Weise wird die zweite Ventileinrichtung 98 von ihrer zweiten Schließstellung in ihre zweite Freigabestellung überführt, in welcher der Spülkanal 38 freigegeben ist. Spülflüssigkeit kann mittels der Spülquelle durch den Spülkanal 38 und das Spülrohr 52 in der Körperinnere des Patienten zum Spülen gepumpt werden.
  • Da es nach dem Betätigen der Betätigungseinrichtung 56 eine gewisse Zeit dauert, bis der Druck im Unterdruckraum 144 unter den Schwellenwertdruck abfällt, ist sichergestellt, dass die zweite Ventileinrichtung 98 zeitverzögert nach dem Betätigen der Betätigungseinrichtung 56 von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführt wird. Dadurch kann vermieden werden, dass Spülflüssigkeit, die durch den Spülkanal 38 hindurch gepumpt wird, unmittelbar von der Saugquelle durch den Saugkanal 18 angesaugt wird, ohne in das Körperinnere des Patienten zu gelangen.
  • Wird die Kraftbeaufschlagung des Betätigungsgliedes 64 eingestellt, kehrt die erste Ventileinrichtung 54 augrund der Rückstellkraft der Druckfeder 76 von der ersten Schließstellung in die erste Freigabestellung zurück. Der erste Verbindungskanalabschnitt 154 wird mittels des ersten Sperrgliedes 156 verschlossen und dadurch die Unterdruckbeaufschlagung des Unterdruckraumes 144 eingestellt. Darüber hinaus wird der zweite Verbindungskanal 160 geöffnet, so dass der Unterdruckraum 144 mit der Atmosphäre in Verbindung steht und dadurch mit atmosphärischem Gas belüftet wird. Infolgedessen steigt der Gasdruck im Unterdruckraum 144 und insbesondere in der Unterdruckkammer 132 an. Überschreitet er den Schwellenwertdruck, wird die zweite Ventileinrichtung 98 aufgrund der Rückstellkraft der Druckfeder 138 von der zweiten Freigabestellung in die zweite Schließstellung überführt, so dass der Spülkanal 38 wieder mittels des zweiten Ventilkörpers 100 verschlossen wird.
  • Der lösbar mit dem Rand 124 verbindbare Schraubdeckel 130 ermöglicht es, den Unterdruckraum 144 teilweise zu öffnen, beispielsweise um Wartungen oder Reparaturen an der Vorrichtung 10 und insbesondere an deren zweiter Ventileinrichtung 98 vorzunehmen. Ebenso kann der Schlauch 168 vom Schlauchanschluss 166 gelöst werden, was die Möglichkeit gibt, den Unterdruckkanal 142 zu reinigen, beispielsweise bei Verstopfung.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 weist eine besonders einfache und benutzerfreundliche Handhabung auf. Der Operateur kann unter Einsatz allein eines Fingers F die Ansaugung von Sauggut verhindern, die Saugleistung am Saugkanaleinlass 28 variieren und von Saugbetrieb auf Spülbetrieb umstellen.

Claims (47)

  1. Medizinische Vorrichtung (10) zur Steuerung eines Saug- und/oder eines Spülstromes zum Saugen und/oder Spülen im Verlauf einer Operation, umfassend eine einen Saugkanal (18) definierende Saugleitung (16) mit einem an eine externe Saugquelle anschließbaren Saugkanalauslass (24) und einem Saugkanaleinlass (28), eine erste Ventileinrichtung (54) und eine Betätigungseinrichtung (56), durch deren Betätigung die erste Ventileinrichtung (54) von einer ersten Freigabestellung, in der der Saugkanal (18) freigegeben ist, in eine erste Schließstellung, in der der Saugkanal (18) verschlossen ist, überführbar ist und umgekehrt, eine einen Spülkanal (38) definierende Spülleitung (36) mit einem an eine externe Spülquelle anschließbaren Spülkanaleinlass (48) und einem Spülkanalauslass (46) sowie eine zweite Ventileinrichtung (98), die von einer zweiten Schließstellung, in der der Spülkanal (38) verschlossen ist, in eine zweite Freigabestellung, in der der Spülkanal (38) freigegeben ist, überführbar ist und umgekehrt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Kopplungseinrichtung (140) umfasst zum Koppeln der ersten Ventileinrichtung (54) mit der zweiten Ventileinrichtung (98) in Abhängigkeit von der Betätigung der Betätigungseinrichtung (56), um die zweite Ventileinrichtung (98) von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung zu überführen.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventileinrichtung (54) zwischen dem Saugkanaleinlass (28) und dem Saugkanalauslass (24) in den Saugkanal (18) geschaltet ist und/oder dass die zweite Ventileinrichtung (98) zwischen dem Spülkanalauslass (46) und dem Spülkanaleinlass (48) in den Spülkanal (38) geschaltet ist.
