DE4233115C2 - Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrichtung - Google Patents
Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und KupplungsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulisch betätigte Verriegelungs-
und Kupplungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Verrie
gelungsvorrichtungen für Kolben-Zylinder-Anordnungen existieren in vielfältigster
Ausführung. Sie haben zum Ziel, in der Kolbenendlage oder aber auch in beliebiger
Kolbenposition wesentlich größere Kräfte als während des Hubes übertragen zu
können.
Aus der DE-OS 29 27 946 ist eine Arretiervorrichtung in Form eines mit einem Sperr
ventil versehenen doppeltwirkenden Hydraulikzylinders bekannt. Bei dieser Arretier
vorrichtung muß bei Ausführung eines Hubes durch den Kolben ständig die gesamte
in den zwei Zylinderräumen vorhandene Ölmenge über Leitungen mit dem System
ausgetauscht werden. Dies ist mit Strömungs- und damit Energieverlusten verbun
den, die mit größer werdender Geschwindigkeit noch zunehmen.
Weiterhin weist diese Arretiereinrichtung ein Ventil mit einem Schieberkolben auf,
dessen Sitz im Gehäuse als Sitz- und Dichtfläche ausgebildet ist. Eine Eilgang- und
Kupplungsfunktion wie die aufgezeigte Verriegelungsvorrichtung auszuführen, ist der
Ventilkolben jedoch aufgrund seiner speziell auf Durchflußsteuerung ausgerichteten
Konstruktion nicht in der Lage.
Aus der nachveröffentlichten DE 42 18 334 A1 ist ein Ventil mit einer ring
förmigen Spaltdichtung bekannt. Der Ventilkolben ist jedoch nicht in der Lage, Ver
riegelungsaufgaben gemäß der gestellten Aufgabe zu übernehmen.
Aus der DE-AS 23 13 821 ist weiterhin eine Verriegelungsvorrichtung für einen Kolben
bekannt, welche auf dem formschlüssigen Ineinandergreifen von elastisch bewegten
Rastarmen beruht. Aus der DE 35 21 298 C1 ist ein Verriegelungsmechanismus für
Kolben bekannt, wobei der Kolben mittels konischer Spannhülsen geklemmt wird.
Bekannte Verriegelungsvorrichtungen für Kolben-Zylinder-Anordnungen in der be
schriebenen Bauweise haben übereinstimmend den Nachteil, daß für das Verriegeln
und Entriegeln außer dem Kolben selbst noch weitere mechanische Bauteile bewegt
werden müssen. Dabei ist zum einen ein Verschleiß dieser Bauteile unvermeidlich.
Zum anderen ist die Fertigung dieser Bauteile immer mit Kosten verbunden, so daß
derartige bekannte Verriegelungsvorrichtungen gegenüber normalen Kolben-Zylin
der-Einheiten wesentlich teurer sind. Des weiteren kostet die Bewegung me
chanischer Bauteile immer Zeit und wirkt sich somit nachteilig auf die maximal mög
liche Anzahl von Verriegelungen pro Zeiteinheit aus.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrich
tung für Kolben-Zylinder-Anordnungen zu schaffen, bei der die Anzahl und Kom
plexität der zur Verriegelung notwendigen bewegten Bauteile erheblich verringert ist,
um obengenannte Nachteile zu vermeiden und bei der Strömungsverluste auch bei
großen Hubgeschwindigkeiten weitgehend vermieden werden.
Diese Aufgabe wird sinngemäß dadurch gelöst, daß die Größe der übertrag
baren Kraft zwischen Kolben und Zylinder im verriegelten Zustand und damit die
Steuerung der Zustände Verriegelt-Entriegelt durch Steuerung des Druckes in ei
nem zwischen Kolbenstirnfläche und Zylinder angebrachten und im verriegelten Zu
stand zum Zylinderraum abgedichteten Schaltraum definiert ist und daß zwischen
Kolbenmantelfläche und Zylindermantelfläche ein Querschnitt für das Überströmen
von Öl innerhalb des Zylinders während des Kolbenhubes vorhanden ist.
Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß sich innerhalb des Zylinders außer dem
Kolben zur Realisierung der Verriegelung kein weiteres zu bewegendes mechani
sches Bauteil befinden muß. Weiterhin findet die Verriegelung nur durch ein reines
Aufeinanderzubewegen der Bauteile statt. Ein verschleißbehaftetes Aneinandervor
beigleiten mechanischer Teile findet nicht statt. Die Verriegelungsvorrichtung ist
damit in der Lage, eine extrem hohe Anzahl von Verriegelungen wartungsfrei zu rea
lisieren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
Die Bewegung des Kolbens ist mindestens in einer Richtung von außen aufgeprägt,
da er von seiner physikalischen Wirkungsweise, auch bei Vorhandensein von zwei
Kolbenstangen verschiedener Durchmesser, ein Plungerzylinder ist. Der Grund ist
darin zu sehen, daß der Querschnitt zum Überströmen von Fluid zwischen Kolben
mantelfläche und Zylindermantelfläche immer wirksam ist.
Bei gleichen Durchmessern der Kolbenstangen kann der Kolben keinerlei Bewegun
gen selbst erzeugen und seine Bewegung ist von außen aufgeprägt. Der Vorteil
gleich großer Kolbenstangen ist darin zu sehen, daß die Kolbenbewegung äußerst
schnell vonstatten gehen kann, da in diesem Fall keinerlei Fluidaustausch mit der
Umgebung notwendig ist.
Der Kolben ist bei unterschiedlichen Kolbenstangendurchmessern in der Lage, eine
Bewegung auszuführen und über die Steuerung des Schaltraumventiles in der End
lage zu verriegeln. Beim Vorhandensein von zwei gleich großen Kolbenstangen
durchmessern ist die Bewegung von außen aufgeprägt. Das Schaltraumventil wird
kurz vor dem Erreichen der Kolbenendposition zum Tank geöffnet. Damit läßt sich
ein Hubzyklus in extrem kurzer Zeit durchfahren.
Bei einer weiteren Ausführungsform ist dafür Sorge getragen, daß der Kopplungs
punkt versetzt werden kann. Dies geschieht dadurch, daß anstelle des Verriegelns
des Kolbens mit dem Zylinder oder einem fest mit diesem verbundenen Bauteil ein
Verriegeln mit einem innerhalb des Zylinders verschieblichen Ringkolben stattfindet.
Hierbei stützt sich der Ringkolben auf einem fluidischen Polster ab. Dieses Polster
kann durch entsprechende Ansteuerung der Ventile von der Meßeinrichtung erhöht
oder verringert werden, so daß sich verschiedene Höhen für den Verriegelungspunkt
ergeben.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der Verriegelungsvorrichtung ist die schnelle Unter
brechung des Kraftflusses innerhalb einer Maschine, um insbesondere Geräusche zu
vermindern. Zu diesem Zweck ist innerhalb des Kraftflusses einer Maschine eine
Verriegelungsvorrichtung angeordnet, bei welcher unmittelbar nach dem Auftreten
einer schlagartigen Kraftänderung die Schaltfläche mit Druck beaufschlagt wird, so
daß keine weiteren Kräfte mehr übertragen werden können, wobei durch das Über
strömen von Öl über die sich vergrößernde ringförmige Spaltdichtung eine
Dämpfungswirkung erzielt wird.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt die einfachste Form der Verriegelungsvorrichtung für eine Kolben-Zylin
der-Anordnung. Die gesamte Kolbeneinheit wird durch zwei Kolbenstangen (14) und
den eigentlichen Kolben (1) gebildet. Im verriegelten Zustand liegt der Kolben (1)
auf der entsprechenden Auflagerfläche (13) des Zylinders (2) auf. Der Schaltraum
(3) ist dabei über ein Ventil (8) mit dem Tank verbunden. Im Zylinderraum (16)
herrscht ein bestimmter Druck. Wie ohne weiteres ersichtlich, bildet sich ein
Differenzdruck aus, der über die Größe der beteiligten Flächen einen festen Ver
schluß bewirkt. Durch Beaufschlagung des Schaltraumes (3) mit dem Druck des
Zylinderraumes (16) oder durch Druckentlasten des Zylinderraumes (16) wird die
Vorrichtung entriegelt.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit nur einer Kolbenstange (14). Der Kolben (1)
ist hier neben seiner zur Fig. 1 analogen Verriegelungsfunktion in der Lage, eine
Bewegung auszuführen und eine Kraft auszuüben, die jedoch um den Faktor der
Flächenverhältnisse von Kolbenstirnfläche (7) und Kolbenstangenquerschnitt (14)
geringer als die Verriegelungskraft ist.