  3. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventileinrichtung (54) einen den Saugkanal (18) in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden ersten Ventilkörper (58) umfasst und/oder dass die zweite Ventileinrichtung (98) einen den Spülkanal (38) in der zweiten Schließstellung verschließenden und in der zweiten Freigabestellung freigebenden zweiten Ventilkörper (100) umfasst.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) ein erstes Führungselement für den ersten Ventilkörper (58) zu dessen Überführung von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung und umgekehrt aufweist und/oder dass die Vorrichtung (10) ein zweites Führungselement für den zweiten Ventilkörper (100) zu dessen Überführung von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung und umgekehrt aufweist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilkörper (58) und/oder der zweite Ventilkörper (100) als verschieblich gelagerte Ventilstifte (60, 102) ausgebildet sind.
  6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (140) so ausgebildet ist, dass die erste Ventileinrichtung (54) und die zweite Ventileinrichtung (98) pneumatisch miteinander gekoppelt sind.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (140) so ausgebildet ist, dass die zweite Ventileinrichtung (98) unter der Wirkung eines von der Saugquelle im Saugkanal (18) erzeugbaren Saugstromes von der zweiten Schließstellung in die zweite Freigabestellung überführbar ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (140) einen Unterdruckraum (144) definiert, der durch Überführen der ersten Ventileinrichtung (54) von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung mit dem Saugkanal (18) zur Unterdruckbeaufschlagung in Strömungsverbindung bringbar ist und umgekehrt.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventileinrichtung (54) ein erstes Sperrglied (156) umfasst, mit welchem ein eine Strömungsverbindung zwischen dem Saugkanal (18) und dem Unterdruckraum (144) ausbildender erster Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt (154) der Vorrichtung (10) in der ersten Freigabestellung verschließbar und in der ersten Schließstellung freigebbar ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Sperrglied (156) an einem ersten, den Saugkanal (18) in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden Ventilkörper (58) der ersten Ventileinrichtung (54) gehalten ist oder davon umfasst wird.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilkörper (58) einen den ersten Verbindungskanal oder Verbindungskanalabschnitt (154) in der ersten Schließstellung teilweise begrenzenden ersten Wandabschnitt (158) aufweist.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweiter, den Spülkanal (38) in der zweiten Freigabestellung freigebender und in der zweiten Schließstellung verschließender Ventilkörper (100) der zweiten Ventileinrichtung (98) oder ein mit dem zweiten Ventilkörper (100) verbundenes Kraftübertragungselement (120) der zweiten Ventileinrichtung (98) den Unterdruckraum (144) mit einer Wirkfläche (133) teilweise begrenzt.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruckraum (144) teilweise von einem Wandabschnitt begrenzt ist, in dem eine der Wirkfläche (133) gegenüberliegende oder im Wesentlichen gegenüberliegende Einlassöffnung (172) gebildet ist, durch welche hin durch der Unterdruckraum (144) in der ersten Schließstellung der ersten Ventileinrichtung (54) mit dem Saugkanal (18) in Strömungsverbindung steht.
  14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem zweiten Ventilkörper (100) ein Kraftübertragungselement (120) der zweiten Ventileinrichtung (98) verbunden ist, welches den Unterdruckraum (144) mit einer Wirkfläche (133) teilweise begrenzt.