Fig. 3 zeigt die Ausbildung der Verriegelungsvorrichtung mit einem zum Zwecke der
Verschiebung des Kupplungspunktes innerhalb des Zylinders (2) angeordneten
Ringkolben (11). Dies geschieht dadurch, daß der Ringkolben (11) in Verriege
lungsstellung mit der Kolbenstirnfläche (7) gebracht wird, wobei sich der Ringkolben
(11) auf seiner dem Verriegelungskolben abgewandten Seite auf einem Polster des
Öles abstützt. Dieses Polster kann durch entsprechende Steuerung der Ventile
(9, 10) erhöht oder verringert werden, so daß damit sich verschiedene Höhen für
den Verriegelungspunkt ergeben. Die Ventile (9, 10) können ihrerseits mit einer be
kannten Meßeinrichtung (12) gesteuert werden.
Bezugszeichenliste
1 Kolben
2 Zylinder
3 Schaltraum
4 Kolbenmantelfläche
5 Zylindermantelfläche
6 Ringförmige Spaltdichtung
7 Kolbenstirnfläche
8 Ventil Schaltraum
9 Ventil Zylinderraum
10 Ventil unterer Zylinderraum
11 Ringkolben
12 Meßeinrichtung
13 Auflagerfläche
14 Kolbenstange
15 Dichtung
16 Zylinderraum
17 Unterer Zylinderraum
2 Zylinder
3 Schaltraum
4 Kolbenmantelfläche
5 Zylindermantelfläche
6 Ringförmige Spaltdichtung
7 Kolbenstirnfläche
8 Ventil Schaltraum
9 Ventil Zylinderraum
10 Ventil unterer Zylinderraum
11 Ringkolben
12 Meßeinrichtung
13 Auflagerfläche
14 Kolbenstange
15 Dichtung
16 Zylinderraum
17 Unterer Zylinderraum
Claims (9)
1. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung, bestehend aus einem Zylinder mit einem Druckraum, einem in diesem axial
verschieblichen Kolben und einer mit diesem verbundenen Kolbenstange, da
durch gekennzeichnet, daß sie zwischen einer Kolbenstirnfläche (7) und der da
zugehörigen inneren Zylinderfläche einen im verriegelten Zustand zum Druck
raum abgedichteten Schaltraum (3) zur Festlegung der Kupplungskraft zwischen
dem Kolben (1) und damit der Kolbenstange (14) und dem Zylinder (2) sowie zur
Schaltung der Zustände verriegelt - entriegelt durch Steuerung des Drucks im
Schaltraum (3) aufweist und daß zwischen Kolbenmantelfläche (4) und innerer
Zylindermantelfläche (5) ein Querschnitt für das Überströmen eines hydraulischen
Mediums vorgesehen ist.
2. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltraum (3) aus
einem zwischen Kolbenstange (14) und einer vorstehenden ringförmigen Spalt
dichtung (6) gebildeten Ringraum besteht.
3. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaltraum (3) aus
einer umlaufenden Nut besteht.
4. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Größe der übertragbaren Kraft auf einen Maximalwert begrenzt ist, der sich
aus den anliegenden Drücken in Schaltraum (3) und Zylinderraum (16) ergibt.
5. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kupplungsvorgang zwischen dem Kolben (1) und dem Zylinder (2) oder
einem mit dem Zylinder (2) fest verbundenem Teil erfolgt.
6. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Zwecke der Einstellung des Kupplungspunktes der Kupplungsvorgang zwi
schen dem Kolben (1) und einem im Zylinder (2) nochmals verschieblichen und
den Druckraum begrenzenden Ringkolben (11) erfolgt.
7. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Verwendung einer durchgehenden Kolbenstange (14) von auf beiden
Seiten des Kolbens (1) gleich großer Querschnittsfläche eine von außen aufge
prägte Kolbenbewegung ohne Fluidaustausch des Zylinders (2) mit dem umge
benden System über Leitungen erfolgt.
8. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Verwendung einer durchgehenden Kolbenstange (14) mit auf beiden Seiten des
Kolbens (1) verschieden großen Querschnittsflächen von diesem selbst eine
Bewegung bewirkt werden kann.
9. Hydraulisch betätigte Verriegelungs- und Kupplungsvorrich
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
sich nur auf einer Seite des Kolbens (1) erstreckende Kolbenstange (14)
aufweist.
Priority Applications (1)
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1992-10-02 DE DE4233115A patent/DE4233115C2/de not_active Expired - Fee Related
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