  15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (120) den Unterdruckraum (144) relativ zu einem zweiten Aufnahmeraum (104) für den zweiten Ventilkörper (100) abdichtet oder im Wesentlichen abdichtet, innerhalb dessen der zweite Ventilkörper (100) relativ zum Spülkanal (38) beweglich angeordnet ist.
  16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (120) als elastisches Element ausgebildet ist.
  17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirkfläche (133) des Kraftübertragungselementes (120) größer ist als eine dem Unterdruckraum (144) zugewandte Fläche des zweiten Ventilkörpers (100).
  18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventileinrichtung (54) ein zweites Sperrglied (164) umfasst, mit welchem ein eine Strömungsverbindung zwischen dem Unterdruckraum (144) und der Atmosphäre ausbildender zweiter Verbindungskanal (160) oder Verbindungskanalabschnitt der Vorrichtung (10) in der ersten Freigabestellung freigebbar und in der ersten Schließstellung verschließbar ist.
  19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Sperrglied (164) an einem ersten, den Saugkanal (18) in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden Ventilkörper (58) der ersten Ventileinrichtung (54) gehalten ist oder davon umfasst wird.
  20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Ventilkörper (58) einen den zweiten Verbindungskanal (160) oder Verbindungskanalabschnitt in der ersten Freigabestellung teilweise begrenzenden zweiten Wandabschnitt (158) aufweist.
  21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruckraum (144) zumindest teilweise als Unterdruckkanal (142) ausgebildet ist.
  22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Verschlusseinrichtung (128) mit einem den Unterdruckraum (144) in einer Verschlussstellung teilweise begrenzenden Verschlussglied (126) umfasst, das in eine Öffnungsstellung überführbar ist, in welchem einem Benutzer der Zugang zum Unterdruckraum (144) ermöglicht ist und umgekehrt.
  23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (128) an der zweiten Ventileinrichtung (98) angeordnet ist.
  24. Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusseinrichtung (128) so ausgebildet ist, dass das Verschlussglied (126) werkzeuglos von der Verschlussstellung in die Öffnungsstellung und umgekehrt überführbar ist.
  25. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine erste Rückstelleinrichtung (72) zum Überführen der ersten Ventileinrichtung (54) von der ersten Schließstellung in die erste Freigabestellung umfasst und/oder eine zweite Rückstelleinrichtung (134) zum Überführen der zweiten Ventileinrichtung (98) von der zweiten Freigabestellung in die zweite Schließstellung.
  26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventileinrichtung (54) durch die Wirkung der ersten Rückstelleinrichtung (72) in der ersten Freigabestellung gehalten ist und/oder dass die zweite Ventileinrichtung (98) durch die Wirkung der zweiten Rückstelleinrichtung (134) in der zweiten Schließstellung gehalten ist.
  27. Vorrichtung nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Rückstelleinrichtung (72) und/oder die zweite Rückstelleinrichtung (134) elastische Elemente (74, 136) umfassen.
  28. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugleitung (16) und die Spülleitung (36) miteinander in Strömungsverbindung stehen.
  29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugkanal (18) und der Spülkanal (38) zwischen der ersten Ventileinrichtung (54) und dem Saugkanaleinlass (28) sowie zwischen der zweiten Ventileinrichtung (98) und dem Spülkanalauslass (46) ineinander münden.
  30. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugkanal (18) und der Spülkanal (38) zumindest einen gemeinsamen Ein- und/oder Auslass (28, 46) aufweisen.
  31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Saugkanaleinlass (28) und der Spülkanalauslass (46) identisch sind.
  32. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) mindestens ein mit dem Saugkanaleinlass (28) lösbar verbindbares Saugrohr (32) aufweist und/oder dass die Vorrichtung (10) mindestens ein mit dem Spülkanalauslass (46) lösbar verbindbares Spülrohr (52) aufweist.
  33. Vorrichtung nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) mindestes ein mit einem gemeinsamen Ein- und/oder Auslass (28, 46) des Saugkanals (18) und des Spülkanals (38) lösbar verbindbares Saug- und/oder Spülrohr (32, 52) aufweist.
  34. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) ein Gehäuse (14) umfasst, in dem die Saugleitung (16) und/oder die Spülleitung (36) zur Definition des Saugkanals (18) beziehungsweise des Spülkanals (38) zumindest teilweise ausgebildet sind.
  35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass am Gehäuse (14) ein Saugkanalauslass (24) und ein Spülkanaleinlass (48) sowie ein Saugkanaleinlass (28) und ein Spülkanalauslass (46) angeordnet sind oder davon umfasst werden.
  36. Vorrichtung nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (14) einen ersten Aufnahmeraum (62) für einen ersten, den Saugkanal (18) in der ersten Schließstellung verschließenden und in der ersten Freigabestellung freigebenden Ventilkörper (58) der ersten Ventileinrichtung (54) ausbildet, innerhalb welches ersten Aufnahmeraumes (62) der erste Ventilkörper (58) relativ zum Saugkanal (18) beweglich gelagert ist und/oder einen zweiten Aufnahmeraum (104) für einen zweiten, den Spülkanal (38) in der zweiten Freigabestellung freigebenden und in der zweiten Schließstellung verschließenden Ventilkörper (100) der zweiten Ventileinrichtung (98), innerhalb welches zweiten Auf nahmeraumes (104) der zweite Ventilkörper (100) relativ zum Spülkanal (38) beweglich gelagert ist.
  37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 34 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (14) zumindest teilweise einen Unterdruckraum (144) definiert, der mittels eines von der Saugquelle im Saugkanal (18) erzeugbaren Saugstromes mit Unterdruck beaufschlagbar ist.
  38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (14) zumindest teilweise einen den Unterdruckraum (144) teilweise ausbildenden Unterdruckkanal (142) definiert.
  39. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche oder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) eine Belüftungseinrichtung (78) umfasst, mit einer einen Belüftungskanal (84) definierenden Belüftungsleitung (80), die eine Ansaugöffnung (86) an ihrem ersten Ende aufweist, über welche der Belüftungskanal (84) in die Atmosphäre mündet, sowie eine Austrittsöffnung (92) an ihrem zweiten Ende, über welche der Belüftungskanal (84) in den Saugkanal (18) mündet.
  40. Vorrichtung nach Anspruch 39, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungseinrichtung (78) so ausgebildet ist, dass die Ansaugöffnung (86) von einem Benutzer manuell verschließbar ist.
  41. Vorrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass die Belüftungseinrichtung (78) ein Anlegeglied (90) umfasst, das einen ein erstes Ende der Belüftungsleitung (80) bildenden ersten Abschnitt der Belüftungsleitung (80) ausbildet und eine Anlegefläche (88) aufweist, in welcher die Ansaugöffnung (86) gebildet ist.
  42. Vorrichtung nach Anspruch 41, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlegefläche (88) an eine Fingerkuppe eines menschlichen Fingers (F) angepasst ist.
  43. Vorrichtung nach Anspruch 41 oder 42, dadurch gekennzeichnet, dass das Anlegeglied (90) ein Betätigungsglied (64) der Betätigungseinrichtung (56) der Vorrichtung (10) zum Überführen der ersten Ventileinrichtung (54) von der ersten Freigabestellung in die erste Schließstellung ausbildet.
  44. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 39 bis 43, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansaugöffnung (86) zumindest teilweise längserstreckt ausgebildet ist.
  45. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 39 bis 44, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster, den Saugkanal (18) in der ersten Schließstellung verschließender und in der ersten Freigabestellung freigebender Ventilkörper (58) der ersten Ventileinrichtung (54) einen zweiten Abschnitt der Belüftungsleitung (80) ausbildet.
  46. Vorrichtung nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Abschnitt ein zweites Ende der Belüftungsleitung (80) bildet.
  47. Vorrichtung nach Anspruch 39 bis 46, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Austrittsöffnung (92) des Belüftungskanales (84) einfassender Rand (94) der Belüftungsleitung (80) dichtend oder im Wesentlichen dichtend an einer Wand des Saugkanals (18) anliegt, wenn die erste Ventileinrichtung (54) ihre erste Schließstellung einnimmt.
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